Kritischer Bericht: Fragwürdige Versprechungen und mangelnde Transparenz im „Finanz-Webinar“ von Thorsten Koch und Oliver Schmuck

Published On: Samstag, 28.09.2024By

Das beworbene Online-Webinar von Thorsten Koch und Oliver Schmuck verspricht den Teilnehmern, durch die Anwendung moderner Finanzstrategien, künstlicher Intelligenz und dezentralen Finanzsystemen die Kontrolle über ihr Geld zu behalten und es effizient für sich arbeiten zu lassen. Doch bei genauer Betrachtung zeigen sich erhebliche Zweifel an der Seriosität und dem Mehrwert dieses Angebots. Trotz vermeintlich solider Informationen und den hohen Teilnehmerzahlen bleiben viele Aspekte des Programms fragwürdig und können potenzielle Investoren in die Irre führen.

1. Irreführende Versprechen ohne fundierte Grundlagen

Das Webinar stellt in Aussicht, dass Teilnehmer durch die Anwendung der vorgestellten „bewährten Strategien“ eine bessere Kontrolle über ihr Geld erhalten und von der Nutzung künstlicher Intelligenz im Finanzsektor profitieren können. Doch das Angebot bleibt vage und bietet wenig konkrete Informationen darüber, wie diese Strategien funktionieren sollen. Die Behauptung, dass viele Teilnehmer die vorgestellten Methoden bereits erfolgreich anwenden, klingt vielversprechend, aber es werden keine nachvollziehbaren Daten oder Belege geliefert, um diese Erfolge zu untermauern.

Es ist auffällig, dass das Webinar offenbar eher auf Verlockungen und Marketingaussagen basiert als auf transparenten, detaillierten Erklärungen oder belegbaren Ergebnissen. Potenzielle Teilnehmer sollten sich darüber im Klaren sein, dass Versprechen wie „moderne Methoden des Vermögensaufbaus“ häufig mit erheblichen Risiken verbunden sind, besonders wenn es um komplexe Themen wie dezentrale Finanzsysteme oder künstliche Intelligenz geht. Diese Themen erfordern tiefgehende Fachkenntnisse, die in einem einfachen Webinar kaum ausreichend vermittelt werden können.

2. Fehlende fachliche Qualifikationen und mangelnde Aufsicht

Während das Webinar von Thorsten Koch und Oliver Schmuck geleitet wird, bleibt unklar, welche fachlichen Qualifikationen die beiden Referenten tatsächlich besitzen. In der Finanzwelt sind Qualifikationen, Zertifizierungen und Lizenzierungen von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Berater tatsächlich in der Lage sind, fundierte und rechtlich abgesicherte Finanzberatung zu leisten.

Im Disclaimer des Webinars wird klargestellt, dass keine Finanzdienstleistungen im Sinne von Anlageberatung, Vermögensverwaltung oder Finanzvermittlung angeboten werden. Dies wirft die Frage auf, ob die Veranstalter überhaupt über die notwendige Expertise verfügen, um fundierte Finanzinformationen zu vermitteln. Dieser Hinweis verdeutlicht, dass die präsentierten Inhalte eher auf allgemeinen Informationen basieren, die nicht spezifisch auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten sind.

Der Verweis auf die Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmer in Bezug auf ihre finanziellen Entscheidungen mag rechtlich notwendig sein, deutet jedoch darauf hin, dass keine ernstzunehmende Verantwortung für die tatsächlichen Auswirkungen der vorgestellten Methoden übernommen wird. Dieser Mangel an Verantwortung kann für Teilnehmer gefährlich sein, wenn sie die vorgestellten „Strategien“ ohne tiefere Kenntnis oder Beratung anwenden.

3. Vertrauen durch Zahlen? – Die Illusion hoher Teilnehmerzahlen

Die Nennung von „über 3.500 Teilnehmern“, die sich angeblich bereits für das Webinar angemeldet haben, wirkt wie eine Marketingstrategie, um Vertrauen zu schaffen. Doch die bloße Zahl der Teilnehmer ist kein Hinweis auf die Qualität oder den Erfolg der Inhalte. Es wird suggeriert, dass die Popularität des Webinars eine Art Gütesiegel sei, aber in Wirklichkeit sagt die Teilnahmezahl nichts über die tatsächliche Wertigkeit oder den finanziellen Erfolg der angewendeten Strategien aus.

Zudem bleibt offen, wie viele dieser 3.500 Teilnehmer tatsächlich profitabel investiert haben oder welche finanziellen Ergebnisse sie erzielt haben. Diese intransparenten Angaben sollten potenzielle Teilnehmer dazu anregen, kritisch über den wahren Wert solcher Zahlen nachzudenken. Die Erfahrung zeigt, dass hohe Teilnehmerzahlen oft durch aggressive Werbemaßnahmen und nicht durch die Qualität des Angebots zustande kommen.

4. Künstliche Intelligenz und dezentrale Finanzsysteme – Hype statt Substanz?

Das Webinar wirbt damit, dass Teilnehmer lernen können, wie sie künstliche Intelligenz und dezentrale Finanzsysteme für ihre Geldanlage nutzen können. Diese Technologien sind zwar innovativ und haben in bestimmten Bereichen viel Potenzial, aber sie sind auch mit erheblichen Risiken behaftet, insbesondere für unerfahrene Anleger. Viele Menschen verstehen diese Konzepte nur oberflächlich, und es besteht die Gefahr, dass sie sich von der technologischen Begeisterung leiten lassen, ohne die möglichen Nachteile zu berücksichtigen.

Dezentrale Finanzsysteme (DeFi) sind besonders bekannt für ihre hohe Volatilität, das Fehlen einer Regulierung und die Gefahr von Betrug und Sicherheitslücken. Künstliche Intelligenz kann zwar in der Finanzanalyse nützlich sein, ist aber kein Wundermittel, das automatisch Gewinne generiert. Ohne fundierte Beratung und ausreichendes Hintergrundwissen ist die Nutzung solcher Technologien oft mehr Spekulation als echte Strategie.

5. Webinar oder verkappter Verkaufs-Event?

Obwohl das Webinar als Bildungsangebot angepriesen wird, erweckt die Beschreibung den Verdacht, dass es sich eher um einen Verkaufs-Event handelt, der Teilnehmer dazu animieren soll, sich für weitere kostenpflichtige Programme oder „Challenges“ zu registrieren. Die Teilnahme an der „Challenge“ wird als notwendiger Schritt angepriesen, um das Wissen zu vertiefen, doch dies könnte lediglich eine Taktik sein, um Teilnehmer tiefer in das kostenpflichtige Coaching-System zu ziehen.

Die Tatsache, dass der Disclaimer darauf hinweist, dass keine Finanzdienstleistung angeboten wird, verdeutlicht, dass das Webinar eher auf den Verkauf von Schulungsinhalten als auf echte Finanzberatung abzielt. Potenzielle Teilnehmer sollten sich bewusst sein, dass die Teilnahme an solchen Webinaren oft der erste Schritt in eine Verkaufsschleife ist, in der weitere kostenpflichtige Angebote folgen.

Fazit: Ein fragwürdiges Angebot, das mehr verspricht als es hält

Das Webinar von Thorsten Koch und Oliver Schmuck wirkt auf den ersten Blick verlockend – moderne Technologien, innovative Strategien und hohe Teilnehmerzahlen scheinen für den Erfolg zu sprechen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigen sich erhebliche Schwächen: fehlende Qualifikationen, vage Inhalte, übertriebene Versprechungen und die Gefahr des Datenhandels. Zudem ist der wahre Zweck des Webinars – der Verkauf von weiterführenden Programmen – verdächtig.

Potenzielle Teilnehmer sollten diese Art von Angeboten mit Vorsicht genießen und nicht in die Marketingfalle tappen. Wer echte finanzielle Beratung und solide Anlageempfehlungen sucht, sollte sich an zertifizierte Berater wenden, die in der Lage sind, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und eine verantwortungsbewusste Beratung zu bieten.

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