Kritische Analyse:
- Bilanzielle Überschuldung: Die Gesellschaft weist zum 31.12.2023 eine bilanzielle Überschuldung von 2,1 Mio. EUR auf. Das Eigenkapital ist vollständig aufgezehrt und es besteht ein nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Fehlbetrag der Kommanditisten in Höhe von 2,1 Mio. EUR. Dies ist ein alarmierendes Zeichen für die finanzielle Stabilität des Unternehmens.
- Hohe Fremdfinanzierung: Mit Anleihen in Höhe von 10 Mio. EUR, die 90,6% der Bilanzsumme ausmachen, ist die Gesellschaft stark fremdfinanziert. Dies erhöht die Anfälligkeit für Zinsänderungen und Liquiditätsrisiken.
- Negative Ertragslage: Der Jahresfehlbetrag von 366 TEUR zeigt, dass das operative Geschäft nicht profitabel ist. Die Zinsaufwendungen (990 TEUR) übersteigen deutlich die Zinserträge (645 TEUR).
- Liquiditätssituation: Mit liquiden Mitteln von 2,7 Mio. EUR verfügt die Gesellschaft über gewisse Liquiditätsreserven. Allerdings könnten diese bei anhaltenden Verlusten schnell aufgezehrt sein.
- Abhängigkeit von verbundenen Unternehmen:
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen (5,6 Mio. EUR) stellen einen Großteil der Aktiva dar. Dies schafft eine hohe Abhängigkeit von der Performance dieser Unternehmen. - Inflationsrisiko: Die variable Verzinsung der Anleihen, die an die Inflationsrate gekoppelt ist, stellt ein erhebliches Risiko dar, wie die hohen Zinsaufwendungen in 2023 zeigen.
Bericht:
Die Bilanz der reconcept 15 EnergieZins 2025 GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2023 offenbart eine prekäre finanzielle Lage. Die Gesellschaft ist bilanziell überschuldet und erwirtschaftet Verluste.
Die Finanzierung basiert fast ausschließlich auf einer 10 Mio. EUR Anleihe, deren variable Verzinsung an die Inflationsrate gekoppelt ist. In 2023 führte dies zu unerwartet hohen Zinsaufwendungen von 990 TEUR, die maßgeblich zum Jahresfehlbetrag von 366 TEUR beitrugen. Die Zinserträge aus den Ausleihungen an verbundene Unternehmen konnten diese Aufwendungen nicht kompensieren.
Die Gesellschaft verfügt zwar über Liquiditätsreserven von 2,7 Mio. EUR, ist aber stark von der Performance der verbundenen Unternehmen abhängig, an die 5,6 Mio. EUR ausgeliehen wurden.
Die Fortführung des Unternehmens hängt entscheidend davon ab, dass die Anleihehalter aufgrund der Nachrangigkeit ihrer Forderungen keine Insolvenz beantragen. Zudem muss sich die Ertragslage verbessern, um weiteren Eigenkapitalverzehr zu vermeiden. Die Prognose für 2024 mit einem erwarteten Fehlbetrag von 25 TEUR lässt nur eine geringfügige Verbesserung erwarten.
Insgesamt befindet sich die Gesellschaft in einer finanziell angespannten Situation. Ohne deutliche Verbesserung der Ertragslage oder Zuführung frischen Eigenkapitals bleiben erhebliche Zweifel an der langfristigen Überlebensfähigkeit.
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