Die Bilanz der BKS eG für das Geschäftsjahr 2022 wirft eine Reihe von Fragen auf, die sowohl die Struktur als auch die Nachhaltigkeit der Genossenschaft betreffen. Auffällig sind insbesondere das hohe Anlagevermögen, das geringe Eigenkapital der Mitglieder und die ungewöhnlich niedrige Mitgliederzahl. Diese Punkte verdienen eine genauere Betrachtung.
1. Ein erstaunlich hohes Vermögen – aber von wem eingebracht?
Die Genossenschaft weist ein Gesamtvermögen von knapp 81 Millionen Euro aus, wobei allein das Anlagevermögen im Vergleich zum Vorjahr von 35,9 Millionen Euro auf beeindruckende 64,7 Millionen Euro gestiegen ist. Diese massive Erhöhung weckt die Frage: Wer hat dieses Kapital eingebracht, und zu welchem Zweck?
Das Eigenkapital von 62,3 Millionen Euro, das in erster Linie aus Ergebnisrücklagen und Bilanzgewinnen besteht, ist untypisch hoch für eine Genossenschaft mit lediglich 10 Mitgliedern. Noch bemerkenswerter ist, dass das Geschäftsguthaben dieser Mitglieder lediglich 55.400 Euro beträgt. Dies deutet darauf hin, dass der Großteil des Kapitals nicht von den Genossenschaftsmitgliedern selbst stammt. Woher stammt also dieses Vermögen, und wie wurde es generiert?
2. Eine Genossenschaft mit nur 10 Mitgliedern: Warum so wenige?
Die Genossenschaft hat im gesamten Geschäftsjahr weder Mitglieder hinzugewonnen noch verloren, bleibt aber mit 10 Mitgliedern auf einem erstaunlich niedrigen Stand. Angesichts des hohen Vermögens stellt sich die Frage: Warum sind so wenige Mitglieder beteiligt?
Eine Genossenschaft ist traditionell ein demokratisch organisierter Zusammenschluss, der auf breiter Mitgliederbasis beruht. Die geringe Anzahl der Mitglieder wirft Zweifel an der breiten demokratischen Legitimation der Genossenschaft auf und lässt vermuten, dass hier eher ein geschlossener Kreis agiert, der möglicherweise wenig Interesse an einer Erweiterung der Mitgliedschaft hat.
3. Geringe operative Aktivitäten bei hohem Vermögen
Die Genossenschaft beschäftigte im Durchschnitt nur 7 Mitarbeiter. Angesichts des erheblichen Vermögens und der Rückstellungen von fast 4,9 Millionen Euro im Vorjahr, die 2022 drastisch auf 44.630 Euro reduziert wurden, ist unklar, welche operativen Aktivitäten tatsächlich stattfinden. Ist die Genossenschaft überhaupt ein aktiver wirtschaftlicher Akteur, oder wird hier möglicherweise lediglich Kapital verwaltet?
4. Verbindlichkeiten und Verpflichtungen: Eine wachsende Belastung?
Die Verbindlichkeiten der Genossenschaft sind auf 18,4 Millionen Euro gestiegen, wobei mehr als 10 Millionen Euro eine Laufzeit von über fünf Jahren haben. Welche Risiken birgt diese langfristige Verschuldung, und wie ist sie abgesichert? Die hohen Schulden stehen in starkem Kontrast zur geringen operativen Aktivität und den niedrigen Mitgliederbeiträgen.
Schlussfolgerung und zentrale Fragen
Die Bilanz der BKS eG wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten gibt. Die zentralen Punkte lauten:
- Wer hat das hohe Vermögen der Genossenschaft eingebracht, und warum?
- Warum hat die Genossenschaft so wenige Mitglieder, obwohl sie über ein außergewöhnlich großes Vermögen verfügt?
- Wie legitimiert sich eine Genossenschaft mit einer solch geringen Mitgliederzahl und minimaler operativer Aktivität?
- Welche Risiken bestehen durch die langfristigen Verbindlichkeiten, und wie sind diese abgesichert?
Ein Appell zur Transparenz und Verantwortung
Die BKS eG steht in der Verantwortung, klare Antworten auf diese Fragen zu liefern, um ihrer Rolle als Genossenschaft gerecht zu werden. Es ist entscheidend, dass die Werte und Grundprinzipien einer Genossenschaft – Demokratie, Transparenz und Gemeinschaftlichkeit – nicht zu reinen Formalitäten verkommen. Die Mitglieder und die Öffentlichkeit verdienen mehr Klarheit darüber, wie dieses außergewöhnliche Vermögen genutzt und verwaltet wird. Gerade die Unternehmensform einer Genossenschaft erwartet genau das.
BKS eGHeidelbergJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Bilanz
AnhangAllgemeine Angaben zum Jahresabschluss Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter der Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für kleine Kapitalgesellschaften aufgestellt. Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht
Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear und degressiv vorgenommen. Der Übergang von der degressiven zur linearen Abschreibung erfolgt in den Fällen, in denen dies zu einer höheren Jahresabschreibung führt. Die Finanzanlagen wurden wie folgt angesetzt und bewertet: – Beteiligungen zu Anschaffungskosten – Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten – Ausleihungen zum Nennwert – unverzinsliche und niedrig verzinsliche Ausleihungen zum Barwert – sonstige Wertpapiere zu Anschaffungskosten Soweit erforderlich, wurde der am Bilanzstichtag vorliegende niedrigere Wert angesetzt. Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt. Forderungen und Wertpapiere wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet. Die Steuerrückstellungen beinhalten die das Geschäftsjahr betreffenden, noch nicht veranlagten Steuern. Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Beim Jahresabschluss konnten die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Wesentlichen übernommen werden. Ein grundlegender Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr fand nicht statt. Angaben zur Bilanz Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit > 5 Jahre und der Sicherungsrechte Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren beträgt 10.272.920,91 EUR (Vorjahr: 6.345.079,18 EUR). Sonstige Angaben Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 7,0. Zahlen der Genossenschaftsmitglieder Die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder hat sich während des Geschäftsjahres wie folgt verändert:
Angaben zum Geschäftsguthaben und den Haftsummen der Mitglieder Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder beläuft sich auf 55.400,0 EUR. Angaben zum zuständigen Prüfungsverband Zuständiger Prüfungsverband der Genossenschaft ist:
sonstige Berichtsbestandteilegez. Andreas Dittmar Angaben zur Feststellung: |
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