In einer Wendung, die man fast schon als satirische Performancekunst bezeichnen könnte, stolpert der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, über sein eigenes Buchcover. Das Meisterwerk mit dem Titel „Politik von rechts – ein Manifest“ wird nun dank eines Gerichtsbeschlusses zum Sammlerstück. Warum? Weil es anscheinend zu viel Mühe war, beim Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg anzuklopfen und nachzufragen, ob man vielleicht ein Bild des malerischen Klosters Maulbronn für politische Zwecke missbrauchen darf.
Nicht nur, dass der Verlag es versäumt hat, die erforderlichen Nutzungsrechte einzuholen – nein, sie mussten ausgerechnet ein Bild wählen, das so ikonisch ist, dass es jedem sofort auffällt. Man könnte meinen, hier wurde mit voller Absicht ein „künstlerisches“ Eigentor geschossen.
Das Landgericht Karlsruhe, offenbar nicht in der Stimmung für derart kreative Auslegungen des Urheberrechts, gab der Unterlassungsklage des Landes Baden-Württemberg statt. So wurde dem Buch, das sicherlich als kühnes politisches Statement gedacht war, ein jähes Ende bereitet.
Herr Krah und sein Verlag haben jetzt also ein wenig Zeit, über die Feinheiten des Urheberrechts nachzudenken, während sie sich eine neue Titelseite ausdenken. Vielleicht diesmal ein Bild, das sie auch verwenden dürfen? Wer weiß, vielleicht wird das Buch ohne das unerlaubte Klosterfoto sogar noch ein Bestseller – man darf ja noch träumen.
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