Der Motorradhersteller KTM muss die Produktion im Werk Mattighofen ab Montag erneut stoppen. Grund sind anhaltende Lieferkettenprobleme, die infolge der Insolvenz aufgetreten sind. Viele Zulieferer haben bisher keine neuen Materialien geliefert. Das verbliebene Lager reichte nur für den Bau von rund 4.200 Motorrädern.
KTM-CEO Gottfried Neumeister informierte die Belegschaft per Videobotschaft über die Maßnahme. Gleichzeitig tritt ab 1. Mai eine 30-Stunden-Woche mit Lohneinbußen in Kraft, die bis 31. Juli gilt. Ziel ist es, weitere Kündigungen zu vermeiden.
Die Gewerkschaft GPA unterstützt die Betriebsvereinbarung. „Wir hoffen, dass mit 23. Mai ein Investor da ist, der den Standort absichert“, sagte GPA-Landesgeschäftsführer Wolfgang Gerstmayer. Trotz der Maßnahme sei die Verunsicherung unter den Beschäftigten groß, da bereits zuvor eine Wiederaufnahme der Produktion angekündigt worden war.
Die aktuelle Lage sei auf fehlende Bauteile zurückzuführen, erklärte Neumeister. Erst mit dem Produktionsstart im März konnten wieder Bestellungen aufgegeben werden – jedoch zu spät für eine rasche Lieferung. Kritische Komponenten haben Lieferzeiten von bis zu 20 Wochen.
Ab 27. Juli soll der Vollbetrieb auf allen vier Produktionslinien wieder aufgenommen werden – vorausgesetzt, die Muttergesellschaft Pierer Mobility kann in den kommenden Wochen rund 600 Millionen Euro zur Gläubigerbedienung im Sanierungsverfahren aufbringen.
Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) und die Industriellenvereinigung zeigten sich vorsichtig optimistisch. Entscheidend sei die Wiederherstellung stabiler Lieferketten und die Sicherung der Finanzierung.
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