Bayer Leverkusen hat sich in dieser Saison scheinbar vorgenommen, das Herz-Kreislauf-System ihrer Fans auf eine harte Probe zu stellen. Unter der Leitung von Xavi Alonso entwickelt sich der Verein vom Spitznamen „Vizekusen“ – eine liebevolle Erinnerung an ihre vielen zweiten Plätze – zum „Rekordkusen“, allerdings in einer eher nervenaufreibenden Disziplin: dem Gewinnen oder Unentschieden spielen in wirklich letzter Sekunde.
Die Dramatik der Spiele könnte man fast als Drehbuch für einen Thriller verwenden. Es scheint fast, als hätten die Schiedsrichter insgeheim beschlossen, das Spiel nicht zu beenden, bevor Leverkusen nicht das erlösende Tor schießt. Der gestrige Spieltag gegen Borussia Dortmund war ein Paradebeispiel: Dortmund führte souverän, die Fans der Borussen waren schon im Feiermodus, und dann – im Geiste echter Hollywood-Dramatik – schlug die 98. Minute. Wie aus dem Nichts und doch irgendwie erwartet, zappelte der Ball nach einem letzten verzweifelten Angriff Leverkusens im Netz. Unentschieden. Ausgleich. Gerade nochmal davongekommen. Wenn das so weitergeht, muss der Verein wohl bald offiziell Herzpillen als Teil des Fan-Kits anbieten!
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