Die politische Spannung in Bayern erreicht ihren Höhepunkt, denn in nur drei Wochen werden die Wählerinnen und Wähler an die Urnen treten. Ministerpräsident Markus Söder ist in einer prekären Lage: Er hat nicht nur mit der sogenannten Aiwanger-Affäre um das Auschwitz-Flugblatt zu kämpfen, sondern muss auch eine ernüchternde Umfragelage hinnehmen. Seine Partei, die CSU, steckt bei gerade einmal 36 Prozent fest.
Dieser Wert ist sogar geringfügig niedriger als das ohnehin schon enttäuschende Ergebnis von 37,2 Prozent bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2018. Damals erzielte Söder das schlechteste Ergebnis für die CSU seit dem Jahr 1950, ein historisches Tief, das die Partei in eine Krise stürzte.
Trotz der beunruhigenden Zahlen und dem Gegenwind aus verschiedenen Richtungen gibt sich der Ministerpräsident optimistisch. Söder ist überzeugt davon, dass er und seine Partei das Ruder noch herumreißen können. Um den Abwärtstrend zu stoppen und wieder an Fahrt zu gewinnen, setzt er auf eine verschärfte Asylpolitik im Endspurt des Wahlkampfs. Er hofft, dass dieses kontroverse, aber für viele Wähler relevante Thema, der Schlüssel für eine politische Wende sein könnte.
In dieser entscheidenden Phase müssen Söder und die CSU mehr bieten als nur Lippenbekenntnisse. Sie stehen vor der Herausforderung, sowohl ihre Stammwählerschaft zu mobilisieren als auch unschlüssige Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen. Es bleibt abzuwarten, ob die geplante Strategie die erhoffte Trendumkehr einleiten kann. Nur die Wahl wird zeigen, ob der Ministerpräsident sein politisches Schicksal abwenden kann.
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