Moskauer Flughafen verhängt Zwangsurlaub
Russlands größter Flughafen Scheremetjewo bei Moskau schickt nach eigenen Angaben ein Fünftel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zwangsurlaub. Sie sollen zwei Drittel ihres Gehalts erhalten, heißt es in einer Mitteilung. Zudem würden Neueinstellungen ausgesetzt. Wegen der Sanktionen gegen Fluggesellschaften hat Scheremetjewo am 15. März zwei seiner fünf Terminals geschlossen und eine Start- und Landebahn außer Betrieb genommen.
Journalisten in Melitopol stundenlang festgehalten
Drei Journalistinnen und Journalisten sowie ein ehemaliger Zeitungsverleger mitsamt seiner Familie sind offenbar zuerst von russischen Streitkräften entführt, dann stundenlang festgehalten worden. Das teilt die nationale Journalistengewerkschaft mit, wie der Sender CNN berichtet.
Die vier – der ehemalige Verleger Mykhailo Kumok, die Redakteurin Jewhenia Boryan und die Reporterinnen Julia Olchowska und Lyubow Tschaika – arbeiten alle für die „Melitopolskie Vedomosti“, eine Zeitung mit Sitz in der von Russland besetzten Stadt Melitopol.
Anna Medwid, die Generaldirektorin des Unternehmens, dem die Zeitung gehört, sagt, die Entführungen seien ein Versuch gewesen, lokale Journalisten zur Unterstützung der russischen Invasion zu zwingen. Über den Zustand der mittlerweile wieder freigelassenen Personen ist nicht bekannt.
Trump: „Sind eine größere Atommacht“ als Russland
Der frühere US-Präsident Donald Trump würde auf Nukleardrohungen von Kreml-Chef Wladimir Putin nach seinen Worten mit der Entsendung amerikanischer U-Boote vor die russische Küste reagieren. „Er sagt, dass sie eine Atommacht sind, aber wir sind eine größere Atommacht“, so Trump im Sender Fox Business.
Die USA könnten nicht dabei zuschauen, wie Putin in der Ukraine Tausende Menschen töte, so Trump. Er wirft seinem Nachfolger Joe Biden erneut Schwäche vor und behauptet, Putin wäre nicht in die Ukraine einmarschiert, wäre er – Trump – noch Präsident gewesen.
Selenski: Werden keine Ultimaten akzeptieren
Die Ukraine wird ihrem Präsidenten Selenski zufolge keine russischen Ultimaten akzeptieren. Auch eine Besetzung von Städten wie Kiew, Mariupol oder Charkiw durch russische Truppen sei inakzeptabel, sagt Selenski in einem Interview mit dem Sender Suspilne.
Ukraine droht Milliardenverlust durch Seeblockade
Durch die russische Blockade der ukrainischen Häfen könnten dem Land nach eigenen Angaben sechs Milliarden Dollar an Einnahmen aus dem Getreidehandel entgehen. Es warten noch etwa 20 Millionen Tonnen Weizen und Mais aus der Saison 2021/2022 auf die Ausfuhr, sagt der Vorsitzende des ukrainischen Getreideverbandes, Mykola Horbatschjow, der Nachrichtenagentur Reuters. Diese Menge könne unmöglich per Zug exportiert werden. Vor dem Krieg hat die Ukraine 98 Prozent ihres Getreides über die Häfen exportiert.
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda ruft dazu auf, Russland auf der Weltbühne noch stärker auszugrenzen. Außerdem müsse der wirtschaftliche Druck auf Moskau weiter erhöht werden. „Wir müssen das Aggressorland in allen Sektoren und in allen internationalen Organisationen vollkommen isolieren“, sagt er der Agentur BNS.
Russlands Militär droht mit weiteren Angriffen mit der Hyperschallrakete Kinschal (Dolch). „Die Angriffe dieses Luftraketensystems auf die ukrainische Militärinfrastruktur während der militärischen Spezialoperation werden fortgesetzt“, so der Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Seitens der USA heißt es, man könne den Einsatz weder bestätigen noch ausschließen. Russland hat die neue Rakete in den vergangenen Tagen in der Ukraine nach eigenen Angaben zweimal eingesetzt.
Klitschko rechnet mit weiterem Beschuss Kiews
Der Bürgermeister von Kiew rechtfertigt die neue, längere Ausgangssperre in Kiew damit, dass die Behörden mit weiterem Beschuss durch russische Streitkräfte rechnen. „Der Grund für die Ausgangssperre steht im Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit eines neuen Beschusses“, so Klitschko im Fernsehen.
Russland sagt unterdessen, bei dem Angriff auf ein Einkaufszentrum in Kiew seien hochpräzise Langstreckenraketen zum Einsatz gekommen. Das Einkaufszentrum sei nach Angaben Russlands von den ukrainischen Streitkräften als Waffenlager genutzt worden. Das lässt sich nicht unabhängig bestätigen. Bei dem Beschuss sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen.
Weiteres Benefizkonzert auf dem Wiener Heldenplatz
Am Sonntag findet eine weitere großangelegte Solidaritätskundgebung für die Ukraine statt. Zahlreiche Bands und Interpreten – darunter Wanda, Kurt Ostbahn und Ina Regen – werden auf dem Wiener Heldenplatz spielen, es sollen gleichzeitig für „Nachbar in Not“ Spenden gesammelt werden. Diese kommen ukrainischen Kindern zugute.
UNO: Schon mehr als 6,5 Mio. in Ukraine auf der Flucht
In der Ukraine sind mehr als 6,5 Millionen Menschen im eigenen Land durch die russischen Angriffe vertrieben worden. Sie haben ihre Häuser, Wohnungen, Dörfer und Städte wegen der Raketenangriffe und Bombardierungen verlassen, so die UNO-Organisation für Migration (IOM).
Hinzu kommen fast 3,5 Millionen Menschen, die in den dreieinhalb Wochen seit Kriegsbeginn nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) über die Grenzen in Nachbarstaaten geflohen sind. Damit ist praktisch ein Viertel der einstigen Bevölkerung betroffen. In der Ukraine haben vor Beginn der russischen Invasion rund 44 Millionen Menschen gelebt.
Diplomaten: Neue EU-Eingreiftruppe fixiert
Die EU bekommt eine neue militärische Eingreiftruppe. Sie soll 2025 einsatzfähig sein. Die Truppe ist Teil eines sicherheitspolitischen Konzepts, das die Außen- und Verteidigungsminister der 27 Mitgliedsstaaten nach Angaben von Diplomaten in Brüssel beschlossen haben.
Kuleba: China muss „wichtige Rolle“ bei Lösung spielen
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht China als wesentlichen Teil einer Lösung für den Krieg in der Ukraine. In einem Tweet schreibt der Minister, dass die Beziehungen zwischen Kiew und Peking von gegenseitigem Respekt geprägt seien. Man teile die Position Chinas, eine „politische Lösung“ für den Krieg zu finden. Er fordert Peking auf, eine „wichtige Rolle“ in entsprechenden Bestrebungen zu spielen.
Benefizkonzerte brachten mehr als eine Mio. Euro
Die Summen, die durch die aktuell laufenden musikalischen Benefizveranstaltungen für die Menschen in der Ukraine zusammenkommen, sind durchaus beachtlich. Die Konzerte im Ernst-Happel-Stadion am Samstag und in der Stadthalle am Sonntag haben insgesamt über eine Million Euro gebracht – mehr dazu in wien.ORF.at
Tanner: EU-Eingreiftruppe mit Neutralität vereinbar
Die Neutralität Österreichs steht laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) der geplanten schnellen militärischen EU-Eingreiftruppe nicht im Weg. „Selbstverständlich sind wir dabei“, antwortet Tanner in Brüssel auf die Frage nach einer österreichischen Beteiligung. Dabei verweist sie auch auf die Teilnahme an den bisher nie eingesetzten Battle Groups.
Hyperschallraketen: USA können Einsatz nicht bestätigen
Die USA können einem Vertreter des Verteidigungsministeriums zufolge einen Einsatz von Hyperschallraketen durch Russland nicht bestätigen. Man könne das weder bestätigen noch ausschließen, sagt der Regierungsvertreter.
„Es könnte sein, dass sie versuchen, dem Westen eine Botschaft zu senden“, sagt er. Aus militärischer Sicht habe der Einsatz wenig Sinn. Russland hat nach eigenen Angaben mit derartigen Raketen Ziele in der Ukraine zerstört.
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