Geschafft! Im Poker um die insolvente österreichische Air-Berlin-Tochter Niki hat der Airline-Gründer Niki Lauda überraschend den Zuschlag bekommen. „Aus einem transparenten Bieterprozess ist heute in den frühen Morgenstunden die Laudamotion GmbH als Bestbieter hervorgegangen“, teilten die beiden Insolvenzverwalter mit. Der spanisch-britische Luftfahrtkonzern IAG – er hatte ursprünglich den Zuschlag erhalten, wegen der Übertragung der Zuständigkeit von Berlin an das Gericht in Korneubuerg war der Deal aber hinfällig geworden – ging indes leer aus.
„Der österreichische Gläubigerausschuss hat sich einstimmig für das Angebot der Laudamotion GmbH ausgesprochen. Es wird von einer kurzfristigen insolvenzrechtlichen Genehmigung der Transaktion in Österreich und in Deutschland ausgegangen.“ Zu den Details der Transaktion wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Eine Entwicklung die für den Deutschen Insolvenzverwalter und das Berliner Insolvenzgerciht noch „tuer“ werden könnte. Denn der jetzt unterlegene Bieter, der im deutschen Insolvenzverfahren noch Obsiegt hatte, denkt derzeit über die Forderung nach Schadensersatz intensiv nach, wie man hört. Nachvollziehbar, denn dem unterlegenen Bieter werden sicherlich schon hohe Kosten entstanden sein, die ers ich jetzt wiederholen wollen wird.
Aber auch Niki Lauda könnte jetzt vor einem großen Problem stehen, denn der Betriebsrat der Fluglinie hatte sich gegen Lauda gestellt. Der Niki-Betriebsratschef hatte zuletzt erneut unterstrichen, dass die Belegschaft auf die bisherige Lösung setzt. „Wir möchten, dass Vueling bleibt und alles wie geplant über die Bühne geht“, sagte er am Freitag. Sollte Niki-Gründer Niki Lauda den Zuschlag erhalten, werde er wohl vor einem personellen Scherbenhaufen stehen. „Dann kündigen alle 220 Piloten“, ist sich der Betriebsratschef von NIKI sicher. Die Hälfte der Piloten habe ohnehin konkrete Jobangebote von anderen Fluglinien. Auch die Flugbegleiterinnen sowie das technische und administrative Personal hätten gute Möglichkeiten.
Nun wird Niki Lauda diese Baustelle schnellsten schließen müssen, denn eine Airline ohne Piloten und anderes Personal hat dann sicherlich wenig Zukunft. Ob der Betriebsrat seine Position beibehält, ist sicherlich eine spannende Frage, die schnellsten geklärt werden muss.
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