Startseite Vorsicht Anlegerschutz Kritische Bilanzanalyse der Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2022:
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Kritische Bilanzanalyse der Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2022:

congerdesign (CC0), Pixabay
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Ertragslage

Umsatzerlöse:

Die Umsatzerlöse betrugen im Jahr 2022 18.765 T€, fast unverändert im Vergleich zu 18.948 T€ im Jahr 2021. Diese Stabilität zeigt, dass das Unternehmen trotz der Herausforderungen im Immobilienmarkt (z.B. steigende Zinsen) die Umsätze auf Vorjahresniveau halten konnte.

Rohergebnis:

Das Rohergebnis stieg leicht von 13.721.905,03 Euro auf 13.759.818,34 Euro, was eine stabile Ertragslage widerspiegelt.

Personalaufwand:

Der Personalaufwand blieb nahezu konstant und betrug 6.218.616,86 Euro im Jahr 2022 gegenüber 6.261.667,15 Euro im Jahr 2021. Dies zeigt eine effiziente Personalverwaltung.

Sonstige betriebliche Aufwendungen:

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen erheblich von 2.801.282,31 Euro auf 3.732.560,22 Euro. Diese Erhöhung ist auf verstärkte Marketingaktivitäten, kostenintensive Kundenevents sowie gestiegene EDV-Kosten und Mieten zurückzuführen. Dies könnte langfristig die Rentabilität beeinträchtigen, wenn diese Kosten nicht durch höhere Umsätze gedeckt werden.

Abschreibungen:

Die Abschreibungen stiegen von 184.805,85 Euro auf 213.281,08 Euro, was auf erhöhte Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen hinweisen könnte.

Jahresüberschuss:

Der Jahresüberschuss sank von 3.729.165,50 Euro auf 3.026.602,23 Euro, was einem Rückgang von 18,84 % entspricht. Dies ist hauptsächlich auf die gestiegenen betrieblichen Aufwendungen zurückzuführen.

Finanzlage

Eigenkapital:

Das Kommanditkapital blieb unverändert bei 50.000 Euro. Die Eigenkapitalquote stieg von 33,46 % auf 69,72 %, was auf eine Reduzierung der Verbindlichkeiten und eine Verbesserung der finanziellen Stabilität hinweist.

Verbindlichkeiten:

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kommanditisten stiegen erheblich von 2.977.543,97 Euro auf 8.824.790,98 Euro. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen stärker auf interne Finanzierungen durch Gesellschafter angewiesen ist.

Liquidität:

Die liquiden Mittel stiegen deutlich von 450.332,64 Euro auf 4.696.293,15 Euro, was auf eine verbesserte Liquiditätssituation und die Fähigkeit hinweist, kurzfristige Verbindlichkeiten zu bedienen.

Vermögenslage

Anlagevermögen:

Das Anlagevermögen blieb weitgehend stabil, mit einem leichten Rückgang der Sachanlagen von 1.057.208,00 Euro auf 942.295,00 Euro. Dies könnte auf geringere Investitionen oder erhöhte Abschreibungen hinweisen.

Umlaufvermögen:

Das Umlaufvermögen stieg von 7.954.937,30 Euro auf 11.695.877,96 Euro, hauptsächlich aufgrund der gestiegenen liquiden Mittel und Forderungen. Dies zeigt eine verbesserte Vermögenslage und eine stärkere Position im Umlaufvermögen.

Kritische Punkte und Risiken:

Erhöhte betriebliche Aufwendungen:
Der signifikante Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen könnte die Rentabilität des Unternehmens beeinträchtigen, wenn diese Kosten nicht durch entsprechende Umsatzsteigerungen kompensiert werden.

Abhängigkeit von Gesellschafterfinanzierungen:
Die erhebliche Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kommanditisten deutet auf eine Abhängigkeit von internen Finanzierungen hin. Dies könnte die finanzielle Flexibilität einschränken, insbesondere wenn die Gesellschafter ihre Darlehen zurückfordern.

Eingeschränktes Prüfungsurteil:
Der Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfer ist eingeschränkt aufgrund von Unsicherheiten bezüglich der Werthaltigkeit bestimmter Darlehensforderungen. Dies könnte das Vertrauen in die finanzielle Stabilität und die Genauigkeit der Bilanz beeinträchtigen.

Marktrisiken:
Der Immobilienmarkt ist stark von externen Faktoren wie Zinsänderungen, wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischen Ereignissen beeinflusst. Diese Faktoren können die Geschäftsentwicklung von Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG negativ beeinflussen.

Gesamteinschätzung

Die Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG zeigt eine insgesamt stabile Ertragslage und eine verbesserte finanzielle Stabilität durch gestiegene Eigenkapitalquote und Liquidität. Allerdings könnten die erhöhten betrieblichen Aufwendungen und die Abhängigkeit von Gesellschafterfinanzierungen langfristige Risiken darstellen. Die eingeschränkte Prüfung durch die Wirtschaftsprüfer deutet auf Unsicherheiten hin, die das Unternehmen angehen sollte, um das Vertrauen der Stakeholder zu sichern. Die Marktbedingungen bleiben herausfordernd, und das Unternehmen muss weiterhin flexibel und anpassungsfähig bleiben, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

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