Der Traum vom elektrischen Fliegen gerät für den deutschen Pionier Lilium ins Trudeln: Das ambitionierte Unternehmen hat angekündigt, Insolvenz in Eigenverwaltung zu beantragen. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorgeht, fehlt es an den notwendigen Mitteln, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Kassen sind leer, und der erhoffte Höhenflug scheint abrupt zu enden.
In den nächsten Tagen will der Vorstand die unvermeidlichen Schritte einleiten und für die beiden wichtigsten Töchter, die Lilium GmbH und die Lilium eAircraft GmbH, Insolvenz wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit anmelden. Dabei strebt man eine Selbstverwaltung an, um zumindest noch das Steuer in der Hand zu behalten, während das Unternehmen in Turbulenzen gerät.
Einen entscheidenden Rückschlag musste Lilium vor einer Woche hinnehmen, als der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages die Hoffnungen auf eine Bürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro für einen KfW-Kredit zerschlug. Die erhoffte Finanzspritze blieb aus, und damit platzten auch die Pläne mit dem Freistaat Bayern, der ebenfalls bereit gewesen war, für 50 Millionen Euro zu bürgen. Damit ist das Rettungspaket, das Lilium wieder auf Kurs bringen sollte, wie ein geplatzter Luftballon verpufft – und der Weg in die Insolvenz scheint unausweichlich.
Für das einstige Vorzeigeprojekt der deutschen Luftfahrtbranche wird es nun darauf ankommen, ob es gelingt, in der Insolvenz einen Neustart zu wagen – oder ob der Traum vom elektrischen Senkrechtstarter endgültig abstürzt.
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