Die finanzielle Situation der insolventen KTG Agrar SE ist für die Anleger der Unternehmensanleihe niederschmetternd. Im Insolvenzverfahren zeichnet sich deutlich ab, dass Anleger wohl leer ausgehen werden. 394 Millionen Euro stehen an Schulden im Raum. Auch die Einnahmesituation gestaltet sich für den Insolvenzverwalter weiter schwierig. Mit den aktuellen Insolvenzen der KTG-Töchter NOA Naturoel Anklam AG, der Delta Agrar Handels GmbH und der Delta Agrar GmbH verschlimmert sich die Lage, da offene KTG-Rechnungen nicht mehr bezahlt werden.
„Wir wollen nicht schwarz malen, aber die Schuldenlage scheint erdrückend zu sein, wir gehen von einem annäherden Totalverlust aus!“ Der Insolvenzverwalter spricht aktuell von einer „äußerst geringen“ Insolvenzquote. Anleger können in der aktuellen Situation nichts tun, um das Insolvenzverfahren zu beeinflussen. Auch von einer möglichen Sanierung zu träumen macht keinen Sinn. Vage Hoffnung streut der Insolvenzverwalter durch Hinweise auf interessierte Investoren. Dass Käufer aber die Verbindlichkeiten gegenüber den Anlegern erfüllen scheint ausgeschlossen. Dr. Pforr: „Aus meiner Sicht, ist zu befürchten, dass die 342 Millionen Euro, die über die Anleihen Biowertpapier II und III ins undurchschaubare Firmengeflecht des Ex-KTG-Vorstands Siegfried Hofreiter geflossen sind, für die Anleger verloren!“
Forderungen zur Insolvenztabelle müssen bis zum 17. März 2017 angemeldet werden, eine erste Gläubiger-versammlung ist für den 6. Oktober 2016 geplant. „Anleger können allerdings Schadensersatzansprüche an die mutmaßlichen Verantwortlichen der KTG-Katastrophe stellen. Nahezu täglich bekommen wir Hinweise auf eine chaotische Unternehmensführung mit fehlenden Kontrollsystemen und völlig unangemessenen Kosten ist die Rede.“
Es liegt nahe, dass zumindest eine Vielzahl von Vermittlern mit mangelhafter und wenig anlegergerechten Beratung zum Anlegerleid maßgeblich beigetragen haben.
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