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Label

Samuel1983 (CC0), Pixabay
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Bald soll es ein neues Label in deutschen Supermärkten geben: das Herkunftskennzeichen Deutschland. Es wird von der Zentrale Koordination Handel und Landwirtschaft e.V. (ZKHL) vertrieben. Unter dem Slogan „Gutes aus Deutscher Landwirtschaft“ soll es auf Lebensmittel kommen, die in Deutschland erzeugt, verarbeitet und verpackt werden. Gleichzeitig sollen bereits existierende Label wegfallen und vom neuen Kennzeichen ersetzt werden.

Ab wann wird das Label auf deutschen Lebensmitteln zu sehen sein?

Die Einführung des Labels wurde Ende des Jahres 2023 vom Vorstand der ZKHL beschlossen. Erste Produkte mit der Kennzeichnung sollen im Frühling in den Supermarktregalen zu finden sein. Das Zeichen gibt es erst einmal für Fleisch und Fleischwaren aus Schwein, Rind und Geflügel, sowohl in verpackter Form als auch als nicht verpackte Ware an der Fleischtheke.

Gleiches gilt für Obst, Gemüse und Kartoffeln. Auch Eier können mit dem Label gekennzeichnet werden, wenn die Haltung der Legehennen in Deutschland erfolgte. Ebenfalls können Milchprodukte das Label bekommen, wobei die Kennzeichnung hier schwierig werden könnte. Vor allem in grenznahen Molkereien müsste die deutsche Milch von Milch aus anderen Ländern getrennt erfasst und verarbeitet werden.
Wer beteiligt sich am neuen Label?

Das Herkunftskennzeichen Deutschland ist ein freiwilliges, nicht staatliches Label. Es wurde von der ZKHL initiiert. Die ZKHL ist eine Interessengemeinschaft, in der sich Unternehmen und Verbände für eine bessere Zusammenarbeit in den Bereichen Lebensmittel und Landwirtschaft organisieren. Im Vorstand sind beispielsweise der Deutsche Bauernverband und der Handelsverband Deutschland vertreten.

Die ZKHL arbeitet mit Händlern aus der Lebensmittelbranche zusammen – auch für das neue Herkunftskennzeichen Deutschland. Die Unternehmen Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland und Lidl, sowie die REWE Group haben bereits zugesagt, das neue Label zukünftig zu verwenden.
Was ist das Ziel des neuen Labels?

Das neue Label verfolgt zwei übergeordnete Ziele. Zum einen soll mehr Transparenz für die Verbraucher geschaffen werden, indem diese erfahren, welche Produkte aus Deutschland stammen und welche nicht. Zum anderen soll die deutsche Landwirtschaft durch das Label einheitlich im Einzelhandel sichtbar werden. Das soll zu einer größeren Wertschätzung heimischer Produkte führen.

Die teilnehmenden Lebensmittelketten Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland und Lidl sowie die Rewe Group haben zugesagt, ihre eigenen Herkunftslabel einzustellen – auch um der Vielzahl von Kennzeichen im Handel zu begegnen.
Welche Label fallen weg?

Seitens der ZKHL heißt es, dass der Handel, sprich die bisher beteiligten Lebensmittelunternehmen, ein großes Interesse daran hätten, ihre eigenen Herkunftslabel durch ein einheitliches Label zu ersetzen. Auf BR-Anfrage bestätigten Aldi Süd, Kaufland, Lidl, Rewe und Edeka, dass man die Einführung des Herkunftskennzeichens Deutschlands unterstütze.

Allerdings konnte keines der Unternehmen Auskunft darüber geben, welche firmeneigenen Labels wegfallen werden. Man arbeite an der Umsetzung, heißt es von Aldi Süd. Auch Edeka bestätigt, dass man aktuell noch keine Fragen zu wegfallenden Labels beantworten könne. Die Rewe Group teilt mit, man prüfe, „wie sich die Herkunftskennzeichnung in das bisherige Verpackungslayout mit den gegenwärtigen Kennzeichnungen integrieren lässt“.

Der Bayerische Bauernverband (BBV) fordert von den Unternehmen, „Taten folgen zu lassen“. Gerade bei den Milchprodukten ihrer Eigenmarken hätten einzelne Händler angekündigt, auf höhere Haltungsformen zu setzen. Dafür würde aber teilweise auch aus dem Ausland importiert: „Dies ist sehr enttäuschend und steht im Widerspruch zur Stärkung heimischer Produkte und der heimischen Landwirtschaft durch das neue Label“, so der BBV.

Gibt es Kritik?

Kritik am Herkunftskennzeichen Deutschland kommt von der Verbraucherzentrale Bayern. Entgegen der Zielsetzung bestehe die Gefahr, „dass mit der Einführung dieses spezifischen Labels der bereits bestehende Label-Dschungel weiter wächst“. Man plädiere stattdessen für EU-weite, einheitlich verbindliche Kennzeichnungen, auch um „eine klare Orientierung für die Verbraucher zu gewährleisten“.

Zudem bekäme man mit dem neuen Label nur eine Information zur Herkunft, nicht aber zur Qualität des Produkts. In eine ähnliche Richtung geht auch die Kritik des Deutschen Tierschutzverbandes. Die Kennzeichnung verhelfe „keinem Tier zu mehr Tierschutz“. Der Verband fordert daher, das Label „in Kombination mit einer Tierschutzkennzeichnung“ zu verwenden.

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