Es ist offiziell: Die sächsische CDU will jetzt ernsthaft über eine Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nachdenken. Ja, richtig gehört – das Bündnis von Sahra „Ich mach mein eigenes Ding“ Wagenknecht! Der Landesvorstand der CDU hat der Empfehlung der Verhandlungsgruppe zugestimmt, und damit ist der Weg frei für Gespräche, die man sich vor ein paar Jahren nicht mal in den wildesten politischen Träumen hätte vorstellen können. Was kommt als nächstes? Eine grüne CDU? Warten wir’s ab.
CDU-Landeschef Michael Kretschmer betonte dabei fast schon verzweifelt, dass die CDU als stärkste Kraft bei der Landtagswahl den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten habe. „Wir wollen weiter Verantwortung für den Freistaat tragen und den Bürgerinnen und Bürgern dienen“, erklärte er – und setzte den entscheidenden Satz hinterher: „Dazu braucht es eine stabile Regierungsmehrheit.“
Kretschmer weiß genau, dass die Optionen so limitiert sind wie die Ausreden vor einer Matheprüfung. Andere Koalitionspartner? Fehlanzeige. SPD? Zu klein. Grüne? Zu unterschiedlich. Und die AfD? Nun, das wäre wohl der endgültige „Game Over“-Bildschirm für Kretschmers politische Karriere. Also bleibt nur die Zusammenarbeit mit dem Wagenknecht-Bündnis, auch wenn sich bei manchen CDU-Mitgliedern beim Gedanken daran die Nackenhaare sträuben dürften. Schließlich ist es die Partei, die gerade erst ihren sozialistischen Charme entdeckt und dabei ziemlich erfolgreich Wähler einsammelt.
Jetzt heißt es also sondieren, verhandeln und hoffen, dass diese ungewöhnliche Paarung nicht schon nach den ersten Gesprächen zum politischen Tinder-Match-Desaster wird. Aber wer weiß – vielleicht bringen Kretschmer und Wagenknecht ja doch noch den Freistaat gemeinsam zum Strahlen. Oder zumindest zum Schmunzeln.
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