Obwohl die Bereitstellung von Lebensmitteln und Grundversorgung für Bedürftige durch Vereine und Initiativen wie „Schau nicht weg“ an sich eine lobenswerte Tätigkeit ist, bringt die Durchführung solcher Aktionen am Hamburger Hauptbahnhof spezifische Herausforderungen mit sich. Das Bezirksamt Mitte kritisiert insbesondere die Auswirkungen auf die Ordnung und Sauberkeit der Umgebung, sowie die Beeinträchtigung des öffentlichen Verkehrsflusses.
Das Argument des Bezirksamts, dass diese gut gemeinten Aktionen nicht immer gut umgesetzt sind, sollte nicht gänzlich außer Acht gelassen werden. Die zunehmende Vermüllung öffentlicher Flächen und die Blockade stark frequentierter Bereiche können tatsächlich problematisch sein, sowohl für die Anwohner als auch für die Stadtverwaltung.
Zusätzlich stellt Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD) die Frage, ob solche Aktionen sogar kontraproduktiv sein könnten. Er merkt an, dass Obdachlose durch die Verteilung von Schlafsäcken und Isomatten weniger motiviert sein könnten, komplexere und langfristig hilfreichere Dienste wie Sozialberatung und medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen.
Es wäre sinnvoll, wenn sowohl die Vereine als auch das Bezirksamt an einen Tisch kommen würden, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu finden. Dass einige Vereine nicht gesprächsbereit waren, könnte darauf hindeuten, dass es Raum für Verbesserung in der Kommunikation und Kooperation zwischen den beteiligten Parteien gibt.
Kurzum, während die Verteilung von Lebensmitteln und anderen Grundgütern an Bedürftige unbestreitbar wichtig ist, muss sie in einer Weise erfolgen, die sowohl die Bedürfnisse der Empfänger als auch die öffentliche Ordnung berücksichtigt. Ein Konsens muss gefunden werden, der sowohl die humanitären Ziele der Vereine als auch die Verwaltungsaufgaben der Stadt in Einklang bringt.
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