Im erfolgreichen Demonstrieren hat man in Leipzig mehr Erfahrung als in Dresden. Das zeigte sich früher nicht nur bei den Montagsdemonstrationen, sondern auch jetzt erneut bei Veranstaltungen zum Thema LEGIDA. LEGIDA ist ein Ableger der Dresdner PEGIDA DEMOS. Bereits heute wurden bereits Gegendemonstrationen mit mehr als 5.000 Teilnehmern beim Ordnungsamt in Leipzig angemeldet. Zum Protest gegen die offenkundig fremdenfeindliche Bewegung rufen unter anderem Kirchen, Bürgerbündnisse und das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ auf. Auch der emeritierte Thomaskirchenpfarrer Christian Wolff und seine Nachfolgerin Britta Taddiken schließen sich dem Widerstand an. Das berichtet LVZ Online.
Hallo Frau Steinbrück,
Sie treten und beißen um sich, als ob man Ihren Tempel einreist. Es geht hier nur darum, dass wir uns gegen das abdriften in Fremdenhass wehren.
Jeder hat das Recht freier Meinungsäußerung, doch was dort auf der Straße ab geht ist rassistisch. Das brauchen wir nicht in Deutschland und die Initiatoren wehren sich nicht. Ist das so gewollt?
Seh ich auch so! Pegida ist umstritten, aus meiner Sicht jedoch akzeptabel und in einigen Punkt befürworte ich sie. Legida hingegen driftet derartig ins rechte Spektrum ab, dass es groteske Züge annimmt. Ich sag nur „Abkehr Multikulti“ oder „Beendigung des Kriegsschuldkultes und der Generationenhaftung“
Lieber Herr Pfarrer,
ich betreibe weder Ketzerei, noch trete und beiße ich um mich.
Ich empfinde die Ankündigung der deutschen Muslime, lediglich als absolut vorbildlich und v.a. als höchst nachahmenswert!
Sie sollten dies einfach als Anregung auffassen und darüber nachdenken.
Sonst nichts.
Ihre besorgte Angela
Wie wärs denn mein lieber Pfarrer, wenn ihre Kirche sich mal ein Beispiel an den Muslimen nehmen würde und klare Kante ebenso gegen den Terror zeigen würde?
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/attacke-auf-charlie-hebdo-muslimische-verbaende-planen-kundgebung-a-1011926.html
Oder ist ihr Feinbild mittlerweile zum Dogma mutiert?
Aktuelle Infos zu den Demonstrationen am 12. Januar in leipzig
Liebe Kirchvorsteherinnen und Kirchvorsteher,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
nach der abendlichen Besprechung mit vielen
Demonstrations-Anmeldern für ein weltoffenes
Leipzig am 12.01. folgt unter der Versuch der
Zusammenfassung wesentlicher Informationen.
Herzliche Grüsse sendet
Pfarrer Andreas Dohrn
Informationen zu den Demonstrationen am 12.01.2015 in Leipzig
– Kirchliche, kommunale und öffentliche Akteure treffen sich um 17 Uhr beim Friedensgebet in der Nikolaikirche.
Im Friedensgebet wird das Bündnis „Ökumenische Flüchtlingshilfe“ (Diakonie + Caritas + kirchlich/christliche Akteure,)
aus der Taufe gehoben. Ab 18 Uhr vom Nikolaikirchhof aus unter dem Motto „Willkommen in Leipzig – eine weltoffene
Stadt der Vielfalt“ bis zum Waldplatz.
– Am Waldplatz bereits ab 18 Uhr der zentrale Nolegida-Treffpunkt, da vom Lindenauer Marktplatz aus ab 17 Uhr die Demo
vom „Bündnis 8. Mai“ bis zum Waldplatz führt. Der Verein „Courage zeigen“ hält ab 18 uhr auf dem Waldplatrz seine Kundgebung
ab mit Musik und Wort-Beiträgen. Hier könnten auch Familien gut ihren Platz finden. Allerdings wies ein Teilnehmer der Besprechung
heute Abend darauf hin, dass der Waldplatz räumlich nicht so riesig ist für die Zahl angekündigter Gegendemonstrationen. Auf dem
Waldplatz wird die Polizei mit Barrieren arbeiten, um Demoströme zu kanalisieren.
– Die Legida-Demonstranten werden sich ab 18.30 Uhr am Sportforum (Eingang Zentralstadion) treffen. Ab 19 Uhr bis 20 Uhr ist als
Demonstrationsroute Wettiner Strasse, Liviastraße, Funkenburgstraße, Gustav-Adolf-Straße, Leibnitzstrasse – ??? angemeldet.
– Die Gegendemonstranten von „Refugees Welcome“ (starten ab 16 Uhr vom Markt zum Sportforum bzw. ab 16.30 ab Westplatz
zum Waldstraßenviertel), „Leipzig nimmt Platz“ und „Prisma“ haben Aktionen zivilen Ungehorsams angekündigt (z.B. Sitzblockaden).
Falls Sie Gemeindeglieder/Familien über den 12.01. informieren, könnte der Verweis auf Friedensgebet + Nikolaikirchhof + Waldplatz
die stabilste Variante sein. Innerhalb des Waldstrassenviertels (z.B. Ariowitsch-Haus, Jüdische Gemeinde, Hinrichsenstrasse) gibt es
symbolische, taktische und spontan entstehende Orte & Szenarien, wo kein Kind/Erwachsener allein unterwegs sein sollte (was für
Bezugsgruppen in der Größe von 5-8 Personen spricht). Sollten die Vorhersagen von Legida (6.000) und Nolegida (> 6.000) bezüglich der
Teilnehmenden zutreffen, wird die Gesamtzahl der Personen deutlich über 10.000, eher bei 15.000 Teilnehmenden aller Demonstrationen liegen.
Bezüglich des Öffentlichen Nahverkehrs sind die Linien zum Sportforum, S-Bahnen/Citytunnel und der Hauptbahnhof besonders wesentlich.
Sowohl Legida als auch Nolegida haben im Vorfeld z.B. in Halle und in den angrenzenden Landkreisen breite Unterstüzungsgruppen mobilisiert,
die ehrer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen werden.
Um am Abend des 12.01. selbst auf dem Laufenden zu sein, bietet sich die Nolegida-Facebook-Seite und der Radiosender „Radio Blau“ an.
Leipzig, den 06.01.2015 Pfarrer Andreas Dohrn