Willkommen zum neuesten Kapitel in der never-ending Story des Leipziger Freiladebahnhofs! Unser heutiger Hauptdarsteller: Der Immobilienentwickler Imfarr, der gerade spektakulär Pleite gegangen ist. Aber keine Sorge, liebe Leipziger, das hat natürlich überhaupt keine Auswirkungen auf das Großprojekt. Warum auch? Es ist ja nur einer der Hauptinvestoren abgesprungen.
Stattdessen heißt der neue Retter in der Not „Oaktree Capital Management“ – ein Hedgefonds, bekannt für seine karitativen Zwecke und selbstlose Unterstützung von Stadtentwicklungsprojekten. Die Stadt Leipzig ist begeistert und prüft sorgfältig… ob sie überhaupt noch irgendwas zu sagen hat in dieser Sache.
Rückblick: 2019 verkaufte die CG-Gruppe das Filetstück für schlappe 195 Millionen Euro an Imfarr. Ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass sie es für nur 33 Millionen erworben hatten. Der kleine Vertragsbruch, die Stadt nicht darüber zu informieren, wurde großzügig übersehen. Wer will schon Erbsen zählen, wenn es um Millionen geht?
Trotz explodierender Kosten versichert der Berater der L 416 GmbH, Holger Tschense, dass alles paletti sei. Die Kalkulation basiere ja auf dem „sehr hohen Kaufpreis“. Na, wenn das kein Grund zur Beruhigung ist! Auch um die 750 geplanten Sozialwohnungen müsse sich niemand sorgen. Schließlich gibt’s Fördermittel und ein „vernünftiges Mietniveau“. Was auch immer das in Zeiten des Immobilienbooms bedeuten mag.
Also lehnen Sie sich zurück, liebe Leipziger. In ein paar Jahrzehnten steht hier vielleicht wirklich mal ein neuer Stadtteil. Oder auch nicht. Wer weiß das schon in diesem grotesken Schauspiel namens Stadtentwicklung?
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