Die Koalition diskutiert derzeit über eine Abschaffung der Praxisgebühr.
Hintergrund sind die Rekordrücklagen der Krankenkassen. Nun bringt die CSU im Bundestag eine Alternative ins Spiel. Statt die Praxisgebühr abzuschaffen könne man doch niedrigere Krankenkassenbeiträge einführen, schlug CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt am Dienstag vor. Ihre Priorität liege bei der Absenkung der Beitragssätze, teilte sie mit. Dies entspreche auch dem Ziel, die Lohnnebenkosten zu senken. Nach jetzigem Stand könne der allgemeine Beitragssatz von derzeit 15,5 Prozent auf 15,2 Prozent verringert werden. Dies könne möglicherweise noch im kommenden Jahr geschehen. Damit könnte die CSU einen Kompromiss ins Spiel bringen, mit dem alle leben könnten. Die FDP fordert seit längerem die Abschaffung der Praxisgebühr, die Union war dagegen.
Mit diesem Vorschlag bedient die CSU mal wieder ihre besser verdienende Klientel. Denn die — und nur die — profitiert von einer Beitragssenkung stärker als von der Abschaffung der Praxisgebühr. Viele Rentner und alle Empfänger von Sozialleistungen haben nichts davon.