Die Osnabrücker Landgerichtsrichter haben nach langem Prozess um die erfundene Windkraft-Projekte hohe Freiheitsstrafen ausgesprochen. Der Chef Hendrik Holt soll wegen Betrugs siebeneinhalb Jahre in Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte über acht Jahre Gefängnis gefordert. Der fantasiebegabte und fleißige Holt hat zusammen mit Familienangehörigen hunderte Beweise gefälscht, um großen Unternehmen vorzugaukeln, man könne Windparks verkaufen. Zugleich hatten Familienangehörige fleißig geholfen, die Luftprojekte aufzublasen. Holt war geständig; auch die Familie packte vor Gericht aus: Holts Mutter und die beiden Geschwister erhielten wegen Beihilfe zum Betrug Haftstrafen zwischen 36 und 43 Monaten.
Ein einfacher Kontrollanruf hatte das System zum Einsturz gebracht. Sofort kam die Fälschung eines Vertrages an die Luft und das System fiel in sich zusammen. Holt war offenbar nicht damit zurechtgekommen, dass ihr vormaliges Traditionsunternehmen und das damit vorhandene gesellschaftliche Ansehen verloren gegangen waren.
Ob die Revision zum Bundesgerichtshof viel bringen wird, vermutlich nicht. Die Strafe hält sich im Rahmen des üblichen für Delikte dieser Art. Hendrik Holt hat die Untersuchungshaft sinnvoll genutzt und geheiratet. Dazu gratulierte das Gericht vor einigen Monaten. Milder gestimmt wurden Landgerichtsrichter dadurch allerdings nicht.
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