Konsumkrise

Published On: Mittwoch, 02.08.2023By Tags:

Der Einzelhandel in Deutschland bleibt in einer anhaltenden Krise, ob die Folgen der Pandemie dafür verantwortlich sind, ist umstritten. Die anhaltende Inflation von sieben Prozent und die Vorsicht der Verbraucher haben dazu geführt, dass viele Unternehmen, einschließlich großer Ketten, Insolvenz angemeldet haben. Die Verbraucher sparen, wo sie können, vor allem bei ihren Einkäufen.

Zuletzt mussten Unternehmen wie  Salamander, Gerry Weber und weitere, aber auch viele Firmen außerhalb der Textilbranche sowie Gastronomiebetriebe schließen. Die Ursachen sind eine Kombination von toxischen Faktoren – vor allem die Inflation, die die Händler belastet und die Menschen vom leichtfertigen Ausgeben abhält.

„Wir haben immer noch die Auswirkungen der hohen Inflation und die Vorhersagen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes zu spüren, das ist einfach ein Klima, in dem die Ausgabenfreude gedämpft ist“, sagte der Inflationsexperte des Instituts für Wirtschaftsforschung. Ein Drittel der Menschen empfindet subjektiv einen Einkommensverlust, wie die Statistik zeigt. Der bei weitem wichtigste Grund dafür ist die Inflation.

Das Handelsklima ist seit neun Monaten in Folge ohne reales Umsatzwachstum. Im ersten Quartal dieses Jahres gab es über 2000 Insolvenzen, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Am stärksten betroffen waren Dienstleistungen, Handel und Baugewerbe sowie Hotels und Gastronomie.

Die Experten sind sich uneins über die Folgen der Pandemie. „Es gibt sicherlich noch negative Auswirkungen von Covid. Während der Pandemie gab es deutlich weniger Insolvenzen als in den Vorjahren. Das lag jetzt nicht daran, dass die Unternehmen plötzlich alle keine Probleme mehr hatten, sondern die Förderungen haben sicherlich in einigen Unternehmen die Probleme überdeckt“, sagte Wesenauer.

Wenn investiert wird, dann bevorzugen die Verbraucher laut Handelsverband Urlaub, Gastronomie und Freizeit – kaum in Produkte. Insbesondere im Elektro- und Möbelhandel wird stark gespart.

Für das Jahr 2024 wird eine höhere Nachfrage erwartet, wenn die Lohnrunden hoch ausfallen und die Inflation weiter zurückgeht. Auch die Erwartungen an die allgemeine wirtschaftliche Lage in den nächsten zwölf Monaten haben sich zuletzt deutlich verbessert, so das IWF.

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