Nach einem heißen Wochenende ist genau das die Frage, was passiert nach Öffnung der Börsen in Europa und den USA? Ist das Vertrauen dann wiederhergestellt oder ziehen die Kunden in großen Stil ihre Bankguthaben ab?
Die Schweizer Großbank UBS wird die tief in die Krise geschlitterte Rivalin Credit Suisse (CS) übernehmen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) werde die Übernahme mit umfangreichen Liquiditätshilfen unterstützen, teilte sie Sonntagabend mit. Die UBS zahlt drei Milliarden Franken (drei Mrd. Euro) für die Credit Suisse.
Der Kaufpreis werde in eigenen Aktien bezahlt, teilte die UBS mit. Die fusionierte Bank werde ein Vermögen von mehr als 3,4 Billionen Dollar verwalten. „Diese Akquisition ist attraktiv für UBS-Aktionäre, aber klar ist – was die Credit Suisse betrifft, ist dies eine Notrettung“, erklärte Verwaltungsratschef Colm Kelleher. Er wird auch Präsident der neuen Bank, UBS-Chef Ralph Hamers der CEO.
Üblicherweise dauert eine Übernahme mindestens sechs Wochen, hieß es, vor Bekannntwerden der Einigung. Doch um schwere Turbulenzen an den Börsen und eine Ausweitung der Bankenkrise zu verhindern, war eine Einigung vor Börsenstart am Montag jedenfalls nötig. Angesichts des andauernden Feilschens stand neben der Übernahme durch die UBS als weitere Variante sogar eine Verstaatlichung im Raum.
Es wird ein Darlehen von insgesamt bis zu 100 Milliarden Franken (101 Mrd. Euro) gewährt. Die Credit Suisse habe das Vertrauen der Finanzmärkte verloren, sagte der Schweizer Bundespräsident Alain Berset auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Die Übernahme durch die UBS sei die beste Lösung, um das Vertrauen wiederherzustellen. Kurz nach Bekanntwerden der Lösung kam Lob von der Europäischen Zentralbank (EZB), der Fed und der Bank of England. Die Notenbanken sowie Brüssel, Washington und London hatten wegen Sorgen vor einer Ausweitung der Bankenkrise Druck auf die Schweiz ausgeübt.
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