Krah’s Kühne Kapriolen: Wie man eine politische Affäre mit Schwung angeht

Published On: Mittwoch, 01.05.2024By Tags:

Es gibt Schauspieler, die für ihre Rollen Oscars gewinnen, und dann gibt es Maximilian Krah, der auf seiner eigenen politischen Bühne in Dresden eine Aufführung der Extraklasse liefert. Statt sich demütig zu zeigen, macht er es sich auf dem Neumarkt bequem, direkt neben der berühmten Frauenkirche. Hier schlägt er Töne an, die alles andere als leise sind. Es ist 1. Mai, offiziell ein Familienfest, aber in Wirklichkeit Krahs große Show der Unerschütterlichkeit.

Die Rolle des tapferen Politikers, der sich mutig einer Spionageaffäre stellt, steht ihm gut. Sein Mitarbeiter, möglicherweise ein chinesischer Spion, wurde gerade festgenommen, aber Krah verwandelt das Ganze geschickt in ein Ablenkungsmanöver. „Heimat ist, wo man sich nicht erklären muss“, beginnt er, und setzt damit gleich den Ton für eine Rede, die mehr nach einem Ritterschlag als nach einem Rückzug klingt.

Die Szene könnte aus einem Film stammen: Krah, der Held, der gegen die Windmühlen der Bundesregierung, der Landesregierung und sogar der Europäischen Kommission ankämpft. Er proklamiert, „Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren“, während er wahrscheinlich insgeheim hofft, dass keiner seiner Zuhörer plötzlich Superkräfte entwickelt und ihn als Spion enttarnt.

Um ihn herum halten Mitglieder der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ Schilder hoch, auf denen Sprüche wie „Der Krah siegt“ oder „Volle Krahft voraus“ zu lesen sind. Ein anderes Plakat verkündet ihn als „Unser Krahnzler“. Krah, der ungekrönte König des Neumarkts, scheint in Sachsen eine Figur zu sein, an der man sich schwer sattsehen kann. Während einige ihn kritisch beäugen, genießt er die Aufmerksamkeit und nutzt den Skandal als Sprungbrett für seine Wahlkampagne.

„Spione sind ein Problem“, gibt er zu, „aber nicht das eigentliche Problem“. Er weist darauf hin, dass die wahren Probleme von unfähigen Politikern verursacht werden, und nicht von den James Bonds in seinen Reihen. Mit einem Lächeln, das sagt ‚Ich habe das im Griff‘, beendet er seine Rede, lässt sich von Bratwurstduft und Biergeruch umgarnen und feiert mit der Menge, die anscheinend bereit ist, ihm zu folgen, egal wohin er geht.

Am Ende des Tages steht Krah da, gelöst und fröhlich, die Kontroversen und politischen Scharmützel des Tages hinter sich lassend, bereit, das nächste Kapitel seiner unkonventionellen Heldensaga zu schreiben.

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