Nun, wir in der Redaktion tun uns schwer damit, wenn ein Unternehmen, das Kunden „Kapitalanlagen anbietet“, solch eine Bilanz abliefert. Sie auch? Zumindest die im Unternehmensregister kostenfrei zugängliche Bilanz ist sicherlich kein Ruhmesblatt für das Unternehmen. Da nutzt dann der Hinweis auf eine BaFin-Zulassung nicht wirklich etwas.
LIQID Asset Management GmbH
Berlin
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 19.05.2016 bis zum 31.12.2016
Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 19. Mai bis 31. Dezember 2016
LIQID Asset Management GmbH, Berlin
1. Grundlagen der Gesellschaft
1.1. Geschäftsmodell
LIQID Asset Management GmbH mit Sitz in Berlin (im Folgenden „die Gesellschaft“) bietet ihren Kunden eine internetunterstützte, kosteneffiziente, unabhängige und transparente Vermögensverwaltung in Deutschland an. Die Gesellschaft erschließt mit ihrer Tätigkeit ihren Kunden die Kompetenz, Instrumente und Konditionen exklusiver Family Offices, die bisher primär Hochvermögenden vorbehalten waren. Zielgruppe sind digitalaffine Vermögende, die effiziente Anlagestrategien für ein liquides Vermögen ab 100.000 Euro suchen.
Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft bewegt sich im rechtlichen Rahmen der Erlaubnispflicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und besteht einerseits in der diskretionären Verwaltung einzelner, in Finanzinstrumenten investierter Kundenvermögen im Rahmen der vereinbarten Anlagerichtlinien der Finanzportfolioverwaltung (im Folgenden „Vermögensverwaltung“) und der Anlagevermittlung. Weiteren erlaubnispflichtigen Tätigkeiten wie Anlageberatung wurde im Jahre 2016 nicht nachgegangen. Die Gesellschaft verschafft sich bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen kein Eigentum oder Besitz an Geldern oder Wertpapieren von Kunden.
Die Vermögensverwaltung wird in Deutschland Privatpersonen und juristischen Personen mit einem Vermögen von mehr als 100.000 EUR angeboten.
Die Abwicklung der Geschäfte mit den Kunden findet entlang einer digitalen Prozesskette statt. Interessenten erhalten basierend auf einer selbstermittelten Anlagestrategie einen Anlagevorschlag, für den die Interessenten wiederum den persönlichen Anlagestil auswählen. Nach dem digitalen Vertragsabschluss, der auch eine digitale Identifizierung vorsieht, werden die Vermögensanlagedepots eröffnet. Nach Vermögensanlage werden die Investitionen laufend überwacht und die Kunden kontinuierlich über die Entwicklung informiert.
Die Verantwortung für die Anlageentscheidungen für die Kundenportfolios liegt bei der Gesellschaft. Sie wird hierbei von der HQ Trust GmbH, Bad Homburg, unterstützt, die im Rahmen eines Beratungsvertrags auf Basis ihrer jahrzehntelangen Erfahrung Empfehlungen für die Konstruktion und ggfs. Anpassung der Musterportfolios der Gesellschaft ausspricht. Die Verantwortung für die Risikoüberwachung der Kundenportfolios und das Reporting liegen ebenfalls bei der Gesellschaft, wobei sie bei der Risikoüberwachung für ihre aktiven Musterportfolios ebenfalls von der HQ Trust GmbH, Bad Homburg, beraten wird.
Die Gesellschaft erhebt für ihre Tätigkeit eine Verwaltungsgebühr, die sich nach der Höhe des vom Kunden verwalteten Vermögens und dem von ihm gewählten Anlagestil richtet.
Neben der Vermögensverwaltung gibt die Gesellschaft ihren Kunden zunehmend im Rahmen einer sogenannten „Core-Satellite-Strategie“ auch die Gelegenheit, strategisch und taktisch in liquide und illiquide Asset-Klassen bzw. Einzelinstrumente zu investieren.
Die durchschnittlich gewählte Aktienquote (als Risikomaß) der Kunden liegt derzeit bei über 70%, der durchschnittliche Anlagehorizont bei über 10 Jahren.
1.2. Organisatorische Struktur
Die Gesellschaft wird seit dem 7. März 2017 durch den Geschäftsführer Christian Neuhaus geleitet. Seit Gründung der Gesellschaft am 19. Mai 2016 bis zum 6. März 2017 war als Geschäftsführer Dr. Kyros Khadjavi bestellt. Die Überwachung der Geschäftsführung obliegt der Obergesellschaft, LIQID Investments GmbH, ebenfalls in Berlin ansässig. Die Gesellschaft hat darüber hinaus im Geschäftsjahr zwei Mitarbeiter beschäftigt. Mit der Obergesellschaft gibt es einen konzerninternen Rahmenvertrag, der die Dienstleistungserbringung unter anderem im Rahmen der Weiterentwicklung und Pflege des Internetauftritts betrifft, regelt. Dieser beinhaltet jedwede Modifikation und Entwicklung der Datenverarbeitung (Backend) und der Benutzeroberfläche (Frontend). Neben den informationstechnischen Aktivitäten sind bspw. Marketing, PR- und HR-Aufgaben auf die Obergesellschaft ausgelagert. Eingang in die obigen Aktivitäten finden Rückmeldungen und Anregungen der Kunden der Gesellschaft.
2. Wirtschaftsbericht
2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Im Jahr 2016 setzte sich die positive konjunkturelle Entwicklung der Vorjahre in Deutschland mit einem realen Wirtschaftswachstum von +1,9% ggü. dem Vorjahr fort. Insbesondere die privaten und staatlichen Konsumausgaben setzten bedeutende Impulse. Erstere wegen eines robusten Arbeitsmarktes sowie niedrigverzinslichen Anlagemöglichkeiten und letztere u.a. wegen Mehrausgaben bspw. durch die Flüchtlingsimmigration.
In Europa zeichnete sich ein ähnliches Bild mit einem Anstieg des realen Wirtschaftswachstums von +1,7% gegenüber dem Vorjahr ab. Auch auf europäischer Ebene war der private Konsum die Konjunkturstütze, die auch durch das Brexit-Votum und die Unsicherheit durch den neuen US-Präsidenten kurzfristig nicht betroffen wurde. Die weiterhin günstigen Energiepreise förderten die Konsumausgaben.
Spiegelbildlich waren rohstofforientierte Schwellenländer wie Russland und Brasilien weiterhin von den niedrigen Rohstoffpreisen betroffen. Die Wirtschaftsflaute nahm allerdings an Kraft ab. Verlangsamt hat sich im Jahre 2016 das Wirtschaftswachstum in China, wo fiskal- und geldpolitische Stimuli im Jahresverlauf reduziert wurden.
In den USA verlor die Konjunktur in den letzten Quartalen ein wenig an Dynamik, konnte aber im Vorjahresvergleich insgesamt real um +1,6% ansteigen. Wie auch in Europa war der private Konsum, durch einen robusten Arbeits- und Immobilienmarkt unterstützt, ein wesentlicher Treiber.
Insgesamt blieben in den USA wie auch in Europa, aufgrund der im zweiten Halbjahr steigenden politischen Unsicherheit, Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen hinter der positiven Entwicklung des privaten Konsums zurück.
2.2. Kapitalmarktentwicklung
Im Jahr 2016 konnten die wichtigsten Börsenindizes Kurssteigerungen erzielen. Dies geschah aber mit einer deutlich höheren Volatilität, die vor allem politischen Großereignissen wie dem Brexit oder der US-Präsidentenwahl geschuldet war.
Dabei begann das Jahr mit Korrekturen an den Aktienmärkten, die durch die Sorge ob der chinesischen Volkswirtschaft ausgelöst wurden. Der Deutsche Aktienindex erwischte mit einem Rückgang von -18,5% einen der schwächsten Jahresauftakte seit Beginn der Aufzeichnungen. Im weiteren Jahresverlauf verebbten die Unsicherheiten durch besser als erwartete Konjunkturdaten und Beteuerungen der führenden Notenbanken eine expansive und damit stimulierende Geldpolitik zu befolgen. In der Folge zogen die Notierungen für Risikoaktiva an.
Die Volatilität stieg mit dem überraschenden Votum der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union wieder an. Nach einigen Tagen der Unsicherheit kehrten die Aktienmärkte aber wieder auf den eingeschlagenen Aufwärtstrend zurück. Dieser wurde durch den ebenfalls unerwarteten Wahlsieg Donald Trumps sogar befeuert, da Investoren eine liberalere Wirtschaftspolitik qua Steuersenkungen und Aufhebung von Regulierungen erhofften. Neben den US-Aktienmärkten, deren drei wichtigsten Indices in der Folge neue Höchststände erklommen, setzte auch der US-Dollar zu einem weiteren Anstieg an. Der US-Dollar beendete das Jahr mit einer +3,0% Aufwertung gegenüber dem Euro.
Auch die europäischen Aktienmärkte konnten einen Anstieg verzeichnen. Exemplarisch konnte der DAX auf Jahressicht – trotz der vorangegangenen Verluste – mit einem Anstieg von +6,9% gegenüber dem Vorjahr einen versöhnlichen Jahresabschluss erzielen.
Entgegen den USA, wo die US-Notenbank die erwarteten Zinserhöhungen fortsetzte (+0,25 Leitzinserhöhung), bleiben die Zentralbanken in Europa und Japan weiterhin bei einer expansiven Geldpolitik. Die Europäische Zentralbank verkündete im Dezember des Berichtsjahres eine Fortsetzung der geldpolitischen Maßnahmen, bestehend aus Negativzinsen, Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen, auch für das Jahr 2017.
Der Goldpreis konnte auf Jahressicht einen zweistelligen Wertzuwachs in Euro erzielen, der jedoch in der zweiten Jahreshälfte durch leicht steigende Zinsniveaus teilweise wieder aufgegeben werden musste.
2.3. Geschäftsverlauf
Die Gesellschaft wurde am 19. Mai 2016 gegründet und per 25. Mai 2016 ins Handelsregister des Amtsgerichtes Berlin/ Charlottenburg eingetragen.
Bis zur Erteilung der Erlaubnis zur Finanzportfolioverwaltung gem. § 32 (1) KWG durch die BaFin und der Geschäftsaufnahme fokussierten sich die Unternehmensaktivitäten auf die Organisation und den Aufbau der notwendigen Infrastruktur.
Anfang September 2016 erhielt die Gesellschaft die zur Erbringung der Vermögensverwaltung erforderliche Erlaubnis der BaFin. Die Aufnahme des Geschäftsbetriebs wurde der BaFin zum 12. September 2016 angezeigt. Die Internetpräsenz ist seit dem 12. September 2016 für erlaubnispflichtige Dienstleistungen verfügbar.
Die Gesellschaft übernahm mit Erlaubniserteilung die Finanzportfolioverwaltung der Kunden, die im Rahmen einer Pilotphase durch die LIQID Investments GmbH unter dem Haftungsdach der HQ Trust GmbH, Bad Homburg, bereits vermittelt wurden. Die verwalteten Kundenvermögen stiegen im vierten Quartal von Mio. EUR 34,4 mit Aufnahme der Geschäftstätigkeit auf Mio. EUR 55,2 per Jahresultimo.
Die Gesellschaft beschäftigte per 31. Dezember 2016 zwei Angestellte und den Geschäftsführer.
3. Lage des Unternehmens
3.1. Vermögenslage
Zum Bilanzstichtag belief sich die Bilanzsumme auf EUR 554.836,00. Die Vermögensgegenstände bestehen vor allem aus Forderungen an Kreditinstitute i.H.v. EUR 444.864,07 und Forderungen an Kunden i.H.v. EUR 72.202,64. Weitere Aktiva bestehen aus immateriellen Anlagewerten i.H.v. EUR 37.333,00 und Rechnungsabgrenzungen i.H.v. EUR 436,29.
Zum Geschäftsjahresultimo belief sich das bilanzielle Eigenkapital auf EUR 487.500,00. Die Erhöhung gegenüber dem Eröffnungsbilanzwert zum 19. Mai 2016 i.H.v. EUR 12.500,00 entfällt auf die Einzahlungen in die Kapitalrücklage i.H.v. EUR 475.000,00, die in Tranchen im Laufe des Geschäftsjahres erfolgte. In Höhe von EUR 12.500,00 bestehen noch nicht eingeforderte ausstehende Einlagen.
Die Verbindlichkeiten i.H.v. EUR 47.855,00 addieren sich aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten i.H.v. EUR 13.030,91 sowie aus Sonstigen Verbindlichkeiten i.H.v. EUR 34.825,09.
Rückstellungen i.H.v. EUR 19.480,00 wurden vornehmlich für Jahresabschlusserstellungs- und -prüfungskosten gebildet.
3.2. Finanzlage
Im Geschäftsjahr 2016 war die Liquiditätslage der Gesellschaft jederzeit geordnet. Die Zahlungsfähigkeit war stets gewährleistet, wie die jederzeit ausreichenden Guthaben bei Kreditinstituten, die sich auf 80,2% der Bilanzsumme zum Stichtag belaufen, anzeigen.
Die Gesellschaft gab im Geschäftsjahr 2016 die Meldung der Eigenmittel auf Basis der fixen Gemeinkosten gemäß Artikel 97 der Capital Requirements Regulation (CRR, Regulation (EU) No. 575/2913) sowie der Kapitalquoten gemäß Artikel 92 CRR ab. Zum 31. Dezember 2016 betrug die Eigenmittel-/Kostenrelation gemäß Art. 97 Abs. 3 CRR auf Basis der Plankosten 66,1 %, die Gesamt-, harte Kern- sowie Kernkapitalquote gemäß Artikel 92 CRR jeweils 21,0%.
Im Geschäftsjahr tätigte die Gesellschaft Investitionen in das immaterielle Vermögen (Nutzungsrechte der LIQID Website) in Höhe von TEUR 40. Investitionen in Sachanlagevermögen wurden nicht vorgenommen. Darüber hinaus wurden keine wesentlichen Investitionsverpflichtungen eingegangen.
3.3. Ertragslage
Die Provisionserträge der Gesellschaft aus der Finanzportfolioverwaltung für die Kunden der Gesellschaft konnten erst mit Erteilung der Erlaubnis zur Finanzportfolioverwaltung durch die BaFin erwirtschaftet werden. Die Provisionserträge wurden rückwirkend für das 4. Quartal 2016 im Januar 2017 eingezogen. Die zeitanteiligen Provisionserträge haben als Forderungen i.H.v. EUR 60.674,53 Eingang in den Jahresabschluss gefunden. Aus anderen Tätigkeiten sind der Gesellschaft keine Provisionserträge zugeflossen. Dem stehen Provisionsaufwendungen i.H.v. EUR 57.400,00 gegenüber. Das Provisionsergebnis beläuft sich damit auf EUR 3.274,53.
Weitere Aufwendungen bestehen in Verwaltungsaufwendungen. Diese betrugen im Geschäftsjahr 2016 EUR 123.270,27 und teilen sich auf Löhne und Gehälter (EUR 10.447,80), Sozialaufwendungen i.H.v. EUR 2.245,19 und sonstige Verwaltungsausgaben i.H.v. EUR 110.547,38 auf.
Die Gesellschaft konnte im Rumpfgeschäftsjahr 2016 aufgrund der erst im September aufgenommenen Geschäftstätigkeit die operativen Kosten nicht aus dem Provisionsergebnis decken.
Insgesamt wurde gemäß dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Obergesellschaft LIQID Investments GmbH und der Untergesellschaft LIQID Asset Management GmbH datierend vom 16. Dezember 2016, das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit i.H.v. EUR -159.995,84 durch die Obergesellschaft ausgeglichen.
3.3. Gesamteinschätzung
Die Provisionserträge waren im Geschäftsjahr wegen der geringen Kundenbasis und des kurzen Zeitraums, in dem die Dienstleistung Finanzportfolioverwaltung offeriert wurde, überschaubar. Die Kapitalausstattung und die Liquidität der Gesellschaft sind zu jedem Zeitpunkt als geordnet einzuschätzen.
3.4. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Als stark wachsendes und junges Unternehmen, das sich auf die Vermögensverwaltung beschränkt, können Leistungsindikatoren (KPIs oder Key Performance Indicators) nicht nur rein finanzieller Natur sein.
Die stetige Erhöhung des positiv besetzten Bekanntheitsgrades durch online und offline Medien und Marketing sowie die Sicherung einer zweifelsfreien Reputation durch hochqualifizierte Dienstleistung und Service gehören ebenso zu den nicht finanziellen KPIs, wie die Sicherung der Qualität und Belastbarkeit der operationellen und informationstechnologischen Infrastruktur.
Als finanzielle KPIs sind vor allem die Entwicklung und die Höhe der Provisionserträge zu nennen, die sich direkt aus den betreuten Kundenvermögen (per Jahresultimo 2016 Mio. EUR 55,4) ableiten lassen. Zusätzlich stehen klassische Performancekennzahlen der Kundenvermögen und die Kosten zur Neukundengewinnung im Fokus.
Mit Erteilung der Erlaubnis zur Finanzportfolioverwaltung durch die BaFin war ein sprunghafter Anstieg der Kundenbeziehungen und der Höhe des verwalteten Kundenvermögens zu verzeichnen.
Das bilanzielle Eigenkapital der Gesellschaft belief sich zum Geschäftsjahresultimo auf EUR 487.200,00.
4. Prognose-, Chancen und Risikobericht
4.1. Prognosebericht
Konjunkturexperten gehen für das Jahr 2017 von einem positiven, anämischen globalen Wirtschaftswachstum aus, welches das Wachstum des Vorjahres übertreffen wird.
Für die Eurowährungszone wird für das Jahr 2017 mit einem Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes von +1,3% bis +1,4% gerechnet. Wegen der politischen Unsicherheit durch wegweisende Wahlen in Mitgliedsländern (Frankreich, Deutschland und ggf. Italien) wird das Wachstum als leicht unter dem Vorjahreswert von +1,6% angesiedelt. Darüber hinaus verhindern Unwägbarkeiten aus der weiteren Entwicklung der Flüchtlingsströme, den schwer abschätzbaren wirtschaftlichen Folgen des Votums der Briten die Europäische Union zu verlassen, sowie die weiterhin schwelenden und ungelösten Krisen in Griechenland und des italienischen Bankensystems eine positivere Einschätzung.
Obiger Mix aus Struktur- und Schuldenproblemen mindern die Planungsfähigkeit der deutschen Industrie, die durch die Agenda des US-Präsidenten Donald Trumps zusätzlich erschwert wird. Dadurch wird erwartet, dass auch die deutsche Konjunktur nicht an das Niveau des Vorjahres anknüpfen kann, sondern sich in abgeschwächter Form – aber positiv – fortsetzen wird. Die IW-Konjunkturprognose geht von einem Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes von +1,0% für das Jahr 2017 aus.
Weitere Unsicherheit geht von den Schwellenländern aus, für die die Konjunkturerwartungen für das Jahr 2017 stark divergieren. Einerseits spricht die im Jahre 2016 einsetzende Erholung an den Rohstoffmärkten, für eine Expansion der Wirtschaftsleistung in den rohstoffexportierenden Ländern. Andererseits ist mit einer weiteren Abschwächung der chinesischen Konjunktur zu rechnen. Dabei wird eine „harte Landung“ Chinas nicht als wahrscheinlichstes Szenario angesehen. Da viele Volkswirtschaften – nicht nur aus den Schwellenländern – aber mit der chinesischen Wirtschaft verzahnt sind, können etwaige Abstrahleffekte aus China auch diese Länder negativ beeinflussen. Relativ autonom sollte sich dagegen die indische Volkswirtschaft entwickeln, in der die Volkswirtschaft auch im Jahr 2017 expandieren sollte.
In der größten Volkswirtschaft der USA hängen die Konjunkturprognosen vornehmlich von der Umsetzung der politischen Agenda des Präsidenten ab. Wenn die Steuerreform, die versprochenen Infrastrukturprojekte und die Deregulierung des Finanzwesens und des Energiesektors umgesetzt werden, sollte die Volkswirtschaft im Jahre 2017 stärker steigen als im Vorjahr. Schwieriger wird die Beurteilung der Konjunktur bei einer unilateral eingeführten Importbesteuerung, die nicht nur der US-amerikanischen Wirtschaft Schaden zuführen sollte.
Für die Kapitalmärkte wird eine weiterhin hohe Volatilität erwartet, die nicht zuletzt Ausfluss der politischen Unsicherheit ist. An den globalen Rentenmärkten dürfte bei einem Anziehen der Konjunktur mit einem leichten Zinsanstieg das Investitionsumfeld schwierig bleiben. Ebenfalls diffizil gestalten sich Investitionen an den globalen Aktienmärkten, die in den USA als teuer einzustufen sind. Angesichts der gestiegenen Bewertungsniveaus dürften weitere Kursanstiege stärker von höheren Unternehmensgewinnen abhängig sein als im Vorjahr. Nichtsdestotrotz wird mit weiteren moderaten Kursgewinnen gerechnet. Selbiges wird von Rohstoffpreisen und dem Goldpreis erwartet.
In diesem ambitionierten Kapitalmarktumfeld plant die Gesellschaft die Kundenbasis weiter auszubauen. Durch personelle Zuwächse im Vertrieb und der Eröffnung einer Repräsentanz in Frankfurt wird hierfür der Grundstein gelegt. Durch die Verbreiterung der Produktpalette, beginnend mit einer Private Equity Investitionslösung (LIQID Private Equity Vintage I GmbH & Co. KG) wird die Attraktivität der Gesellschaft weiter erhöht. Im Zusammenspiel mit einer höheren Inanspruchnahme von Online und Offline Marketingwegen wird eine signifikante Erhöhung der verwalteten Vermögenswerte angestrebt. Per Jahresmitte sind Vermögenswerte von 100 Mio. EUR erwartet. Bei einer prognostizierten gleichbleibenden durchschnittlichen Höhe der Kundenvermögen entspricht dies einer Verdopplung der Kunden per Jahresmitte. Im Ergebnis erwarten wir ein starkes Wachstum der Provisionserträge, das deutlich über dem des Vorjahres liegt. Für 2017 geht die Gesellschaft noch von einem leicht negativen operativen Ergebnis aus erwartet aber im Jahre 2018 den break even mit einem positiven Geschäftsergebnis.
Die hundertprozentige Obergesellschaft LIQID Investments GmbH sichert den Ausgleich etwaiger Jahresfehlbeträge der Gesellschaft qua Gewinnabführungsvertrag vom 16. Dezember 2016 zu. Darüber hinaus sichert die Obergesellschaft die Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben bezüglich der Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft. Perspektivisch ist die mittelbare Eigenkapitalausstattung durch die zweite Finanzierungsrunde der LIQID Investments GmbH i.H.v. Mio. EUR 4,5 am 8./9. Februar 2017 zusätzlich gestärkt worden.
4.2. Chancenbericht
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Anlagedruckes auf Investorenseite und nicht überzeugenden Vermögensverwaltungsleistungen auf der Angebotsseite, geht die Gesellschaft davon aus, dass neue Kundenbeziehungen aufgebaut werden können und gleichsam bestehende Kundebeziehungen ausgebaut werden können. Der digitale Ansatz im Zusammenspiel mit der Kapitalmarktexpertise der HQ Trust GmbH ist in dieser Konstellation eine erfolgversprechende Anlagealternative.
Sowohl der Aufbau neuer als auch die Vertiefung bestehender Kundenbeziehungen wirkt sich unmittelbar auf die Höhe der Provisionsergebnisse aus. Sollte der Erfolg über den Erwartungen ausfallen, erhöht sich das Provisionsergebnis nochmals. Eine positive Wertentwicklung der Kundenvermögen durch besser als erwartetes Abschneiden der Kapitalmärkte erhöht ebenso die Provisionserträge.
Weitere Chancen werden in der stetigen Verbesserung und dem Ausbau der Reporting und Dienstleistungsfunktionalitäten gesehen.
4.3 Risikobericht
4.3.1. Risikomanagementsystem
Ein angemessenes System zur Risikoüberwachung und -steuerung wurde durch die Gesellschaft implementiert und wird zukünftig laufend verbessert werden. Hierdurch können Bedrohungen identifiziert, gesteuert, überwacht, abschließend beurteilt und kommuniziert werden. Eine Reevaluierung schlagend gewordener Risiken erfolgt revolvierend oder anlassbezogen und kann in risikoreduzierenden Maßnahmen seitens der verantwortlich zeichnenden Geschäftsführung münden. Elementarer Bestandteil des Risikomanagements ist in einer strukturierten, holistischen Risikoinventur zu sehen. Dabei werden wesentliche Risiken ermittelt und deren finanzielle Auswirkungen auf die Gesellschaft vor dem Hintergrund alternativer Szenarien modelliert. Risikomindernd wirkt sich der Verzicht aufs Eigengeschäft und den Eigenhandel aus. Die Gesellschaft ist ausschließlich im erlaubnispflichtigen Rahmen des § 32 KWG tätig. Allerdings sind aufgrund des frühen Unternehmensstadiums die Provisionserträge noch nicht ausreichend, um ohne eine externe Finanzierung agieren zu können. Damit steht die ausreichende Finanzierung durch Eigenkapital im Fokus. Die Planung erfolgt durch KPIs, Kostenkontrolle und Eigenkapitalplanung.
Die interne Revision wird ab Sommer 2017 – anhand eines mehrjährigen, kontinuierlich fortgeschriebenen Prüfungsplans prüfen. Um frühzeitig potentielle Schwachpunkte zu erkennen und angehen zu können, folgt die interne Revision einem rollierenden Prüfungsschema. Weitere Risikomanagementinstanzen bestehen in der Compliance-Funktion (Geschäftsführung), der Geldwäscheprävention (Kim Felix Fomm), dem Datenschutz (Arne Zeising, LIQID Investments GmbH) und der Stelle zur Verhinderung sonstiger strafbarer Handlungen. Die Grundsätze und Systeme werden überwacht und Erkenntnisse der Geschäftsführung gemeldet.
4.3.2. Risikoarten
In Anbetracht der begrenzten Größe der Gesellschaft, ihres Geschäftsumfangs und der erbrachten Dienstleistung sind die Risiken als überschaubar einzuordnen. Die Geschäftsleitung sieht die dominierenden Risiken im Bereich der Marktpreisrisiken, der Liquiditätsrisiken und der operationellen Risiken, zu einem geringeren Teil bei den Adressenausfallrisiken. Die aufgeführten Risiken werden durch das Risikomanagement, das Unternehmens- und Liquiditätsplanungen beinhaltet, gesteuert und kontrolliert.
Marktpreisrisiken
Fallende Marktpreise an den Kapitalmärkten können die Kundenvermögen reduzieren und damit die Berechnungsbasis der Provisionserträge aus der Vermögensverwaltung schmälern. Darüber hinaus könnten fallende Notierungen die Neukundenakquisition erschweren und Kosten aus rechtlichen Auseinandersetzungen mit unzufriedenen Kunden befördern.
Liquiditätsrisiken
Die Liquidität der Gesellschaft wurde im Berichtszeitraum ausschließlich in Kontoguthaben bei einem renommierten deutschen Finanzinstitut angelegt.
Die langfristig der Gesellschaft zur Verfügung stehenden Eigenmittel sind auf Kontokorrentkonten und Tagesgeldkonten angelegt. Sie werden laufend überwacht. Die Finanzierung der Gesellschaft ist nicht abhängig von finanzierenden Instituten, sondern wird durch eigene Eigenmittel und Eigenmittel der Muttergesellschaft sowie durch die laufende Geschäftstätigkeit sichergestellt.
Adressenausfallrisiken
Durch die mangelnde Konzentration auf einzelne Kunden oder Branchen, ausreichend bonitätsstarker Schuldner und der kurzen Laufzeit der Honorarforderungen gegenüber den Kunden, ist das Adressenausfallrisiko als gering einzustufen. Überfällige Zahlungen oder ungewöhnliches Zahlungsverhalten werden laufend überwacht und kontrolliert, sodass Gegenparteirisiken frühzeitig erkannt werden.
Operationelle Risiken
Gefahren und Verluste, die durch die Unangemessenheit sowie das Versagen interner Prozesse und Systeme, menschlichen Handelns oder durch externe Ereignisse hervorgerufen werden, sind als operationelle Risiken definiert. Für die Gesellschaft sind operationelle Risiken vor allem durch Personal- und IT-Risiken möglich. Zur Risikosenkung trägt die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter, Kompetenzregelungen und der Aufgabenverteilung zwischen Tochter und Muttergesellschaft (LIQID Investments GmbH) sowie der klaren Regelung der Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft und der HQ Trust GmbH bei. Insbesondere dem Datenschutz kommt eine zentrale Bedeutung bei. Die entsprechende Überprüfung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragten der Muttergesellschaft. Zur Minimierung der IT-Risiken und der Daten werden bspw. Datensicherungen stündlich für die letzten 100 Stunden und täglich seit Geschäftsaufnahme verfügbar gespeichert. Die interne Revision prüft die Funktionsfähigkeit der internen Kontrollmechanismen und -systeme und ermöglicht damit eine stetige Weiterentwicklung und Adaption.
Haftungsrisiko
Haftungsrisiken können gegenüber Kunden aus der Vermögensverwaltungstätigkeit resultieren, weshalb Kundenerwartungen eine große Bedeutung beigemessen werden müssen. Die Gesellschaft bietet den Kunden personalisierte Kundenprofile zur Auswahl an, die den langfristigen Anlagezielen, der korrespondierenden Risikotragfähigkeit und der gewünschten Anlagestrategie Rechnung tragen. Die individuelle Risikotragfähigkeit und die entwickelten Verfahren zur Ermittlung derselben werden regelmäßig auf ihre Angemessenheit überprüft. Vertraglich definierte Verlustschwellen werden kontinuierlich durch eine zweistufige Softwarestruktur überwacht, die neben dem Portfoliomanagementsystem PrivatePort eine eigenentwickelte Software beinhaltet. Bei Verletzungen der Verlustschwelle werden somit entsprechende Handlungsmaßnahmen eingeleitet. Ein Beschwerdemanagement und eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung sind vorhanden.
Allgemeines Geschäftsrisiko
Geänderte Rahmenbedingungen können ein allgemeines Geschäftsrisiko darstellen. Hierunter sind – nicht abschließend – die folgenden Punkte zu subsumieren: aufsichtsrechtliche Regulierung, Kundenverhalten, Marktentwicklung, technischer Fortschritt, etc.
Negative Auswirkungen auf den weiteren Geschäftsverlauf können aus einer anämischen respektive stagnierenden konjunkturellen Entwicklung resultieren, die das Ergebnis exogener Schocks oder der im Risikobericht aufgeführten Risiken sein können. Die aufgeführten Risiken werden stetig und strukturiert im Rahmen des Risikomanagements überwacht. Mit Hilfe externer und interner IT-Systeme und Strukturen können operationelle Risiken durch Automatisierung respektive Digitalisierung mitigiert werden. Die Anforderungen an die implementierten Risikosysteme werden vor dem Hintergrund des starken Wachstums des Geschäftsbetriebes kontinuierlich überprüft. Die Geschäftsführung der Gesellschaft ist laufend in die Geschäftstätigkeit eingebunden. Die mittelbaren Gesellschafter werden regelmäßig im Rahmen von Gesellschafterversammlungen informiert. Aktuell sind keine existenzbedrohenden respektive sonstige Risiken mit gravierenden Auswirkungen auf Ertrags-, Finanz- und Vermögensausstattung weder schlagend noch zu erkennen.
Risiken der künftigen Entwicklung
Die größten Risiken für die weitere Entwicklung der Gesellschaft stellen Turbulenzen an den Kapitalmärkten dar. Als potentielle Auslöser hat die Gesellschaft vor allem den Brexit, der Kurs des neuen US-Präsidenten und das fortwährende Niedrigzinsumfeld identifiziert.
Eine große Überraschung stellte die Entscheidung der Briten dar, die Europäische Union zu verlassen. Die Austrittsverhandlungen, die im ersten Quartal 2017 beginnen, werden sich über einige Jahre erstrecken. Weder das Ergebnis der Verhandlungen ist absehbar, noch die potentiellen Auswirkungen auf die Investitionstätigkeit und Konsumbereitschaft in Europa. Die Gefahr einer konjunkturellen Abwärtsspirale ist nicht auszuschließen.
Für weitere Unsicherheit hat der Sieg Donald Trumps in der US-Präsidentenwahl gesorgt. Eine Vielzahl der Punkte seines Maßnahmenkatalogs haben das Potential globale Konsequenzen nach sich zu ziehen. Vor diesem Hintergrund ist vor allem die Einführung von protektionistischen Maßnahmen wie Importzölle zu nennen, die die globalen Handelsaktivitäten negativ beeinflussen können.
Ähnliche negative Auswirkungen könnten durch die andauernde, globale Niedrigzinspolitik entstehen. Durch die niedrigen Zinsniveaus und flachen Zinsstrukturkurven wird die wichtige Ertragssäule der Banken, das Zinsergebnis, gedrückt. Langfristig könnte dies die Versorgung der Wirtschaft mit Kapital mittelbar beschränken. Ein sprunghafter Anstieg des Zinsniveaus kann ebenfalls zu Turbulenzen insbesondere an den Anleihenmärkten führen.
Die Gesellschaft kann von den oben skizzierten Negativentwicklungen getroffen werden, sollten sich – entweder einzeln oder im Zusammenspiel – politische Unsicherheit und schwaches Wirtschaftswachstum in Turbulenzen an den Kapitalmärkten manifestieren. Dadurch kann die Bereitschaft von Interessenten Geld einer Vermögensverwaltung zuzuführen reduziert werden und damit das Wachstum der Gesellschaft hindern. Gleichsam werden so die Provisionsergebnisse bestehender Kundenverbindungen geschmälert. Durch die aufgestellte Mehrjahresplanung und durch die Zusage der LIQID Investment GmbH hinsichtlich Eigenkapitalunterstützung und Verlustübernahme ist die Gesellschaft gut positioniert.
Berlin, 31. Mai 2017
Christian Neuhaus, Geschäftsführer
Bilanz
Aktiva
31.12.2016 EUR |
(19.05.2016) EUR |
||
1. Forderungen an Kreditinstitute | |||
a) täglich fällig | 444.864,07 | 12.500,00 | |
2. Forderungen an Kunden | 72.202,64 | 0,00 | |
3. Immaterielle Anlagewerte | 37.333,00 | 0,00 | |
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | |||
4. Rechnungsabgrenzungsposten | 436,29 | 0,00 | |
554.836,00 | 12.500,00 | ||
PASSIVA |
|||
31.12.2016 EUR |
31.12.2016 EUR |
(19.05.2016) EUR |
|
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | |||
a) täglich fällig | 13.030,91 | 0,00 | |
2. Sonstige Verbindlichkeiten | 34.825,09 | 0,00 | |
3. Rückstellungen | |||
a) andere Rückstellungen | 19.480,00 | 0,00 | |
4. Eigenkapital | |||
a) Eingefordertes Kapital | |||
Gezeichnetes Kapital | 25.000,00 | 25.000,00 | |
abzüglich nicht eingeforderter | -12.500,00 | 12.500,00 | -12.500,00 |
ausstehender Einlagen | |||
b) Kapitalrücklage | 475.000,00 | 0,00 | |
487.500,00 | 12.500,00 | ||
554.836,00 | 12.500,00 |
Gewinn- und Verlustrechnung
2016 EUR |
2016 EUR |
|
1. Provisionserträge | 60.674,53 | |
2. Provisionsaufwendungen | -57.400,00 | |
3.274,53 | ||
3. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen | ||
a) Personalaufwand | ||
aa) Löhne und Gehälter | -10.477,80 | |
bb) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung | -2.245,19 | |
davon: für Altersversorgung: EUR 0,00 | -12.722,99 | |
b) andere Verwaltungsaufwendungen | -110.547,38 | |
-123.270,37 | ||
4. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen | -2.667,00 | |
5. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit | -122.662,84 | |
6. Erträge aus Verlustübernahme | 122.662,84 | |
7. Jahresüberschuss (+) / Jahresfehlbetrag (-) | 0,00 |
Anhang
Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Die LIQID Asset Management GmbH wurde am 19. Mai 2016 gegründet. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 betrifft somit das Rumpfgeschäftsjahr vom 19. Mai 2016 bis zum 31. Dezember 2016.
Der LIQID Asset Management GmbH wurde mit Datum vom 5. September 2016 die Erlaubnis nach § 32 KWG zur Erbringung der Anlage- und Abschlussvermittlung, Anlageberatung und Portfolioverwaltung nach § 1 Abs. 1a KWG erteilt.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses der LIQID Asset Management GmbH, Berlin, waren daher neben den Regelungen des Handelsgesetzbuches und des GmbH-Gesetzes auch die Vorschriften der Kreditinstituts-Rechnungslegungsverordnung – RechKredV – für Finanzdienstleistungsinstitute zu berücksichtigen.
Die Pflicht zur Aufstellung des Jahresabschlusses nach den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften ergibt sich für Institute, die unter § 1 Abs. 1 a KWG fallen, aus §§ 340 Abs. 4 i.V.m. 340 a Abs. 1 HGB.
Gesetzlich geforderte Angaben zu den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung werden im Anhang erläutert.
Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht
Firmenname laut Registergericht: | LIQID Asset Management GmbH |
Firmensitz laut Registergericht: | Berlin |
Registereintrag: | Handelsregister |
Registergericht: | Berlin (Charlottenburg) |
Register-Nr.: | 177099 |
Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Forderungen sind mit dem Nennwert bilanziert und wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.
Immaterielle Vermögensgegenstände sind entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer mit den um die planmäßigen Abschreibungen verminderten Anschaffungskosten angesetzt.
Die bestehenden Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Zahlungen, die erfolgsmäßig zukünftigen Wirtschaftsjahren zuzuordnen sind.
Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.
Angaben zur Bilanz
Restlaufzeitenspiegel gemäß § 9 Abs. 1 bis 3 RechKredV i.V.m. § 340d HGB
Bilanzposten | bis 3 Monate EUR |
>3 Monate-1 Jahr EUR |
>1 Jahr- 5 Jahre EUR |
über 5 Jahre EUR |
unbestimmte Laufzeit EUR |
Gesamt EUR |
Forderungen an Kunden | 72.202,64 | – | – | – | – | 72.202,64 |
Angaben zu Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
(§ 42 Abs. 3 GmbHG / § 264c Abs. 1 HGB)
Gegenüber der Gesellschafterin bestehen die nachfolgenden Rechte und Pflichten:
Sachverhalte | 2016 EUR |
Verbindlichkeiten (ausgewiesen unter den sonstigen Verbindlichkeiten) | 15.691,27 |
Immaterielle Anlagewerte
Die immateriellen Anlagewerte betreffen die Nutzungsrechte und die Einrichtung der LIQID Website. Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Anlagewerte ist aus dem als Anlage beigefügten Anlagespiegel ersichtlich. Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten ist ebenfalls aus dem Anlagespiegel ersichtlich.
Sonstige Verbindlichkeiten
Darin enthalten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von EUR 1.136,07. Die Verbindlichkeiten haben eine Laufzeit bis zu einem Jahr.
Rückstellungen
Die Rückstellungen betreffen mit TEUR 17,0 Prüfungs- und Jahresabchlusserstellungskosten.
Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
Die gegenüber Dritten erbrachten Dienstleistungen im Rahmen der Finanzportfolioverwaltung belaufen sich auf EUR 60.674,53.
Sonstige Angaben
Zwischen der LIQID Investments GmbH, Berlin und der LIQID Asset Management GmbH wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen.
Nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommene Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen lagen im Rumpfgeschäftsjahr nicht vor.
Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer
Im Geschäftsjahr wurde durchschnittlich ein Mitarbeiter beschäftigt.
Namen der Geschäftsführer
Während des abgelaufenen Geschäftsjahrs wurden die Geschäfte des Unternehmens durch folgende Personen geführt:
Geschäftsführer (bis 06.03.2017) | Herr Dr. Kyros Khadjavi | ausgeübter Beruf | Bankkaufmann |
Der Geschäftsführer hat im Rumpfgeschäftsjahr kein Gehalt von der LIQID Asset Management GmbH bezogen.
Seit dem 07.03.2017 ist Herr Christian Neuhaus (Diplomkaufmann) zum Geschäftsführer berufen.
Honorar des Abschlussprüfers
Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt EUR 19.230,00 und gliedert sich wie folgt:
Honorar des Abschlussprüfers | EUR |
a) Abschlussprüfungsleistungen | 12.000,00 |
b) sonstige Leistungen | 7.230,00 |
Nachtragsbericht
Nach dem Schluss des Geschäftsjahrs traten keine Vorgänge von besonderer Bedeutung auf, über die zu berichten wäre.
Unterschrift der Geschäftsführung
Berlin, 31. Mai 2017
gez. Christian Neuhaus
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Jahresbilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der LIQID Asset Management GmbH, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 19. Mai bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresab-schlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der LIQID Asset Management GmbH, Berlin, den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Frankfurt am Main, den 31. Mai 2017
DASE HAENEL GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
L.M. Dase, Wirtschaftsprüfer
I.-M. Haenel, Wirtschaftsprüferin
Ergebnisverwendungsbeschluss
Niederschrift über die Gesellschafterversammlung der
LIQID Asset Management GmbH
vom 26. Juli 2017
Unter Verzicht auf alle Form- und Fristvorschriften hielt der alleinige Gesellschafter der vorgenannten Gesellschaft, die LIQID Investments GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer, Herrn Christian Schneider-Sickert, am heutigen Tage eine Gesellschafterversammlung ab. Somit war das gesamte Stammkapital der Gesellschaft vertreten.
Folgendes wurde einstimmig beschlossen:
Der geprüfte Jahresabschluss auf den 31.12.2016, der aufgrund des Gewinnabführungsvertrags mit der LIQID Investments GmbH ein Jahresergebnis von EUR 0,00 und eine Bilanzsumme von EUR 554.836,00 aufweist, wird in der vorliegenden Form festgestellt und genehmigt.
Den Geschäftsführern wird für das Geschäftsjahr 2016 Entlastung erteilt.
Berlin, 26.07.2017
LIQID Investments GmbH,
vertreten durch Christian Schneider-Sickert
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