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Koran

alihaydargulec0 (CC0), Pixabay
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Erstmals seit langer Zeit wurde bei einer öffentlichen Demonstration in Stockholm ein Koran angezündet. Aufnahmen des schwedischen Rundfunksenders SVT zeigten, wie ein Mann heute Nachmittag ein Exemplar des heiligen Buches des Islam hinter dem Absperrband der Polizei in Brand setzte. Es ist unklar, welche Auswirkungen diese Aktion auf den angestrebten NATO-Beitritt Schwedens haben wird.

Auf den Fernsehbildern war zu sehen, dass neben dem Mann, der den Koran verbrannte, nur ein weiterer Mann an der Aktion teilnahm. Dutzende Menschen versammelten sich hinter den Absperrgittern und einige äußerten wütende Worte. Insgesamt blieb es jedoch nach Angaben des Senders ruhig. Eine Person, die einen Stein in der Hand hielt, wurde vom Ort entfernt.

Die Stockholmer Polizei hatte den Protest vor der Moschee im Viertel Södermalm zuvor genehmigt, nachdem ähnliche Aktionen im Februar untersagt worden waren. Schwedische Gerichte hatten entschieden, dass die Polizei nicht das Recht habe, die Verbrennung von Koranen zu verbieten. Laut der Nachrichtenagentur Reuters war der Antragsteller für die aktuelle Aktion Salwan Momika, der aus dem Irak stammt und sich als Islamkritiker bezeichnet.

Bereits zu Jahresbeginn gab es islamfeindliche Aktionen in Stockholm, darunter die Verbrennung eines Korans und das Aufhängen einer Puppe, die den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan darstellte. Dies führte zu erheblichen Spannungen zwischen Schweden und der Türkei.

Es ist unklar, welche Auswirkungen die Koranverbrennung auf das schwedisch-türkische Verhältnis haben wird. Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson wollte dazu nicht spekulieren und bezeichnete die Aktion als erlaubt, aber nicht angemessen.

Der türkische Präsident Erdogan hatte erklärt, dass ein schwedischer NATO-Beitritt nicht möglich sei, solange in Schweden Koranverbrennungen stattfinden könnten.

Schweden strebt an, den NATO-Beitritt beim Treffen in Vilnius in zwei Wochen zu erreichen. Die Türkei und Ungarn haben den gewünschten Beitritt bisher nicht ratifiziert.

Der türkische Außenminister Hakan Fidan verurteilte die Aktion scharf und nannte sie eine „verachtenswerte Handlung gegen unser Heiliges Buch, den Heiligen Koran, am ersten Tag des Eid-al-Adha-Festes“. Es sei „inakzeptabel“, solche Aktionen gegen den Islam „unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit zuzulassen“.

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