Verbraucher beschweren sich zunehmend über eine neue Telefonmasche mit Kreditkarten: Zahlreiche Fälle im Frühwarnnetzwerk des Marktwächters Finanzen zeigen, dass Betroffene unaufgefordert und unter verschiedenen Vorwänden angerufen werden. Im Anschluss bekommen sie Rechnungen zu Kreditkarten des niederländischen Unternehmens VeriPay B.V. und Inkassoforderungen zugeschickt. Die Marktwächterexperten der Verbraucherzentrale Sachsen rufen Verbraucherzur Vorsicht bei ungewollten Anrufen zu Finanzgeschäften auf.
„In den vergangenen beiden Monaten haben wir bereits Beschwerden aus acht Bundesländern erhalten – Tendenz steigend. Der Anbieter VeriPay ist uns im Zusammenhang mit der Vermittlung von sogenannten Schufa-freien Krediten und Prepaid-Kreditkarten schon länger bekannt. Neu ist, dass den Verbrauchern die Kreditkarten nunmehr am Telefon untergeschoben werden“, so Carmen Friedrich, Teamleiterin des Marktwächters Finanzen in der Verbraucherzentrale Sachsen.
Anrufe erfolgen unter verschiedenen Vorwänden
Die Schilderungen der Betroffenen gleichen sich: Alle berichten davon, zunächst einen ungewollten und aufdringlichen Anruf erhalten zu haben. Die Vorwände für dieses Telefonat waren ganz unterschiedlich – oft wurde angegeben, dass den Betroffenen eine Kreditkarte aufgrund einer Teilnahme an einem Gewinnspiel zugesendet werden sollte. Manchmal gab der Anrufer auch an, im Auftrag der Hausbank anzurufen, um die Zusendung einer neuen Kreditkarte abzustimmen. In anderen Fällen bezog sich der Anrufer einfach nur auf eine beim Verbraucher bereits vorhandene Kreditkarte.
Im Anschluss an das Telefonat erhielten die Verbraucher eine Nachnahmesendung, die knapp 100 Euro kosten sollte. Nahmen die Verbraucher die Sendung nicht an, folgten Forderungen des Inkassounternehmens Euro Collect GmbH über rund 180 Euro wegen einer nicht bezahlten Kreditkartenbestellung bei der Firma VeriPay.
Betroffene haben Kreditkarten nicht bewusst bestellt
„Nach eigenen Angaben waren die Betroffenen sich dabei nicht bewusst, in irgendeiner Form eine kostenpflichtige Kreditkarte bestellt zu haben“, so Friedrich weiter. Die Zahlungsaufforderungen werden jedoch mit „aufgezeichneten telefonischen Kreditkartenbestellungen“ begründet.
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