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Kritische Analyse der Bilanz der GEWARC Entwicklungs GmbH aus Anlegersicht

geralt (CC0), Pixabay
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Die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der GEWARC Entwicklungs GmbH für das Geschäftsjahr 2022 zeigt einige Bereiche, die aus der Perspektive eines Anlegers besondere Aufmerksamkeit erfordern. Hier sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
1. Vermögensstruktur

Anlagevermögen: Das Anlagevermögen ist leicht gesunken von 1.374.363,93 EUR in 2021 auf 1.330.715,93 EUR in 2022. Dies könnte auf Abschreibungen oder geringere Investitionen im Jahr 2022 hindeuten.
Umlaufvermögen: Das Umlaufvermögen hat sich deutlich erhöht von 783.254,71 EUR in 2021 auf 1.596.976,29 EUR in 2022. Insbesondere der Kassenbestand und die Bankguthaben sind stark gestiegen (von 425.645,95 EUR auf 1.186.352,57 EUR). Dies könnte auf eine erhöhte Liquidität oder auf finanzielle Zuflüsse hinweisen, möglicherweise durch Fremdkapitalaufnahme oder operative Aktivitäten.

2. Kapitalstruktur und Finanzierung

Eigenkapital: Das Eigenkapital ist von 26.366,60 EUR auf 0,00 EUR gefallen. Dies ist besorgniserregend, da es auf einen vollständigen Verlust des Eigenkapitals hinweist. Ein negativer Gewinnvortrag und ein Jahresfehlbetrag verstärken diesen Eindruck.
Verbindlichkeiten: Die Verbindlichkeiten sind von 2.124.016,89 EUR in 2021 auf 3.019.909,99 EUR in 2022 gestiegen. Dies zeigt eine hohe Fremdkapitalfinanzierung. Besonders hervorzuheben ist die erhebliche Summe von 1.295.000,00 EUR an sonstigen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, was auf langfristige Verpflichtungen hindeutet.

3. Liquidität und kurzfristige Verpflichtungen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände: Ein deutlicher Anstieg der Forderungen von 3.729,35 EUR auf 67.818,62 EUR könnte auf eine aggressive Kreditpolitik oder erhöhte Verkaufsaktivitäten hinweisen. Allerdings könnten auch Zahlungsprobleme bei Kunden eine Rolle spielen.
Kassenbestand und Guthaben: Die signifikante Erhöhung des Kassenbestands und der Bankguthaben auf 1.186.352,57 EUR ist ein positives Signal für die kurzfristige Liquidität des Unternehmens.

4. Ertragslage

Umsatzerlöse: Es gibt einen leichten Anstieg der Umsatzerlöse von 211.225,94 EUR in 2021 auf 233.836,65 EUR in 2022, was auf eine leichte Verbesserung der operativen Leistung hinweist.
Materialaufwand und sonstige betriebliche Aufwendungen: Der Materialaufwand ist von 1.571,80 EUR auf 23.700,00 EUR stark gestiegen, was eine erhebliche Erhöhung der Produktionskosten zeigt. Gleichzeitig sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 25.277,19 EUR auf 154.195,42 EUR dramatisch gestiegen, was auf möglicherweise höhere Betriebskosten oder außerordentliche Aufwendungen hindeutet.
Jahresfehlbetrag: Der Jahresfehlbetrag von 82.762,65 EUR im Vergleich zu einem Verlust von 52.349,81 EUR im Vorjahr zeigt eine Verschlechterung der Ertragslage.

5. Gesamtbewertung und Risiken

Negatives Eigenkapital: Das negative Eigenkapital ist ein gravierendes Risiko für Anleger, da es auf eine mögliche Überschuldung und finanzielle Instabilität hinweist.
Hohe Verschuldung: Die hohe und gestiegene Verschuldung, insbesondere langfristige Verbindlichkeiten, stellt ein erhebliches finanzielles Risiko dar.
Erhöhte Betriebskosten: Der signifikante Anstieg der Betriebskosten könnte auf ineffiziente Geschäftsprozesse oder unerwartete Ausgaben hinweisen, die die Profitabilität weiter beeinträchtigen könnten.

Fazit

Aus Anlegersicht ist die finanzielle Situation der GEWARC Entwicklungs GmbH im Jahr 2022 kritisch. Die deutliche Verschlechterung des Eigenkapitals, die hohen Verbindlichkeiten und der Jahresfehlbetrag stellen signifikante Risiken dar. Potenzielle Investoren sollten diese Faktoren sorgfältig abwägen und das Unternehmen möglicherweise einer genaueren Prüfung unterziehen, bevor sie eine Investitionsentscheidung treffen. Risikomindernde Maßnahmen oder Restrukturierungspläne seitens des Managements wären hier ebenfalls von Interesse.

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