Der Wassermangel in Frankreich, Italien und Spanien und bis vor Kurzem auch in Österreich zeigt: Kaum ein anderer Wirtschaftssektor bekommt die Folgen der Klimakrise so unmittelbar zu spüren wie die Landwirtschaft. Gleichzeitig wird die Branche in puncto Emissionen zunehmend selbst in die Pflicht genommen. Die Frage, wie Klimaneutralität gelingen kann, sorgt dabei auch für Kontroversen – wie aktuell die EU-Debatte rund um Pflanzenschutz zeigt.
Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ („Farm To Fork“) gilt als wesentlicher Teil des „Green Deals“, dem wohl wichtigsten politischen Projekt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das Papier wurde im Mai 2020 vorgelegt und soll dazu beitragen, die von der EU angepeilte Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen und das derzeitige EU-Lebensmittelsystem nachhaltiger zu gestalten.
Schon bis 2035 soll der Landnutzungssektor klimaneutral werden. Das ist ambitioniert: Laut der European Environment Agency (EEA) ist die Landwirtschaft derzeit für elf Prozent aller in der EU emittierten Treibhausgase verantwortlich, in Österreich liegt der Anteil mit rund zehn Prozent auf einem ähnlichen Niveau.
Als größte Baustellen gelten etwa Landnutzung, Wasserverbrauch und Düngemittel, die Lachgas und Stickstoff mit sich bringen. Methan, das bei der Verdauung von Rindern entsteht, ist 84-mal so schädlich für die Atmosphäre wie CO2. Global wird ein Drittel der gesamten Landfläche für die Tierhaltung genutzt, unter anderem auch für den Anbau der Futtermittel.
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