Finanzminister Christian Lindner (FDP) plant, die Auswirkungen der hohen Inflation auf die Steuerzahler abzumildern. In einem Zeitraum von drei Jahren bis 2026 sollen die Bürger um insgesamt 23 Milliarden Euro entlastet werden, wie der FDP-Chef mitteilte. Erreicht werden soll dies durch eine schrittweise Anpassung der Lohn- und Einkommensteuer.
Hintergrund der geplanten Steuerentlastung ist das Phänomen der sogenannten kalten Progression. Darunter versteht man eine schleichende Steuererhöhung, die entsteht, wenn eine Gehaltserhöhung vollständig durch die Inflation aufgezehrt wird, aber dennoch zu einer höheren Besteuerung führt. Lindner möchte diesen Effekt ausgleichen und so verhindern, dass die Bürger trotz Gehaltssteigerungen real weniger Geld zur Verfügung haben.
Die geplante Anpassung der Steuertarife soll in drei Schritten erfolgen. Details zu den einzelnen Schritten und den genauen Zeitpunkten der Umsetzung wurden noch nicht bekannt gegeben. Lindner betonte jedoch, dass die Entlastung der Steuerzahler angesichts der anhaltend hohen Inflationsraten dringend notwendig sei, um die Kaufkraft der Bürger zu stärken und die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise zu unterstützen.
Kritiker warnen allerdings, dass die geplanten Steuerentlastungen zu Einnahmeausfällen für den Staat führen und möglicherweise wichtige Investitionen in Zukunftsbereiche wie Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz erschweren könnten. Es bleibt abzuwarten, wie die Pläne des Finanzministers im Detail aussehen werden und ob sie im politischen Prozess durchsetzbar sein werden.
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