Die Ukraine hat ihre Absicht bekräftigt, ab Anfang 2025 den Transit russischen Gases nach Europa einzustellen. Diese Entscheidung stößt auf scharfe Kritik aus Moskau. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnte vor ernsthaften Konsequenzen für europäische Verbraucher, insbesondere hinsichtlich höherer Kosten und verminderter industrieller Wettbewerbsfähigkeit.
Trotz des EU-weiten Ziels, bis 2027 aus russischem Gas auszusteigen, bleibt Österreich stark abhängig von russischen Importen. Im Juni 2024 stammten noch 83% der österreichischen Gasimporte aus Russland, ein leichter Rückgang gegenüber 98% im Dezember 2023.
Zur Prüfung des Gasliefervertrags zwischen Gazprom und OMV hat das österreichische Energie- und Klimaministerium eine Kommission eingesetzt. Diese soll erstmals Einblick in den bisher geheimen Vertragsinhalt erhalten.
Die Entscheidung der Ukraine betrifft neben Österreich auch Ungarn und die Slowakei, die weiterhin russisches Pipeline-Gas über ukrainisches Territorium beziehen. Der bestehende Transitvertrag zwischen ukrainischen Unternehmen und Gazprom läuft Ende 2024 aus und soll nicht verlängert werden.
Als Alternative hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Gaslieferungen aus Aserbaidschan in Aussicht gestellt. Da die Ukraine keine direkte Grenze zu Aserbaidschan hat, würde dieses Gas jedoch durch Russland geleitet werden müssen. EU und Ukraine haben Aserbaidschan um Vermittlung in Gesprächen mit Moskau gebeten.
Diese Entwicklungen unterstreichen die komplexen energiepolitischen Herausforderungen in Europa und die anhaltenden Bemühungen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren.
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