Die FAA, die amerikanische Luftfahrtbehörde, hat in einem aktuellen Bericht erhebliche Mängel in Boeings Qualitätssicherungsprozessen aufgedeckt. Der Bericht, der Ergebnisse einer FAA-Kommissionsuntersuchung zusammenfasst, weist auf Verwirrung unter den Boeing-Mitarbeitern hinsichtlich ihrer Verantwortlichkeiten im Sicherheits- und Qualitätsmanagement hin. Dies wird durch komplexe, sich häufig ändernde Verfahren und Schulungen verursacht.
Besonders in der Abteilung für Verkehrsflugzeuge wurde festgestellt, dass es für die Belegschaft keinen klaren und einheitlichen Mechanismus gibt, um auf Qualitätsprobleme aufmerksam zu machen. Viele Mitarbeiter tendieren dazu, formelle Meldeverfahren zu umgehen und stattdessen direkt ihre Vorgesetzten zu informieren, was die Besorgnis der Kommission weckt, dass dies Mitarbeiter davon abhalten könnte, Probleme zu melden.
Als Reaktion auf den Bericht betont Boeing, bereits mit der FAA-Kommission zusammengearbeitet und Maßnahmen zur Verbesserung der Qualitätssicherung eingeleitet zu haben. Der Flugzeughersteller verspricht, aus dem Bericht zu lernen und entsprechende Verbesserungen vorzunehmen.
Diese Entwicklungen folgen auf einen kritischen Vorfall mit einer Boeing 737 Max 9, bei der kurz nach dem Start ein Teil des Rumpfes herausbrach, obwohl glücklicherweise niemand ernsthaft verletzt wurde. Eine Untersuchung der NTSB ergab, dass an dem betroffenen Bauteil Befestigungsbolzen fehlten. Obwohl die FAA-Kommission klarstellt, dass die Untersuchung einzelner Vorfälle nicht in ihrem Aufgabenbereich lag, haben die während ihrer Untersuchung zutage getretenen Probleme ihre Bedenken weiter verstärkt.
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