Der Dehoga-Bundesverband warnt vor den verheerenden Auswirkungen einer möglichen Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie von 7 auf 19 Prozent zu Beginn des kommenden Jahres.
Diese Maßnahme könnte für viele Betriebe existenzbedrohend sein. Trotz der vorübergehenden Senkung des Steuersatzes während der Corona-Pandemie steht eine dauerhafte Beibehaltung noch nicht fest, obwohl sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Finanzminister Christian Lindner sich dafür ausgesprochen haben.
Stefan Niklarz, Dehoga-Regionalleiter für Leipzig, Leipziger Land und Nordsachsen, warnt vor einer Katastrophe, falls der Steuersatz wieder auf 19 Prozent angehoben wird. Die finanziellen Nachteile müssten an die Kunden weitergegeben werden, die bereits aufgrund gestiegener Preise zurückhaltender konsumieren. Hinzu kommt die geplante Erhöhung des Mindestlohns im Januar, der auf 12,41 Euro steigen soll. Niklarz fordert schnelles Handeln der Politik, um Massenschließungen zu verhindern.
Gastronom Carl Pfeiffer ist wütend über eine mögliche Steuererhöhung und bezeichnet sie als absurd. Die Branche sei von vielen Problemen betroffen, darunter Personalmangel und steigende Kosten für Arbeitskräfte, Energie, Waren, Anlieferung, Mieten und Zinsen. Pfeiffer verweist auf das Versprechen von Bundeskanzler Scholz, den Mehrwertsteuersatz nie wieder anzuheben. Eine höhere Mehrwertsteuer würde die Rückzahlung von Krediten verzögern. Eine Preiserhöhung von 15 bis 20 Prozent auf der Speisekarte wäre die einzige Möglichkeit, die gestiegenen Kosten auszugleichen, würde jedoch viele Kunden abschrecken.
Der Dehoga-Bundesverband warnt vor sinkenden Umsätzen und Arbeitsplatzverlusten aufgrund des erhöhten Steuersatzes und prognostiziert 12.000 Betriebsschließungen. Dehoga-Präsident Guido Zöllick betont, dass dies nicht nur für die Gäste, sondern auch für den Tourismus in Deutschland ein Desaster wäre
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