Aufgrund von Unzufriedenheit über den Umgang mit staatlichen Geldern plant der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, den Kulturminister Olexander Tkatschenko zu entlassen. Selenskyj äußerte gestern in seiner Videoansprache, dass er Regierungschef Denys Schmyhal gebeten habe, die Möglichkeit einer Ersetzung von Tkatschenko zu prüfen.
Medienberichten zufolge plante der Kulturminister, rund 500 Millionen Hrywnja (ca. 12 Mio. Euro) für die Fertigstellung eines nationalen Museums auszugeben, das den ukrainischen Opfern des Genozids Holodomor in den 1930er Jahren gewidmet ist.
Selenskyj kritisierte, dass in Kriegszeiten wie diesen die Hauptpriorität des Staates und der staatlichen Ressourcen der Verteidigung gelten sollte. Er betonte, dass Museen und andere kulturelle Bereiche zwar wichtig seien, aber momentan andere Prioritäten gesetzt werden müssten, insbesondere nach 17 Monaten russischer Angriffe.
Der Präsident wies die Regierung an, alternative Finanzierungsmöglichkeiten für kulturelle und andere Projekte zu erarbeiten, da die ukrainische Gesellschaft Verständnis dafür habe, dass derzeit an nicht dringend notwendigen Ausgaben gespart werden müsse.
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