Am Dienstag setzt sich der Prozess gegen acht Beschuldigte in einem Fall von Millionenbetrug mit Kryptowährungen am Landesgericht Klagenfurt fort. Eine unerwartete Entwicklung ergab sich, als der 26-jährige Hauptbeschuldigte seinem Anwalt das Mandat kündigte, da er angab, sich keinen Verteidiger mehr leisten zu können. Daraufhin wurde die Beantragung eines Verfahrenshelfers notwendig, doch der Prozess soll dennoch ungestört weitergeführt werden. Der bisherige Anwalt wird die Verhandlungen an den nächsten beiden Tagen noch begleiten.
Bereits am Montag machte der Fall Schlagzeilen, nachdem bekannt wurde, dass sich ein weiterer Beschuldigter auf Bali der Justiz gestellt hatte. Der Hauptbeschuldigte behauptet, weder über ein Haus noch über Konten oder Wallets zu verfügen, was die Richterin Claudia Bandion-Ortner in Zweifel zog, da ihm ein Haus in Bali, eine kostspielige Uhrensammlung und mehrere Autos zugeschrieben werden.
Ein Mitarbeiter der Finanzmarktaufsicht (FMA), der als Zeuge auftrat, berichtete, dass die FMA bereits vor Jahren vor der Gruppe gewarnt hatte. Die Aufmerksamkeit der FMA wurde durch einen anonymen Informanten im August 2019 auf den Fall gelenkt. Es stellte sich heraus, dass die Gruppe keine gültige österreichische Lizenz für den Kryptohandel besaß, sondern lediglich eine estnische, die in anderen EU-Ländern nicht anerkannt wird. Weiterhin wird mit Spannung die Aussage der ehemaligen Lebensgefährtin des Hauptbeschuldigten erwartet, die am Mittwoch befragt werden soll.
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