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Kritische Bilanzanalyse der sonnen GmbH für das Geschäftsjahr 2022

geralt (CC0), Pixabay
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1. Ertragslage

  • Umsatzerlöse und Ergebnisentwicklung: Die sonnen GmbH konnte ihre Umsatzerlöse im Jahr 2022 um beeindruckende 67% auf 187,6 Mio. Euro steigern. Trotz dieses Wachstums hat das Unternehmen einen erheblichen Jahresfehlbetrag von 33,9 Mio. Euro erzielt, der sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Sechsfache erhöht hat. Der Hauptgrund für diesen drastischen Verlustanstieg ist die Zuführung von Rückstellungen für Gewährleistungsfälle in Höhe von 23,8 Mio. Euro. Diese Aufwendungen deuten auf potenzielle Qualitätsprobleme oder hohe Garantieverpflichtungen hin, was ein erhebliches operatives Risiko darstellt.
  • Materialaufwand und Margenentwicklung: Der Materialaufwand stieg überproportional zum Umsatz, was die Rohmarge von 44,3% im Vorjahr auf 38,3% im Jahr 2022 reduzierte. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen unter steigenden Beschaffungskosten leidet, möglicherweise bedingt durch die weltweiten Lieferkettenprobleme und steigende Rohstoffpreise.
  • Personalkosten: Der Personalaufwand stieg um 27% auf 38,9 Mio. Euro, was auf eine Erweiterung des Teams und Gehaltserhöhungen zurückzuführen ist. Obwohl der Mitarbeiteraufbau das Wachstum unterstützen soll, trägt er auch zu den erhöhten Fixkosten bei, was die finanzielle Belastung des Unternehmens weiter erhöht.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen: Diese sind signifikant gestiegen, was teilweise auf IT-Umstrukturierungen und gestiegene Servicekosten zurückzuführen ist. Dies könnte auf eine notwendige Anpassung der Infrastruktur hinweisen, um das schnelle Wachstum zu unterstützen, könnte jedoch auch auf ineffiziente Prozesse oder unerwartete Zusatzkosten hindeuten.

2. Vermögens- und Finanzlage

  • Bilanzsumme und Vermögensstruktur: Die Bilanzsumme stieg von 96,8 Mio. Euro im Vorjahr auf 116,6 Mio. Euro. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Erhöhung der Vorräte und Forderungen zurückzuführen, was auf ein hohes Lagerbestandsniveau und eine möglicherweise langsame Debitorenrotation hinweist. Ein so stark wachsender Vorratsbestand könnte auf Überproduktion oder Absatzprobleme hindeuten.
  • Eigenkapital und Eigenkapitalquote: Das Eigenkapital reduzierte sich trotz einer Kapitalzufuhr in die Kapitalrücklage auf 42,4 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote von 36,4% entspricht. Diese Abnahme ist hauptsächlich auf den hohen Jahresfehlbetrag zurückzuführen. Obwohl die Eigenkapitalquote noch solide ist, zeigt die negative Entwicklung, dass das Unternehmen stark von externen Finanzierungsquellen abhängig ist.
  • Verbindlichkeiten: Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich fast verdreifacht, was auf eine verstärkte Inanspruchnahme von Lieferantenkrediten hinweist. Dies könnte die Liquiditätssituation des Unternehmens belasten, insbesondere wenn das Zahlungsziel knapp wird.

3. Liquidität und Cashflow

  • Liquiditätsengpässe und Finanzierungsbedarf: Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit war stark negativ (-19,9 Mio. Euro), was auf hohe Ausgaben für Lagerbestände und Forderungen zurückzuführen ist. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der liquiden Mittel, die sich zum Jahresende auf 13,7 Mio. Euro beliefen. Angesichts eines prognostizierten Liquiditätsbedarfs von 17,6 Mio. Euro für 2023 ist das Unternehmen stark auf die finanzielle Unterstützung durch seine Muttergesellschaft angewiesen.

4. Bestandsgefährdende Risiken

  • Wesentliche Unsicherheiten: Die Fortführung der Geschäftstätigkeit der sonnen GmbH hängt wesentlich von der finanziellen Unterstützung durch die Muttergesellschaft, die sonnen Holding GmbH, und letztlich durch die Shell Overseas Investment B.V. ab. Diese Abhängigkeit stellt ein erhebliches Risiko dar, insbesondere wenn die finanzielle Unterstützung ausbleiben sollte. Dies wird im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers als ein potenziell bestandsgefährdendes Risiko hervorgehoben.

5. Schlussfolgerung

Die sonnen GmbH befindet sich in einer kritischen Phase ihres Wachstums, in der hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie der Ausbau der operativen Kapazitäten zu erheblichen Verlusten geführt haben. Trotz der Umsatzsteigerung und Marktpräsenz kämpft das Unternehmen mit operativen Herausforderungen, die durch erhöhte Rückstellungen für Gewährleistungsfälle und gestiegene Materialkosten verstärkt werden.

Das Unternehmen ist stark von der Unterstützung durch seine Muttergesellschaft abhängig, ohne die eine Fortführung der Geschäftstätigkeit nicht gesichert ist. Die gestiegenen Verbindlichkeiten und der negative Cashflow stellen weitere finanzielle Risiken dar, die in den kommenden Jahren eine erhebliche Herausforderung darstellen könnten.

Investoren und Gläubiger sollten diese Risiken genau beobachten und die weiteren Entwicklungen, insbesondere im Bereich der operativen Effizienz und der finanziellen Stabilität, sorgfältig prüfen.

 

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sonnen GmbH

Wildpoldsried

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die sonnen GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der sonnen GmbH, Wildpoldsried, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der sonnen GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die im Lagebericht enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Wir geben kein Prüfungsurteil zu dem Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung ab.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lage-berichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfasst die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt „1.1 Vorbemerkung“ im Anhang und auf die Angaben in Abschnitt „3.1 Risikomanagement und Risikobericht“ des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass sich die sonnen GmbH in einem schnell wachsenden Marktsegment befindet und eine internationale Wachstumsstrategie verfolgt mit hohen Investitionen in Marketings-, Vertriebs- und Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen und damit einhergehenden operativen Anlaufverlusten, die entsprechend der Unternehmensplanung für den Prognosezeitraum nicht aus den zum 31. Dezember 2022 vorhandenen liquiden Mitteln gedeckt werden können. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH hat ein Liquiditätsmanagement für die Tochtergesellschaften eingerichtet, das einen zusätzlichen Bedarf an Zahlungsmitteln in einem festgelegten Zeitraum frühzeitig erkennen und ausreichend Zeit für Kapitalerhöhungen gewähren soll. Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ergibt sich aus der Planung ein Bedarf an Zahlungsmitteln in Höhe von EUR 17,6 Mio. und EUR 5,5 Mio. für die sonnen GmbH, der den Bestand an Zahlungsmitteln am Bilanzstichtag in Höhe von EUR 13,7 Mio. übersteigt. Daher hängt die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit die Fortführung der Unternehmenstätigkeit von der finanziellen Unterstützung und der Kapitalausstattung durch die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH, Wildpoldsried, ab. Die sonnen Holding GmbH hat sich daher mit Finanzierungszusage vom 3. Mai 2023 verpflichtet, den notwendigen Finanzmittel- und Kapitalbedarf der Gesellschaft bis Ende 2024 und bis zu einem maximalen Volumen von EUR 22,1 Mio. zu decken. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ist wiederum von der finanziellen Unterstützung durch ihre Gesellschafterin, der Shell Overseas Investment B.V., ’s-Gravenhage/Niederlande, abhängig, die ihrerseits am 16. Dezember 2022 eine bis Ende 2024 befristete Finanzierungszusage bis zu einem maximalen Volumen von EUR 105,6 Mio. gegenüber der sonnen Holding GmbH erteilt hat.

Damit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

München, den 20. Dezember 2023

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christ, Wirtschaftsprüfer

Schefzyk, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 11.383.996,67 15.350.212,87
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 995.097,98 1.183.938,89
12.379.094,65 16.534.151,76
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 1.025.218,12 603.242,11
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.909.240,72 7.329.296,64
3. Anlagen im Bau und geleistete Anzahlungen 396.843,57
12.331.302,41 7.932.538,75
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.415.374,14 9.094.381,40
27.125.771,20 33.561.071,91
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 40.437.095,15 15.410.796,16
2. Unfertige Erzeugnisse 1.516.233,19 1.017.359,08
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 5.919.796,85 4.235.720,42
4. Geleistete Anzahlungen 370.746,36 438.718,52
48.243.871,55 21.102.594,18
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19.052.161,51 11.681.467,74
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.206.790,74 2.829.594,56
3. Sonstige Vermögensgegenstände 2.448.231,09 735.037,13
davon aus Steuern EUR 2.120.973,90 (Vj. EUR 483.134,61)
26.707.183,34 15.246.099,43
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 13.679.700,44 26.422.836,15
88.630.755,33 62.771.529,76
C. Rechnungsabgrenzungsposten 822.364,09 461.366,86
116.578.890,62 96.793.968,53

Passiva

31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00
II. Kapitalrücklage 169.319.000,41 161.815.717,74
III. Verlustvortrag -93.050.475,16 -87.885.448,33
IV. Jahresfehlbetrag -33.885.865,89 -5.165.026,83
42.407.659,36 68.790.242,58
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 36.988.575,61 11.196.586,73
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 5.458,82 5.458,82
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.308.509,00 12.268.913,10
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.403.410,76 186.269,22
4. Sonstige Verbindlichkeiten 504.639,07 355.443,08
davon aus Steuern EUR 485.598,19 (Vj. EUR 351.060,61)
34.222.017,65 12.816.084,22
D. Rechnungsabgrenzungsposten 799,00 0,00
E. Passive latente Steuern 2.959.839,00 3.991.055,00
116.578.890,62 96.793.968,53

Gewinn- und Verlustrechnung für 2022

2022 2021
EUR EUR EUR
1. Umsatzerlöse 187.635.126,69 112.352.224,93
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 2.109.780,54 -600.791,43
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 242.153,18 2.019.481,36
4. Sonstige betriebliche Erträge 5.563.148,82 3.888.866,13
davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 4.813.094,21 (Vj. EUR 1.512.052,94)
195.550.209,23 117.659.780,99
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 117.851.785,82 62.001.985,90
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 20.244,73 28.068,87
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 32.748.301,93 26.213.989,10
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 6.170.080,41 4.428.405,27
davon für Altersversorgung EUR 141.591,10 (Vj. EUR 126.243,39)
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 6.660.209,53 4.320.339,52
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 67.333.258,59 25.835.974,08
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung EUR 3.458.708,08 (Vj. EUR 975.154,88)
230.783.881,01 122.828.762,74
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 184.313,31 449.393,26
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 184.313,31 (Vj. EUR 449.393,26)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 139.260,60 1.584,17
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3,80 1.845,03
323.570,11 449.132,40
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.031.216,00 441.089,00
davon Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern EUR 1.031.216,00 (Vj. Aufwand EUR 441.089,00)
13. Ergebnis nach Steuern -33.878.885,67 -5.160.938,35
14. Sonstige Steuern 6.980,22 4.088,48
15. Jahresfehlbetrag -33.885.865,89 -5.165.026,83

ANHANG zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1.1. Vorbemerkung

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches unter Berücksichtigung der einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Für die Gliederung der Bilanz wurden die handelsrechtlichen Vorschriften des § 266 HGB beachtet.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB dargestellt.

Die Gesellschaft ist unter der Firma sonnen GmbH mit Sitz in Wildpoldsried im Handelsregister des Amtsgerichts Kempten/Allgäu unter der Nummer HRB 10655 eingetragen.

Der Abschluss wird unter der Prämisse der Unternehmensfortführung erstellt.

Wir weisen auf folgendes bestandsgefährdendes Risiko hin:

Die sonnen GmbH ist in einem schnell wachsenden Marktsegment tätig und verfolgt eine internationale Wachstumsstrategie mit hohen Investitionen in Marketing-, Vertriebs- und Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Diese Strategie führt zu Anlaufverlusten, die durch die vorhandenen liquiden Mittel, die zum 31. Dezember 2022 auf Grundlage des aktuellen Geschäftsplans für den Prognosezeitraum zur Verfügung stehen, nicht finanziert werden können. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH hat ein Liquiditätsmanagement für die Tochtergesellschaften eingerichtet, das einen zusätzlichen Bedarf an Zahlungsmitteln in einem festgelegten Zeitraum frühzeitig erkennen und ausreichend Zeit für Kapitalerhöhungen gewähren soll. Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ergibt sich aus der Planung ein Bedarf an Zahlungsmitteln in Höhe von EUR 17,6 Mio. und EUR 5,5 Mio. für die sonnen GmbH, der den Bestand an Zahlungsmitteln am Bilanzstichtag in Höhe von EUR 13,7 Mio. übersteigt. Daher hängt die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft von der finanziellen Unterstützung und der Kapitalausstattung durch die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ab und stellt ein bestandsgefährdendes Risiko dar. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH hat sich daher mit einer Finanzierungszusage vom 3. Mai 2023 verpflichtet, den voraussichtlich notwendigen Finanzmittel- und Kapitalbedarf der sonnen GmbH bis Ende 2024 und bis zu einer maximalen Höhe von EUR 22,1 Mio. bis Ende 2024 zu decken. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ist wiederum von der finanziellen Unterstützung durch ihre Gesellschafterin, der Shell Overseas Investment B.V., ’s-Gravenhage/Niederlande, abhängig, die ihrerseits am 16. Dezember 2022 eine bis Ende 2024 befristete Finanzierungszusage bis zu einem maximalen Volumen von EUR 105,6 Mio. gegenüber der sonnen Holding GmbH erteilt hat.

1.2. Änderung der Bewertungs- und Abschreibungsmethoden

Änderungen der angewandten Bewertungs- und Abschreibungsmethoden wurden nicht vorgenommen.

1.3. Anlagevermögen

Hinsichtlich der Zusammensetzung und der Entwicklung des Anlagevermögens wird auf den der Bilanz als Anlage beigefügten Anlagespiegel verwiesen.

Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige und, soweit notwendig, außerplanmäßige Abschreibungen angesetzt. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Fremdkapitalzinsen wurden nicht angesetzt.

Für Zugänge im Berichtsjahr wurden die Abschreibungen zeitanteilig nach der linearen Abschreibungsmethode entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bemessen. Die Nutzungsdauern von technischen Anlagen und Maschinen betragen zwischen 10 Jahren und 15 Jahren. Für andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung werden Nutzungsdauern zwischen 3 Jahren und 15 Jahren angesetzt. Bei selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen betragen die Nutzungsdauern zwischen 2 Jahren und 5 Jahren; bei entgeltlich erworbenen Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten und Werten sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten liegen sie zwischen 3 Jahren und 5 Jahren.

Im Geschäftsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

Der Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten des Geschäftsjahres hat TEUR 20.439 (Vorjahr: TEUR 16.149) betragen.

Davon wurden Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 511 (Vorjahr: TEUR 4.172) im Anlagevermögen als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert (§ 248 Abs. 2 HGB). Die Entwicklungskosten von TEUR 511 teilen sich auf in TEUR 242, welche in der GuV Position „Andere aktivierte Eigenleistungen“ ausgewiesen werden, da diese von eigenen Mitarbeitern erbracht wurden und in Entwicklungsleistungen in Höhe von TEUR 269, die von externen Dienstleistern als Dienstleistung dazu gekauft wurden.

Bei den Finanzanlagen werden Ausleihungen an verbundene Unternehmen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

Eine Abschreibung konnte hier unterbleiben, da zum Zeitpunkt der Fälligkeit der Darlehen die Liquidität der Darlehensnehmerin sichergestellt sein wird.

1.4. Umlaufvermögen

1.4.1 Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Bei Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt am Abschlussstichtag keine Abwertung auf die niedrigeren Tageswerte, wenn diese nach der Weiterverarbeitung mindestens kostendeckend veräußert werden können.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind nach der Durchschnittsmethode (§ 240 Abs. 4 HGB i. V. m. § 256 Satz 2 HGB) bewertet.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind auf der Basis von Einzelkalkulationen, die auf der aktuellen Betriebsabrechnung beruhen, zu Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie Abschreibungen berücksichtigt werden. Kosten der allgemeinen Verwaltung wurden gemäß § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB nicht aktiviert.

In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Im Falle von Verlusten aus Liefer- und Abnahmeverpflichtungen werden in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet.

Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.

1.4.2 Sonstiges Umlaufvermögen

Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert.

Einzelrisiken wurden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Das allgemeine Ausfallrisiko wurde durch Bildung einer Pauschalwertberichtigung zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Kautionen in Höhe von TEUR 264 (Vorjahr: TEUR 197) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 5.207 (Vorjahr: TEUR 2.830) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, davon in Höhe von TEUR 3 (Vorjahr: TEUR 3) Forderungen gegen Gesellschafter.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Fälligkeit innerhalb eines Jahres bestehen in Höhe von TEUR 26.443 (Vorjahr: TEUR 15.049).

1.5. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert TEUR 25 und ist voll einbezahlt.

Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 169.319 (Vorjahr: TEUR 61.816). Der Anstieg resultiert aus Einzahlungen der Muttergesellschaft.

1.6. Rückstellungen

Rückstellungen wurden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Erfüllung der jeweiligen Risiken und möglichen Verpflichtungen erforderlich sein wird (Erfüllungsbetrag).

Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden, sofern vorhanden, mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, Rückstellungen im Personalbereich sowie Rückstellungen für Gewährleistungen und Produktverpflichtungen zusammen.

1.7. Verbindlichkeitenspiegel

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 2.403 (Vorjahr: TEUR 186) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Es bestehen folgende Verbindlichkeiten:

Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen TEUR TEUR
5 (Vorjahr: 5)
aus Lieferungen und Leistungen 31.309 (Vorjahr: 12.269)
gegenüber verbundenen Unternehmen 2.403 (Vorjahr: 186)
davon gegenüber Gesellschafter 0 (Vorjahr: 0)
Sonstige 505 (Vorjahr: 356)
34.222 (Vorjahr: 12.816)

Verbindlichkeiten mit einer Fälligkeit innerhalb eines Jahres bestehen in Höhe von TEUR 34.222 (Vorjahr: TEUR 12.816).

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren sind nicht vorhanden. Sämtliche Verbindlichkeiten sind unbesichert.

1.8. Latente Steuern

Die Gesellschaft verfügt über steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 133.154. Es wird aktuell nicht damit gerechnet, dass diese in den nächsten 5 Jahren genutzt werden können. Es wurden daher keine aktiven latenten Steuern aktiviert.

Die passiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten:

TEUR TEUR
Latente Steuerschulden auf Differenzen bilanzieller Wertansätze für selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände 11.384 (Vorjahr: 15.350)

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären und quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden und ihren steuerlichen Wertansätzen wurden diese mit einem unternehmensindividuellen Steuersatz von 26,00 % bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbelastung nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden, soweit vorhanden, saldiert ausgewiesen.

Die latenten Steuern haben sich wie folgt entwickelt:

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Saldo
TEUR TEUR TEUR
31.12.2021 0 3.991 3.991
31.12.2022 0 2.960 2.960
Veränderung 0 -1.031 -1.031

1.9. Währungsumrechnung

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip und das Anschaffungskostenprinzip beachtet.

2. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

2.1 Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsätze der Gesellschaft verteilen sich wie folgt auf die geographischen Märkte.

Umsatzerlöse gegliedert nach Ländern im Geschäftsjahr 2022
EUR
Deutschland 125.131.389
Italien 18.352.699
Belgien 13.895.239
Schweiz 7.442.010
Spanien 6.124.425
Rest der Welt 16.689.365
187.635.127

Die sonnen GmbH ist ausschließlich in der Herstellung, der Entwicklung und dem Vertrieb von „Batteriespeichersystemen“ tätig, so dass die Umsätze nahezu sämtlich auf diesen Tätigkeitsbereich entfallen.

2.2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten in Höhe von TEUR 636 periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

3. Sonstige Angaben

3.1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3 HGB

Zwischen der sonnen GmbH, der sonnen eServices GmbH, der sonnen Holding GmbH und der sonnen eServices Deutschland GmbH besteht eine umsatzsteuerliche Organschaft.

Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen in Höhe von TEUR 16.780, wovon TEUR 2.485 (Vorjahr: TEUR 2.453) binnen eines Jahres, TEUR 10.609 (Vorjahr: TEUR 8.610) innerhalb von zwei bis fünf Jahren und TEUR 3.686 (Vorjahr: TEUR 4.936) nach mehr als fünf Jahren fällig werden.

Darüber hinaus bestehen keine Leasing- und Mietverträge, deren Angabe für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind.

3.2. Anzahl der Arbeitnehmer gemäß § 285 Nr. 7 HGB im Berichtsjahr

Verwaltung 112,75
Vertrieb und Marketing 82,50
Produktion und Service 238,50
Forschung und Entwicklung 143,50
577,25

3.3. Nachtragsbericht

Am 22.08.2023 ereignete sich ein bedeutender Vorfall in Form eines Großbrands einer Lagerhalle eines Logistikdienstleisters der sonnen GmbH in Durach-Oberkottern. Als Konsequenz wurden sämtliche dort gelagerten Materialien unwiederbringlich zerstört. Zum aktuellen Zeitpunkt beläuft sich der entstandene Schaden auf ca. 13,9 Mio. EUR. Diese Summe setzt sich aus den Kosten für die zerstörten Materialien selbst, den anfallenden Entsorgungskosten sowie den entgangenen Gewinnen aufgrund von Rücksendungen zusammen. Eine detaillierte Aufstellung der Materialien liegt vor, jedoch ist eine genaue Aufschlüsselung der Entsorgungskosten noch ausstehend, da die Entscheidungen bezüglich der Entsorgung des durch den Brand verursachten Materials und der dazugehörigen Kostenaufteilung noch von den zuständigen Landratsämtern erwartet werden. Es besteht jedoch eine Versicherungsdeckung für den entstandenen Schaden, der den Selbstbehalt von 5 Mio. USD übersteigt.

Glücklicherweise hatte der Brand nur begrenzte Auswirkungen auf die Produktionsprozesse und die Lieferfähigkeit. Es kam jedoch zu Verzögerungen bei der Produktion und Auslieferung der neuen Power Units. Im Lager waren hauptsächlich Rückläufer gelagert.

3.4. Ergebnisverwendung

Der Jahresverlust wird auf neue Rechnung vorgetragen.

3.5. Mitglieder des Geschäftsführungsorgans gemäß § 285 Nr.10 HGB

Oliver Koch Chief Executive Officer
Bianca Swanston Chief Financial Officer
Marko Hein Chief Digital Officer
Maximilian Haensel Chief Operations Officer
Ralf Plieninger Chief Technology Officer (ab 01.06.2022)

3.6. Die Bezüge der Geschäftsführer haben im Geschäftsjahr TEUR 1.078 betragen.

3.7. Der Gesamtbetrag, der gemäß § 268 Abs.8 HGB der Ausschüttungssperre unterliegt, ermittelt sich wie folgt:

TEUR TEUR
Aktivierung selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 11.384 (Vorjahr: 15.350)
./. hierfür gebildete passive latente Steuern 2.960 (Vorjahr: 3.991)
8.424 (Vorjahr: 11.359)

3.8. Konzernverhältnisse

Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss der Shell plc, London/Großbritannien, einbezogen. Die Shell plc stellt den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen auf. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich sowie unter https://reports.shell.com/annual-report/2022/ abrufbar.

3.9 Abschlussprüferhonorar

Die Abschlussprüfergebühren sind in den Angaben der Shell Plc. (Note 34 – Auditor’s remuneration) enthalten.

 

Wildpoldsried, den 20. Dezember 2023

Geschäftsführung

Oliver Koch

Bianca Swanston

Marko Hein

Maximilian Haensel

Ralf Plieninger

Entwicklung des Anlagevermögens 2022

Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2022 Zugänge Abgänge 31.12.2022
EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 19.018.152,90 511.112,29 749.592,03 18.779.673,16
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.381.755,98 296.028,76 873.743,96 3.804.040,78
3. Geschäfts- oder Firmenwert 117.544,00 0,00 0,00 117.544,00
23.517.452,88 807.141,05 1.623.335,99 22.701.257,94
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 1.814.795,55 521.041,13 576.549,69 1.759.286,99
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.338.443,44 5.292.701,73 1.118.908,05 15.512.237,12
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 396.843,57 0,00 396.843,57
13.153.238,99 6.210.586,43 1.695.457,74 17.668.367,68
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 9.094.381,40 0,00 6.679.007,26 2.415.374,14
9.094.381,40 0,00 6.679.007,26 2.415.374,14
45.765.073,27 7.017.727,48 9.997.800,99 42.784.999,76
Kumulierte Abschreibungen
01.01.2022 Zugänge Abgänge 31.12.2022
EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.667.940,03 4.477.328,49 749.592,03 7.395.676,49
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.197.817,09 484.869,67 873.743,96 2.808.942,80
3. Geschäfts- oder Firmenwert 117.544,00 0,00 0,00 117.544,00
6.983.301,12 4.962.198,16 1.623.335,99 10.322.163,29
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 1.211.553,44 99.065,12 576.549,69 734.068,87
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.009.146,80 1.598.946,25 1.005.096,65 4.602.996,40
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
5.220.700,24 1.698.011,37 1.581.646,34 5.337.065,27
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00
12.204.001,36 6.660.209,53 3.204.982,33 15.659.228,56
Buchwerte
31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 11.383.996,67 15.350.212,87
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 995.097,98 1.183.938,89
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0,00
12.379.094,65 16.534.151,76
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 1.025.218,12 603.242,11
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.909.240,72 7.329.296,64
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 396.843,57 0,00
12.331.302,41 7.932.538,75
III. Finanzanlagen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.415.374,14 9.094.381,40
2.415.374,14 9.094.381,40
27.125.771,20 33.561.071,91

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Geschäftsmodell

Die sonnen GmbH, mit Sitz im bayerischen Energiedorf Wildpoldsried, möchte jedem Menschen ermöglichen, seine Energiezukunft selbst zu bestimmen, um saubere und bezahlbare Energie für alle zugänglich zu machen. Die sonnen GmbH ist deshalb im Bereich der Entwicklung, Herstellung und des Vertriebs einschließlich Wartung und Service von Batteriespeichersystemen tätig, die es dem Energieerzeuger – hauptsächlich aus Photovoltaik Erzeugungsanlagen – erlauben, seine produzierte elektrische Energie zu speichern und bei Bedarf selbst zu verbrauchen oder auch wieder in das öffentliche Stromnetz abzugeben.

Durch die Entwicklung hochintelligenter Batteriesteuerungssysteme können Ladezyklen und damit die Lebensdauer und die Nutzungsmöglichkeiten der Batteriespeichersysteme verlängert werden. Die sonnen GmbH schafft hierdurch für den Kunden einen Mehrwert gegenüber herkömmlichen Speichersystemen.

Die sonnen GmbH verfügt über Standorte in Deutschland und baut Ihr Vertriebsnetz über ihre Schwestergesellschaften in den USA, Spanien sowie in Italien und Australien weltweit aus. Zu den Kunden der sonnen GmbH gehören Elektroinstallationsfachbetriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie weiteren europäischen Ländern, wie z. B. Großbritannien, Belgien, Schweden, Spanien und Dänemark. Außerdem produziert die sonnen GmbH Speichersysteme zum Weiterverkauf für ihre Schwesterfirmen in den USA, Italien und Australien.

Die aktuelle Produktgeneration sonnenBatterie 10 deckt mit 5,5 bis 27,5 kWh einen breiten Kapazitätsbereich ab und ist kaskadierbar bis hin zu 247,5 kWh, sodass diese von Haushalten bis hin zu kleinen Unternehmen genutzt werden kann. Aktuell fokussierte Zielkunden sind überwiegend Privathaushalte. Externe Faktoren für die Entwicklung des Umsatzes sind derzeit insbesondere regionale Förderprogramme, die Marktpräsenz großer Konsumentenmarken wie z. B. LG oder Tesla, sowie die Zubauraten von Neuinstallationen im Bereich der konventionellen Photovoltaik.

1.2 Forschung und Entwicklung

Die sonnen GmbH möchte im Bereich der intelligenten Batteriespeichersysteme ihre Position im Kernmarkt Deutschland als auch an den internationalen Marktplätzen weiter ausbauen.

Ein Schlüssel dazu ist eine kompetitive Kostenstruktur auf der Systemebene, eine international skalierfähige Produktarchitektur sowie die kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette durch weitere Zubehörprodukte insbesondere auch für den Bereich Elektromobilität.

Die sonnen GmbH konzentriert sich daher auf die Entwicklung von neuen Hardware- und Software-Komponenten und -Architekturen, um den künftigen Erfolg des Unternehmens voranzutreiben und dem Kunden noch mehr Kundennutzen zu ermöglichen. Die sonnen GmbH hatte im vergangenen Geschäftsjahr 2022 Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Höhe von TEUR 20.439 (i. Vj. TEUR 16.149). Im Durchschnitt waren in der Entwicklungsabteilung 144 Mitarbeiter (i. Vj. 73 Mitarbeiter) beschäftigt. Die Entwicklungsintensität (Forschungs- und Entwicklungsaufwand * 100 / Umsatz) betrug dabei 10,9% (i. Vj. 14,4%). Die im Berichtszeitraum vorgenommenen planmäßigen Abschreibungen auf selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich auf TEUR 4.477 (Vj. TEUR 2.476), die insbesondere aus der Abschreibung der Fulfillment Plattform resultieren. Im Geschäftsjahr 2022 hat die sonnen GmbH folgende Schwerpunkte in der Entwicklung gesetzt:

1.

Entwicklung einer neuen Generation der sonnen Energiespeicher

2.

Entwicklung einer Batteriespeicher-Lösung für Kleingewerbe

3.

Entwicklung von Komponenten und Lösungen zur Kostenoptimierung der Geräte und Vermeidung von Engpässen in der Supply Chain

4.

Aufbau und Ausbau der Bereiche Digital und Data Analytics

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im Berichtsjahr 2022 haben sich die Wachstumsaussichten eingetrübt, die Risiken haben zugenommen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dämpft in allen Regionen das Wachstum, treibt die Inflation und verstärkt Knappheiten in Einzelmärkten. Zudem hat dies deutliche Zinserhöhungen nach sich gezogen. Diese belasten auch die privaten Investitionen. Konkret wuchs die Weltwirtschaft nur noch um 3,2 % (Vorjahr 5,9 %). Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone lag bei +3,5 % (Vorjahr 5,3 %).

Der Heimspeichermarkt in Deutschland entwickelte sich, entgegen der gedämpften Entwicklung der Weltwirtschaft und Eurozone, kräftig. Insbesondere durch die hohen Energiepreise, unter Anderen eine Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, entwickelte sich die Nachfrage nach Heimspeichersystemen erfreulich. Es konnten 214.000 Speichersysteme abgesetzt werden, was einer Steigerung von 52 % entspricht (2021: 141.000).

2.2 Geschäftsverlauf

Die Gesellschaft konnte erneut den Umsatz steigern und führte ihre auf Wachstum und rasche Marktdurchdringung gerichtete Strategie konsequent fort. Das Umsatzwachstum als finanzieller Leistungsindikator lag bei 67,0 % und führte zu einem Umsatzanstieg um TEUR 75.283 von TEUR 112.352 im Vorjahr auf TEUR 187.635 im Geschäftsjahr 2022. Nach einem Jahresfehlbetrag von TEUR 5.165 im Geschäftsjahr 2021 wurde im aktuellen Geschäftsjahr ein Jahresfehlbetrag von TEUR 33.886 erzielt. Der erhöhte Jahresfehlbetrag im Geschäftsjahr 2022 war im Wesentlichen auf die Zuführung von Rückstellungen für Gewährleistungsfälle in Höhe von TEUR 23.803 zurückzuführen.

Die prognostizierte Umsatzsteigerung von 30 %-50 % konnte indes noch übertroffen werden, es wurde ein Wachstum von 67 % erreicht. Dies ist auf eine höher als ursprünglich geplante Nachfrage aus Deutschland, Italien, Belgien und Dänemark zurückzuführen. Der prognostizierte Jahresverlust in Höhe von 8 %-10 % des Umsatzes konnte nicht eingehalten werden. Es wurde ein Verlust von 18,1 % des Umsatzes erzielt, der aufgrund der zu bildenden Gewährleistungsrückstellungen, schlechter als erwartet, ausfiel. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzt die Geschäftsführung dennoch als gut ein. Insbesondere die Umsatzsteigerung beurteilt die Geschäftsführung als überaus positiv. Darüber hinaus sehen wir nach wie vor eine stetig wachsende Nachfrage nach unseren Produkten.

2.3 Lage der Gesellschaft

2.3.1 Ertragslage

Der Umsatzanstieg in Höhe von TEUR 75.283 bzw. 67,0 % von TEUR 112.352 im Vorjahr auf TEUR 187.635 im Geschäftsjahr 2022 lag vor allem an einer steigenden Marktnachfrage im heimischen Markt, als auch ansteigenden Absätzen in Italien, Belgien und Dänemark.

Ferner haben verbesserte Preise von Energiespeichern die Absatzsituation in 2022 nochmals verbessert. Der erzielte Umsatz aus dem aktuellen Geschäftsjahr lässt sich wie folgt differenzieren:

Umsatzerlöse gegliedert nach Ländern Geschäftsjahr 2022
EUR
Deutschland 125.131.389
Italien 18.352.699
Belgien 13.895.239
Schweiz 7.442.010
Spanien 6.124.425
Rest der Welt 16.689.365
187.635.127

Der Materialaufwand für die Herstellung der Batteriespeicher hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 55.842 von TEUR 62.030 auf TEUR 117.872 überproportional zum Umsatz entwickelt. Durch den im Verhältnis zum Umsatz gestiegenen Materialaufwand stieg zwar die absolute aber sank die relative Roh-Marge (definiert als Umsatzerlöse +/- Erhöhung oder Verminderung des Bestands abzüglich des Materialaufwands und der bezogenen Leistungen) von TEUR 49.721 (44,3 %) im Vorjahr auf TEUR 71.873 (38,3 %). Ursächlich für die Minderung der relativen Roh-Marge waren zunehmende Verteuerungen auf der Beschaffungsseite aufgrund der weltweiten Lieferkettensituation.

Der Personalaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 27,0 % von TEUR 30.642 im Vorjahr auf TEUR 38.918. Der Anstieg beruhte zum einen auf jährlichen Gehaltssteigerungen, einem Programm zur langfristigen Bindung von Mitarbeitern, sowie verstärkten Einstellungen von neuen Mitarbeitern. Insgesamt wurden im Vergleich zum Vorjahr 124 Mitarbeiter aufgebaut, sodass sich eine durchschnittliche Mitarbeiteranzahl von 577 Mitarbeitern in 2022 ergibt. Mit dem Ausbau der Mitarbeiter soll das weitere Wachstum der Gesellschaft vorangetrieben werden.

Der Anstieg der Abschreibungen von TEUR 4.320 im Vorjahr auf TEUR 6.660 im Geschäftsjahr 2022 ist auf planmäßige Abschreibungen, insbesondere im Bereich der selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenstände, zurückzuführen. Außerplanmäßige Abschreibungen lagen im Jahr 2022 nicht vor.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich mit TEUR 67.333 im Vergleich zum Vorjahr mit TEUR 25.836 stark erhöht. Dies liegt unter anderem an Kosten für Gewährleistungen, dem Umbau der IT-Struktur und gestiegenen Servicekosten.

Im Ergebnis führte dies zu einem Jahresfehlbetrag von TEUR 33.886 im Geschäftsjahr 2022 (Vorjahr Jahresfehlbetrag i. H. v. TEUR 5.165).

2.3.2 Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 96.794 auf TEUR 116.579 gestiegen. Ursächlich sind hier die höheren Vorräte mit TEUR 48.244 im Vergleich zum Vorjahr mit TEUR 21.103. Des Weiteren resultiert die höhere Bilanzsumme aus einem erhöhten Bestand an Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von TEUR 26.707 (Vorjahr TEUR 15.246), welcher insbesondere durch die höheren Umsätze gestiegen ist.

Die Passivseite ist hingegen insbesondere durch die Veränderung der Verbindlichkeiten und Rückstellungen geprägt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr aufgrund ausgebauter Geschäftstätigkeit gestiegen, und zwar von TEUR 12.269 auf TEUR 31.309. Die Zunahme der sonstigen Rückstellungen auf TEUR 36.989 (Vorjahr TEUR 11.197) ist auf die Bildung von Rückstellungen für Gewährleistungen zurückzuführen. Das Eigenkapital hat sich um TEUR 26.382 auf TEUR 42.408 vermindert (Vorjahr TEUR 68.790). Die Eigenkapitalquote beträgt 36,4 %. Die Verminderung des Eigenkapitals ist auf den Jahresfehlbetrag i. H. v. TEUR 33.886 zurückzuführen. Dem entgegen wirkt die Einzahlung in die Kapitalrücklage i. H. v. TEUR 7.503.

Investitionen

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR 6.211 in technische Anlagen, Maschinen, sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung (inkl. Anlagen im Bau) investiert sowie insgesamt TEUR 807 in immaterielle Vermögensgegenstände, wobei davon TEUR 511 auf selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände entfielen. Zu den Erläuterungen hinsichtlich der Forschungs- und Entwicklungsprojekte wird auf den Forschungs- und Entwicklungsbericht verwiesen.

Liquiditätsentwicklung

Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit der sonnen GmbH betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR -19.986. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR -260. Damit ergab sich im Geschäftsjahr 2022 ein Free-Cash Flow von TEUR – 20.246 (Vorjahr: TEUR -4.088). Wesentlicher Einflussfaktor ist das Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2022 und der Aufbau der Bestände und Forderungen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug TEUR 7.503.

Zum Jahresende verfügte die sonnen GmbH über liquide Mittel in Höhe von TEUR 13.680 (i. Vj. TEUR 26.423). Die Gesellschaft war bisher jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen fristgerecht nachzukommen.

Insgesamt sind der Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft nach Ansicht der Geschäftsführung als positiv zu beurteilen.

2.4 Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

2.4.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Zu den wesentlichsten Leistungsindikatoren gehören das Umsatzwachstum im Jahresvergleich sowie die Entwicklung der Roh-Marge, die in Abschnitt 2.3.1 erläutert werden. Weitere wesentliche Leistungsindikatoren beziehen sich auf die Leistung der Systeme.

Verkaufte Systeme:

2022 verkaufte die sonnen GmbH 25.749 Systeme. Dies entsprach einem Anstieg um ca. 72,2 % gegenüber 2021.

2.4.2 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Als Innovations- und Marktführer in ihrem Segment gehört Nachhaltigkeit zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der sonnen GmbH. Deshalb sind nicht-finanzielle Leistungsindikatoren wie Arbeitnehmerinteressen, Umweltgesundheit und die Einhaltung rechtlicher Vorschriften für die Gruppe genauso wichtig wie finanzielle Leistungsindikatoren. Hinsichtlich der nicht-finanziellen Kennzahlen und Leistungsindikatoren stützt sich die sonnen GmbH bei der Führung ihrer Geschäfte hauptsächlich auf die folgenden, regelmäßig ermittelten mitarbeiterbezogenen Variablen und Nachhaltigkeitsfaktoren:

Qualitätsindikatoren, Bewertungen und Ausschussraten

Termingerechte Entwicklungsprojekte (Hardware sowie Digital) -und Verfügbarkeit des Partner- und Kundenportals

Mitarbeiterzahl, (gegebenenfalls) Unfallraten

Mit über 20.000 produzierten Systemen im Jahr 2022 konnte die sonnen GmbH ihre Marktposition bestätigen.

Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Unternehmenserfolg der sonnen GmbH. Die sonnen GmbH ist bemüht, in all ihren Tätigkeiten eine möglichst hohe Umwelteffizienz zu erzielen. Dieser Ansatz steht im Mittelpunkt der Produktentwicklung und des Produktionsprozesses. Die sonnen GmbH übernimmt auch soziale Verantwortung für ihre Angestellten. Um die Produktion so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, arbeitet die sonnen GmbH kontinuierlich an der Verbesserung des Ressourceneinsatzes. Häufig führen die in diesem Zusammenhang ergriffenen Maßnahmen auch zu einer Senkung der Kosten. Herausragende Qualität ist die wichtigste Voraussetzung, um ein erstklassiges umweltfreundliches Unternehmen zu sein. Sie garantiert nicht nur eine lange Produktlebensdauer, sondern sorgt auch dafür, dass die Ausschussraten im Herstellungsprozess so niedrig wie möglich sind. Die sonnen GmbH wurde nach ISO 9001 zertifiziert. Die Geschäftsführung wird fortlaufend über die Lieferanten- und Produktqualität informiert.

Im Hinblick auf eine nachhaltige Corporate Governance bietet die sonnen GmbH ihren Mitarbeitern ein motivierendes, sozial gerechtes Arbeitsumfeld. Die sonnen GmbH legt Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter zufrieden sind und langfristig für sie arbeiten möchten. Die fachliche Entwicklung bei sonnen ist an die individuelle Situation der Mitarbeiter angepasst. Neben fachspezifischen Ausbildungen bietet sonnen Weiterbildungsmaßnahmen zu Themen wie Projektmanagement, Teambuilding und Fremdsprachenkurse an, die für alle Fachbereiche relevant sind.

3. Risiko- und Chancenbericht und Prognose

3.1 Risikomanagement und Risikobericht

Die sonnen GmbH wächst schnell und passt ihr Risikomanagement ständig an die aus dem Wachstum der Gesellschaft resultierenden Bedürfnisse an. Die Geschäftsführung überwacht die sonnen GmbH durch regelmäßig erstellte kurz- und langfristige Umsatz-, Liquiditäts- und Finanzplanungen. Diese Planungen werden mit den tatsächlichen Ergebnissen verglichen, und Abweichungen werden sorgfältig auf ihre Ursache hin untersucht. Erkennbare Risiken werden von der Geschäftsführung frühzeitig aufgegriffen und, soweit erforderlich, Gegenmaßnahmen eingeleitet. Risiken in Bezug auf Produktentwicklung, regulatorische Änderungen in Märkten und Branchentrends bedingt durch Technologien und Innovationen werden in regelmäßigen Abständen sorgfältig von der Geschäftsführung analysiert.

Die sonnen GmbH nimmt momentan keine quantitative Bewertung der Risiken vor, hat aber eine qualitative Bewertung der folgenden Risikokategorien durchgeführt:

Risikokategorie A: hohes Risiko (hoher Einfluss auf den Jahresabschluss)
Risikokategorie B: mittleres Risiko (mittlerer Einfluss auf den Jahresabschluss)
Risikokategorie C: geringes Risiko (geringer Einfluss auf den Jahresabschluss)

In diesem Zusammenhang hat die Gesellschaft folgende Risiken identifiziert:

Energiewende (Risikokategorie C)

Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der sonnen GmbH hängt zu einem großen Teil von sozialen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen rund um Energieerzeugung und -verbrauch ab. Der Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern, politischer Wille, dem Klimawandel entgegenzuwirken, und ein gestiegenes Umweltbewusstsein sind Treiber der Investitionen in ein nachhaltiges und dezentrales Energiesystem. Diese Trends könnten sich durch verschiedene Faktoren, die außerhalb der Kontrolle der sonnen GmbH liegen, verändern. Dazu gehören unter anderem ein signifikanter Rückgang des Ölpreises, eine verbesserte Prognose der Ölversorgung in den entwickelten Volkswirtschaften, eine Anpassung von ökonomischen Anreizen bezüglich des Verbrauchs von Energie aus konventionellen Energieträgern und eine Veränderung des Bewusstseins über den negativen Einfluss von fossilen Energieträgern auf die Umwelt.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen (Risikokategorie B)

Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen einschließlich Beschränkungen in der Kreditvergabe, Unsicherheiten und Schwächen im Arbeitsmarkt und allgemeine Ängste der Konsumenten vor einer Rezession wirken sich unmittelbar auf das Vertrauen der Verbraucher und die privaten Konsumausgaben aus. Außerdem beeinflussen diese Veränderungen das allgemeine Wirtschaftsklima und die Investitionsfreudigkeit der Unternehmen. Die Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ihre Auswirkungen auf die Kundennachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der sonnen GmbH sind schwer vorherzusagen. Auswirkungen und Einschränkungen entlang der globalen Lieferketten wirken sich direkt auf den Erfolg der Unternehmung aus.

Regulatorische Rahmenbedingungen (Risikokategorie A)

Die Geschäftstätigkeit der sonnen GmbH ist erheblich von den regulatorischen Rahmen-bedingungen in ihren Kernmärkten (Deutschland, Italien, Spanien) abhängig. Daher können sich veränderte Förderbedingungen oder Einspeisevergütungen, Netzentgelt-Systematiken sowie Regeln des Marktzugangs direkt auf die wirtschaftliche Attraktivität von Energiespeichersystemen auswirken.

Europäische Entwicklungen

Die Europäische Union hat im Juli 2023 die Nachhaltige Batterien Verordnung verabschiedet. Weil deren Inhalte umfassende Auswirkungen auf die europäische Speicherbranche haben werden, beteiligt sich sonnen seit Jahren am Gesetzgebungsprozess und den nachgelagerten Normungsarbeiten. Die neuen Regelungen werden Auswirkungen auf das technische Produkt sonnenBatterie haben. Zugleich enthalten sie die Chance, sich hinsichtlich Nachhaltigkeit und Langlebigkeit nach europaweit einheitlichen Kriterien gegenüber Wettbewerbern zu positionieren.

Im Zuge der Energiekrise im Winter 2022/2023 hat die Europäische Union eine Reform des Marktdesigns der Strommärkte angestoßen, welche im Zuge des Jahres 2023 abgeschlossen werden soll. Diese kann positive oder negative Auswirkungen auf die Vermarktung von Strom aus kleinen PV-Anlagen und Speichern haben. Zum einen sollen die Anreize für Flexibilität im Stromsystem gesteigert werden, was grundsätzlich Speichern zugutekommt. Zum anderen könnten für die Vermarktung von gefördertem Solarstrom sogenannte Contracts for Difference verpflichtend gemacht werden, welche die Marktchancen der geförderten Solarenergie deckeln. Aufgrund der anhaltenden und wenig transparenten Verhandlungen ist eine Bewertung für die sonnen GmbH zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich.

Innovation (Risikokategorie B)

Die sonnen GmbH sieht die folgenden Innovationsrisiken:

Risiken durch Innovationssprünge in der Batterietechnologie, Risiken durch neu erteilte Patente von anderen Marktteilnehmern, die den Wettbewerb einschränken. Risiken oder Hürden durch normative technische Vorgaben, die über ein normales Maß hinausgehen, z. B. technische Anforderungen, die nur durch signifikante Mehrkosten realisiert werden können.

Außerdem können Risiken in Verbindung mit den neu geschaffenen Netzdienstleistungen und dem weltweiten Handel kleiner Energieanlagen an Märkten für Flexibilität (VPP Plattform) die künftigen Geschäftsmodelle der Gesellschaft beeinflussen.

Die sonnen GmbH steuert die Innovationsrisiken durch umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung.

Produkthaftung/Gewährleistung (Risikokategorie A)

Als Produzent von Batteriespeichersystemen mit langjährigen Garantien unterliegt die sonnen GmbH einem Gewährleistungsrisiko. Dem wirkt die sonnen GmbH durch eine konsequente Qualitätssicherung und kontinuierliche Verbesserung der Produkte entgegen, was besonders wichtig ist, um die Erwartungen ihrer Kunden langfristig zu erfüllen. Zudem sichert die sonnen GmbH den Zukauf wesentlicher Teile wie Wechselrichter und Batteriemodule über langjährige Back-to-Back-Garantien mit Lieferanten ab, so dass die sonnen GmbH nur im Fall eines Lieferantenausfalls einem Risiko ausgesetzt ist.

Zudem können Fehlfunktionen der Systeme im Feld Folgeschäden bis hin zu Schäden an Leib und Leben hervorrufen, z. B. bei einem eventuellen Brand des Speichersystems. Dieses Risiko wird durch eine umfangreiche Risikobetrachtung während der Entwicklung, Tests und Zertifizierung sicherheitskritischer Komponenten und Funktionen, eine kontinuierliche Qualitätskontrolle bei Lieferanten und in der eigenen Fertigung sowie eine Fernüberwachung der im Betrieb befindlichen Systeme minimiert.

Liquiditätsrisiko (Risikokategorie A) – bestandsgefährdende Risiken

Die sonnen GmbH ist in einem schnell wachsenden Marktsegment tätig und verfolgt eine internationale Wachstumsstrategie mit hohen Investitionen in Marketing-, Vertriebs- und Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Diese Strategie führt zu Anlaufverlusten, die durch die vorhandenen liquiden Mittel, die zum 31. Dezember 2022 auf Grundlage des aktuellen Geschäftsplans für den Prognosezeitraum zur Verfügung stehen, nicht finanziert werden können. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH hat ein Liquiditätsmanagement für die Tochtergesellschaften eingerichtet, das einen zusätzlichen Bedarf an Zahlungsmitteln in einem festgelegten Zeitraum frühzeitig erkennen und ausreichend Zeit für Kapitalerhöhungen gewähren soll. Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ergibt sich aus der Planung ein Bedarf an Zahlungsmitteln in Höhe von EUR 17,6 Mio. und EUR 5,5 Mio. für die sonnen GmbH, der den Bestand an Zahlungsmitteln am Bilanzstichtag in Höhe von EUR 13,7 Mio. übersteigt. Daher hängt die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft von der finanziellen Unterstützung und der Kapitalausstattung durch die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ab und stellt ein bestandsgefährdendes Risiko dar. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH hat sich daher mit einer Finanzierungszusage vom 3. Mai 2023 verpflichtet, den voraussichtlich notwendigen Finanzmittel- und Kapitalbedarf der sonnen GmbH bis Ende 2024 und bis zu einer maximalen Höhe von EUR 22,1 Mio. zu decken. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ist wiederum von der finanziellen Unterstützung durch ihre Gesellschafterin, der Shell Overseas Investment B.V., abhängig, die ihrerseits am 16. Dezember 2022 eine bis Ende 2024 befristete Finanzierungszusage bis zu einem maximalen Volumen von EUR 105,6 Mio. gegenüber der sonnen Holding GmbH erteilt hat.

Preisänderungsrisiken (Risikokategorie B)

Der Markt für Batteriespeicher unterliegt einem zunehmenden Wettbewerb. Es besteht das Risiko stark sinkender Absatzpreise aufgrund zunehmenden Wettbewerbs und Kostensenkungen bei der Produktion. Insgesamt führte die Marktpräsenz von LG und Tesla bei den Endkunden und Marktteilnehmern zu einem gestiegenen Bewusstsein für Energiespeichersysteme. Darüber hinaus führen sinkende Batteriepreise aufgrund steigender Nachfrage von Elektrofahrzeugherstellern und damit einhergehende Größenvorteile zu einem Preiswettbewerb im Energiespeichermarkt. Die Gesamtsituation in 2022 wurde aber auch durch Engpässe in der Lieferkette aufgrund der vorangegangenen COVID-Pandemie sowie dem Russland-Ukraine-Krieg beeinflusst. Dementsprechend musste die Gesellschaft die Preise im Berichtsjahr anheben.

Die Gesellschaft wirkt dem Preisänderungsrisiko grundsätzlich durch langfristige Lieferverträge sowie Kostensenkungsmaßnahmen, insbesondere auf der Beschaffungsseite, entgegen. Zudem gibt es für die wichtigsten Komponenten mehrere Lieferanten, von denen einige sogar in der Lage sind, einen Eins-zu-Eins-Ersatz zu liefern. Wesentliche Produktbestandteile der Batteriespeichersysteme werden aus Übersee beschafft. Die meisten Rechnungen werden in EUR bzw. USD ausgestellt. Dennoch unterliegen die Produkte einem indirekten Wechselkursrisiko durch Preiserhöhungen bei steigenden Kursen für USD oder JPY. Die sonnen GmbH versucht grundsätzlich, diesen Preiserhöhungen durch langfristige Einkaufsverträge, die Einführung einer zweiten Quelle für jede wesentliche Komponente und das Ausweichen auf Lieferungen in lokaler Währung zu begegnen. Außerdem ist sie bestrebt, Produkte so zu gestalten, dass Währungsrisiken durch die Wahl von Sublieferanten (second tier) gemindert werden.

Risikoberichterstattung im Hinblick auf verwendete Finanzinstrumente

(Risikokategorie B)

Aufgrund einer breiten Kundenbasis und bestehender Kreditausfallprüfungen halten wir Ausfallrisiken für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für begrenzt mit Ausnahme der Forderungen gegen Schwesterunternehmen, die sich im Geschäftsaufbau befinden. Bei den Bankguthaben sehen wir keine Ausfall- oder Zinsrisiken.

3.2 Chancenbericht

Als innovatives Unternehmen ist die sonnen GmbH führend im Bereich Heimspeichersysteme und produziert qualitativ wertvolle, zuverlässige und leistungsfähige Speichersysteme, die auf der langlebigen Lithiumeisenphosphat-Technologie basieren. Diese sonnenBatterien werden durch innovative Energiedienstleistungen komplementiert, um die sonnen-Kunden unabhängig von herkömmlichen Energieversorgern zu machen.

Zelltechnologie

Im Heimspeichersegment setzen viele Hersteller lithiumbasierter Energiespeichersysteme ein Nickel-Kobalt-Mangan (NCM) Gemisch ein. Diese Technologie zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte und einen relativ niedrigen Preis aus. Daher werden NMC-Batterien hauptsächlich im Automobilsektor verwendet. Ein Nachteil für den Heimspeichermarkt besteht darin, dass die hohe Energiedichte nur eine geringere Anzahl an Ladezyklen ermöglicht, bevor Verschlechterungen auftreten. Eine geringe Anzahl an Zyklen mindert auch den Wert der Geschäftsmodelle, die zusätzlich zum eigenen Gebrauch Batterien für Netzdienste einsetzen. Daher fehlt ihnen eine für die Stabilisierung des Netzes und die Einbeziehung anderer erneuerbarer Energien wichtige Funktion. sonnen war sich dieses Problems von Anfang an bewusst und setzte angesichts der sich wandelnden Anforderungen im Heimspeichermarkt auf Batteriezellen, die auf der Lithiumeisenphosphat-Technologie (LiFEPO4 oder LFP) basieren.

Eine besondere Eigenschaft dieser LiFEPO4-Zellen ist ihre Beständigkeit über eine hohe Anzahl an Zyklen hinweg sowie ihre lange Lebensdauer. Dies ermöglicht es sonnen, eine Produktgarantie über 10 Jahre oder 10.000 Zyklen zu gewähren. In letzter Zeit sind die Herstellkosten für LiFEPO4-Zellen deutlich gesunken, wodurch sie mittlerweile günstiger als NMC-Zellen sind.

Weitere Geschäftsfelder

Neben den klassischen Speichersystemen hat die sonnen GmbH begonnen, weitere wichtige Energieverbraucher im Privathaushalt auf dem Weg zur Energiewende in das Energiemanagement aufzunehmen. Sowohl der bereits im Markt angebotene sonnenCharger (Elektrofahrzeug-Ladestation) als auch die Integration von Wärmepumpen (in Kooperation mit wichtigen Hersteller wie Nibe und Viessmann) als wichtige steuerbare Verbraucher werden aus der Batteriesteuerung ein Heim-Energiemanagementsystem (HEMS) machen, dass den Kunden die Optimierung ihrer Energiekosten durch Maximierung der PV Eigennutzung wie auch potentieller flexibler Stromtarife auch für diese neuen Anwendungen mit hohem Energiebedarf ermöglicht. Die sonnen App ermöglicht dem Kunden dabei, seine Wünsche bzgl. Komfort, Kostenoptimierung etc. an das System zu kommunizieren. Gleichzeitig kann auch das sonnen VPP neben dem Batteriespeicher auch EV-Lader und Wärmepumpen in seinen Anwendungsbereichen von Netzstabilisierung bis Energiehandel steuern und nutzen.

Durch die Neuentwicklung einer deutlich leistungsfähigeren, flexiblen Speicherfamilie (sonnenPro FlexStack) adressiert sonnen nun auch den Markt der kleinen gewerblichen Speicher (C&I – commercial and industrial). Durch einen nahezu Verzehnfachung der Leistung und Speicherkapazität pro Einzelsystem sind hiermit Anwendungen mit Leistungen bis zu 1,5 MW und Speicherkapazitäten bis 2 MWh möglich.

Entwicklungen in der Energiepolitik

Im September 2023 wurde die Erneuerbare Energien Richtlinie III (RED III) in Brüssel verabschiedet, welche eine Anhebung des Anteils der Erneuerbaren Energien am Energieverbrauch auf 42,5 % im Jahr 2030 vorsieht.

Das Bundeswirtschaftsministerium und der Bundestag haben in den Jahren 2022 und 2023 bereits mehrere Gesetzespakete zur Entbürokratisierung des Baus und des Marktzugangs kleiner PV-Anlagen und Speicher verabschiedet – darunter das EEG und das Messstellenbetriebsgesetz. Insbesondere der für die sonnen GmbH entscheidende Smart Meter Rollout soll damit beschleunigt werden. Mit der im Mai 2023 vorgelegten PV-Strategie sollen jetzt weitere Vereinfachungen folgen, insbesondere hinsichtlich einer einfacheren Direktvermarktung von kleinen PV-Anlagen.

Die sonnen GmbH beteiligt sich zudem an der Erarbeitung eines bundesweit einheitlichen verpflichtenden Standards zur digitalen Anmeldung von PV-Anlagen beim Verteilnetzbetreiber. Dieser würde knappe Kapazitäten an Fachkräften freisetzen, die heute noch einen signifikanten Teil ihrer Arbeitszeit mit unzureichend digitalisierten Anmeldeprozessen verbringen.

Hinsichtlich zunehmend knapper Ressourcen an verbrauchsseitiger Netzkapazität hat die Bundesnetzagentur den Entwurf eines Mechanismus für steuerbare Netzanschlüsse und u. U. variable Netzentgelte veröffentlicht. Diese können je nach Ausgestaltung die Nutzung von Speichern unattraktiver machen oder weiter anreizen.

3.3 Prognosebericht

Die folgenden Aussagen zum künftigen Geschäftsverlauf der sonnen GmbH basieren auf bestimmten Annahmen über die künftige wirtschaftliche und branchenspezifische Entwicklung, die die sonnen GmbH als realistisch ansieht. Diese sind jedoch mit Unsicherheit behaftet und bergen das Risiko, dass die prognostizierten Entwicklungen nicht wie erwartet eintreten.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Für 2023 geht die sonnen GmbH von einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld in Deutschland und Europa aus. Weiterhin rechnet sonnen mit positiven Impulsen für den Batteriespeichermarkt aus der Fortsetzung bestimmter Förderprogramme und der steigenden Nachfrage nach Heimspeichern, auch aufgrund der seit Anfang des Geschäftsjahres 2022 stark gestiegenen Strom- und Energiekosten. Den positiven Einflüssen stehen der anhaltende Russland-Ukraine-Krieg, als auch die damit verbundenen Sanktionen gegenüber Russland, gegenüber. Zudem haben sich durch hohe Inflation Veränderungen der Zinspolitik der EZB ergeben. Es wird mit einer steigenden Unsicherheit bei den Kunden hinsichtlich Investitionen gerechnet.

Ausblick auf die Geschäftsjahre 2023 und 2024

Die sonnen GmbH legt ihr besonderes Augenmerk weiterhin auf die Stärkung ihrer Marktposition und den Ausbau ihrer Präsenz auf internationalen Märkten.

Die Basis dafür liegt in der Stärkung und dem Ausbau der bestehenden Absatzposition vor allem in den europäischen Kernmärkten DACH. Der Fokus liegt dabei auf einer verstärkten Präsenz im Direktgeschäft sowie auf zusätzlichen Angeboten in den Bereichen PV und Installationsdienstleistungen. Zudem tragen die weiterhin hohen Energiepreise positiv zu unserer Geschäftsentwicklung bei.

Basierend auf den oben genannten Annahmen erwartet die sonnen GmbH im Vergleich zu 2022 für das Jahr 2023 eine Umsatzsteigerung zwischen 45% und 55%. Für 2024 wird eine Umsatzsteigerung zwischen 15% und 25% im Vergleich zu 2023 erwartet. Die Erwartung der Rohmarge für 2023 liegt zwischen 40% und 50%. Für 2024 liegt die Erwartung zwischen 50% und 60%.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die sonnen GmbH, Wildpoldsried unterliegt gemäß dem Drittelbeteiligungsgesetz den Vorschriften des Mitbestimmungsrechts. Somit sind gemäß § 52 Abs. 2 GmbHG Zielgrößen in der Gesellschafterversammlung festzulegen für den Anteil an Frauen auf der Ebene der Geschäftsführung. Weiter ist für die erste und zweite Führungsebene ein Anteil an Frauen festzulegen.

Die Gesellschaft hat die Zielgröße für den Frauenanteil für die Geschäftsführungsebene für den Zeitraum bis 31. Dezember 2027 auf einen Anteil von 40% festgelegt. Für die erste und zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung wurde als Zielgröße ein Frauenanteil für den Zeitraum bis 31. Dezember 2027 auf 30% festgelegt.

In der Geschäftsführung beträgt die Frauenquote derzeit 20% sowie 27% in der darunter-liegenden Führungsebene.

 

Wildpoldsried, den 20. Dezember 2023

Geschäftsführung

Oliver Koch

Bianca Swanston

Maximilian Haensel

Marko Hein

Ralf Plieninger

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde am 20.02.2024 festgestellt.

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