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Startseite Allgemeines Kritische Bilanzanalyse der BWP Wanderup-Kragstedt GmbH & Co. KG aus Anlegersicht
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Kritische Bilanzanalyse der BWP Wanderup-Kragstedt GmbH & Co. KG aus Anlegersicht

congerdesign (CC0), Pixabay
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1. Überblick

Die BWP Wanderup-Kragstedt GmbH & Co. KG ist ein junges Unternehmen in der Windenergiebranche, das im Jahr 2022 gegründet wurde und 2023 den Betrieb von drei Windkraftanlagen aufnahm. Ziel ist die nachhaltige Stromerzeugung durch Windkraft. Trotz positiver Branchenaussichten zeigt der Jahresabschluss für 2023 einige Schwächen, die für potenzielle Investoren bedeutsam sind.

2. Vermögenslage

  • Anstieg der Bilanzsumme: Die Bilanzsumme erhöhte sich von TEUR 2.986 (2022) auf TEUR 23.485 (2023), bedingt durch die Aktivierung der drei Windkraftanlagen und des Infrastrukturnutzungsrechts. Das Anlagevermögen macht 79,34 % der Bilanzsumme aus, was die starke Kapitalbindung verdeutlicht.
  • Eigenkapitalquote: Ein kritischer Punkt ist der drastische Rückgang der Eigenkapitalquote von 58,95 % (2022) auf 5,33 % (2023). Dieser Wert liegt deutlich unter der üblichen Zielmarke von 20–30 % und weist auf eine hohe Abhängigkeit von Fremdkapital hin.
  • Fremdkapital: Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich auf TEUR 19.229. Diese Kredite wurden durch Sicherungsübereignung der Windkraftanlagen sowie durch Abtretungen von Ansprüchen besichert. Ein solches Sicherheitenmodell kann für Gläubiger attraktiv, für die Gesellschaft jedoch risikobehaftet sein.

3. Finanzlage

  • Investitionen: Im Geschäftsjahr 2023 wurden TEUR 19.443 in die Errichtung der Windkraftanlagen und die Infrastruktur investiert. Diese hohe Investition wurde überwiegend fremdfinanziert, was die Liquidität belastet.
  • Liquiditätsrisiko: Obwohl die Zahlungsbereitschaft derzeit als gesichert gilt, könnte die geringe Eigenkapitalquote und die hohe Fremdkapitalquote bei steigenden Betriebskosten oder Zinsänderungen zu Problemen führen.
  • Zinsrisiken: Die Fremdfinanzierung mit einer 10-jährigen Zinsbindung birgt nach Ablauf der Frist erhebliche Risiken, da das Zinsniveau derzeit schwer prognostizierbar ist. Ein Anstieg der Zinsen könnte die finanzielle Belastung signifikant erhöhen.

4. Ertragslage

  • Umsatzerlöse: Die Anlagen erzielten einen Stromertrag von 22,89 Mio. kWh, was 12 % unter den ursprünglich prognostizierten 26,00 Mio. kWh liegt. Dies führte zu einem Jahresfehlbetrag von TEUR 507. Der verzögerte Start im Mai 2023 erklärt teilweise die Abweichung.
  • Vergütungssatz: Der EEG-Vergütungssatz von 5,78 Cent/kWh bietet eine gewisse Stabilität. Jedoch könnten künftige regulatorische Änderungen die Einnahmen gefährden.
  • Abschreibungen und Kosten: Hohe Abschreibungen von TEUR 810 und Zinsaufwendungen von TEUR 600 belasten die Ertragslage erheblich.

5. Risiken und Chancen

  • Branchenspezifische Risiken:
    • Regulatorische Änderungen am EEG oder die Nichtrealisierung geplanter Ausbauziele könnten die Rentabilität beeinträchtigen.
    • Störungen globaler Lieferketten und steigende Rohstoffpreise erhöhen die Betriebskosten.
  • Standortspezifische Risiken:
    • Die bisherige Stromproduktion liegt unter der Prognose, was auf potenzielle Standortprobleme hinweist.
  • Chancen:
    • Die Möglichkeit, dass das Windpotenzial am Standort übertroffen wird, bietet eine positive Perspektive.
    • Direktvermarktung und EEG-Vergütungssicherheit schaffen Stabilität bei den Erlösen.

6. Bewertung aus Anlegersicht

Die BWP Wanderup-Kragstedt GmbH & Co. KG zeigt in ihrem ersten Betriebsjahr eine ambitionierte Investitionstätigkeit, jedoch auch eine fragile finanzielle Struktur. Die niedrige Eigenkapitalquote und die Abhängigkeit von Fremdkapital erhöhen das Risiko für Anleger erheblich. Gleichzeitig bieten die stabilen EEG-Rahmenbedingungen und die wachsende Bedeutung erneuerbarer Energien langfristige Chancen.

7. Fazit

Aus Anlegersicht ist die Gesellschaft ein hochriskantes Investment. Der hohe Fremdkapitalanteil, die schwache Eigenkapitalquote und die unter Plan liegenden Erträge sind klare Warnsignale. Potenzielle Investoren sollten eine genaue Risikoanalyse vornehmen und die Entwicklung der Ertragslage in den kommenden Jahren kritisch beobachten.

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