So hat das Amt für Statistik jetzt veröffentlicht, wie viele Wohnungen 2021 in Leipzig fertiggestellt wurden: gerade einmal 1833. Das ist nur etwas mehr als die Hälfte (54 %) des Vorjahres (3372). Ein anderer Vergleich: Inklusive derer mit Nebenwohnsitz in Leipzig, stieg die Einwohnerzahl 2021 um 4629. Für sie hätten die 1833 neuen Wohnungen nicht gereicht!
So kann man es in einer aktuellen Medienmitteilung nachlesen und oft sind es auch hausgemachte Probleme, denn die Stadt hat mit dem Baurecht so manche Entwicklung in der Hand, wenn man sich nicht von Immobilienspekulanten an der Nase herumführen lässt.
Ein krasses Beispiel für solch eine Nichtinvestition ist das Projekt Eutritzscher Freiladebahnhof in Leipzig von Investor Norbert Ketterer aus der Schweiz. Das Projekt ist möglicherweise eben nur ein Spekulationsobjekt für eben diesen Norbert Ketterer gewesen, denn mit Immobilien konnte man in den letzten Jahren sehr viel Geld machen, alleine durch das Liegenlassen des Grundstückes. Immobilienpreise kannten nur eine Richtung, nach oben.
Das hat sich in den letzten Monaten dramatisch verändert, denn die Immobilienpreise stagnieren, ja gehen zum Teil sogar zurück. In dieser Situation überlegt sich natürlich jeder Investor, ob er bauen soll.
Das wiederum kann nicht im Interesse der Stadt Leipzig sein, nicht im Sinne eines funktionierenden Wohnungsmarktes. Die Stadt sollte nun aus diesem Vorgang lernen und zukünftig eine Bauverpflichtung in städtebauliche Verträge einbauen. Hält sich der Investor nicht daran, muss er eine empfindliche Strafe bezahlen.
Leipzig muss aber jetzt auch das Gespräch mit Norbert Ketterer suchen, um endlich eine Lösung zu finden. Das sollte ganz oben auf der to-do Liste der Stadt für 2023 stehen.
Möglicherweise gibt es hier ja für das Projekt eine gemeinsame Lösung mit den Wohnungsgenossenschaften, der Stadt und dem Land Sachsen auf der einen Seite und mit Norbert Ketterer mit seiner NOKERA AG auf der anderen Seite. Wir kennen Norbert Ketterer seit über 20 Jahren, wissen wie er tickt, wissen eben auch, dass für ihn nur Profit zählt, nicht die Verbundenheit mit einer Stadt, der er viel zu verdanken hat. Nostalgie ist nicht seins.
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