Der Handelsverband Deutschland (HDE) blickt mit Sorge auf das kommende Jahr 2024, da erneut ein erhebliches Ladensterben im Einzelhandel prognostiziert wird. Laut den Vorhersagen des Verbandes stehen wir vor einem weiteren schwierigen Jahr, in dem voraussichtlich 5.000 Geschäfte ihre Türen für immer schließen müssen. Dies würde die Gesamtzahl der Geschäftsaufgaben seit 2020 auf beunruhigende 46.000 erhöhen.
„Diese Entwicklung ist alarmierend für den Einzelhandel und hat weitreichende Konsequenzen, vor allem für unsere Innenstädte“, erklärte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE. „Die Lebendigkeit und Anziehungskraft unserer Stadtzentren ist stark gefährdet, da der Einkauf für viele Menschen einen Hauptgrund darstellt, die Innenstädte zu besuchen.“
Die Gründe für diese bedrückende Entwicklung sind vielfältig. Der anhaltende Trend zum Online-Shopping, steigende Mieten und Nebenkosten sowie die Herausforderungen, die die COVID-19-Pandemie mit sich brachte, haben viele Einzelhändler in eine prekäre Lage gebracht. Zudem erschweren veränderte Verbrauchergewohnheiten und ein zunehmendes Umweltbewusstsein das Geschäft im stationären Handel weiter.
Die Auswirkungen dieser Entwicklung gehen weit über den wirtschaftlichen Aspekt hinaus und betreffen die soziale Struktur und das Stadtbild. Leere Schaufenster und verlassene Ladenlokale tragen zu einem Verlust der städtischen Vitalität bei und können das Sicherheitsgefühl in den Innenstädten mindern.
Angesichts dieser Herausforderungen ist es entscheidend, dass Handel, Politik und Stadtplaner gemeinsam nachhaltige Konzepte entwickeln, um den Einzelhandel zu stärken und die Innenstädte als lebendige Begegnungsorte zu erhalten. Innovative Ansätze, die eine Kombination aus Handel, Kultur, Gastronomie und Freizeitangeboten fördern, könnten dazu beitragen, die Attraktivität der Innenstädte zu steigern und ihnen neues Leben einzuhauchen.
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