Aktiva:
Forderungen an Kreditinstitute täglich fällig: Der Rückgang von 942.242,24 € auf 778.234,71 € könnte auf eine geringere Liquidität hinweisen, was die Fähigkeit des Unternehmens, kurzfristige Verbindlichkeiten zu begleichen, beeinträchtigen könnte.
Forderungen an Kunden: Der deutliche Rückgang von 164.593,68 € auf 47.276,53 € könnte darauf hindeuten, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hat, neue Geschäfte zu generieren oder bestehende Forderungen einzutreiben.
Immaterielle Vermögensgegenstände: Die Abnahme von 91.973,00 € auf 71.149,00 € durch Abschreibungen weist auf eine abnehmende Werthaltigkeit der erworbenen Rechte und Lizenzen hin.
Sachanlagen: Der drastische Rückgang von 2.061,00 € auf 5,00 € könnte auf fehlende Investitionen in physische Vermögenswerte oder erhebliche Abschreibungen hinweisen, was negativ für die langfristige Vermögensbasis ist.
Sonstige Vermögensgegenstände: Der Anstieg von 1.695,83 € auf 13.842,45 € ist zwar positiv, könnte jedoch die Gesamtliquidität und die Vermögenslage nicht signifikant verbessern.
Rechnungsabgrenzungsposten: Die Zunahme von 35.799,16 € auf 62.897,28 € zeigt gestiegene vorausbezahlte Aufwendungen, was kurzfristig die Liquidität belastet.
Die Gesamtaktiva haben von 1.238.364,91 € auf 973.404,97 € abgenommen, was insgesamt auf eine Schrumpfung der Vermögensbasis hindeutet.
Passiva:
Sonstige Verbindlichkeiten: Der erhebliche Anstieg von 55.940,48 € auf 413.590,33 € deutet auf gestiegene kurzfristige finanzielle Verpflichtungen hin, was das finanzielle Risiko erhöht.
Rückstellungen: Der Rückgang von 297.616,00 € auf 141.644,05 € könnte positiv sein, wenn es auf eine verbesserte Risikolage hinweist, könnte aber auch auf unzureichende Rückstellungen für zukünftige Verpflichtungen deuten.
Eigenkapital: Der Rückgang von 884.808,43 € auf 418.170,59 € ist ein Warnsignal. Insbesondere der hohe Bilanzverlust von -1.411.944,41 € zeigt eine erhebliche Verschlechterung der finanziellen Stabilität.
Die Gesamtpassiva haben sich entsprechend der Reduktion der Gesamtaktiva von 1.238.364,91 € auf 973.404,97 € angepasst, was eine insgesamt verschlechterte finanzielle Situation widerspiegelt.
Gewinn- und Verlustrechnung
Provisionserträge: Der Anstieg von 550.812,99 € auf 1.065.487,17 € zeigt ein Wachstum im operativen Geschäft, was positiv ist.
Provisionsaufwendungen: Der Anstieg von 460.994,98 € auf 679.775,34 € deutet auf gestiegene Kosten im Zusammenhang mit den Provisionserträgen hin, was die Nettorendite belastet.
Sonstige betriebliche Erträge: Der Anstieg von 4.743,83 € auf 38.362,56 € ist positiv, aber relativ gering im Vergleich zu den gesamten Erträgen.
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen: Die Reduktion von 1.117.096,07 € auf 867.832,23 € könnte positiv erscheinen, doch die Personalaufwendungen sind gestiegen, was auf steigende Personalkosten hinweist.
Personalaufwand: Der Anstieg von 563.452,32 € auf 618.631,24 € könnte auf eine höhere Mitarbeiteranzahl oder gestiegene Gehälter hinweisen.
Andere Verwaltungsaufwendungen: Die deutliche Reduktion von 553.643,75 € auf 249.200,99 € ist positiv, muss jedoch langfristig stabil bleiben.
Abschreibungen: Eine leichte Zunahme von 17.016,61 € auf 22.880,00 € könnte auf erhöhte Investitionen in immaterielle Vermögenswerte hinweisen.
Außerordentliche Erträge: Das Fehlen außerordentlicher Erträge im Jahr 2022 im Vergleich zu 1.460.721,60 € im Jahr 2021 ist ein erheblicher Nachteil und belastet die Ertragslage.
Jahresfehlbetrag/-überschuss: Der Wechsel von einem Überschuss von 421.170,76 € im Jahr 2021 zu einem Fehlbetrag von -466.637,84 € im Jahr 2022 ist ein alarmierendes Zeichen für die finanzielle Gesundheit des Unternehmens.
Verlustvortrag aus dem Vorjahr: Der Verlustvortrag hat sich von -945.306,57 € auf -1.411.944,41 € erhöht, was auf anhaltende finanzielle Schwierigkeiten hinweist.
Kritische Bewertung
Liquidität und Solvabilität: Der Rückgang der liquiden Mittel und der erhebliche Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten sind alarmierend. Die Fähigkeit des Unternehmens, seine kurzfristigen Verpflichtungen zu erfüllen, scheint eingeschränkt, was das Insolvenzrisiko erhöht.
Eigenkapital und finanzielle Stabilität: Der drastische Rückgang des Eigenkapitals und der hohe Bilanzverlust stellen ein erhebliches Risiko für Investoren dar. Ein negatives Eigenkapital kann das Vertrauen der Anleger und Gläubiger erheblich beeinträchtigen.
Ertragslage: Trotz gestiegener Provisionserträge belasten die höheren Provisionsaufwendungen und die gestiegenen Personalkosten die Nettorendite. Das Fehlen außerordentlicher Erträge und der Jahresfehlbetrag sind besorgniserregend und deuten auf eine unzureichende Rentabilität hin.
Marktrisiken: Die makroökonomischen Unsicherheiten, insbesondere durch den Ukraine-Krieg, die steigende Inflation und die erhöhten Finanzierungskosten, stellen erhebliche Risiken für die zukünftige Geschäftsentwicklung dar. Die Fähigkeit des Unternehmens, neue Investoren zu gewinnen und Immobilien zu erwerben, ist stark beeinträchtigt.
Strategische Ausrichtung: Die Anpassung der Ankaufsstrategie und der Fokus auf Eigenkapitalfinanzierung sind notwendig, um den negativen Leverage-Effekt zu vermeiden. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Strategien ist jedoch ungewiss und stark von externen Faktoren abhängig.
Prognose: Die Geschäftsleitung erwartet, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2023 ähnlich wie im Jahr 2022 verlaufen wird. Dies könnte auf weiterhin schwierige Marktbedingungen und begrenzte Wachstumschancen hinweisen.
Fazit: Aus Anlegersicht weist die finanzielle Lage der Five Quarters Real Estate AG erhebliche Risiken auf. Die sinkende Liquidität, der hohe Bilanzverlust, die gestiegenen Verbindlichkeiten und die unsicheren makroökonomischen Bedingungen stellen potenzielle Bedrohungen für die finanzielle Stabilität und das zukünftige Wachstum des Unternehmens dar. Investoren sollten diese Risiken sorgfältig abwägen und die weitere Entwicklung des Unternehmens und des Marktumfelds genau beobachten.
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