Die größte Stadt in den neuen Bundesländern, für viele auch die „Perle des Ostens“. Bezieht man das auf die wirtschaftliche Bedeutung, dann stimmt das sicherlich zu hundert Prozent.
Derzeit ist Leipzig konstant in den Schlagzeilen Bezug nehmend auf zwei Vorgänge, die über die Grenzen Leipzigs hinaus scheinbare Bedeutung haben. Zum einen ist da der nicht aufgearbeitete Mord an einem Iraker, der wohl einen rechtsradikalen Hintergrund zu haben scheint, was aber von der Leipziger Presse so nicht (leider) nach Außen kommuniziert wird. Auch die Justizbehörden halten sich hier auffällig zurück. Man kann aber nicht nur gegen Rechts auf die Straße gehen und dann die Augen zu machen vor der rechten Gewalt, wenn wirklich was passiert. Hier hätte es auch den Stadtoberen gut angestanden auf der Beerdigung präsent zu sein. Die Bürger der Stadt haben das verstanden. Gut so. Man kann als Bürger stolz auf die Menschen dieser Stadt sein, nicht aber auf die Politiker.
Vorgang Nummer 2 ist ein Vorgang, der dem Immobilienstandort Leipzig schadet. Gerade Investoren aus den alten Bundesländern haben der Stadt Leipzig geholfen, ihr Stadtbild so zu verändern wie es heute ist – grandios.
Jeder der die Stadt nach der Wende gesehen hat und die Stadt heute sieht ist einfach nur begeistert von den Veränderungen. Da kommt es nicht gut, wenn Vorgänge wie beim Unternehmen LICON geschehen. Man muss aber ganz klar sagen, der Aufklärungsanstoß kam vom Unternehmen selber. Das ist den Inhabern sehr hoch anzurechnen.
Alle Beteiligten müssen jetzt dafür sorgen, dass der Vorgang möglichst schnell aufgearbeitet wird. Besonders positiv ist hier die bisherige Aufklärungsarbeit der apoBank, aber auch hier steht man ganz klar am Anfang der Aufklärungsarbeit. Mitarbeiter „abservieren“ ist eine Sache, zu hinterfragen wie in einer Bank so etwas passieren kann, ist eine andere Frage. Hier hat in bestimmten Bereichen das Controlling sicherlich versagt. Auch, und dies ist besonders wichtig, muss geklärt werden, ob und wie Kunden geschädigt wurden. Hier muss aus unserer Sicht eine neutrale Person in die Aufklärung miteinbezogen werden. Nach eigenen Angaben der apoBank geht es um ca. 600 Kunden.
Leipzig selber kann nichts für solche Entwicklungen, auch sind sicherlich 99% aller Unternehmen als seriös einzustufen. Unseriös werden Unternehmen nur durch unseriöse Handlungen von einzelnen Mitarbeitern wie im vorliegenden Fall.
Auch bei dem Badenia-Immobilienskandal war es ein Zusammenwirken von einzelnen Personen, die dann unter dem „Label Badenia“ ihre miesen Geschäfte gemacht haben, um sich selber zu bereichern. Ob das hier auch so war, muss jetzt die Aufarbeitung durch die Justiz zeigen. So lange kein Urteil gefällt ist, gelten die Beschuldigten als unschuldig im juristischen Sinne. Schuldig sind sie aus meiner Sicht im „moralischen Sinne“, denn geschadet haben sie nicht nur sich im Fall einer Verurteilung, sondern derzeit schon dem Standort Leipzig.
Wir freuen uns über alle Menschen, die zwischen einzelnen Situationen, so unschön diese auch sein mögen, und der überwiegend positiven Situation Leipzig unterscheiden können. Herzlich Willkommen in Leipzig.
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