Chrisian Lindner gilt eigentlich als guter Stratege, aber er ist auch bekannt für sein überwältigendes Ego. Genau dieses Ego, und möglicherweise die falsche Strategie, machen Christian Lindner nun zum Buhmann der Nation und, ehrlich gesagt, das hat sich Christian Lindner dann auch redlich verdient. Gut gemacht, könnte man sarkastisch sagen. Ob Lindner das aber so gewollt hat, dass weiß nur er selber.
Tatsache ist, dass in einem jetzt anstehenden Wahlkampf sich alle Parteien auf Christian Lindner als den Buhmann einschießen werden. Bei der Bevölkerung ist er jetzt schon der Buhmann, was ihm bleibt sind derzeit nur die eigenen Anhänger der FDP, aber auch die sind offenbar zwiegespalten, was die Bewertung von Lindners abruptem Auszug aus den Koalitions-Sondierungs-Gesprächen anbetrifft. Sollte sich die Annahme verfestigen, dass Christian Lindner das alles von langer Hand geplant hat, dann ist Lindner mit seiner FDP sicherlich kaum noch wählbar für den überwiegenden Teil der Bevölkerung.
Nun scheint Deutschland auf Neuwahlen zuzusteuern, aber man muss doch dann auch einmal die Frage stellen, was passiert, wenn das Ergebnis dann nicht anders ist als bei der letzten Wahl? Eine SPD würde (müsste) sich ja vor dem Wahlkampf dazu positionieren, dass sie in die Opposition geht, also warum soll der Wähler sie dann noch wählen? Schließt sie nach der Wahl eine Regierungsbeteiligung nicht aus, dann stellt sich die Frage, warum hat sie sich jetzt nicht beteiligt? Also auch für die SPD ein Dilemma, bei dem man gespannt sein darf, wie die Partei da herauskommen will.
Die großen Gewinner könnten die CDU/CSU und die AfD sein, also ein weiterer Rutsch nach rechts, weg von der Mitte. Eines sollte klar sein, die CDU/CSU wird einen Wahlkampf machen, in dem sie sagt, „gebt uns eure Stimmen, damit wir eine stabile Regierung bekommen, mit den Anderen klappt das ja nicht“. Das wird dann am Ende sicherlich so manchen Wähler überzeugen.
Ob die SPD überhaupt noch 20% bekommen wird, ist eben auch eine weitere Frage.
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