Gemeine Bemerkung, aber so richtig viele wirkliche Prominente hat der Leipziger Opernball noch nie geschafft nach Leipzig zu locken. Es ist und bleibt die überflüssigste Veranstaltung in Leipzig – auch in diesem Jahr wieder. Hier präsentiert sich dann der Leipziger Geldadel, der diese Bühne des Leipziger Opernballs einmal im Jahr als seine Show wohl benötigt. Dabei könnte man mit dem Geld was der Ball verschlingt so viel Gutes tun in Leipzig, ohne das der Ball stattfinden müsste. Nur, dann würde ja keiner mitbekommen wer, was und wie viel spendet. Wer spendet, will hier auch dafür gebührend in der Öffentlichkeit stehen, so könnte man das gesamte Ballprozedere auch bezeichnen bzw. analysieren. Seriöse Spender, die wirklich helfen wollen, machen das ruhig und ohne Aufsehen. Spenden als PR-Maßnahme hat so ein zweifelhaften Beigeschmack an sich. Nun hat man wohl, einem Bericht der LVZ folgend, einen Coup gelandet oder so. Israelische Stars sollen den Leipziger Opernball bereichern. Hm, da fällt mir dann wieder ganz schnell die Serie „Eis am Stiel“ ein, denn das war meiner Erinnerung nach eine israelische Serie mit israelischen Schauspielern. Aber ob man die dann heute noch wiedererkennen würde? Nun hat man in diesem Jahr aber auch ein Thema für den Leipziger Opernball gewählt, der diese Einladung überhaupt erst ermöglicht: Shalom Israel. Diese wiederum kommen dann möglicherweise gerne nach Leipzig, weil es in Israel eine solche „Balltradition“ nicht gibt. Nur, in Deutschland und in Leipzig kennt die vermeintlichen israelischen Stars doch niemand – wen will man also dann damit auf den Opernball locken? Mit Verlaub, ein Opernball benötigt Glanz durch die, die an ihm teilnehmen. Mist das Leipzig wieder mal im Dunkeln zurück bleibt – keiner braucht den Opernball des Leipziger Geldadels. Warum veranstaltet man nicht einen Leipziger Bürgerball zur Erinnerung an die große historische Leitung, die die Leipziger Bürger erbracht haben? Das wäre eine unterstützenswerte Veranstaltung. Die Rolle der Leipziger bei der friedlichen Revolution wird aus unserer Sicht viel zu wenig gewürdigt. Ein Bürgerball könnte diese Erinnerung jedes Jahr genau daran erneuern. Dafür brauchte man auch keine Promis, denn die Promis wären dann die Leipziger Bürger. Wie sich das gehört. Nichts gegen die Völkerfreundschaft mit Israel, auch das wollen wir betonen, ob aber der Opernball der richtige Platz dafür ist diese zu würdigen, bleibt fraglich. Nun, der Opernball rutscht immer mehr ab und verkommt zu einer Klientelveranstaltung und ist damit weit weg davon, ein Glanzlicht der Leipziger Szene zu sein.
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