Der Wertpapierprospekt der BENO Holding AG beschreibt die Bedingungen und Risiken im Zusammenhang mit dem Angebot von 30.000 auf den Inhaber lautenden Teilschuldverschreibungen.

Hier ist eine kritische Analyse des Prospekts aus der Sicht eines potenziellen Anlegers:
1. Finanzielle Situation der Emittentin

Die BENO Holding AG hat Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von ca. 43,789 Millionen Euro zum 31.12.2019 . Dies zeigt eine erhebliche Verschuldung, die das Risiko einer Investition erhöht. Zusätzlich weisen die Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit ein negatives Ergebnis von -3,808 Millionen Euro auf, was auf Liquiditätsprobleme hinweisen kann .
2. Risikofaktoren

Der Prospekt identifiziert mehrere Risiken, darunter:

Vermietungs- und Leerstandsrisiko: Der geschäftliche Erfolg hängt wesentlich von stabilen Mieterlösen ab. Geringere Mietzinserträge oder Mietausfälle können die Ertragslage der Emittentin negativ beeinflussen, besonders in Zeiten von wirtschaftlichen Unsicherheiten wie der COVID-19-Pandemie​

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Ankaufswert- und Bewertungsrisiko: Die Bewertung von Immobilien kann aufgrund subjektiver Faktoren fehlerbehaftet sein, was zu überhöhten Kaufpreisen und nachträglichen Abwertungen führen kann​
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Rechtliche und regulatorische Risiken: Änderungen bei Brandschutzauflagen oder das Auftreten von Altlasten können zusätzliche Kosten verursachen und die Erträge der Emittentin mindern​
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Risiken im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot: Die Notierung im Freiverkehr und das geringe Emissionsvolumen können zu erheblichen Kursschwankungen und einer eingeschränkten Handelbarkeit der Schuldverschreibungen führen​

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3. Verwendung der Erlöse

Die Erlöse aus der Emission sollen zur Rückzahlung einer auslaufenden Wandelschuldverschreibung und zur Finanzierung des Wachstums der BENO Gruppe verwendet werden. Es gibt jedoch keine konkreten Pläne für den Erwerb neuer Immobilien zum Prospektdatum, was das Risiko eines „Semi-Blind-Pools“ darstellt​

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4. Interessen von Beteiligten

Mehrere Parteien, einschließlich der BENO Holding AG selbst, haben ein erhebliches Interesse an einem erfolgreichen Angebot, da dies ihre finanziellen Verpflichtungen mindern würde. Dies könnte zu Interessenkonflikten führen, da die Anreize der Emittentin möglicherweise nicht vollständig mit den Interessen der Anleger übereinstimmen​

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5. Fehlende Gewinnprognosen

Die Emittentin verzichtet auf die Abgabe einer Gewinnprognose, was für Anleger ein Unsicherheitsfaktor darstellt. Ohne Prognosen ist es schwierig, die zukünftige finanzielle Leistungsfähigkeit der Emittentin einzuschätzen​

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6. Strategie und Unternehmensumfeld

Die BENO Holding AG verfolgt eine „Buy & Hold“-Strategie im Bereich Light Industrial Real Estate und konzentriert sich auf langfristige Mietverträge mit mittelständischen Unternehmen. Diese Strategie könnte stabilisierend wirken, ist aber auch abhängig von der wirtschaftlichen Lage dieser Unternehmen​

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Fazit

Der Wertpapierprospekt der BENO Holding AG zeigt mehrere kritische Aspekte, die potenzielle Anleger berücksichtigen sollten. Die hohe Verschuldung, die identifizierten Risiken und die fehlende Gewinnprognose tragen zu einer insgesamt erhöhten Unsicherheit bei. Anleger sollten diese Faktoren sorgfältig abwägen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch nehmen, bevor sie eine Investitionsentscheidung treffen.