Wer braucht schon Ärzte, wenn man einfach per Gesetz gesund bleiben kann? In einer bahnbrechenden und – sagen wir mal – etwas ungewöhnlichen Entscheidung hat der Bürgermeister des süditalienischen Dorfs Belcastro, Antonio Torchia, das Kranksein kurzerhand für illegal erklärt. Seine Gemeinde mit stolzen 1.300 Einwohnern hat nämlich keinen Arzt mehr. Also, warum sich den Stress mit der Realität antun, wenn man das Problem mit einem simplen Erlass lösen kann?
„Bitte einfach gesund bleiben“ – Problem gelöst
Mit seiner neuen Verordnung zeigt Bürgermeister Torchia der Bürokratie, wie man’s macht: Keine Ärzte? Kein Problem – dann dürfen die Leute eben einfach nicht mehr krank werden. „Jede Krankheit vermeiden, die einen medizinischen Eingriff erfordert, insbesondere in Notfällen“, rät der Bürgermeister in einer schriftlichen Mitteilung an die Dorfbewohner. Und der Clou? So viel wie möglich ausruhen! Na, wenn das nicht der Durchbruch in der modernen Medizin ist. Wozu brauchen wir eigentlich Krankenhäuser, wenn Bettruhe alle Probleme löst?
„Ironische Provokation“ – oder die neue Realität?
Torchia bezeichnet seinen Erlass als „ironische Provokation“. Und tatsächlich: Die Aktion hat mehr Aufmerksamkeit erregt als die Dutzenden Briefe, die der Bürgermeister bisher an die Gesundheitsbehörden geschickt hat – die übrigens offensichtlich im Papierkorb eines überarbeiteten Beamten gelandet sind. „Es scheint, dass ich die Politik und das Gesundheitswesen endlich wachgerüttelt habe“, erklärte Torchia stolz. Ob die Verantwortlichen in der Provinzverwaltung allerdings vor Scham oder aus Belustigung wachgerüttelt wurden, bleibt unklar.
45 Kilometer bis zur Rettung – mit etwas Glück
Belcastro hat nicht nur keinen Arzt – nicht einmal einen Bereitschaftsdienst gibt es. Das nächste Krankenhaus ist satte 45 Kilometer entfernt. Und wie wir alle wissen, sind süditalienische Straßen vor allem für ihre blitzschnellen Rettungseinsätze bekannt. Man kann sich die Empfehlung des Bürgermeisters fast vorstellen: „Falls doch ein medizinischer Notfall eintritt, versuchen Sie bitte, diesen 45 Kilometer lang zu ignorieren. Vielleicht erledigt sich das Problem auf dem Weg ja von selbst.“
Eine Rentnergemeinde im Survival-Modus
Besonders ironisch wird die ganze Geschichte, wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Dorfbewohner in Belcastro älteren Jahrgangs ist – also genau die Zielgruppe, die medizinische Versorgung besonders dringend braucht. Aber hey, wozu einen Arzt, wenn man einfach mit der Kraft des Gesetzes jung und gesund bleiben kann? Vielleicht plant der Bürgermeister als nächsten Schritt eine Verordnung gegen das Altern. Immerhin wäre das genauso realistisch wie das Verbot von Krankheiten.
Fazit: Die Zukunft der Gesundheitspolitik?
Während viele Bürgermeister verzweifelt versuchen, Landärzte für ihre Dörfer zu gewinnen, hat Antonio Torchia den Gordischen Knoten einfach durchtrennt: Keine Ärzte? Kein Kranksein! Eine Lösung, die so genial ist, dass sie sich eigentlich nur in Italien hätte ausdenken lassen. Ob diese Strategie allerdings für Nachahmer taugt, bleibt abzuwarten.
Bis dahin bleibt den Bürgern von Belcastro nur eines: Sich ausruhen, bloß nicht krank werden und die Hoffnung, dass die Realität vielleicht doch irgendwann einmal heilbar ist – auch ohne ärztliche Hilfe
Kommentar hinterlassen