Unglaublich, wenn man sich diese Vorstandsbezüge anschaut. Ein Vorstand der dann so eine Bilanz abliefert. Läuft da nicht irgend etwas falsch?
2019 in T€ |
Fix | Variabel | Nebenleistungen | Gesamt |
Klaus M. Pinter | 300 | 178 | 26 | 504 |
Jochen Sturtzkopf | 455 | 153 | 15 | 623 |
Michael Schmidt | 256 | 337 | – | 593 |
Lloyd Fonds AG
Hamburg
Lloyd Fonds AG: Geschäftsbericht 2019
Geschäftsbericht
2019
Konzernzahlen
in Mio. € | 2019 | 2018 | 2017 |
Umsatzerlöse und Finanzergebnis | 14,1 | 8,7 | 8,2 |
EBT | -5,1 | -1,0 | 1,2 |
Konzernjahresergebnis | -0,1 | -1,5 | 1,4 |
Bilanzsumme | 104,8 | 29,5 | 26,5 |
Eigenkapital | 41,2 | 20,8 | 18,6 |
Eigenkapitalquote (in %) | 39,3 | 70,5 | 70,1 |
Ergebnis je Aktie (in €) | -0,01 | -0,16 | 0,15 |
Dividende je Aktie (in €) | – | – | – |
Mitarbeiterzahl (zum 31.12) * | 68 | 36 | 34 |
Personalaufwand | 8,7 | 4,3 | 4,8 |
Prozentzahlen werden auf T€-Zahlen ermittelt.
* Inklusive SPSW Capital GmbH ohne Lange Assets & Consulting GmbH.
Hinweis:
Die Lloyd Fonds AG ist bei der Erbringung der Anlageberatung und der Anlagevermittlung als vertraglich gebundener Vermittler ausschließlich für Rechnung und unter der Haftung der Lange Assets & Consulting GmbH tätig. Die Anlageberatung bezieht sich ausschließlich auf folgende Investmentvermögen: Lloyd Fonds – Quality & Growth, Lloyd Fonds – European Hidden Champions, Lloyd Fonds – Special Yield Opportunities und Lloyd Fonds – Green Dividend World. Die Lange Assets & Consulting GmbH hat ihren Sitz in den Alsterarkaden 20, 20354 Hamburg und unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit Sitz, Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn. Als bankenunabhängiger Vermögensverwalter ist die Lange Assets & Consulting GmbH Mitglied der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdVV) und des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter e.V. (VuV).
Die Lloyd Fonds AG
LLOYD FONDS
Aktiv. Mehr. Wert.
Die Lloyd Fonds AG ist ein integrierter Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital.
Das Unternehmen ist seit 2005 an der Börse vertreten. Seit März 2017 ist die bankenunabhängige Lloyd Fonds AG im Segment Scale der Deutschen Börse in Frankfurt gelistet.
Antrieb der Lloyd Fonds AG sind nachhaltige Angebote mit digitaler Kompetenz unter Berücksichtigung kundenindividueller Chance-Risiko-Profile für Vermögensaufbau, Kapitalvermehrung und Sicherung von Ausschüttungen. Dabei bilden transparentes aktives Asset Management, zukunftsweisende digitale Lösungen mit der Zweitmarke LAIC und individuelle und institutionelle Vermögensverwaltung den Mehrwert für die Kunden.
Ziel der Strategie 2023 ist es, die Lloyd Fonds AG mittelfristig als innovativen Qualitätsführer im Fonds- und Vermögensmanagement in Deutschland zu positionieren. Bis zum Jahr 2023 soll das Asset under Management-Volumen auf über 7 Mrd. € ansteigen.
www.lloydfonds.de
Teil der Lloyd Fonds-Gruppe:
SPSW Capital
ACTIVE. VALUE. DEVELOPMENT.
AuM-Volumen * : 673 Mio. €
Die SPSW Capital GmbH wurde Ende 2010 als SPS Investments GmbH von Robert Suckel, Achim Plate und Henning Soltau gegründet. Im Januar 2015 trat Markus Wedel der Investmentgesellschaft als weiterer geschäftsführender mittelbarer Gesellschafter bei.
Die SPSW Capital GmbH verwaltet zwei Publikumsfonds, die Mischfonds SPSW – WHC Global Discovery (Auflage Oktober 2010) und SPSW – Global Multi Asset Selection (Auflage Oktober 2013), sowie einen Spezialfonds für Vermögensverwaltung, den SPSW – Active Value Selection (Auflage Februar 2011). **
www.spsw-capital.com
Lange Assets & Consulting
MANAGING. FINANCIAL. OPPORTUNITIES.
AuM-Volumen * : 300 Mio. €
Die Lange Assets & Consulting GmbH wurde Ende 2005 gegründet. Gründungsmitglieder sind die Hamburger Kaufleute Axel Sven Springer, John Jahr jr., Rechtsanwalt Oliver Heine und der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Lange. Neben der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Kunden zählt auch die Fondsberatung des geldmarktnahen ASSETS Defensive Opportunities UI (Auflage Mai 2011) zu ihren Geschäftsfeldern. **
www.lange-assets.de
Unser Anspruch:
Vermögen. Next Generation.
* Stand: 30. Dezember 2019.
** Aktuell SPSW- bzw. Lange-Fonds. Namensänderung in Lloyd Fonds-Fonds geplant.
Konzernabschluss
Unternehmen
Vorstand
Achim Plate
Chief Executive Officer (CEO)
Diplom-Ingenieur
― |
Staatsangehörigkeit: deutsch |
― |
Jahrgang 1959, verh., 2 Kinder |
― |
Studium an der Hochschule der Bundeswehr in Hamburg, Dipl.-Ing. Maschinenbau |
― |
Ab 1990 Aufbau einer eigenen mittelständischen Unternehmensgruppe und Auszeichnung mit dem deutschen Arbeitsplatzinvestor-Preis im Jahr 2001 |
― |
2002 Einbringung der größten Einzelgesellschaft der Gruppe in die D+S europe AG |
― |
Von 2003 bis 2009 Chief Executive Officer (CEO) der D+S europe AG (Prime Standard und SDAX-Wert) |
― |
Entwicklung der D+S europe-Gruppe von einem Call Center-Unternehmen mit 1.500 Mitarbeitern und ca. 42 Mio. € Umsatz zu einem Dienstleistungskonzern für multimediales Kundenkontaktmanagement mit über 7.000 Beschäftigten und rund 300 Mio. € Umsatz im Jahr 2009 |
― |
2010 Gründung der SPS Investments GmbH |
― |
2015 Aufnahme der Verwaltung des WHC Global Discovery und von Herrn Markus Wedel als weiteren Partner der SPSW Capital GmbH |
― |
Seit 09/2014 Aufsichtsratsvorsitzender der mVISE AG |
― |
Seit 06/2017 bis 16/12/2019 Aufsichtsratsvorsitzender der DEWB AG |
― |
Von 04/2018 bis 12/2019 Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG, seit 08/2018 Vorsitzender |
― |
Seit 01/2020 Mitglied des Vorstands der Lloyd Fonds AG und Chief Executive Officer (CEO) |
Klaus M. Pinter
Chief Financial Officer (CFO)
― |
Staatsangehörigkeit: österreichisch |
― |
Jahrgang 1975, verh., 2 Kinder |
― |
Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Stuttgart-Hohenheim, Abschluss: Dipl. oec. |
― |
Geprüfter Finanzanlagenfachmann IHK nach § 34f GewO |
― |
Von 1999 bis 2006 Strategieberater bei zeb.rolfes.schierenbeck associates GmbH, eine auf Finanzinstitute und Finanzdiensleister spezialisierte Unternehmensberatung |
― |
Von 2006 bis 2015 Commerzbank AG (u. a. Mergers & Acquisition, Gesamtprojektleitung Integration Dresdner Bank, Bereichsleitung Risikomanagement) |
― |
Von 2013 bis 2015 Gründer und Geschäftsführer Hanseatic Ship Asset Management GmbH (100 %ige Tochtergesellschaft des Commerzbank-Konzerns). Aufbau und späterer Verkauf einer Schifffahrtsplattform von 18 Schiffen mit einem Eigenkapital von rund 300 Mio. € |
― |
Seit 11/2015 Geschäftsführender Gesellschafter der KMP Management GmbH |
― |
Seit 2016 Lloyd Fonds AG (Generalbevollmächtigter ab 06/2016 bis 07/2017, Mitglied des Vorstands der Lloyd Fonds AG ab 08/2017, Chief Executive Officer (CEO) von 01/2018 bis 06/2018, seit 07/2018 Chief Financial Officer (CFO)) |
Michael Schmidt
Chief Investment Officer (CIO)
― |
Staatsangehörigkeit: deutsch |
― |
Jahrgang 1973, verh. |
― |
Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutsche Bank AG |
― |
Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Frankfurt School of Finance and Management, Abschluss: Diplom-Betriebswirt |
― |
CFA-Charterholder |
― |
Von 10/1994 bis 12/2004 verschiedene Fach- und Führungspositionen bei Deutsche Asset Management (Asset Management Division der Deutsche Bank AG): Portfolio Manager Equities, Head of Global Telecom Services Team, Head of European Equity Research |
― |
Von 01/2005 bis 12/2008 Managing Director und Head of Portfolio Management Institutional Equity bei Deutsche Asset Management |
― |
Von 01/2009 bis 10/2014 bzw. 12/2014 Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Privatfonds GmbH und Leiter Portfoliomanagement Aktien der Union Investment-Gruppe |
― |
Von 07/2016 bis 03/2019 Mitglied der Geschäftsführung der Deka Investment GmbH und Leiter des Bereichs „Asset Servicing and Alternative Investments“ der Deka-Gruppe |
― |
Seit 05/2010 Mitglied des Vorstands des DVFA e.V., Leiter der DVFA-Kommission Governance & Stewardship |
― |
Seit 04/2014 Mitglied des Sustainability Advisory Council der Deutsche Post DHL |
― |
Mitglied der High Level Expert Group on Sustainable Finance der EU-Kommission, die von 01/2017 bis 02/2018 eingesetzt war und mit ihrem Schlussbericht die Basis für den EU-Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ legte |
― |
Seit 06/2019 Mitglied des Sustainable Finance-Beirats der Bundesregierung |
― |
Seit 04/2019 Mitglied des Vorstands und Chief Investment Officer (CIO) der Lloyd Fonds AG |
Vorwort des Vorstands
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,
im Jahr 2019 haben wir unsere Strategie 2019+, die strategische Neupositionierung der Lloyd Fonds AG zum börsengelisteten, bankenunabhängigen Vermögensverwalter und aktiven Asset Manager, abgeschlossen.
Im Mai 2019 starteten wir den breiten Publikumsfondsvertrieb der ersten vier Fonds der LF-Linie unter dem Haftungsdach des Vermögensverwalters Lange Assets & Consulting GmbH. Per 31. Dezember 2019 umfasste das Angebot drei Aktienfonds sowie einen Rentenfonds. Die jungen Fonds verzeichneten Mittelzuflüsse von mehr als 75 Mio. €.
Neben diesem organischen Wachstum mit eigenen, aktiven Investmentlösungen wuchs das Unternehmen zudem durch Zukäufe. Nachdem im Dezember 2018 die Übernahme von 90 % der Anteile des Vermögensverwalters Lange Assets & Consulting GmbH vereinbart wurde, kündigten wir am 25. April 2019 den Erwerb von 90 % der Anteile an dem Asset Manager SPSW Capital GmbH an.
Auf der Hauptversammlung am 12. Juni 2019 stimmten die Aktionäre der Umsetzung dieser Akquisition mit einer Mehrheit von über 99 % der anwesenden Stimmen zu.
Nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Ba-Fin) im September 2019 für die Lange Assets & Consulting GmbH bzw. im Oktober 2019 für die SPSW Capital GmbH die Freigabe zur Übernahme von jeweils 90 % der Anteile an den beiden Gesellschaften im Rahmen des Inhaberkontrollverfahrens erteilte, schlossen wir die Integration der beiden Unternehmen im vierten Quartal 2019 mit der Eintragung in das Handelsregister ab.
Beide Gesellschaften passen strategisch ideal zur neuen Lloyd Fonds AG. Wir gewinnen dadurch Unternehmerpersönlichkeiten, Vermögensverwalter und Fondsmanager hinzu, die ihre exzellente Reputation, ihre Netzwerke und ihre langjährige Investmenterfahrung in die Lloyd Fonds AG einbringen.
Durch die Integration der beiden Unternehmen konnten wir unser Fondsangebot um fünf weitere, ebenfalls aktiv gemanagte Fonds erweitern. Dies wird unsere Wettbewerbsfähigkeit auch im Vertrieb weiter erhöhen. Zum 31. Dezember 2019 investierten Anleger bisher über 860 Mio. € in dieses Fondsangebot.
Im Portfoliomanagement dieser Fonds beruht die Strategie dabei auf drei wesentlichen Erfolgsbestandteilen: Fokussierung, Wertorientierung und ein besonderes Maß an Aktivität. Die Fondsmanager arbeiten dabei fundamental und titelselektionsbasiert und konzentrieren sich in ihren Fonds jeweils auf rund 50 Titel. In den Aktienpositionen werden auch größere Anteile an Unternehmen gehalten, die dann intensiver begleitet werden und bei denen wir aktiv Einfluss nehmen wollen. Ein solches intensives Engagement kann zusätzlichen Wert für die Anleger schaffen. Dass dies erfolgreich funktioniert, haben langjährig bereits die SPSW-Fonds gezeigt.
Zur Finanzierung unseres Wachstums führten wir mehrere Kapitalmaßnahmen durch. Im Mai 2019 platzierten wir eine Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von 6,1 Mio. € als Privatplatzierung bei Investoren in Deutschland und Luxemburg.
Ein weiteres wesentliches Ereignis im Rahmen der SPSW-Transaktion war die Kapitalerhöhung. Auch hier war es unser oberstes Anliegen, die Interessen unserer Aktionäre in einen Gleichklang mit den Interessen der Verkäufer zu bringen. Neben dem Ersuchen um Zustimmung zur Umsetzung der Transaktion durch die Hauptversammlung führten wir daher eine „gekreuzte Bar- und Sachkapitalerhöhung“ in gleicher Höhe durch. Dadurch gaben wir unseren Streubesitzaktionären die Möglichkeit, eine Verwässerung ihrer Beteiligungsquote an der Lloyd Fonds AG auszugleichen. Die Kapitalerhöhung wurde im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots und einer darauffolgenden Privatplatzierung durchgeführt. Dafür erstellten wir erstmals einen Wertpapierprospekt nach den Vorgaben der EU-Prospektverordnung 2017/1129 auf Grundlage der Quartalszahlen per 30. September 2019. Die Kapitalerhöhung war überzeichnet. Der Bruttoemissionserlös betrug 8,04 Mio. €.
Die anschließende Sachkapitalerhöhung erfolgte im Dezember 2019 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre im Umfang von weiteren 1.500.000 neuen Aktien zu einem Ausgabebetrag von 6,00 € je Aktie. Einzig die Gesellschafter der SPSW Capital GmbH waren zur Zeichnung der neuen Aktien zugelassen. Das Grundkapital der Lloyd Fonds AG stieg durch die beiden Kapitalerhöhungen um jeweils 1.500.000 neue Aktien sowie durch die Ausgabe der neuen Aktien an die Gesellschafter der Lange Assets & Consulting GmbH von ursprünglich rund 10,1 Mio. € auf rund 13,3 Mio. €.
Zudem eröffneten wir Ende Oktober 2019 unseren neuen Hamburger Hauptstandort „An der Alster 42“. An dem neuen Standort können wir unseren Kunden unsere Dienstleistungen in einem hochmodernen und zeitgemäßen Ambiente anbieten. Unsere Mitarbeiter profitieren von einem professionellen Arbeitsumfeld mit modernster Technik. Damit sind wir an den drei wichtigsten Standorten der Finanzindustrie in Deutschland in Hamburg, Frankfurt am Main und München mit neuen Büros vertreten und schaffen so die nötige Nähe zu Kunden, Vertriebs- und Geschäftspartnern.
Mit dem Abschluss der Strategie 2019+ werden wir die Lloyd Fonds AG nun mit der Strategie 2023 als integrierten Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital positionieren.
Die konsequente Erfüllung der Kundenbedürfnisse soll die Weiterentwicklung der Strategie bestimmen. Transparentes aktives Asset Management, zukunftsweisende digitale Lösungen und individuelle und institutionelle Vermögensverwaltung sollen Mehrwert für die Kunden bieten. Mit der an unseren Kunden und deren Bedürfnissen ausgerichteten Strategie wollen wir weiter primär organisch wachsen, aber auch anorganisch über zusätzliche Akquisitionen.
Die Publikumsfonds sollen unter besonderer Berücksichtigung des Themas Nachhaltigkeit weiter ausgebaut werden. Wir berücksichtigen bereits relevante und materielle Nachhaltigkeitsparameter in unseren Investmentprozessen. Mit dem Lloyd Fonds – Green Dividend World haben wir zudem den ersten Nachhaltigkeitsfonds aufgelegt, der unsere Partnerschaft mit dem WWF umsetzt.
In der Säule Vermögen bieten wir über unsere Vermögensverwaltung Lange Assets & Consulting GmbH wohlhabenden Kunden eine 360-Grad-Beratung unter Nutzung unserer Marktkompetenz für Anlagen in Direktinvestments, Fonds und Immobilien an. Wir planen, unsere Kunden an jedem unserer drei Standorte durch einen Vermögensverwalter zu betreuen, und suchen aktiv auch in Frankfurt und München nach Vermögensverwaltern, die zu unserem Geschäftsmodell passen.
Über unsere Zweitmarke LAIC bieten wir Kunden digitale Anlagelösungen zum Vermögenserhalt sowie zur Vermögensmehrung zunächst in einem Individualdepot an. Dafür wurde ein eigener, KI-gesteuerter Algorithmus aufgebaut. Für das digitale Angebot haben wir die LAIC Vermögensverwaltung GmbH gegründet. Die BaFin erteilte der Gesellschaft u. a. unter der aufschiebenden Bedingung der ordnungsgemäßen Eintragung im Handelsregister am 16. März 2020 die Erlaubnis, gemäß § 32 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 KWG die Anlagevermittlung, Anlageberatung, Abschlussvermittlung und die Finanzportfolioverwaltung zu erbringen.
Der LAIC-Advisor verfolgt einen ganzheitlichen, lösungsorientierten Investmentansatz. Der KI-gesteuerte Algorithmus strebt dabei eine maximale Gesamtrendite bei minimalem Risiko unter Berücksichtigung der gewählten Risikoklasse an. Dabei wird das individuelle Depot permanent optimiert. In Abgrenzung zum Wettbewerb fokussiert sich die digitale Vermögensverwaltung auf aktiv gemanagte Fonds zur Generierung von Alpha und mischt ETFs lediglich zur Kostenoptimierung bei. Aus einem Investmentuniversum von rund 10.000 aktiv gemanagten Publikumsfonds und etwa 400 ETFs trifft der LAIC-Advisor eine Vorauswahl unter Berücksichtigung definierter individueller Kriterien der Investoren.
Wir werden unseren Kunden in diesem Jahr weitere Kundenlösungen in eigenen LAIC-Fonds-Strategien anbieten. Dazu zählen insbesondere auch Produktlösungen für institutionelle Kunden.
Um unsere Strategie 2023 erfolgreich umsetzen zu können, haben wir eine eigene, cloudbasierte, hoch leistungsfähige digitale Infrastruktur, die Lloyd Fonds Digital Asset Plattform 4.0, entwickelt. Sie bildet die Grundlage nicht nur nutzerorientierten, sondern nutzerzentrierten Denkens. Durch die Daten und Systeme unserer Plattform werden wir in die Lage versetzt, die Bedürfnisse unserer Kunden nicht nur schnell zu erkennen und analysieren zu können, sondern darauf aufbauend auch Investmentimpulse für unsere Kunden zu setzen. Dies ist nach unserer Auffassung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im Asset Management-Markt.
Ziel der Strategie 2023 ist es, die Lloyd Fonds AG mittelfristig als Qualitätsführer im Fonds- und Vermögensmanagement in Deutschland zu positionieren. Unsere Wachstumsagenda ist ehrgeizig. Bis 2023 wollen wir mit unserem neuen Geschäftsmodell insgesamt 7 Mrd. € verwalten.
Der Lloyd Fonds-Konzern ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie die gesamte Finanzdienstleistungsbranche betroffen. Negative Auswirkungen auf die Performance des Kerngeschäftes können nicht ausgeschlossen werden und führen voraussichtlich zu Plananpassungen. Die Dauer und Intensität der Auswirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsicher und daher nicht abschließend quantifizierbar.
Wir danken unseren Aktionärinnen und Aktionären für das Vertrauen in unser Unternehmen. Allen unseren Fondsanlegern, Kunden und Geschäftspartnern danken wir ebenfalls für das uns entgegengebrachte Vertrauen. Ausdrücklich danken wir zudem unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement.
Mit freundlichen Grüßen
Achim Plate
Klaus M. Pinter
Michael Schmidt
Aufsichtsrat
Dr. Stefan Rindfleisch
Vorsitzender
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Staatsangehörigkeit: deutsch |
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Jahrgang 1967, verh., 2 Kinder |
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Rechtsanwalt. 2. Staatsexamen im Jahr 1996. Zulassung in Deutschland und in der Republik der Marschallinseln |
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Im Jahr 2000 Promotion zum seevölkerrechtlichen Thema „Die Nacheile zur See“ |
― |
Im Jahr 1998 Beginn der Tätigkeit in der Kanzlei EHLERMANN RINDFLEISCH GADOW Rechtsanwälte Partnerschaft mbB (ehemals Ehlermann & Jeschonnek) |
― |
Seit 2001 Partner in der Kanzlei EHLERMANN RINDFLEISCH GADOW Rechtsanwälte Partnerschaft mbB (ehemals Ehlermann & Jeschonnek) |
― |
Tätigkeitsschwerpunkte: Maritimes Wirtschaftsrecht, strukturierte maritime Finanzierungen, u. a. in- und ausländische Flottenfinanzierungen und deren Syndizierungen und Restrukturierungen sowie bei Containerfinanzierungen, Sonderfinanzierungsformen wie in- und ausländische Leasingfinanzierungen einschließlich UK Tax Lease, maritime Bareboat- und Schuldscheindarlehen und Verbriefungen. Beratung von Private Equity Fonds, Hedgefonds und institutionellen Investoren bei deren Investitionsaktivitäten in der Schifffahrt |
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Seit 11/2002 Mitglied des Deutschen Vereins für Internationales Seerecht |
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Seit 12/2008 Mitglied der German Maritime Arbitration Association |
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Seit 12/2011 Dozent an der Universität Hamburg für den Studiengang Maritimes Wirtschaftsrecht |
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Mit-Autor des Handbuches „Grundlagen der Schiffsfinanzierung“ |
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Seit 05/2017 Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG |
Oliver Heine
stellvertretender Vorsitzender
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Staatsangehörigkeit: deutsch |
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Jahrgang 1962 |
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Von 1984 bis 1990 Studium der Rechtswissenschaft in Hamburg |
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1995 Zulassung zum Rechtsanwalt |
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Partner der Kanzlei Heine und Partner GbR |
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Gründungsgesellschafter der Lange Assets & Consulting GmbH |
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Seit 04/2005 Mitglied des Aufsichtsrats der Axel Springer SE |
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Seit 06/2019 Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG |
Prof. Wolfgang Henseler
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Staatsangehörigkeit: deutsch |
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Jahrgang 1961, verh. |
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Diplom-Designer und Master of HCID (Human Computer Interaction and Design) |
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Ab 1994 bis 2000 Gründer und Geschäftsführer von Pixel Factory GmbH, einem Multimedia-Start-up |
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Ab 2000 bis 2005 Geschäftsführer, Design Director International bei GFT Technologies AG. Die Gruppe ist ein börsennotierter Informationstechnik-Dienstleister für Banken. Zu den angebotenen Produkten zählen insbesondere Lösungen für die Umsetzung regulatorischer Vorgaben und die Digitalisierung von Geschäftsprozessen |
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Ab 2005 bis 2009 Geschäftsführer, Creative Managing Director bei Syzgy Deutschland GmbH, einer international tätigen börsennotierten Agenturgruppe für digitales Marketing |
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Seit 2009 Creative Managing Director bei Sensory Minds GmbH, einem Designstudio für innovative Technologien und smarte Medien |
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Professur für Digitale Medien und Master of Creative Directions an der Hochschule Pforzheim – Fakultät für Gestaltung seit 1999. Er ist Studiengangleiter des Studiengangs „Visuelle Kommunikation“ und unterrichtet in den Fächern „Digitale Transformation“ (Wirtschaft 4.0 und Denken 4.0), User Centricity, Usability, User Experience, Innovation Thinking, smarte Ecosystem-Plattformen und Service Design mittels KI-Systemen |
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Mitglied im Investment-Komitee des Main-Incubator, einer F&E-Gruppe der Commerzbank AG |
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Seit 08/2018 Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG |
Peter Zahn
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Staatsangehörigkeit: deutsch |
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Jahrgang 1958, verh. |
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Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH München) |
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Von 1987 bis 04/2001 leitende Positionen in der Hypo Vereinsbank AG |
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Von 05/2001 bis 06/2004 Bereichsleiter Handel der Neugründung Falkebank AG |
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Von 07/2004 bis 10/2019 Vorstand der Lang & Schwarz AG |
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Seit 03/2008 Geschäftsführer Lang & Schwarz Broker GmbH |
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Seit 08/2013 Aufsichtsrat der Backbone Technology AG und der PAN AMP AG |
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Seit 01/2020 Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG |
Jörg Ohlsen
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Staatsangehörigkeit: deutsch |
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Jahrgang 1955, verh., 5 Kinder |
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Diplom-Kaufmann, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer |
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Ab 1982 bis 1994 Peat Marwick Mitchell & Co. Hamburg (KPMG) |
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Ab 1987 bis 1989 KPMG Peat Marwick Kalifornien/USA |
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Ab 1990 bis 1994 Partner & Managing Director KPMG Peat Marwick Deutschland |
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Ab 1994 bis 2004 Gründer & Managing Partner OLP-Gruppe |
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2004 erfolgte der Verkauf der OLP-Gruppe an Deloitte |
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Ab 2004 bis 2019 Partner bei Deloitte:
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Von 1995 bis 2004 Vorsitzender und Mitglied von Aufsichtsräten von Start-up-Firmen, Management Buy-outs, Investment Fonds und IPO-Kandidaten |
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Seit 2007 Mitglied des Kuratoriums des Instituts für Unternehmens- und Kapitalmarktrecht der Bucerius Law School – Corporate Finance, Corporate Governance & Compliance |
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Seit 01/2020 Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG |
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Lloyd Fonds-Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat erstattet für das Geschäftsjahr 2019 wie folgt Bericht:
Der Aufsichtsrat der Lloyd Fonds AG hat im Geschäftsjahr 2019 seine zugewiesenen Aufgaben gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und überwacht. Der Vorstand berichtete regelmäßig, zeitnah und umfassend sowohl schriftlich als auch mündlich über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie, der Unternehmensplanung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements sowie die Lage und Aussichten der Gesellschaft. Die grundlegenden Geschäfte der Gesellschaft wurden mit dem Vorstand eingehend erörtert und der Vorstand holte, soweit erforderlich, die Zustimmung des Aufsichtsrats ein.
Sitzungen
Alle Geschäftsvorgänge der Gesellschaft, die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden dem Aufsichtsrat vom Vorstand zur Zustimmung vorgelegt.
Insgesamt haben im Geschäftsjahr 2019 neun Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Am 21. Februar, 1. April, 25. April, 12. Juni, 23. September und 21. November traf sich der Aufsichtsrat zu sechs Präsenzsitzungen. Am 20. Mai, sowie am 16. und 20. Dezember tagte der Aufsichtsrat im Rahmen von drei Telefonkonferenzen. Hinzu kamen diverse Umlaufbeschlüsse, die außerhalb von Aufsichtsratssitzungen gefasst wurden.
An allen Sitzungen nahmen jeweils sämtliche Aufsichtsratsmitglieder persönlich oder telefonisch teil. Der Vorsitzende und weitere Mitglieder des Aufsichtsrats standen darüber hinaus in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich zudem zu Einzelfragen untereinander ausgetauscht.
Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der Lloyd Fonds AG hat sich im vergangenen Geschäftsjahr u. a. mit folgenden Themen beschäftigt und diesbezügliche Beschlüsse gefasst:
Februar 2019
In der ersten Sitzung des Geschäftsjahres 2019 am 21. Februar 2019 berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat neben dem Status der Umsetzung der Strategie 2019+ insbesondere über die aktuelle Finanzsituation der Gesellschaft. Abschließend befasste sich der Aufsichtsrat mit Angelegenheiten des Vorstands.
März 2019
Im Umlaufverfahren beschloss der Aufsichtsrat am 12. März 2019 vor dem Hintergrund des beabsichtigten Erwerbs von 90 % der Geschäftsanteile an der SPSW Capital GmbH u. a. die Einrichtung eines diesbezüglichen Transaktionsausschusses. Zu Mitgliedern des Ausschusses wurden die Herren Prof. Wolfgang Henseler und Dr. Stefan Rindfleisch bestimmt. Die Mitglieder des Vorstands sowie weitere Dritte (Mitarbeiter und Berater der Gesellschaft) sollten bei Bedarf als Gäste hinzugezogen werden, was in der Folge auch geschah.
April 2019
In seiner zweiten Sitzung am 1. April 2019 befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Stand des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2018. An der Erörterung nahm der Abschlussprüfer, die Baker Tilly GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, teil. Ferner berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat über die aktuelle Finanz- und Liquiditätsplanung des Konzerns, weitere geplante Akquisitionen und den Stand der Vertriebsaktivitäten zum Start der ersten Publikumsfonds. Weitere Themen dieser Aufsichtsratssitzung waren zudem Berichte des Vorstands über die Personalplanung, den Status des Bestandsgeschäfts und die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung 2019.
In der dritten Aufsichtsratssitzung am 25. April 2019 billigte der Aufsichtsrat den aufgestellten, geprüften und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Baker Tilly GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft versehenen Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2018; der Jahresabschluss war damit festgestellt. Zudem billigte der Aufsichtsrat den mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Baker Tilly GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft versehenen Konzernabschluss und stellte den Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 fest. Ferner beschloss der Aufsichtsrat u. a. über den Abschluss des Einbringungsvertrags bezüglich des Erwerbs von 90 % der Geschäftsanteile an der SPSW Capital GmbH und über die Ausgabe der Wandelschuldverschreibung 2019/2022. Zudem beriet der Aufsichtsrat erneut über die Tagesordnung und die Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2019 der Gesellschaft am 12. Juni 2019 sowie über Angelegenheiten des Aufsichtsrats.
Mai 2019
In der vierten mittels einer Telefonkonferenz abgehaltenen Aufsichtsratssitzung am 20. Mai 2019 stimmte der Aufsichtsrat nach eingehender Erörterung der diesbezüglich vom Vorstand vorgetragenen Begründungserwägungen dem Beschluss des Vorstands über die Ausgabe der Wandelschuldverschreibung 2019/2022 zu.
Juni 2019
Im Umlaufverfahren stimmte der Aufsichtsrat am 1. Juni 2019 dem zuvor vom Vorstand aufgrund zeitlicher Verzögerungen im behördlichen Genehmigungsprozess beschlossenen Abschluss einer Änderungsvereinbarung betreffend die Einbringung von 90 % der Geschäftsanteile an der Lange Assets & Consulting GmbH in die Gesellschaft zu. Zudem stimmte der Aufsichtsrat im Rahmen dieser Beschlussfassung dem Beschluss des Vorstands über die Kapitalerhöhung durch Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2018 gegen Sacheinlagen zu.
Am 10. Juni 2019 stimmte der Aufsichtsrat im Umlaufverfahren u.a. dem zukünftigen Abschluss einer Vereinbarung mit der DEWB Effecten GmbH im Hinblick auf die Zuteilung sogenannter Restaktien im Rahmen der Durchführung der zwei Tage später von der ordentlichen Hauptversammlung 2019 beschlossenen Barkapitalerhöhung zu.
Im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung am 12. Juni 2019 begrüßte der Aufsichtsrat in seiner fünften Sitzung das von der Hauptversammlung neu gewählte Aufsichtsratsmitglied Oliver Heine. Herr Heine nahm als Gast an der Sitzung teil, da die Satzungsänderung, die die Anzahl der Mitglieder des Aufsichtsrats auf fünf erweiterte, zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Handelsregister eingetragen und somit noch nicht wirksam geworden war. Zudem berichtete der Vorstand über den bisherigen Platzierungsverlauf der neuen Publikumsfonds.
Im Umlaufverfahren beschloss der Aufsichtsrat am 28. Juni 2019 den Abschluss einer Zielvereinbarung für das Geschäftsjahr 2019 mit dem Vorstandsmitglied und CIO Michael Schmidt.
Juli 2019
In Umlaufverfahren beschloss der Aufsichtsrat am 12. Juli 2019 die Gründung der Lloyd Capital KVG GmbH. Am 25. Juli 2019 stimmte der Aufsichtsrat, ebenfalls im Umlaufverfahren, dem Abschluss von Leasingverträgen zur Einrichtung der neuen Geschäftsräume der Gesellschaft in Hamburg, „An der Alster 42“ zu.
August 2019
Am 15. August 2019 beschloss der Aufsichtsrat im Umlaufverfahren zur weiteren Vorbereitung des Marktstarts der digitalen Vermögensverwaltung im LF-System die Erhöhung der Kapitalrücklage für die LAIC Capital GmbH sowie die Gründung der LAIC Vermögensverwaltung GmbH sowie der LAIC Intelligence GmbH. Die Gesellschaften werden zukünftig einen Teilkonzern darstellen, in dem der Geschäftszweig der digitalen Vermögensverwaltung aufgebaut werden soll.
September 2019
In der sechsten Aufsichtsratssitzung am 23. September 2019 erläuterte der Vorstand zunächst den Halbjahresabschluss 2019. Ferner informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über den aktuellen Stand der Business-Planung im Rahmen der Strategie 2019+ sowie den Umsetzungsfortschritt der beiden Transaktionen betreffend den Erwerb von jeweils 90 % der Gesellschaftsanteile an der Lange Assets & Consulting GmbH sowie an der SPSW Capital GmbH. Konkret informierte der Vorstand den Aufsichtsrat insbesondere über den Stand des Inhaberkontrollverfahrens betreffend die SPSW Capital GmbH sowie über den Stand der Erstellung des Wertpapierprospektes für die anstehende Barkapitalerhöhung auf Basis eines öffentlichen Bezugsangebots an die Aktionäre der Lloyd Fonds AG. Weitere Themen der Aufsichtsratssitzung waren die Berichte des Vorstands über den Stand des Umzugs zu dem neuen Hamburger Hauptstandort „An der Alster 42“, die geplante Umbenennung der Lloyd Fonds AG sowie Personalangelegenheiten. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat zudem über die aktuelle Marktentwicklung, die Performance und das AuM-Volumen der Lloyd Fonds-Publikumsfonds. Des Weiteren gab der Vorstand dem Aufsichtsrat einen Überblick über die Entwicklung im Bereich Sustainable Finance und ESG Investing und stellte die geplanten weiteren Aktivitäten der Lloyd Fonds AG in diesem Bereich vor. Abschließend diskutierten Vorstand und Aufsichtsrat u. a. den Stand der Vertriebsaktivitäten, der Digital Asset Plattform 4.0 sowie die bestehende und geplante Produktstrategie im digitalen Portfoliomanagement, dem LF-System.
November 2019
Im Umlaufverfahren stimmte der Aufsichtsrat am 5. November 2019 dem Abschluss einer Änderungsvereinbarung bezüglich des Vertrags über die Einbringung von 90 % der Geschäftsanteile an der SPSW Capital GmbH zu. Ferner beschloss der Aufsichtsrat u. a. eine formale Korrektur (Schreibfehlerberichtigung) des von der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 12. Juni 2019 unter Tagesordnungspunkt 12 (Sachkapitalerhöhung) gefassten Beschlusses.
Der Aufsichtsrat stimmte im Umlaufverfahren am 10. November 2019 und nochmals, mit technischen Korrekturen, am 18. November 2019 der vom Vorstand beschlossenen Festsetzung des Bezugspreises und des Ausgabebetrags der neuen Aktien der Gesellschaft aus der Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlagen gemäß Beschluss der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 12. Juni 2019 zu.
In der siebten Aufsichtsratssitzung am 21. November 2019 informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über die aktuelle Finanzsituation der Gesellschaft und stellte die Budgetplanung für das Jahr 2020 vor. Des Weiteren diskutierten Vorstand und Aufsichtsrat u. a. die aktuellen Entwicklungen in den Geschäftsfeldern, insbesondere im Bestandsgeschäft, dem LF-System sowie die Vertriebsaktivitäten. Weiterhin stimmte der Aufsichtsrat dem Abschluss einer Lizenzvereinbarung mit dem WWF Deutschland zu. Zudem gestattete der Aufsichtsrat Herrn Klaus M. Pinter sich in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der LAIC Capital GmbH zum Geschäftsführer der zu gründenden LAIC Intelligence GmbH zu bestellen.
Dezember 2019
In der achten Aufsichtsratssitzung am 16. Dezember 2019 stimmte der Aufsichtsrat u. a. der Budgetplanung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020 zu. Des Weiteren wurden Vorstandsangelegenheiten besprochen. Zudem stimmte der Aufsichtsrat insbesondere der Festlegung der Anzahl der auszugebenden Aktien für die Barkapitalerhöhung und dem Vorschlag des Vorstands über die Zuteilung der Aktien zu. Ferner beschloss der Aufsichtsrat mit Eintragung der Durchführung der Barkapitalerhöhung wirksam werdende redaktionelle Satzungsänderungen betreffend das Grundkapital der Gesellschaft. Schließlich beendete der Aufsichtsrat im Einvernehmen mit Herrn Jochen Sturzkopf dessen Vorstandsbestellung mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2019 und bestellte Herrn Achim Plate mit Wirkung ab dem 1. Januar 2020 zum Mitglied des Vorstands und ernannte ihn zum Vorstandsvorsitzenden (CEO).
Die Herren Achim Plate und Henning Soltau, legten jeweils mit Wirkung zum Zeitpunkt der Eintragung der Durchführung der von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 12. Juni 2019 beschlossenen Sachkapitalerhöhung ihre Mandate als Mitglieder des Aufsichtsrats nieder. Vor dem Hintergrund dieser Mandatsniederlegungen wählte der Aufsichtsrat in der neunten Aufsichtsratssitzung am 20. Dezember 2019 den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Herrn Dr. Stefan Rindfleisch, für einen Zeitraum bis zur Beendigung der Hauptversammlung 2020, die über die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019 beschließt, zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats wurde Herr Oliver Heine für den gleichen Zeitraum gewählt.
Jahres- und Konzernabschlussprüfung
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2019 wurde die Baker Tilly GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019 zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer gewählt. Der Aufsichtsrat hat daraufhin den Prüfungsauftrag verhandelt und den Auftrag erteilt. Prüfungsschwerpunkte waren die Bewertung des Finanzanlagevermögens nach IFRS 9, die Erfassung und Bewertung der Rückstellungen nach IAS 37, die Bewertung der latenten Steuern, die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte, die Geschäfte mit nahestehenden Personen, die korrekte Abbildung der Kapitalerhöhungen und der damit verbundenen Akquisitionen mit der SPSW Capital GmbH und der Lange Assets & Consulting GmbH sowie die zutreffende Abbildung der Erstkonsolidierung der SPSW Capital GmbH. Mit dem Abschlussprüfer wurde vereinbart, dass dieser dem Aufsichtsrat über alle für seine Aufgaben wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse, die bei der Durchführung der Abschlussprüfung zur Kenntnis des Abschlussprüfers gelangen, unverzüglich berichtet.
Der von der Lloyd Fonds AG nach den internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) erstellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 sowie der nach den Vorschriften des HGB erstellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 der Lloyd Fonds AG wurden vom Abschlussprüfer geprüft. Jahresabschluss und Konzernabschluss nebst Lageberichten haben von den Wirtschaftsprüfern jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Außerdem wurde das von der Lloyd Fonds AG gemäß Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) unterhaltene Risikofrüherkennungssystem von den Abschlussprüfern geprüft. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem sämtlichen gesetzlichen Anforderungen vollständig entspricht.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der Gesellschaft, den Lage- und Konzernlagebericht sowie die Berichte des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2019 geprüft. Alle Unterlagen standen dem Aufsichtsrat rechtzeitig zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den Lage- und Konzernlagebericht geprüft sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers eingehend besprochen und ausgewertet. Der Abschlussprüfer nahm an der Besprechung teil und erläuterte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss und referierte über die Ergebnisse der Abschlussprüfungen. Alle Fragen der Sitzungsteilnehmer wurden beantwortet. Der Aufsichtsrat stimmte nach den Beratungen dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu.
Der Aufsichtsrat hatte nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände zu erheben und billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht in seiner Sitzung am 24. März 2020. Der Jahresabschluss 2019 ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hatte nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung auch keine Einwände gegen den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und billigte diese. Er prüfte auch den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns und schloss sich dem Vorschlag des Vorstands an.
Prüfung des Abhängigkeitsberichts
Der Vorstand hat den von ihm gemäß § 312 AktG aufgestellten und vom Abschlussprüfer geprüften Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 (Abhängigkeitsbericht) dem Aufsichtsrat zusammen mit dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers fristgerecht vorgelegt. Der Abschlussprüfer erteilte folgenden Vermerk:
„Vermerk des Abschlussprüfers:
Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind.“
Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands über die Beziehungen der Lloyd Fonds AG zu verbundenen Unternehmen geprüft und sich auf Basis seiner eigenen Prüfung und Erörterung des Berichts dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen. Er hat in seiner Sitzung vom 24. März 2020 festgestellt, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben sind.
Personalia
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG hat sich im Geschäftsjahr 2019 und im laufenden Geschäftsjahr 2020 geändert. Die Hauptversammlung hat am 12. Juni 2019 für eine Vergrößerung des Aufsichtsrats von vier auf fünf Mitglieder votiert und Herrn Oliver Heine als fünftes Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt.
Zudem legten der bisherige Vorsitzende Herr Achim Plate und Herr Henning Soltau, jeweils mit Wirkung zum Zeitpunkt der Eintragung der Durchführung der von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 12. Juni 2019 beschlossenen Sachkapitalerhöhung ihre Mandate als Mitglieder des Aufsichtsrats nieder. Vor dem Hintergrund dieser Mandatsniederlegungen wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Stefan Rindfleisch zum neuen Vorsitzenden sowie Herrn Oliver Heine zum neuen stellvertretenen Vorsitzenden des Aufsichtsrats.
Als Nachfolger von Herrn Plate und Herrn Soltau bestellte das zuständige Registergericht im Januar 2020 die Herren Jörg Ohlsen und Peter Zahn bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2020 zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats.
Auch im Vorstand der Lloyd Fonds AG gab es im Jahr 2019 Veränderungen. Am 1. April 2019 begann Michael Schmidt, seine Tätigkeit als Mitglied des Vorstands und Chief Investment Officer der Lloyd Fonds AG. Bis zum 31. Dezember 2019 verantwortete Jochen Sturtzkopf als Chief Sales Officer die Vertriebsaktivitäten der Lloyd Fonds AG. Jochen Sturtzkopf wechselte mit Wirkung zum 1. Januar 2020 zur Lange Assets & Consulting GmbH. Wir danken Jochen Sturtzkopf für die geleistete Arbeit, insbesondere bei dem Aufbau des Vertriebs. Seit dem 1. Januar 2020 stellen Achim Plate als Chief Executive Officer, Klaus M. Pinter als Chief Financial Officer und Michael Schmidt als Chief Investment Officer den Vorstand der Lloyd Fonds AG.
Aktuelle Entwicklungen
Der Lloyd Fonds-Konzern ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie die gesamte Finanzdienstleistungsbranche betroffen. Negative Auswirkungen auf die Performance des Kerngeschäftes können nicht ausgeschlossen werden und führen voraussichtlich zu Plananpassungen. Die Dauer und Intensität der Auswirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsicher und daher nicht abschließend quantifizierbar.
Danksagungen
Der Aufsichtsrat dankt den Vorstandsmitgliedern und den Mitarbeitern des Lloyd Fonds-Konzerns sehr für Ihre persönliche Leistung und die erbrachte Arbeit.
Sehr verehrte Aktionäre, der Aufsichtsrat dankt Ihnen für Ihr Vertrauen und würde sich freuen, wenn Sie unser Unternehmen weiterhin auf seinem vielversprechenden Weg begleiten.
Hamburg, den 24. März 2020
Für den Aufsichtsrat
Dr. Stefan Rindfleisch, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Corporate Governance steht für eine verantwortungsvolle und transparente Führung und Kontrolle von Unternehmen. Für den Lloyd Fonds-Konzern hat das Thema Corporate Governance eine große Bedeutung.
Orientierung am Deutschen Corporate Governance Kodex
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (im Folgenden DCGK) enthält international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Corporate Governance umfasst das gesamte System der Leitung und Überwachung eines Unternehmens. Hierzu zählen neben seiner Organisation geschäftspolitische Grundsätze und Werte, Leitlinien sowie interne und externe Kontroll- und Überwachungsmechanismen.
Eine gute und verantwortungsbewusste Corporate Governance soll maßgeblich zu einer verantwortungsvollen Unternehmensleitung und -kontrolle beitragen. Die effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen, Offenheit und Transparenz sowie ein Bewusstsein für die Wirkungen des Geschäftsmodells auf Umwelt und Gesellschaft sind wesentliche Aspekte guter Corporate Governance. Zudem soll sie das Vertrauen von Aktionären, Investoren, Geschäftspartnern und Mitarbeitern sowie der Öffentlichkeit in ein Unternehmen fördern.
Da die Lloyd Fonds AG aufgrund der Notierung im Freiverkehr (Segment Scale) nicht zu den börsennotierten Gesellschaften im Sinne des § 161 Abs. 1 AktG gehört, sind Vorstand und Aufsichtsrat derzeit rechtlich nicht verpflichtet, jährlich zu erklären, dass dem DCGK entsprochen wurde bzw. wird und welche Empfehlungen des Kodex nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Der Vorstand der Gesellschaft hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG am 21. Februar 2019 gleichwohl entschieden, sukzessive ausgewählte Empfehlungen des DCGK umzusetzen. Hierzu beabsichtigt die Gesellschaft zu prüfen, welche Empfehlungen des DCGK umgesetzt und beachtet werden sollen. Anders als von § 161 AktG üblicherweise vorgesehen, soll zunächst nicht in einer Entsprechenserklärung dargelegt und erklärt werden, welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.
Corporate Governance:
Weitere Informationen auf der Webseite der Lloyd Fonds AG im Bereich Investor Relations/Corporate Governance.
Hamburg, im März 2020
Achim Plate, Chief Executive Officer
Klaus M. Pinter, Chief Financial Officer
Michael Schmidt, Chief Investment Officer
Dr. Stefan Rindfleisch, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Nachhaltigkeit
Als integrierter Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital arbeitet die Lloyd Fonds AG für ihre Kunden, um nachhaltig Wohlstand zu ermöglichen und zu sichern.
Die Lloyd Fonds AG versteht Nachhaltigkeit dabei als einen übergreifenden Ansatz für das gesamte Unternehmen auf drei wesentlichen Umsetzungsebenen:
Signatory of:
PRI Principles for Responsible Investment
Erstens soll Nachhaltigkeit auf der gesamten Unternehmensebene verankert sein. Die Lloyd Fonds AG orientiert sich freiwillig am Deutschen Corporate Governance Kodex. Zudem wurde eine Reihe von weiteren Initiativen gestartet. Seit Juni 2019 bekennt sich die Lloyd Fonds AG zu den Principles for Responsible Investment (PRI) und hat die „Frankfurter Erklärung“ unterzeichnet mit dem Ziel, nachhaltige Infrastrukturen im Finanzsystem zu schaffen. Die Bundesregierung hat im Juni 2019 zudem einen Beirat für „Sustainable Finance“ eingesetzt. Der Beirat soll die Bundesregierung bei der Ausarbeitung und Umsetzung ihrer Sustainable Finance-Strategie beraten, bestehende Expertise bündeln und den Dialog zwischen den relevanten Akteuren fördern. Michael Schmidt, Vorstand und Chief Investment Officer der Lloyd Fonds AG, ist Mitglied im Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung, als ein Vertreter der Asset-Manager und Asset-Owner.
WWF PARTNER FÜR NACHHALTIGE INVESTMENTS
LLOYD FONDS
Aktiv. Mehr. Wert.
Seit Januar 2020 besteht zudem eine Partnerschaft mit dem WWF Deutschland. Die Partnerschaft mit der Lloyd Fonds AG ist für den WWF Deutschland die erste dieser Art im Asset Management-Markt in Deutschland. Hauptziel der Partnerschaft ist es, Umwelt- und Ressourcenschutz mittels nachhaltiger Investments zu fördern. Die strategische Partnerschaft soll zur Realisierung der „Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen“ (Sustainable Development Goals – SDGs) beitragen. Sie zielt auf die Einführung und Weiterentwicklung einer innovativen Systematik der Unternehmensanalyse und -bewertung, die ausgewählte ökologische Unterziele der SDGs als Messgrößen nutzt. Zudem ist die Lloyd Fonds AG seit Januar 2020 Mitglied im Carbon Disclosure Projekt (CDP). CDP ist eine gemeinnützige Organisation. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, ein globales Offenlegungssystem für Umweltdaten zu betreiben.
Zweitens sollen relevante und materielle Nachhaltigkeitsparameter in alle Investmentprozesse integriert werden. Die aktuellen Publikumsfonds der Lloyd Fonds AG berücksichtigen diese bereits in ihrem Investmentprozess und erfüllen die Kriterien des UN Global Compact. Als aktiver Vermögensmanager spielen zudem die aktive Stimmrechtsausübung auf den Hauptversammlungen sowie der im Vorfeld stattfindende Unternehmensdialog eine zentrale Rolle. Ferner lassen sich kundenindividuelle Nachhaltigkeitspräferenzen in der Vermögensverwaltung und im digitalen Depotmanagement umsetzen.
Die Lloyd Fonds AG hat drittens im Dezember 2019 ihren ersten eigenen Nachhaltigkeitsfonds, den Dividendenfonds Lloyd Fonds – Green Dividend World, aufgesetzt. Er ist der erste Investmentfonds in Deutschland, der die Partnerschaft mit dem WWF Deutschland umsetzt. Die Aktienauswahl fokussiert auf Unternehmen, die einen ausreichenden positiven Beitrag zur Erreichung eines oder mehrerer ökologischer Ziele, abgeleitet aus den SDGs, leisten wollen. Gleichzeitig wird eine möglichst hohe Gesamtrendite bei überdurchschnittlicher Dividendenausschüttung angestrebt.
Nachhaltigkeit:
Weitere Informationen auf der Webseite der Lloyd Fonds AG im Bereich Investor Relations/Corporate Governance.
Sustainable Development Goals (SDGs)
Meilensteine Geschäftsjahr 2019 *
Januar | Mai |
Eröffnung Bürostandort München | Marktstart des neuen Geschäftsmodells: |
• LF-Linie mit vier neuen, eigenen Publikumsfonds | |
Vorstellung Strategie 2019+ auf dem Fonds professionell-Kongress in Mannheim | • Relaunch Marke – neues Corporate Design mit neuem Erscheinungsbild und neuem Logo |
• Neue Webseite Erfolgreiche Platzierung einer Wandelschuldverschreibung 2019/2022 mit einem Volumen von 6,1 Mio. € | |
April | Juni |
Eröffnung Bürostandort Frankfurt am Main | Hauptversammlung: |
• Alle 12 Tagungsordnungspunkte mit großer Mehrheit angenommen | |
Vorstandsmitglied Michael Schmidt, CFA, beginnt Tätigkeit als CIO der Lloyd Fonds AG | • Breite Unterstützung für weiteren Wachstumskurs: Akquisition von SPSW Capital GmbH mit großer Mehrheit zugestimmt |
• Rechtsanwalt Oliver Heine in den Aufsichtsrat gewählt | |
Start Vertrieb Seed Capital in den ersten vier neuen Lloyd Fonds-Publikumsfonds | |
Lloyd Fonds AG schließt Vertrag zum mehrheitlichen Erwerb der SPSW Capital GmbH | |
Pressekonferenz und öffentliche Kommunikation des geplanten Marktstarts des neuen Geschäftsmodells | |
August | Oktober |
Einreichung Erlaubnisantrag durch die Lloyd Capital KVG GmbH i. G. für die Zulassung als OGAW-Kapitalverwaltungsgesellschaft bei der BaFin | Erfolgreicher Abschluss Inhaberkontrollverfahren SPSW Capital GmbH |
Einreichung Erlaubnisantrag durch die LAIC Vermögensverwaltung GmbH i. G. für die Zulassung als Wertpapierhandelsunternehmen bei der BaFin | Verkauf eines Immobilienportfolios in Köln an institutionelle Investoren |
Eröffnung neuer Hauptstandort „An der Alster 42“ | |
September | Dezember |
Erfolgreicher Abschluss Inhaberkontrollverfahren Lange Assets & Consulting GmbH | Kapitalerhöhung überzeichnet und erfolgreich platziert |
Achim Plate zum CEO zum 1. Januar 2020 bestellt | |
Sachkapitalerhöhung als letzten Schritt zur Integration der SPSW Capital GmbH erfolgreich abgeschlossen |
* Vereinfachte Darstellung. Keine Gewahr für Vollständigkeit. Detaillierte Informationen im Lagebericht.
Lloyd Fonds-Aktie
Positive Entwicklung der Lloyd Fonds-Aktie
Der Aktienkurs der Lloyd Fonds AG stieg von rund 4,60 € zum Jahresanfang 2019 auf 5,15 € zum 30. Dezember 2019 an. Am 30. Dezember 2019 betrug die Marktkapitalisierung der Lloyd Fonds AG 68,3 Mio. €.
Aktionärsstruktur *
* Ca.-Angaben. Aktionäre von Unternehmen, deren Aktien im Scale Segment (Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse notieren, unterliegen nicht der Stimmrechtsmitteilungspflicht nach WpHG. Die Darstellung der Aktionärsstruktur erfolgt daher nach bester Kenntnis der Gesellschaft und vollständig ohne Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität. Stand: März 2020.
** Lange Assets & Consulting GmbH.
Ordentliche Hauptversammlung 2019
Mit einer Präsenz von rund 78 % des Grundkapitals wurden auf der Hauptversammlung der Lloyd Fonds AG am 12. Juni 2019 alle Beschlüsse zu den 12 Tagesordnungspunkten mit Zustimmungsquoten von über 98 % gefasst. Mit einer Zustimmung von 99 % der anwesenden Stimmen erreichten insbesondere die Beschlüsse zur Umsetzung der am 25. April 2019 angekündigten Akquisition des Hamburger Vermögensverwalters SPSW Capital GmbH das nötige Quorum. Zudem wurde Oliver Heine in den Aufsichtsrat gewählt.
Wandelschuldverschreibung erfolgreich platziert
Im Mai 2019 platzierte die Lloyd Fonds AG eine Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von 6,1 Mio. €. Die Anleihe wurde unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre als Privatplatzierung ausschließlich von Investoren aus Deutschland und Luxemburg gezeichnet. Das Wertpapier verfügt über eine dreijährige Laufzeit ab dem 3. Juni 2019 und wird mit einem halbjährlich zahlbaren fixen Kupon von 3,75% per annum verzinst. Investoren können die Anleihe zu festgelegten Terminen, frühestens jedoch nach dem ersten Jahr der Laufzeit, in Aktien der Emittentin tauschen. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 6,10 € festgelegt, wobei dieser Betrag nach Maßgabe der Emissionsbedingungen von Zeit zu Zeit angepasst werden kann. Die Emission stieß bei den Investoren auf positive Resonanz und war überzeichnet.
Die detaillierten Anleihebedingungen können auf der Webseite der Lloyd Fonds AG im Bereich Investor Relations/Wandelschuldverschreibungen eingesehen werden.
KURSVERLAUF DER LLOYD FONDS-AKTIE SEIT 2018
Gekreuzte Bar- und Sachkapitalerhöhung
Die Integration der SPSW Capital GmbH erfolgte durch eine „gekreuzte Bar- und Sachkapitalerhöhung“ in gleicher Höhe. Durch die im Dezember 2019 durchgeführte Barkapitalerhöhung in Höhe von 1.500.000 neuen Aktien wurde den Streubesitzaktionären die Möglichkeit gegeben, eine Verwässerung ihrer Beteiligungsquote an der Gesellschaft auszugleichen. Sie erfolgte auf Basis eines Wertpapierprospekts nach den Vorgaben der EU-Prospektverordnung 2017/1129 auf Grundlage der Quartalszahlen per 30. September 2019. Der Emissionskurs der neuen Aktien wurde auf maximal 6,00 € begrenzt, was dem Ausgabekurs der Aktien im Rahmen der Sachkapitalerhöhung bei der Einlage der SPSW Capital GmbH in die Lloyd Fonds AG entsprach.
Die anschließende Sachkapitalerhöhung erfolgte im Dezember 2019 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre im Umfang von weiteren 1.500.000 neuen Aktien zu einem Ausgabebetrag von 6,00 € je Aktie. Einzig die Gesellschafter der SPSW waren zur Zeichnung der neuen Aktien zugelassen. Das Grundkapital der Lloyd Fonds AG wurde damit um weitere 1.500.000,00 € gegen Bareinlage durch Ausgabe von 1.500.000 Stück neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 € je Stückaktie auf nunmehr insgesamt 13.265.914 € erhöht.
Investor Relations
Dem Markt begegnet die Lloyd Fonds AG mit einer transparenten, direkten und kontinuierlichen Finanzkommunikation. Die Coverage der Lloyd Fonds-Aktie wurde erheblich ausgeweitet. Folgende Research-Häuser, Banken und Wertpapierhäuser erstellen regelmäßig Analysen bzw. (Kurz-)Studien und Updates zur Lloyd Fonds-Aktie.
Analysten
Edison | Milosz Papst |
SMC Research | Holger Steffen |
Warburg Research | Marius Fuhrberg |
MainFirst | Clara Kamenicek |
Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und erfolgt ohne Gewähr.
Für die Intensivierung der Investor-Relations-Arbeit hat die Lloyd Fonds AG das bestehende Team ausgebaut. Neuer IR-Leiter ist seit März 2020 Benjamin Kassen. Der Diplom-Betriebswirt, der vor seiner Tätigkeit bei der Lloyd Fonds AG zuletzt als Director Institutional Equity Sales Germany bei der MainFirst Bank beschäftigt war, verfügt über langjährige Vertriebs- und Relationship-Management-Erfahrung.
STAMMDATEN DER LLOYD FONDS-AKTIE
Börsenkürzel | WKN: A12UP2, ISIN: DE000A12UP29, Reuters: L10Gk.DE |
Börsenplatz | Freiverkehr: Frankfurt (Scale), Xetra, Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart und Tradegate |
Marktsegment | Scale |
Grundkapital (31. Dezember 2019) | 13.265.914 € |
Designated Sponsor | Oddo Seydler Bank AG |
Capital Market Partner | Oddo BHF Aktiengesellschaft |
Erster Handelstag | 28. Oktober 2005 |
Gattung | Inhaber-Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je 1,00 € |
Durchschnittskurs 2019 | 5,14 € * |
Kurs (30. Dezember 2019) | 5,15 € * |
Börsenwert (30. Dezember 2019) | 68,32 Mio. € |
* Xetra.
LF-Linie
Fonds für alle Anlegergruppen
Disclaimer:
Die obenstehenden Angaben zu Performance und Risiko wurden sorgfältig und nach bestem Wissen und Gewissen auf Basis von Kenntnissen, Einschätzungen und Annahmen per März 2020 zusammengetragen. Sie spiegeln die Einschätzungen der Lloyd Fonds AG zum Zeitpunkt März 2020 wider und können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung verändern. Eine Verantwortung für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben sowie den Eintritt von Prognosen wird nicht übernommen.
* Namensänderung in Lloyd Fonds-Fonds geplant.
** Geplant 2020.
In der Lloyd Fonds-Linie bietet die Lloyd Fonds AG aktuell acht offene Fonds für institutionelle Investoren und Privatanleger an. Alle Fonds verfolgen einen aktiven, auf Selektion fokussierten Investmentprozess und bieten dadurch einen klaren Mehrwert:
Konzentrierte Portfolios
Alle Fonds sind in der Regel konzentrierte Portfolios mit ca. 50 Titeln. Sie berücksichtigen ausschließlich solche Titel, von denen die Fondmanager aufgrund gründlicher Analyse überzeugt sind. Auch beim Performancebeitrag der einzelnen Titel gilt das Prinzip der Fokussierung. Die Top 10-Positionen erhalten im Portfolio eine höhere Gewichtung und können so über 50 % der Fonds-Performance ausmachen.
Bottom-up-Ansatz
Die Fonds verfolgen zudem einen klaren Bottom-up-Ansatz. Im Vordergrund stehen der tatsächliche Wert und die aktuellen Erträge sowie die Ertragsmöglichkeiten eines Unternehmens.
Aktive Wertschöpfung
Die Wertschöpfung resultiert bei den Lloyd Fonds-Linien Fonds nicht zuletzt auch durch das aktive Engagement des Fondsadvisors in der Begleitung seiner Fondspositionen. Ein solches, mit höherem Zeitaufwand verbundenes, aktives Engagement ist effektiv nur im Rahmen von konzentrierten Portfolios möglich.
Kompetenz
Erfolg mit aktiv gemanagten Fonds braucht Kompetenz, Erfahrung und einen überzeugenden Track Record der Fondsadvisor. Das Team der Lloyd Fonds AG bringt genau diese Eigenschaften mit. Alle Fondsmanager verfolgen ihre Fondsstrategien bereits seit Jahren und wurden für ihre Leistungen regelmäßig ausgezeichnet.
FONDS
AKTIVES
ASSET MANAGEMENT
SPSW – WHC Global Discovery A | SPSW – Global Multi Asset Selection A |
• Fondsmanager: Markus Wedel, CEFA, DVFA | • Fondsmanager: Markus Wedel, CEFA, DVFA Robert Suckel |
• Globaler Multi Asset Fonds | • Globaler Multi Asset Fonds |
• Fokus auf Deutsche Small und Mid Caps | • Keine Anlagerestrektionen in Bezug auf bestimmte Regionen, Sektoren oder bei der Unternehmensgröße |
• Konzentrierte Titelselektion | • Konzentrierte Titelselektion |
• Titelanzahl im Fonds: ca. 60-80 | • Titelanzahl im Fonds: ca. 60-80 |
• ISIN: DE000A0YJMG1 | • ISIN: DE000A1WZ2J4 |
• Auflagedatum: 1. Oktober 2010 | • Auflagedatum: 1. Oktober 2013 |
• Verwaltungsgesellschaft: Universal Investment * | • Verwaltungsgesellschaft: Universal Investment * |
SPSW – Active Value Selection | ASSETS Defensive Opportunities Ul |
• Fondsmanager: Robert Suckel | • Fondsadvisor: Thomas Lange Dr. Tobias Spies |
• Spezialfonds für Vermögensverwaltung | • Global anlegender geldmarktorientierter Rentenfonds |
• Nutzung verschiedener Strategien, u.a. EventDriven, Long/Short-Equity und Arbitrage-Strategien | • Streuung von Anlagen in verzinsliche Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit, ausgewählte defensive Zertifikatestrukturen und Investmentfonds |
• Konzentrierte Titelselektion | • Erfahrenes Fondsadvisor-Team mit langjähriger Kapitalmarkterfahrung |
• Titelanzahl im Fonds: ca. 20 | • ISIN: DE000A1H72N5 |
• ISIN: DE000A1C0T02 | • Auflagedatum: 30. Mai 2011 |
• Auflagedatum: 1. Februar 2011 | • Verwaltungsgesellschaft: Universal Investment * |
• Verwaltungsgesellschaft: Universal Investment * |
Lloyd Fonds – European Hidden Champion | Lloyd Fonds – Special Yield Opportunities |
• Fondsadvisor: Dr. Maximilian Thaler, CFA | • Fondsadvisor: Dr. Tobias Spies |
• Europäischer Small- und Mid-Cap-Fonds | • Globaler ausschüttungsstarker Rentenfonds mit Fokus auf Sondersituationen |
• Fokus auf innovative mittelständische Wachstumsunternehmen | • Zielrendite: deutlich über Geldmarkt und Staatsanleihen bei gleichzeitiger Minimierung von klassischen Anleiherisiken |
• Fokus auf kleinere und mittlere Werte mit einer Marktkapitalisierung < 5 Mrd. € | • Reine Titelselektion (Emittent und Emission) |
• Konzentrierte Titelselektion | • Titelanzahl im Fonds: ca. 40-50 |
• Titelanzahl im Fonds: ca. 50 | • ISIN (R-Tranche): DE000A2PB6F9 |
• ISIN (R-Tranche): DE000A2PB598 | • Auflagedatum: 2. April 2019 (R-Tranche) |
• Auflagedatum: 2. April 2019 (R-Tranche) | • Verwaltungsgesellschaft: Universal Investment * |
• Verwaltungsgesellschaft: Universal Investment * |
Lloyd Fonds – European Quality & Growth | Lloyd Fonds – Green Dividend World |
• Fondsadvisor: Christian Reindl, CFA | • Fondsadvisor: Axel Brosey, CFA, CESGA |
• Europäischer Mid- und Large-Cap-Fonds | • Globaler Aktienfonds |
• Fokus auf qualitativ hochwertige Wachstumsunternehmen | • Fokus auf Unternehmen weltweit mit positivem Beitrag zur Erreichung eines oder mehrerer der 17 SDG-Kriterien der UN |
• Fokus auf mittlere und größere Werte mit einer Marktkapitalisierung > 5 Mrd. € | • Schwerpunkt auf dividendenstarke Unternehmen mit Impact auf Umwelt |
• Konzentrierte Titelselektion | • Konzentrierte Titelselektion |
• Titelanzahl im Fonds: ca. 40-50 | • Titelanzahl im Fonds: ca. 50 |
• ISIN (R-Tranche): DE000A2PB6C6 | • ISIN (R-Tranche): DE000A2PMXF8 |
• Auflagedatum: 2. April 2019 (R-Tranche) | • Auflagedatum: 2. Dezember 2019 |
• Verwaltungsgesellschaft: Universal Investment * | • Verwaltungsgesellschaft: Universal Investment * |
* Universal-Investment-Gesellschaft mbH. Stand: 31.12.2019.
LF-System
Stark wachsende Nachfrage nach digitalem Portfolio-Management
Die Lloyd Fonds AG wird ihre digitale Vermögensverwaltung im LF-System unter der Zweitmarke LAIC anbieten. Für das digitale Angebot wurde die LAIC Vermögensverwaltung GmbH gegründet. Die BaFin erteilte der Gesellschaft u. a. unter der aufschiebenden Bedingung der ordnungsgemäßen Eintragung im Handelsregister am 16. März 2020 die Erlaubnis, gemäß § 32 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 KWG die Anlagevermittlung, Anlageberatung, Abschlussvermittlung und die Finanzportfolioverwaltung zu erbringen.
Digitale Vermögensverwalter vereinfachen für viele Anleger die komplexe Welt der Kapitalanlage. In Deutschland haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Fintech Startups und etablierte Banken involviert, eine modern digitale Vermögensverwaltung zu schaffen. Mittlerweile gibt es ca. 30 deutsche Anbieter, die vorgefertigte Musterportfolios mit vorwiegend ETFs in der digitalen Vermögensverwaltung anbieten.
Der LAIC Advisor der Lloyd Fonds AG verfolgt einen ganzheitlichen, lösungsorientierten Investmentansatz. Im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern im Markt, bietet LAIC den Anlegern individuelle Anlagelösungen an, die größtenteils breit gestreut in aktiv gemanagten Publikumsfonds zur Generierung von Alpha investieren und ETFs lediglich zur Kostenoptimierung beimischen. Dadurch ist das Kundenvermögen in zahlreiche Einzelpositionen investiert und wird täglich anhand definierter Risikomanagement-Parameter überwacht.
Für LAIC ist es besonders wichtig, eine individuelle Investmentlösung für Anleger anzubieten. Dabei erhält jeder Anleger, mittels eines eigenentwickelten KI-gestützten Algorithmus, ein individuelles Portfolio nach seinen Präferenzen und Risiko-/Ertragsprofil. Der LAIC Advisor ermöglicht eine permanente Überwachung des Kundenvermögens. Anleger können ihr Depot im Log-In-Bereich ohne zeitaufwendigen Aufwand beobachten.
Laut Analystenschätzungen verwalten die deutschen Anbieter per März 2020 aktuell vier Mrd. € von Privatkunden. Der Markt in Deutschland ist dabei, verglichen mit 0,3 Mrd. € im Jahr 2016, deutlich gewachsen, Im Jahr 2025 soll der deutsche Markt der digitalen Vermögensverwalter auf rund 25 bis 35 Mrd. € wachsen.
Laut Statista soll sich das verwaltete Vermögen der digitalen Vermögensverwalter in ganz Europa bis zum Jahr 2023 auf rund 108 Mrd. € erhöhen. Die Anzahl der Anleger soll deutlich ansteigen, vom Jahr 2017 bis 2021 soll die Anzahl der Nutzer um ca. 350 % wachsen. Das durchschnittliche Anlagevolumen pro Nutzer soll dabei über 30.200 € betragen.
ENTWICKLUNG DES VERWALTETEN VERMÖGENS DER DIGITALEN VERMÖGENSVERWALTER IN EUROPA
Prognose verwaltetes Vermögen digitaler Vermögensverwalter 2017 – 2023 (in Mio. €). Stand: März 2020.
LAIC – das Fintech der Lloyd Fonds AG
Die digitale Vermögensverwaltung LAIC richtet sich zunächst an vermögende Privatkunden und institutionelle Investoren. Über sechs Schritte strebt der KI-gesteuerte Algorithmus eine maximale Gesamtrendite bei minimalem Risiko unter Berücksichtigung der gewählten Risikoklasse an. Dabei wird das individuelle Depot permanent optimiert.
Schritt 1: Daten
In das LAIC Investmentuniversum fließen rund 10.000 aktiv gemanagte Publikumsfonds und etwa 400 ETFs. Zu diesen speichert der LAIC Advisor täglich bis zu 2.000.000 Datenpunkte für das Fondsuniversum. Auf einen Fonds entfallen bis zu 200 dieser Punkte. Darin enthalten sind auch die Nettoinventarwerte aller Fonds seit dem Jahr 2001.
Schritt 2: Filter
Der LAIC Advisor trifft eine Vorauswahl aus dem LAIC Investmentuniversum anhand individueller Kundenpräferenzen wie Nachhaltigkeit, Regionen und Branchen. Dieser Filter ist die Grundlage für den weiteren individuellen Portfolioaufbau.
Schritt 3: Scoring
Die LAIC-Scorecard hat die Aufgabe, Kennzahlen der Fonds und ETFs zu analysieren und anhand eines Scoring-Modells jeden einzelnen Fonds und ETF zu bewerten. So berechnet sie täglich ca. 200.000 Kennzahlen, auf deren Basis die Scorecard ein Ranking über alle Fonds und ETFs erstellt und damit einen Beitrag zur Qualitätssicherung leistet.
Schritt 4: KI-Optimierung
Der KI-gestützte Algorithmus analysiert in einem mathematischen Verfahren alle unter den vorgegebenen Anlagekriterien sowie definierten Nebenbedingungen möglichen Kombinationen, um so das individuelle Portfolio der Anleger kontinuierlich für Anlagevorschläge zu optimieren.
Schritt 5: Portfolio Management System/Mifid II
Das innovative Portfoliomanagement-System überwacht und analysiert die vom LAIC Advisor berechnete Allokation für das Depot zusätzlich und stellt sicher, dass die Risikoklasse über das Gesamtportfolio stets eingehalten wird. Daraufhin erfolgt der Handel über die angeschlossenen Depotbanken. Die anschließende Überwachung und Auswertung der Trades werden vom System ausgeführt.
Schritt 6: Optimales Depot
Über die fünf vorgenannten Schritte entwickelt der LAIC Advisor das optimale Individualdepot. Dieses überwacht er laufend unter Chance- und Risikogesichtspunkten und greift, wenn nötig, durch Rebalancing ein.
Investoren erhalten eine hohe Transparenz über ihr Investment und haben in einem persönlichen Log-In-Bereich auf der LAIC-Webseite jederzeit Zugriff auf ihr Depot mit einem Real-Time Reporting.
Die Lloyd Fonds AG plant im Jahr 2020 einen weiteren Ausbau des Produktangebots unter Nutzung des LAIC Advisors. Dazu zählen insbesondere auch Produktlösungen für institutionelle Kunden.
www.laic.de
SYSTEM
DIGITALES
PORTFOLIOMANAGEMENT
LF-Vermögen
360-Grad-Beratung und aktive Marktkonsolidierung
Im November 2019 wurde mit der Eintragung in das Handelsregister die Integration der Lange Assets & Consulting GmbH abgeschlossen. Im September 2019 erfolgte der Abschluss des Inhaberkontrollverfahren seitens der BaFin für die Integration der Lange Assets & Consulting GmbH.
Das Unternehmen verwaltet insgesamt rund 300 Mio. €. Neben der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Kunden zählt auch die Fondsberatung des geldmarktnahen ASSETS Defensive Opportunities zu ihren Geschäftsfeldern.
Gründungsmitglieder der Lange Assets & Consulting GmbH sind die Hamburger Kaufleute Axel Sven Springer, John Jahr jr., Rechtsanwalt Oliver Heine und der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Lange. Der Vermögensverwalter hat die Erlaubnis zum Erbringen von Finanzdienstleistungen gemäß § 32 KWG, u. a. zur Erbringung der Finanzportfolioverwaltung.
Im Mittelpunkt des Leistungsspektrums der Lange Assets & Consulting GmbH stehen die Ansprüche vermögender und institutioneller Kunden sowie von Family Offices. Im persönlichen Dialog werden ganzheitliche, übergreifende Vermögenskonzepte entwickelt und umgesetzt.
Die Lloyd Fonds AG plant, ihre Kunden an jedem der drei Standorte durch einen Vermögensverwalter zu betreuen und sucht aktiv auch in Frankfurt und München nach Vermögensverwaltern, die zum Geschäftsmodell passen.
VERMÖGEN
DIREKTE
VERMÖGENSVERWALTUNG
Digital Asset Plattform (DAP) 4.0
DAP 4.0 als Grundlage nutzerzentrierten Denkens
Technischer Enabler für das gesamte Geschäftsmodell der Lloyd Fonds AG ist die eigene, cloudbasierte, hoch leistungsfähige digitale Infrastruktur, die Lloyd Fonds Digital Asset Plattform 4.0. Die DAP 4.0 wurde unabhängig von Altsystemen entwickelt und verarbeitet die Daten von einer Vielzahl von Datenbanken und Systemen.
Mit ihren Daten und Systemen bildet die Digital Asset Plattform 4.0 dabei die Grundlage nicht nur nutzerorientierten, sondern nutzerzentrierten Denkens. Nutzerzentriertes Denken ist die Grundvoraussetzung, um in der zunehmend durch Digitalisierung geprägten Branche der Asset Manager erfolgreich zu sein. Dabei bildet nicht die Technologie, sondern der Nutzen aus der Technologie die elementare Größe des Erfolgs. Eine kontinuierliche Auswertung der Daten ermöglicht es, die Bedürfnisse der Kunden nicht nur schnell zu erkennen und analysieren zu können, sondern darauf aufbauend auch Investmentimpulse für Kunden zu setzen.
Die Daten und Systeme der DAP 4.0 sind daher auch der Kern für die Steuerung des Algorithmus im LAIC-Advisor. Zudem ist die Plattform der technische Enabler für das gesamte Asset-Management der Lloyd Fonds AG. Sie unterstützt bei der Vorbereitung der Investmententscheidungen in den LF-Linien-Fonds, indem Daten und Analysen automatisiert erstellt werden und so aktiv die Entscheidungsfindung beeinflussen. Zudem werden die Daten und Systeme für die Integration von Nachhaltigkeitsparametern genutzt. So wird die Lloyd Fonds AG zusammen mit dem WWF Deutschland beispielsweise einen SDG-Indikator zur datenbasierten Abbildung der Transition von Unternehmen zur Nachhaltigkeit entwickeln.
Stiftung
Als innovativer Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital setzt die Lloyd Fonds AG sukzessive eine integrierte Nachhaltigkeitsstrategie um.
Der Mehrwert für die Kunden und die Aktionäre der Lloyd Fonds AG ist aber auch die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit auf der Unternehmensebene.
Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeiter wollen damit im Rahmen des gesellschaftlichen Engagements durch die Gründung einer Lloyd Fonds-Stiftung einen transparenten Beitrag in der Unterstützung und Förderung von Projekten zur CO2-Reduktion leisten, die den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDGs) folgen. Im Jahr 2019 wurden die dafür notwendigen Vorarbeiten geleistet.
Die Stiftung wird über einen kompetenten Beirat und einen erweiterten Stiftungsrat verfügen. Dazu wird Matthias Kopp zählen. Er ist Leiter Sustainable Finance WWF Deutschland und Mitglied des Sustainable Finance Beirats der Bundesregierung. Neben dem Stiftungskapital aus der Lloyd Fonds AG wird auch die Zustiftung anderer Geldgeber die Möglichkeiten zur Projektunterstützung durch die Lloyd Fonds-Stiftung erhöhen.
Ziel der Lloyd Fonds-Stiftung ist damit einerseits die sinnvolle renditeoptimierte Anlage des Stiftungskapitals und andererseits die langfristige Unterstützung von Nachhaltigkeitsprojekten; Rendite fördert Nachhaltigkeit. Dabei wird die CO2-Reduktion eine zentrale Zielsetzung sein.
Konzernlagebericht
1 Grundlagen des Konzerns
1.1 Geschäftstätigkeit
Die Lloyd Fonds AG ist seit dem Jahr 2005 an der Börse vertreten und seit März 2017 im Segment Scale der Deutschen Börse in Frankfurt (Deutsche Börse Scale, ISIN DE000A12UP29) gelistet.
Das neue Geschäftsmodell der Lloyd Fonds AG stützte sich im Berichtsjahr auf drei Säulen. In der LF-Linie wird eine klar strukturierte Palette von offenen Investmentfonds für ein breites Publikum angeboten. Erfahrene Asset Manager steuern diese aktiv mit klar definierten Anlagezielen und transparenten Rendite- und Risikoprofilen. Im LF-System wird ein digitales Angebot für Vermögensaufbau und -optimierung angeboten. Der dafür von einem eigenen Expertenteam auf Basis künstlicher Intelligenz aufgebaute Algorithmus stellt optimierte, individuelle Kundenportfolios zusammen. Mit Datum vom 26. August 2019 wurde der Antrag auf Zulassung als Wertpapierhandelsunternehmen für die LAIC Vermögensverwaltung GmbH i. G., Hamburg, bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingereicht. Die BaFin erteilte der Gesellschaft u.a. unter der aufschiebenden Bedingung der ordnungsgemäßen Eintragung im Handelsregister am 16. März 2020 die Erlaubnis, gemäß § 32 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 KWG die Anlagevermittlung, Anlageberatung, Abschlussvermittlung und die Finanzportfolioverwaltung zu erbringen. In der Säule LF-Vermögen wird vermögenden Kunden eine ganzheitliche Beratung in allen Finanzfragen angeboten. Dies geschieht unter Nutzung der Marktkompetenz der Lloyd Fonds-Gruppe für Anlagen in Direktinvestments, Fonds und Immobilien.
1.2 Organisation und Führungsstruktur
Als börsengelistetes Unternehmen wird die Geschäftsführung des Vorstands der Lloyd Fonds AG durch den Aufsichtsrat überwacht. Im Zuge der Akquisition der SPSW Capital GmbH hat sich der Aufsichtsrat neu formiert. Achim Plate und Henning Soltau haben mit Eintragung der Durchführung der von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 12. Juni 2019 beschlossenen Sachkapitalerhöhung im Dezember 2019 ihre Ämter als Mitglieder des Aufsichtsrats niedergelegt. Achim Plate ist seit dem 1. Januar 2020 Chief Executive Officer (CEO) der Lloyd Fonds AG. Henning Soltau ist weiterhin als geschäftsführender Gesellschafter der SPSW Capital GmbH tätig. Auf Antrag der Lloyd Fonds AG hat das zuständige Registergericht im Januar 2020 als Nachfolger von Herrn Plate und Herrn Soltau die Herren Jörg Ohlsen und Peter Zahn zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats zunächst bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2020 bestellt. Der Aufsichtsrat wählte zudem Dr. Stefan Rindfleisch zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft sowie Oliver Heine zu dessen Stellvertreter für den Zeitraum bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2020 beschließt. Weiteres Mitglied des Aufsichtsrats ist Prof. Wolfgang Henseler.
Auch im Vorstand gab es im Jahr 2019 Veränderungen. Am 1. April 2019 begann Michael Schmidt seine Tätigkeit als Mitglied des Vorstands der Lloyd Fonds AG. Bis zum 31. Dezember 2019 verantwortete Jochen Sturtzkopf als Chief Sales Officer (CSO) die Vertriebsaktivitäten der Lloyd Fonds AG. Jochen Sturtzkopf wechselte mit Wirkung zum 1. Januar 2020 zur Lange Assets & Consulting GmbH. Seit dem 1. Januar 2020 stellen Achim Plate als Chief Executive Officer (CEO), Klaus M. Pinter als Chief Financial Officer (CFO) und Michael Schmidt als Chief Investment Officer (CIO) den Vorstand der Lloyd Fonds AG.
Im Jahr 2019 wurde zudem ein Führungskreis unterhalb des Vorstands etabliert, der mit hochqualifizierten und erfahrenen Managern besetzt ist und sich quartalsweise mit dem Vorstand berät.
Die Unternehmenskultur der Lloyd Fonds AG ist durch flache Hierarchien, abteilungsübergreifende Team- und Projektarbeit sowie kurze Entscheidungswege geprägt. Per 31. Dezember 2019 waren 68 (Vj.: 36) Mitarbeiter im Lloyd Fonds-Konzern beschäftigt (siehe Kapitel 4 Mitarbeiter und Vergütungsbericht im Lagebericht).
1.3 Rechtliche Struktur
Der Lloyd Fonds-Konzern umfasste zum Stichtag 13 (Vj.: 17) verbundene Tochterunternehmen, die gemäß Rechnungslegungsstandard IFRS vollkonsolidiert werden. Weiterhin zählen zum Lloyd Fonds-Konzern 61 (Vj.: 62) assoziierte Unternehmen. Zudem zählen 162 (Vj.: 170) Beteiligungen zum Konzern.
Zu den Tochterunternehmen des Lloyd Fonds-Konzerns gehört u. a. seit der Übernahme von 90 % der Gesellschafteranteile durch die Lloyd Fonds AG die SPSW Capital GmbH, ein nach § 32 KWG zugelassenes Wertpapierhandelsunternehmen mit der Erlaubnis, Finanzportfolioverwaltung zu betreiben. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode.
Beteiligungsstruktur des Lloyd Fonds-Konzerns
Ebenfalls zum Konsolidierungskreis des Lloyd Fonds-Konzerns gehört die LAIC Capital GmbH. Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an anderen Unternehmen sowie die Erbringung von Beratungs-, IT- und sonstigen nicht erlaubnispflichtigen Dienstleistungen im Rahmen der digitalen Vermögensverwaltung durch Dritte. Neu gegründet im Jahr 2019 wurde u. a. die LAIC Intelligence GmbH. Gegenstand des Unternehmens sind die Bereitstellung, der Betrieb, die Wartung und Pflege, die Lizenzierung sowie die Entwicklung von IT- und Softwareprodukten. Die beiden im Geschäftsjahr 2019 gegründeten Gesellschaften LAIC Capital GmbH und LAIC Intelligence GmbH sowie die sich in Gründung befindliche LAIC Vermögensverwaltung GmbH i. G. werden zukünftig einen Teilkonzern bilden.
Zu den assoziierten Unternehmen gehört u. a. seit der Übernahme von 90 % der Gesellschafteranteile die Vermögensverwaltung Lange Assets & Consulting GmbH. Das Unternehmen wird als assoziiertes Unternehmen berücksichtigt, da trotz 90 %igen Anteilsbesitzes die Voraussetzungen einer Vollkonsolidierung derzeit nicht erfüllt werden.
Die Beteiligungsstruktur des Lloyd Fonds-Konzerns ist auf Seite 35 abgebildet. Zudem wird im Kapitel 6.9.5.2 des Konzernanhangs der Konsolidierungskreis und Konzernanteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB dargestellt.
1.4 Planungs- und Steuerungssysteme
Das Unternehmen verfügt über ein internes Planungs- und Steuerungssystem, das es ermöglicht, auf Veränderungen der Märkte und des Umfelds zeitnah und effizient reagieren zu können. Abweichungen von strategischen und operativen Zielen werden so erkannt und entsprechende Anpassungen eingeleitet. Wesentlicher Bestandteil des internen Steuerungssystems ist das ausführliche Berichts- und Informationswesen.
Für das kurzfristige Liquiditätsmanagement greift die Finanzabteilung auf eine rollierende Liquiditätsplanung zurück, die einen Planungshorizont von einem Jahr abbildet. Daneben kommt eine mittelfristige Finanzplanung zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein integriertes Planungsmodell, das aus einer Plan-GuV und Plan-Bilanz besteht. Sowohl die kurzfristige Liquiditätsplanung als auch das mittelfristige Modell bauen auf der aktuellen Geschäftsplanung des Lloyd Fonds-Konzerns auf und sind miteinander abgestimmt. Im Rahmen von monatlichen Berichten wird der Vorstand der Lloyd Fonds AG in einem Plan-Ist-Vergleich über alle relevanten Kennzahlen informiert. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend sowohl schriftlich als auch mündlich über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie, der Unternehmensplanung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements sowie der Lage und über die Aussichten der Gesellschaft. Bei für die Gesellschaft grundlegenden Geschäften holt sich der Vorstand die Zustimmung des Aufsichtsrats ein. Insgesamt haben im Geschäftsjahr 2019 neun Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Hinzu kamen diverse Umlaufbeschlüsse, die außerhalb von Aufsichtsratssitzungen gefasst wurden (Ausführliche Informationen dazu im Bericht des Aufsichtsrats).
Die zentralen Steuerungsgrößen der Lloyd Fonds AG bilden neben dem Konzernjahresergebnis die Umsatzerlöse und das Finanzergebnis. Im Berichtsjahr erwirtschaftete der Lloyd Fonds-Konzern ein Konzernjahresergebnis von -0,1 Mio. € (Vj.: -1,5 Mio. €). Grund für dieses Ergebnis sind die für die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells erforderlichen umfangreichen Aufwendungen, u. a. in Infrastruktur und Technik. Zudem sind durch die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells erhöhte Rechts- und Beratungs- sowie Vertriebs- und Marketingaufwendungen angefallen.
Eine weitere Steuerungsgröße für die Lloyd Fonds AG ist zudem die Summe aus Umsatzerlösen und Finanzergebnis, da die wesentlichen Ergebnisbeiträge des Bestandsgeschäfts der Lloyd Fonds-Gruppe aus Beteiligungsgesellschaften stammen und im Finanzergebnis erfasst werden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist die Summe aus Umsatzerlösen und Finanzergebnis von 8,7 Mio. € auf 14,1 Mio. € gestiegen. Dieses Ergebnis resultiert insbesondere aus dem Immobilienbereich, in dem sich die Vermittlungserlöse aus Assetverkäufen im Geschäftsjahr 2019 von 2,1 Mio. € auf 2,8 Mio. € erhöht haben. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag im Geschäftsjahr 2019 bei -5,1 Mio. € (Vj.: -1,0 Mio. €).
Grundlage einer soliden und nachhaltigen Planung sind darüber hinaus eine angemessene Eigenkapitalausstattung sowie das Vorhalten ausreichender Liquidität im Unternehmen über einen angemessenen Planungszeitraum. Zum 31. Dezember 2019 verfügte das Unternehmen über eine Eigenkapitalquote in Höhe von 39,3 % (Vj.: 70,5%) und über eine Liquiditätsausstattung von 9,2 Mio. € (Vj.: 13,9 Mio. €). Zum Stichtag hält die Lloyd Fonds AG unter den finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zudem Anteile an drei eigenen aufgelegten Publikumsfonds. Es handelt sich dabei um die Aktienfonds Lloyd Fonds – European Hidden Champions, Lloyd Fonds – European Quality & Growth und Lloyd Fonds – Green Dividend World. Die Anteile von Lloyd Fonds an den genannten Fonds werden erfolgswirksam zum Fair Value bewertet und betragen zum Stichtag 4.335 T€.
Um frühzeitig unternehmensgefährdende Entwicklungen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können, verfügt die Lloyd Fonds AG über ein Risikomanagementsystem. Das Unternehmen erstellt halbjahresweise einen Risikobericht, der durch den verantwortlichen Risikomanager erhoben und plausibilisiert wird. Der Risikobericht wird dem Vorstand vorgelegt, geprüft und freigegeben.
2 Wirtschaftsbericht
2.1 Gesamtwirtschaftliches und branchenbezogenes Umfeld
2.1.1 Entwicklung der Weltwirtschaft
Für das Jahr 2019 sollte die Weltwirtschaft laut verschiedener Prognosen ein Wachstum von 2,9 % erreicht haben. Nach einer Dekade des Wachstums geriet die globale Industriekonjunktur im Jahr 2019 etwas ins Stocken. Neben zyklischen Gründen waren die Übersättigung der Nachfrage nach Kraftfahrzeugen und die Eskalation der Handelskonflikte, insbesondere zwischen den Vereinigten Staaten und China, sowie die damit einhergehende Verunsicherung und Investitionszurückhaltung ursächlich für diese leichte Dämpfung des Wachstums. Die vielfältigen Risiken für die Weltwirtschaft bleiben bestehen, auch wenn sich im Handelsstreit zwischen den USA und China eine Annäherung angedeutet hat.
2.1.2 Wirtschaftsentwicklung in Deutschland
In Deutschland wuchs die Wirtschaft im Jahr 2019 im zehnten Jahr in Folge und etwas stärker als erwartet. Mit 0,6 % lag das Wachstum allerdings deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre, eine Rezession konnte jedoch vermieden werden.
2.1.3 Kapitalmarktentwicklung
Die Konjunkturdynamik, die Geldpolitik der bedeutenden Zentralbanken und der Handelskonflikt zwischen den USA und China dominierten im Jahr 2019 das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten. In der Summe führten die Verbesserungstendenzen bei allen drei Themen im Laufe des Jahres dazu, dass Investoren 2019 sowohl mit Rentenpapieren als auch mit Aktien Gewinne erzielen konnten. Der Goldpreis zeigte sich ebenfalls stark.
Durch die schwelenden Handels- und Zollkonflikte verschlechterte sich die Konjunktur in den großen Währungsräumen. Die so von Unsicherheit und Konjunktursorgen geprägte Entwicklung dämpfte die Aktienmärkte bis zum Spätsommer 2019. Die Zentralbanken passten aber ihre Geldpolitik der schlechter werdenden Konjunkturlage an: Die Europäische Zentralbank (EZB) unterließ restriktive geldpolitische Schritte und kündigte neue expansive Maßnahmen an, die US-Notenbank FED beendete den eingeschlagenen restriktiven Kurs und richtete ihre Maßnahmen wieder deutlich expansiver aus. Die geldpolitische Lockerung und Anzeichen einer Bodenbildung bei den konjunkturellen Frühindikatoren führten insbesondere im vierten Quartal 2019 sowohl zu rückläufigen Renditen und steigenden Kursen an den Rentenmärkten als auch zu einer positiven Grundstimmung und deutlichen Kursgewinnen an den Aktienmärkten. Im Vergleich der Leitindizes der großen Industrienationen lag der S&P 500 der Vereinigten Staaten vorne, er konnte knapp 29 % zulegen. Den zweitgrößten Wertzuwachs mit über 25 % konnte der deutsche Leitindex DAX vorweisen. Ungeachtet der politischen Unsicherheiten im Vereinigten Königreich verzeichnete auch der britische FTSE 100 mit rund 12 % Wertzuwachs eine positive Entwicklung.
2.1.4 Marktentwicklung Immobilien
Am Immobilieninvestmentmarkt in Deutschland setzte sich der Aufschwung auch im Jahr 2019 fort. Im vierten Quartal 2019 wurde ein Rekordniveau in Höhe von 34,0 Mrd. € Umsatz im gewerblichen Transaktionsvolumen erzielt (bisheriger Rekord 26,5 Mrd. € im Q4 2016). Damit wurde laut Jones Lang LaSalle ein Transaktionsvolumen von über 91,3 Mrd. € inkl. der Nutzungsklasse Living, wozu u.a. Mehrfamilienhäuser und Wohnportfolios ab zehn Wohneinheiten, Apartmenthäuser, Studentenwohnungen etc. gehören, im Jahr 2019 erreicht. Dabei dominierten Büroimmobilien und Immobilien zu Wohnzwecken den deutschen gewerblichen Investmentmarkt. Auch der deutsche Hotelinvestmentmarkt entwickelte sich mit einem Transaktionsvolumen von knapp über 5,0 Mrd. € erneut positiv.
2.1.5 Marktentwicklung Schifffahrt
Trotz eines sehr gedämpften Volumenwachstums im Containerverkehr brachte die Entwicklung am Chartermarkt 2019 insgesamt eine leichte Erholung. Der Verlauf war in den verschiedenen Schiffsklassen allerdings sehr unterschiedlich, beispielsweise verzeichneten Postpanamax-Containerschiffe im Jahresverlauf Steigerungen von über 100 % bei den Zeitcharterraten. Insbesondere Großcontainerschiffe profitieren von einer zunehmenden Konsolidierung von Liniendiensten: Durch Bündelung von Ladung auf immer größeren Schiffen wollen die Charterer ihre Economies of Scale verbessern. In der Tankschifffahrt führte der Frachtratenverfall in den vergangenen Jahren dazu, dass die Orderaktivitäten und somit das prozentuale Flottenwachstum rückläufig sind.
2.1.6 Marktentwicklung Weitere Assets: Flugzeuge, Britische Kapitallebensversicherungen, Private Equity
Weltweit ist die Verkehrsleistung der Fluggesellschaften 2019 um 4,2% gewachsen. Dies bedeutet eine deutliche Abkühlung gegenüber dem Wachstum von 6,5 % im Jahr 2018. Regional die höchsten Zuwachsraten erzielten dabei die Regionen Afrika und Asien-Pazifik vor Europa und Lateinamerika. Die deutschen Fluggesellschaften konnten ihre Verkehrsleistung mit 1,3 % leicht steigern, blieben aber unter dem Niveau des globalen Wachstums und auch unter dem europäischen Schnitt. Dies war vor allem eine Folge der Insolvenz von Germania im Januar 2019.
Für den britischen Versicherungsmarkt stellt der Brexit einen Umbruch dar. Das Wachstum der Lebensversicherer in Westeuropa und Großbritannien ist abhängig von der Fähigkeit der Unternehmen, ihr Geschäft mit kapitalbildenden Produkten an das Niedrigzinsumfeld anzupassen und das Vertrauen der Verbraucher in diese Produkte wiederzuerlangen. Auf längere Sicht dürfte die alternde Bevölkerung Europas die Nachfrage nach Risikoschutz-, Rentenversicherungs- und kapitalbildenden Produkten jedoch fördern.
2019 fanden in Europa über 2.500 Unternehmenskäufe und -verkäufe mit Private Equity-Beteiligung statt. Das Transaktionsvolumen betrug 260 Mrd. € und damit fast genauso viel wie im Rekordjahr 2018 (262,1 Mrd. €). Insbesondere die Zahl der Buy-outs hat dabei kräftig zugelegt. Der Hauptgrund dafür ist die zunehmende Zahl an Mega-Deals, also Transaktionen in Höhe von mehr als einer Mrd. €.
2.2 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
2.2.1 Wesentliche Ereignisse 2019 Veränderungen im Vorstand
Am 1. April 2019 begann Michael Schmidt seine Tätigkeit als Chief Investment Officer (CIO) der Lloyd Fonds AG. Bis zum 31. Dezember 2019 verantwortete zudem Jochen Sturtzkopf als Chief Sales Officer (CSO) die Vertriebsaktivitäten der Lloyd Fonds AG. Jochen Sturtzkopf wechselte mit Wirkung zum 1. Januar 2020 zur Lange Assets & Consulting GmbH. Der Aufsichtsrat bestellte zudem am 16. Dezember 2019 Achim Plate zum CEO der Gesellschaft mit Wirkung zum 1. Januar 2020. Sein Mandat als Aufsichtsrat legte er im Zuge dessen nieder.
Marktstart des neuen Geschäftsmodells
Im Mai 2019 startete der breite Publikumsvertrieb der ersten vier Publikumsfonds der LF-Linie unter dem Haftungsdach der Lange Assets & Consulting GmbH. Die Fonds decken ein breites Spektrum von Anlegerbedürfnissen ab. Zur Auflage der Fonds investierten Seed-Investoren bereits ab dem 1. bzw. 2. April 2019 in die Sondervermögen.
Im Zuge der Neupositionierung passte die Lloyd Fonds AG auch ihr äußeres Erscheinungsbild an. Hierfür wurde gemeinsam mit einer Design-Agentur ein neues Corporate Design entwickelt. Durch das neue dunkle Lloyd Fonds-Blau und Lloyd Fonds-Gold im neuen Logo und mit einer klaren, modernen Schrift sollen sowohl die Werte der Lloyd Fonds AG, als auch das neue innovative und digitale Geschäftsmodell verkörpert werden.
Zudem wurde eine neue Webseite entwickelt, die den Kunden und Aktionären einen jederzeit erreichbaren digitalen Service bietet und die Wertentwicklung der Investments sowie der Lloyd Fonds AG zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und transparent macht.
Erfolgreich platzierte Wandelschuldverschreibung im Mai 2019
Im Mai 2019 platzierte die Lloyd Fonds AG eine Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von 6,1 Mio. €. Die Anleihe wurde unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre als Privatplatzierung ausschließlich von Investoren in Deutschland und Luxemburg gezeichnet. Das Wertpapier verfügt über eine dreijährige Laufzeit ab dem 3. Juni 2019 und wird mit einem halbjährlich zahlbaren fixen Kupon von 3,75 % per annum verzinst. Investoren können die Anleihe zu festgelegten Terminen, frühestens jedoch nach dem ersten Jahr der Laufzeit, in Aktien der Emittentin tauschen. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 6,10 € festgelegt, wobei dieser Betrag nach Maßgabe der Emissionsbedingungen von Zeit zu Zeit angepasst werden kann. Die Emission stieß bei den Investoren auf positive Resonanz und war überzeichnet.
Hauptversammlung 2019: Breite Zustimmung der Aktionäre mit über 99 % für weiteren Wachstumsschub mit SPSW Capital GmbH sowie Vergrößerung des Aufsichtsrats
Mit einer Präsenz von rund 78 % des Grundkapitals wurden auf der Hauptversammlung der Lloyd Fonds AG am 12. Juni 2019 alle Beschlüsse zu den zwölf Tagesordnungspunkten mit Zustimmungsquoten von über 98% gefasst. Insbesondere erreichten die Beschlüsse zur Umsetzung der Akquisition der SPSW Capital GmbH mit einer Zustimmung von 99 % der anwesenden Stimmen das nötige Quorum. Die Hauptversammlung votierte zudem für eine Vergrößerung des Aufsichtsrats von vier auf fünf Mitglieder und wählte Herrn Rechtsanwalt Oliver Heine in den Aufsichtsrat.
Ergebnisbeiträge durch Immobilientransaktionen
Die Lloyd Fonds AG verkaufte im Dezember 2018 eine Büroimmobilie des Immobilienfonds „Holland Eindhoven“ in Eindhoven und zwei Hotelimmobilien des Fonds „Businesshotel Hamburg/Ferienhotel Sylt“ in Hamburg und auf Sylt an institutionelle Investoren. Der Übergang Nutzen/Lasten erfolgte im Januar 2019 (Eindhoven) bzw. im April 2019 (Sylt). Der Übergang Nutzen/Lasten für Hamburg erfolgte im Mai 2019. Zudem verkaufte die Lloyd Fonds AG im Oktober 2019 ein Portfolio aus Büro- und Schulungsimmobilien in Köln aus dem Fonds „Immobilienportfolio Köln“ an institutionelle Investoren. Durch die vereinbarten Erfolgsbeteiligungen mit den Fonds, die zum größten Teil im Jahr 2019 ergebniswirksam wurden, partizipierte auch die Lloyd Fonds AG an den Immobilienverkäufen.
Neuer Hauptstandort in Hamburg und Eröffnung Bürostandorte Frankfurt und München
Im Oktober 2019 hat die Lloyd Fonds AG ihren neuen Hauptstandort „An der Alster 42, 20099 Hamburg“ bezogen. Am neuen Hauptstandort mit einer Gesamtfläche von über 2.000 Quadratmetern auf drei Ebenen wurden vielfältige Raum- und Kommunikationskonzepte umgesetzt, die agiles und digitales Arbeiten ermöglichen. Der neue Hauptstandort bietet zudem vielfältige Möglichkeiten in der Betreuung der Kunden, Geschäfts- und Vertriebspartner. Die Gesellschaft ist mit dem neuen Hauptstandort sowie den Büros in München und Frankfurt an den drei für die Finanzbranche wichtigsten Standorten in Deutschland präsent und schafft so die nötige Nähe zu Kunden, Vertriebs- und Geschäftspartnern sowie Talenten.
Lange Assets & Consulting GmbH ist Teil der Lloyd Fonds-Gruppe
Im November 2019 wurde die Akquisition der Lange Assets & Consulting GmbH durch die Übernahme von 90 % der Geschäftsanteile mit der Eintragung in das Handelsregister abgeschlossen. Als eine entscheidende Vorbedingung wurde zuvor im September 2019 das Inhaberkontrollverfahren der BaFin erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Vollzug der Transaktion wurden alle Gesellschafter der Lange Assets & Consulting GmbH Aktionäre der Lloyd Fonds AG.
Erfolgreich platzierte Kapitalerhöhung
Im Dezember 2019 führte die Lloyd Fonds AG eine Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Bareinlagen durch Ausgabe von 1.500.000 neuen Aktien im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots und einer darauffolgenden Privatplatzierung durch. Sämtliche Aktien wurden zu einem Ausgabekurs von 5,36 € je Aktie platziert. Der Bruttoemissionserlös betrug 8,04 Mio. €. Die neuen Aktien sind seit dem 1. Januar 2019 voll dividendenberechtigt.
In der Privatplatzierung wurden neue Aktionäre hinzugewonnen. Aufgrund der hohen Nachfrage konnten nicht alle institutionellen Investoren berücksichtigt werden, sodass eine Zuteilung der Aktien erfolgte.
SPSW Capital GmbH ist Teil der Lloyd Fonds-Gruppe
Im Dezember 2019 wurde die Akquisition der SPSW Capital GmbH durch die Übernahme von 90 % der Geschäftsanteile mit der Eintragung in das Handelsregister abgeschlossen. Als eine entscheidende Vorbedingung wurde zuvor im Oktober 2019 das Inhaberkontrollverfahren der BaFin erfolgreich abgeschlossen.
Die SPSW Capital GmbH wurde Ende 2010 als SPS Investments GmbH von Robert Suckel, Achim Plate und Henning Soltau gegründet. Im Januar 2015 trat Markus Wedel der Investmentgesellschaft als weiterer geschäftsführender mittelbarer Gesellschafter bei. Die SPSW Capital GmbH verwaltete per 30. Dezember 2019 ein Volumen von über 670 Mio. € AuM in zwei Mischfonds sowie einem Spezialfonds.
Um bei der Transaktion die Aktionäre angemessen einzubeziehen, wurde nicht auf das vorhandene genehmigte Kapital der Lloyd Fonds AG zurückgegriffen, sondern die Umsetzung in der Hauptversammlung der Gesellschaft im Juni 2019 zur Abstimmung gestellt. Dabei war eine Zustimmung von mindestens 75% des vertretenen Grundkapitals der Gesellschaft erforderlich. Auf der Hauptversammlung erreichten insbesondere die Beschlüsse zur Umsetzung der Akquisition der SPSW Capital GmbH mit einer Zustimmung von 99 % der anwesenden Stimmen das nötige Quorum.
Die Akquisition der SPSW Capital GmbH erfolgte durch eine „gekreuzte Bar- und Sachkapitalerhöhung“ in gleicher Höhe. Die im Dezember 2019 durchgeführte Barkapitalerhöhung durch Ausgabe von 1.500.000 neuen, nennwertlosen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien ermöglichte den Streubesitzaktionären, eine durch die anschließende Sachkapitalerhöhung entstehende Verwässerung ihrer Beteiligungsquote an der Gesellschaft auszugleichen. Die Barkapitalerhöhung erfolgte auf Basis eines Wertpapierprospekts nach den Vorgaben der EU-Prospektverordnung 2017/1129 auf Grundlage der Quartalszahlen per 30. September 2019. Der Emissionskurs der neuen Aktien wurde auf maximal 6,00 € begrenzt, was dem Ausgabekurs der Aktien im Rahmen der Sachkapitalerhöhung bei der Einlage der SPSW Capital GmbH in die Lloyd Fonds AG entsprach.
Die anschließende Sachkapitalerhöhung erfolgte im Dezember 2019 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch Ausgabe von weiteren 1.500.000 neuen, nennwertlosen, auf den Inhaber lautenden Inhaberstückaktien zu einem Ausgabebetrag von 6,00 € je Aktie. Einzig die Gesellschafter der SPSW Capital GmbH waren zur Zeichnung der neuen Aktien zugelassen.
Das Grundkapital der Lloyd Fonds AG wurde durch die Transaktionen damit auf nunmehr 13.265.914 € erhöht.
2.2.2 Entwicklung Neugeschäft
LF-Linie
Im Mai 2019 startete der breite Vertrieb der ersten vier Publikumsfonds der LF-Linie unter dem Haftungsdach der Lange Assets & Consulting GmbH. Verwaltungsgesellschaft aller Fonds ist die Universal-Investment-Gesellschaft mbH. Die Fonds können über alle wesentlichen Handelsplattformen durch Privatanleger sowie institutionelle Investoren erworben werden. Die Fonds decken ein breites Spektrum von Anlegerbedürfnissen ab. Zur Auflage der Fonds investierten Seed-Investoren bereits ab dem 1. bzw. 2. April 2019 in die Sondervermögen.
Per 30. Dezember 2019 umfasste das Angebot drei Aktienfonds (Lloyd Fonds – European Hidden Champions (Auflage April 2019), Lloyd Fonds – European Quality & Growth (Auflage April 2019), Lloyd Fonds – Green Dividend World (Auflage Dezember 2019) sowie einen Rentenfonds, den Lloyd Fonds – Special Yield Opportunities (Auflage April 2019). Per 30. Dezember 2019 verwalteten die vier Sondervermögen ein AuM von über 75 Mio. €.
Durch den mehrheitlichen Erwerb der SPSW Capital GmbH und der Lange Assets & Consulting GmbH wurde das Fondsangebot um insgesamt fünf weitere Fondsangebote ausgeweitet. Die Lange Assets & Consulting GmbH verwaltet einen geldmarktorientierten Rentenfonds, den ASSETS Defensive Opportunities UI (Auflage Mai 2011) sowie einen rentenorientierten Mischfonds, den ASSETS Special Opportunities UI (Auflage September 2008). Die SPSW Capital GmbH verwaltet zwei Publikumsfonds, die Mischfonds SPSW – WHC Global Discovery (Auflage Oktober 2010) und SPSW – Global Multi Asset Selection (Auflage Oktober 2013), sowie einen Spezialfonds für Vermögensverwaltung, den SPSW – Active Value Selection (Auflage Februar 2011). Per 30. Dezember 2019 verwalteten die fünf Sondervermögen ein AuM-Volumen von über 785 Mio. €.
Da die Produktpalette mit den SPSW-Fonds zwei langjährig im Markt befindliche Mischfonds beinhaltet, wurde der Vertrieb des am 2. April 2019 gestarteten Mischfonds Lloyd Fonds – Best of two Worlds im vierten Quartal 2019 eingestellt und das Sondervermögen am 13. November 2019 aufgelöst.
Die Investmentansätze der Fonds der SPSW Capital GmbH und der Lange Assets & Consulting GmbH decken sich mit denen in den neuen Publikumsfonds der Lloyd Fonds AG. Alle Fonds setzen auf einen aktiven, benchmarkunabhängigen Investmentansatz. Auf Basis einer umfassenden fundamentalen Einzeltitelanalyse entstehen stark fokussierte Portfolios. Sie zielen damit auf einen eindeutigen Mehrwert gegenüber passiven oder indexnahen Investments ab.
LF-System
Im LF-System baute die Gesellschaft im Berichtsjahr ein digitales Portfoliomanagement für den Vermögensaufbau und die Vermögensoptimierung weiter auf. Dafür wird auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) ein Algorithmus entwickelt, der Vorschläge für optimierte, individuelle Kundenportfolios zusammenstellt. Das KI-Programm analysiert dabei durch den Algorithmus alle unter den vorgegebenen Bedingungen möglichen Kombinationen fortlaufend neu, um die effizienteste Allokation zu finden. Ziel ist es, für jeden Kunden unter Berücksichtigung der individuell gewählten Risikoklasse eine hohe Rendite bei kalkulierbarem Risiko zu erzielen. Für die Fondsauswahl steht ein Investmentuniversum von rund 10.000 aktiv gemanagten Fonds und rund 400 ETFs zur Verfügung.
Für das digitale Angebot wurde die LAIC Vermögensverwaltung GmbH gegründet. Die BaFin erteilte der Gesellschaft u. a. unter der aufschiebenden Bedingung der ordnungsgemäßen Eintragung im Handelsregister am 16. März 2020 die Erlaubnis, gemäß § 32 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 KWG die Anlagevermittlung, Anlageberatung, Abschlussvermittlung und die Finanzportfolioverwaltung zu erbringen. Weitere Informationen unter Kapitel 6 Nachtragsbericht sowie unter Kapitel 7.2 Unternehmensentwicklung.
LF-Vermögen
Im LF-Vermögen wurde die Akquisition der Lange Assets & Consulting GmbH durch die Übernahme von 90 % der Geschäftsanteile mit der Eintragung in das Handelsregister im November 2019 abgeschlossen.
Die Lange Assets & Consulting GmbH wurde Ende 2005 gegründet. Die Hamburger Vermögensverwaltung betreut vermögende Privatkunden, Family Offices und Stiftungen. Vermögenden Kunden wird eine ganzheitliche Beratung in allen Finanzfragen angeboten. Dies geschieht unter Nutzung der Marktkompetenz der Lloyd Fonds-Gruppe für Anlagen in Direktinvestments, Fonds und Immobilien.
Gründungsmitglieder sind die Hamburger Kaufleute Axel Sven Springer, John Jahr jr., Rechtsanwalt Oliver Heine und der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Lange.
Per 30. Dezember 2019 betreut die Lange Assets & Consulting GmbH in der Vermögensverwaltung ein AuM-Volumen von rund 186 Mio. € für ihre Kunden.
Neben der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Kunden zählt auch die Fondsberatung des geldmarktnahen ASSETS Defensive Opportunities UI und des rentenorientierten Mischfonds ASSETS Special Opportunities UI zu den Geschäftsfeldern der Lange Assets & Consulting GmbH. Zudem erfolgt eine individuelle Beratung von Spezialmandaten.
2.2.3 Entwicklung Bestandsgeschäft
Immobilien
Die Lloyd Fonds AG hat bisher zwölf Immobilienfonds mit einem ursprünglichen Investitionsvolumen von rund 420 Mio. € umgesetzt. Die Fondsimmobilien befinden sich in Deutschland und in den Niederlanden. Neben Büroimmobilien fokussierte sich die Lloyd Fonds AG dabei insbesondere auf Hotelinvestments. Bisher wurden vier Hotelfonds für Investoren strukturiert und platziert. Bei der Strukturierung der Hotelfonds legte die Lloyd Fonds AG besonderen Wert auf solide Betreiber mit innovativen Nutzungskonzepten, zentrale Lagen und vor allem langfristige Miet-/Pachtverträge von mindestens 20 Jahren. Betreiber der Hotels waren bzw. sind die Motel One-Gruppe, die TUI AG und die Lindner AG.
Zum Stichtag 31. Dezember 2019 managt das Immobilienteam vier aktive Fonds mit dem Investitionsfokus in Deutschland und den Niederlanden. Das Portfolio umfasst eine Mietfläche von rund 35.500 Quadratmetern, die an 13 Mieter vermietet/verpachtet ist (Vermietungsstand: 100 %). Davon sind, bezogen auf die Gesamtmietfläche, rund 70 % in Büro- und rund 30 % in Hotelinvestments investiert.
Im Jahr 2019 wurden Auszahlungen in Höhe von insgesamt 95,7 Mio. € an die Anleger geleistet. Darin enthalten sind u. a. die Verkaufserlöse aus der Veräußerung der Hotelobjekte Lindner Hotel Hamburg und Dorfhotel Sylt sowie der Bürogebäude in Köln und Eindhoven. Darüber hinaus wurde das Bürogebäude in Almere aus dem Fonds Holland II verkauft.
Schifffahrt
Die gemanagte Flotte der Lloyd Fonds AG umfasste zum 31. Dezember 2019 insgesamt 19 Schiffe, darunter zwölf Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von bis zu 8.500 TEU sowie sieben Produkten- und Rohöltanker. Zudem befinden sich drei Zweitmarktfonds für Schiffsbeteiligungen im Management. Zum 31. Dezember 2019 bestand das Portfolio dieser Zweitmarktfonds aus 40 Containerschiffen, 22 Tankern und einem Bulker.
Im ersten Halbjahr 2019 wurde mit der bisher finanzierenden Bank bei einem Containerschiff mit 8.500 TEU ein Teilverzicht des Darlehens verhandelt, nachdem eine Ablösung der Bank umgesetzt werden konnte. In enger Zusammenarbeit mit der Reederei vermittelte die Lloyd Fonds AG eine neue deutsche Bank und einen institutionellen Investor und führte die Verhandlungen mit den neuen Darlehensgebern. Durch die Ablösung und den damit verbundenen Teilverzicht der bisherigen Bank konnte ein positives Ergebnis im Sinne der Anleger erzielt werden.
Bei einem weiteren Containerschiff mit 8.500 TEU, das ebenfalls mit einem Teilverzicht der bisherigen Bank im Jahr 2018 umfinanziert wurde, wurde im zweiten Halbjahr 2019 aufgrund der positiven Einnahmesituation eine Sondertilgung auf die bestehenden Darlehen geleistet.
Weitere Assets: Flugzeuge, Britische Kapitallebensversicherungen, Private Equity
Zum Stichtag 31. Dezember 2019 managt die Lloyd Fonds AG drei Flugzeugfonds. Die Flotte besteht aktuell aus insgesamt drei Flugzeugen: einem Langstreckenflugzeug Typ Airbus A380 sowie zwei Mittelstreckenflugzeugen (Airbus A319). Im Oktober 2019 wurde ein weiteres Langstreckenflugzeug verkauft. Zum Stichtag war das Portfolio vollständig an die Fluggesellschaften Singapore Airlines und Chair Airlines (bis 1. Juli 2019: Germania Flug AG) verleast.
Im ersten Halbjahr 2019 wurden die beiden Airbus A319 des Flugzeugfonds „Air Portfolio II“ nach der Insolvenzanmeldung des bisherigen Leasingnehmers Germania Fluggesellschaft mbH ohne Ausfallzeiten an den bisherigen Sub-Leasingnehmer Germania Flug AG, Schweiz, seit dem 1. Juli 2019 umbenannt in Chair Airlines, verleast.
Die Lloyd Fonds AG betreut zudem zum Stichtag acht britische Kapitallebensversicherungsfonds. Ein Fonds befindet sich in Liquidation. Die „With-Profit Funds“ der britischen Versicherungsgesellschaften sind grundsätzlich währungsneutral zu einem großen Teil im britischen Markt investiert. Daher hängen deren Erträge auch stark von der Entwicklung des Zinsniveaus in Großbritannien sowie der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Die durch den Brexit mit vielen Unsicherheitsfaktoren behafteten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden die Renditeerwartungen weiterhin dämpfen bzw. können laufend zu größeren Marktschwankungen führen.
Im Bereich Private Equity betreut die Lloyd Fonds AG zum Stichtag einen von der amerikanischen Investmentgesellschaft Neuberger Berman gemanagten Fonds, der breit diversifiziert überwiegend in Buy-out-Beteiligungen in den USA investiert.
Im Bereich der Erneuerbaren Energien werden zudem die Anleger von zwei Fonds verwaltet. Daneben werden von der Lloyd Fonds AG zwei von ihr aufgelegte Portfoliofonds gemanagt.
2.3 Zielerreichung und Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Mit der Strategie 2019+ setzte die Lloyd Fonds AG im Berichtsjahr ihre bereits im Jahr 2018 begonnene Neupositionierung zum börsennotierten, bankenunabhängigen Vermögensverwalter und aktiven Asset Manager weiter um. Dabei wurden wesentlich folgende Ziele umgesetzt:
Organisches Wachstum: Marktstart des neuen Geschäftsmodells
In der LF-Linie hat die Lloyd Fonds AG eine eigene Reihe von Publikumsfonds aufgebaut. Die ersten vier Publikumsfonds begannen den breiten Vertrieb im Mai 2019. Zum 30. Dezember 2019 verwaltete die Lloyd Fonds AG zusammen mit den Fonds der Lange Assets & Consulting GmbH und der SPSW Capital GmbH neun offene Aktien-, Misch- und Rentenfonds.
Im LF-System arbeitete die Lloyd Fonds AG im Jahr 2019 an der weiteren Entwicklung des digitalen Portfolio-Managements. Dafür richtete die Gesellschaft seit dem 1. April 2019 drei Musterportfolios ein, die eine defensive, ausgewogene und dynamische Anlagestrategie verfolgten.
Im LF-Vermögen kann die Gesellschaft durch die Akquisition der Lange Assets & Consulting GmbH vermögenden Kunden eine ganzheitliche Beratung in allen Finanzfragen anbieten.
Weiterer Aufbau der Digital Asset Plattform 4.0
Für alle drei Geschäftsfelder wurde im Jahr 2019 die eigene, hoch leistungsfähige digitale Infrastruktur, die Digital Asset Plattform 4.0 (DAP 4.0), weiter aufgebaut. Die Daten und Systeme sind Kern für die Steuerung des Algorithmus im LF-System. Zudem unterstützt die DAP 4.0 die Publikumsfonds, indem sie Daten und Analysen automatisiert erstellt und so aktiv bei der Entscheidungsfindung eingesetzt wird. Die Cloud-Architektur der Plattform erlaubt zudem, dass das System mit den wachsenden Anforderungen skalierbar ist und weitere Systeme integriert werden können.
Anorganisches Wachstum: Erwerb Lange Assets & Consulting GmbH und SPSW Capital GmbH
Neben dem organischen Wachstum wuchs die Lloyd Fonds AG auch anorganisch durch den Erwerb des Vermögensverwalters Lange Assets & Consulting GmbH und des Asset Managers SPSW Capital GmbH. Die Lange Assets & Consulting GmbH betreut vermögende Privatkunden, Family Offices und Stiftungen. Zudem konnte die Fondspalette der Lloyd Fonds AG durch die beiden Akquisitionen um fünf neue, ebenfalls aktiv gemanagte Fonds erweitert werden. Insbesondere gewann die Lloyd Fonds AG durch die beiden Akquisitionen die exzellente Reputation, das Netzwerk und das langjährige Finanz-Know-how der Gesellschafter der beiden Unternehmen hinzu.
Wachstumsfinanzierung: Wandelschuldverschreibung und Kapitalerhöhung erfolgreich platziert
Zur Finanzierung des Wachstums führte die Lloyd Fonds AG im Berichtsjahr mehrere Kapitalmaßnahmen durch. Im Mai 2019 wurde eine Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von 6,1 Mio. € als Privatplatzierung bei Investoren in Deutschland und Luxemburg platziert.
Die Akquisition der SPSW Capital GmbH erfolgte im Berichtsjahr durch eine „gekreuzte Bar- und Sachkapitalerhöhung“ in Höhe von jeweils 1.500.000 neuen Aktien. Durch diese Maßnahme hatten die Streubesitzaktionäre die Möglichkeit, eine Verwässerung ihrer Beteiligungsquote an der Gesellschaft auszugleichen. Der Bruttoemissionserlös der Kapitalerhöhung betrug 8,04 Mio. €. Bei der Sachkapitalerhöhung waren einzig die Gesellschafter der SPSW Capital GmbH zur Zeichnung der neuen Aktien zugelassen.
Im Berichtsjahr ebenfalls abgeschlossen wurde die Akquisition der Lange Assets & Consulting GmbH. Der Erwerb der Gesellschaft erfolgte im Wege einer gemischten Sacheinlage von 90% der Geschäftsanteile der Lange Assets & Consulting GmbH gegen Ausgabe neuer Aktien der Lloyd Fonds AG und Zahlung einer zusätzlichen Barkomponente. Die Gesellschafter der Lange Assets & Consulting GmbH sind damit ebenfalls Aktionäre der Lloyd Fonds AG.
Neuer Hauptstandort in Hamburg und Eröffnung Bürostandorte Frankfurt und München
Seit 2019 ist die Lloyd Fonds AG an den drei Standorten Hamburg, Frankfurt und München präsent. In Hamburg wurde mit dem neuen Bürogebäude „An der Alster 42, 20099 Hamburg“ zudem ein neuer Hauptstandort bezogen. Die Lloyd Fonds AG ist damit nun an den drei für die Finanzbranche wichtigsten Standorten in Deutschland präsent und schafft so die nötige Nähe zu Kunden, Vertriebs- und Geschäftspartnern sowie Talenten.
Konzernjahresergebnis
Das Konzernjahresergebnis 2019 wurde maßgeblich von der weiteren Umsetzung der Neupositionierung im Rahmen der Strategie 2019+ zum Vermögensverwalter und aktiven Asset Manager beeinflusst. Dafür waren weitere Investitionen und Einmalaufwendungen, u.a. in Infrastruktur und Technik notwendig. Auf Grundlage der Neupositionierung bestand die Möglichkeit, aktive latente Steuern auf die Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen im Ergebnis zu berücksichtigen. Unter Berücksichtigung dieser positiven Steuereffekte erwirtschaftete der Lloyd Fonds-Konzern, wie im Geschäftsbericht 2018 sowie im Zwischenbericht zum 30. Juni 2019 prognostiziert, im Geschäftsjahr 2019 ein ausgeglichenes Ergebnis in Höhe von -0,1 Mio. € (Vj.: -1,5 Mio. €).
Der Kursverlauf der Lloyd Fonds-Aktie im Jahr 2019 spiegelte das Vertrauen des Kapitalmarktes in die Neupositionierung der Lloyd Fonds AG wider. Zum 31. Dezember 2019 betrug die Marktkapitalisierung der Gesellschaft rund 68,3 Mio. € (Vj.: 47,3 Mio. €).
3 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
3.1 Ertragslage
Die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung des Lloyd Fonds-Konzerns werden in der nachfolgenden Analyse erläutert.
Die Ertragslage stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
in T€ | 2019 | 2018 |
Umsatzerlöse | 8.223 | 7.918 |
Materialaufwand | -426 | -523 |
Personalaufwand | -8.732 | -4.346 |
Abschreibungen und Wertminderungen | -1.258 | -112 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | -9.603 | -5.247 |
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen | 858 | 528 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | -10.938 | -1.782 |
Finanzergebnis | 5.864 | 796 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | -5.074 | -986 |
Ertragsteuern | 4.981 | -548 |
Konzernjahresergebnis | -93 | -1.534 |
Neben den Umsatzerlösen stellt auch das Finanzergebnis, hier insbesondere das Beteiligungsergebnis, eine wichtige Steuerungsgröße des Unternehmens dar. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist die Summe aus Umsatzerlösen und Finanzergebnis von 8.714 T€ auf 14.087 T€ gestiegen. Dabei haben sich die Umsatzerlöse wie folgt entwickelt:
in T€ | 2019 | 2018 |
Erlöse aus Fonds- und Assetmanagement | 5.070 | 5.565 |
Erlöse aus Vermittlungs- und Strukturierungsleistungen | 3.137 | 2.220 |
Sonstige Umsatzerlöse | 16 | 133 |
Umsatzerlöse | 8.223 | 7.918 |
Die Erlöse aus dem Fonds- und Assetmanagement sind bedingt durch den Verkauf von Assets sowie auslaufender Verträge von 5.565 T€ um 495 T€ auf 5.070 T€ rückläufig. Die hierin enthaltenen Erlöse aus der Verwaltung der Treuhandverträge sind von 4.268 T€ um 380 T€ auf 3.888 T€ gesunken. Die ebenfalls enthaltenen Erlöse aus Managementleistungen sind im Geschäftsjahr von 1.297 T€ um 115 T€ auf 1.182 T€ ebenfalls leicht gesunken.
Die Vermittlungs- und Strukturierungsleistungen sind von 2.220 T€ um 917 T€ auf 3.137 T€ gestiegen. Dies resultiert überwiegend aus Vermittlungsvergütungen aus den Verkäufen von vier Immobilien in Köln, einer Hotelimmobilie in Hamburg, einer Hotelimmobilie auf Sylt sowie einer Büroimmobilie in Eindhoven an institutionelle Investoren.
Die sonstigen Umsatzerlöse in Höhe von 16 T€ (Vj.: 42 T€) resultieren aus zusätzlichen Managementdienstleistungen. Im Vorjahr waren dort Mieterlöse in Höhe von 91 T€ enthalten.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Materialaufwand um 97 T€ von 523 T€ auf 426 T€ gesunken. In den Aufwendungen für bezogene Leistungen sind insbesondere erhaltene Managementleistungen enthalten.
Der Personalaufwand des Geschäftsjahres 2019 beläuft sich auf 8.732 T€, nach 4.346 T€ im Vorjahr. Der Anstieg der laufenden Gehälter von 3.960 T€ auf 7.999 T€ ist im Wesentlichen auf die gestiegene durchschnittliche Mitarbeiterzahl um 68,8 % von 32 im Vorjahr auf 54 im Geschäftsjahr zurückzuführen. Durch die Vollkonsolidierung der SPSW erhöht sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl zum 31. Dezember 2019 auf 61. Die Boni sind im Wesentlichen aufgrund neuer Vorstands- und Mitarbeiterverträge auf 2.037 T€ (Vj.: 753 T€) gestiegen.
Ferner ist im Geschäftsjahr für das Aktienoptionsprogramm (AOP) der Mitarbeiter und für die Phantom Stock Pläne (PSP) der Vorstände ein Aufwand in Höhe von 84 T€ (Vj.: 11 T€) angefallen.
In der Berichtsperiode sind die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen zum einen aufgrund von Zugängen zu den Sachanlagen von 100 T€ um 809 T€ auf 909 T€ gestiegen. Zum anderen sind unter den Abschreibungen auf Sachanlagen erstmalig die Abschreibungen der Nutzungsrechte aus der Erstanwendung des IFRS 16 in Höhe von 626 T€ ausgewiesen.
Der Anstieg der Abschreibungen der immateriellen Vermögenswerte von 12 T€ auf 349 T€ ist auf die Zugänge im Berichtszeitraum zurückzuführen.
Das sonstige betriebliche Ergebnis hat sich von -5.247 T€ im Jahr 2018 auf -9.603 T€ im Geschäftsjahr verändert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Erträge aus der Auflösung von Wertminderungen auf Forderungen um 1.279 T€ auf 441 T€ gesunken. Von diesen Erträgen sind 227 T€ (Vj.: 1.413 T€) zahlungsunwirksam. Die Erträge aus der Auflösung von Wertminderungen sind im Vorjahr im Wesentlichen durch angepasste Quoten aus Insolvenzverfahren (1.435 T€) begründet.
Die Mieterträge sind aufgrund der Kündigung eines Büroraummietvertrags in Hamburg mit Wirkung zum vierten Quartal des Berichtszeitraums und der damit endenden Untermietverhältnisse von 459 T€ auf 360 T€ rückläufig.
Die Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten in Höhe von 346 T€ (Vj.: 38 T€) setzen sich im Wesentlichen aus einem Ertrag aus dem anteiligen Darlehensverzicht der Raiffeisenbank Niederösterreich-Wien AG (RaiBa) in Höhe von 142 T€ und einem Ertrag aus einem Vergleich bezüglich einer Vermittlungsprovision in Höhe von 124 T€ zusammen.
Aufgrund der Neuausrichtung des Lloyd Fonds-Konzerns sind die Rechts- und Beratungsaufwendungen von 2.486 T€ auf 4.088 T€ sowie die Aufwendungen für Bürobedarf, EDV und Kommunikation von 442 T€ auf 2.219 T€ angestiegen. Der Anstieg der Aufwendungen für Vertriebsunterstützung und Anlegerbetreuung von 731 T€ auf 1.248 T€ ist ebenfalls auf die Neuausrichtung zurückzuführen.
Die Wertminderungen auf Forderungen und Forderungsausfälle sind im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Insolvenzverfahren im Vorjahr um 1.711 T€ auf 660 T€ gesunken.
Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen in Höhe von 858 T€ (Vj.: 528 T€) besteht im Wesentlichen aus vereinnahmten Beteiligungserträgen sowie aus der vorgenommenen At-Equity-Bewertung der GmbH-Anteile. Der Erwerb der Lange Assets & Consulting GmbH hat im Geschäftsjahr 2019 zu einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 260 T€ geführt.
Das Finanzergebnis in Höhe von 5.864 T€ (Vj.: 796 T€) setzt sich aus Beteiligungserträgen in Höhe von 6.950 T€ (Vj.: 218 T€), aus einem negativen Zinsergebnis in Höhe von 423 T€ (Vj.: 97 T€), aus einem Fremdwährungsgewinn in Höhe von 14 T€ (Vj.: 47 T€) sowie aus dem übrigen Finanzergebnis von -677 T€ (Vj.: 628 T€) zusammen.
Das Beteiligungsergebnis setzt sich im Wesentlichen aus Schlussauskehrungen von Immobilienfonds in Hamburg, auf Sylt, in Köln und in Eindhoven, deren Objekte mit Ausnahme der Immobilien in Köln bereits im Vorjahr veräußert wurden. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte der Übergang von Nutzen und Lasten.
Aufgrund der Anwendung des IFRS 9 ab dem 1. Januar 2018 sind erfolgswirksam sowohl die Veränderungen der zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte als auch die Veränderung der fortgeführten Anschaffungskosten der nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen unter dem übrigen Finanzergebnis ausgewiesen. Das übrige Finanzergebnis setzt sich im Wesentlichen aus der Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte zusammen und ist durch eine Werterhöhung von Beteiligungen, hier insbesondere durch den im Geschäftsjahr 2019 geschlossenen Verkauf des Immobilienfonds „Immobilienportfolio Köln“, aber auch durch Anpassungen der Bewertung aufgrund der besseren Marktlage weiterer Immobilienfonds geprägt. Hingegen sind für die Bereiche Schiffe und weitere Assets weitere Minderungen der Beteiligungen vorgenommen worden. Weiterhin sind Erträge aus nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen in Höhe von 113 T€ und Erträge aus der Bewertung der Anteile an den selbst aufgesetzten Publikumsfonds von 240 T€ enthalten.
Das übrige Finanzergebnis in Höhe von 184 T€ (Vj.: 152 T€) betrifft im Wesentlichen Erträge im Zusammenhang mit Veräußerungen von Anteilen des Lloyd Fonds-Konzerns an den in 2019 aufgesetzten Fonds und den Wertpapierdepots.
In den sonstigen Zinsaufwendungen sind im Wesentlichen Zinsaufwendungen für die Wandelschuldverschreibung von 253 T€ enthalten. Diese entfallen für den Zinsanspruch der Anleihegläubiger in Höhe von 134 T€ und für die Aufzinsung an den Erfüllungsbetrag von 119 T€. Vom Zinsanspruch sind 114 T€ im Geschäftsjahr zahlungswirksam an die Anleihegläubiger ausgezahlt worden. Zum anderen sind Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Leasingbilanzierung nach IFRS 16 in Höhe von 196 T€ sowie übrige Zinsaufwendungen in Höhe von 56 T€ (Vj.: 2 T€) enthalten.
Bei den Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 33 T€ (Vj.: 68 T€) sind im Wesentlichen laufende Zinsen aus der Finanzierung der übernommenen Beteiligungen der Zielfonds des „Premium Portfolio Austria“ bei der Raiba enthalten. Im Geschäftsjahr wurde das Darlehen vom Lloyd Fonds-Konzern vorzeitig abgelöst. Die Zinsaufwendungen gegenüber Kommanditisten betragen 69 T€ (Vj.: 209 T€).
Der Fremdwährungsgewinn ist im Vergleich zum Vorjahr von 47 T€ auf 14 T€ gesunken. Das Fremdwährungsergebnis beinhaltet im Geschäftsjahr insbesondere Kursgewinne aus der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Bewertung der Fremdwährungskonten. Die Reduzierung der Fremdwährungseffekte ist im Wesentlichen durch die jetzt geringeren US-$-Bestände und die zeitnahen Konvertierungen in Euro begründet.
Als Folge der dargestellten Entwicklung weist der Lloyd Fonds-Konzern im Jahr 2019 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von -5.074 T€ (Vj.: -986 T€) aus.
Die Ertragsteuern des Berichtszeitraums betragen 4.981 T€ nach -548 T€ im Vorjahr. In den latenten Steuern in Höhe von 5.139 T€ (Vj.: -292 T€) sind im Wesentlichen latente Steueransprüche für den Vortrag noch nicht genutzter steuerlicher Verluste innerhalb des vierjährigen Planungshorizonts in Höhe von 4.975 T€ enthalten. Aufgrund der zugrunde liegenden Konzernplanung werden zukünftige Konzerngewinne durch die Nutzung der Verlustverträge steuerlich begünstigt. Der laufende Steueraufwand in Höhe von 158 T€ (Vj.: 256 T€) des Berichtszeitraums resultiert im Wesentlichen aus den Betriebsprüfungen bei der Lloyd Fonds Real Estate Management GmbH und der Lloyd Fonds Special Assets GmbH.
Weitere Steueraufwendungen sind aufgrund der ertragsteuerlichen Organschaften zwischen der Lloyd Fonds AG (Organträger) und der Lloyd Treuhand GmbH, der Lloyd Fonds Real Estate Management GmbH sowie der Lloyd Shipping GmbH (Organgesellschaften) nicht angefallen.
Insgesamt beläuft sich das Konzernjahresergebnis 2019 auf -93 T€ (Vj.: -1.534 T€).
Im Folgenden werden weitere Informationen zum Konzernergebnis für die Segmente Immobilien, Schifffahrt sowie Weitere Assets gegeben. Hinsichtlich des Segments „Alle allgemeinen sonstigen Aufwendungen“ wird auf die allgemeinen Ausführungen zur Ertragslage verwiesen (siehe Ziffer 6.5).
3.1.1 Segment Immobilien
Während das Ergebnis nach Steuern im Vorjahr noch bei 2.462 T€ lag, konnte im laufenden Geschäftsjahr ein Ergebnis von 6.487 T€ erzielt werden. Die gestiegenen Umsatzerlöse sind insbesondere durch Vermittlungsvergütungen aus den Verkäufen von vier Immobilien in Köln, einer Hotelimmobilie in Hamburg, einer Hotelimmobilie auf Sylt sowie einer Büroimmobilie in Eindhoven an institutionelle Investoren geprägt. Mit Ausnahme der Immobilie in Köln wurden deren Objekte bereits im Vorjahr veräußert. Der Übergang von Nutzen und Lasten erfolgte in 2019.
Das im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Finanzergebnis in Höhe von 5.250 T€ (Vj.: 1.090 T€) setzt sich im Wesentlichen aus Schlussauskehrungen nach Verkauf der genannten Immobilienfonds zusammen.
3.1.2 Segment Schifffahrt
Das Ergebnis nach Steuern ist von 2.615 T€ auf 914 T€ gefallen. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge von 2.082 T€ um 1.883 T€ auf 199 T€. Die Position war im Vorjahr außerordentlich durch Wertaufholungen der Forderungen im Zusammenhang mit höheren erwarteten Insolvenzquoten von 1.720 T€ geprägt.
Weiterhin sind die Umsatzerlöse um 516 T€ gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf geringere Erlöse aus der Treuhandtätigkeit (-301 T€) aufgrund von ausgelaufener Verträge zurückzuführen.
Das Finanzergebnis ist um 398 T€ gegenüber dem Vorjahr gesunken. Im Vorjahr war das Finanzergebnis geprägt durch die Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte.
3.1.3 Segment Weitere Assets
Das Ergebnis nach Steuern hat sich im Gegensatz zum Vorjahr von 1.250 T€ auf 1.722 T€ erhöht. Dies liegt insbesondere an Umsatzerlösen aus dem Management von im Geschäftsjahr 2019 aufgesetzten Publikumsfonds.
3.2 Vermögenslage
Die Vermögenslage des Konzerns stellt sich in der Kurzübersicht zum Jahresende 2019 im Vergleich zum 31. Dezember 2018 wie folgt dar:
Aktiva
in T€ | 2019 | 2018 |
Sachanlagen und immaterielle | ||
Vermögenswerte | 70.431 | 1.168 |
Finanzanlagen | 13.571 | 6.700 |
Latente Steuererstattungsansprüche | 4.975 | 419 |
Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 6.709 | 7.307 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 9.152 | 13.910 |
Bilanzsumme | 104.838 | 29.504 |
Passiva in T€ |
2019 | 2018 |
Konzerneigenkapital | 41.219 | 20.786 |
Latente Steuerverbindlichkeiten | 13.168 | 793 |
Finanzschulden | 14.794 | 1.616 |
Übrige Verbindlichkeiten | 35.657 | 6.309 |
Bilanzsumme | 104.838 | 29.504 |
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2019 erhöht sich gegenüber dem Jahresende 2018 von 29.504 T€ um 75.334 T€ auf 104.838 T€. Die diesbezüglichen Effekte werden im Folgenden näher erläutert:
Auf der Aktivseite sind die Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von 1.168 T€ um 69.263 T€ auf 70.431 T€ gestiegen. In den Sachanlagen ist ein Anstieg um 12.133 T€ auf 12.798 T€ zu verzeichnen. Es wirken sich neben den Anlagenzugängen des Berichtszeitraums insbesondere die Ersterfassung der Nutzungsrechte an Vermögensgegenständen durch die Erstanwendung des IFRS 16 aus. Die Nutzungsrechte belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 9.436 T€. Die über die Nutzungsrechte hinausgehenden Anlagenzugänge im Berichtsjahr von 2.860 T€ sind im Wesentlichen auf den Umzug des Hauptstandorts in Hamburg zurückzuführen. Im Zusammenhang mit der Ausstattung der neuen Büroräume wurden unter anderem Mietereinbauten in Höhe von 2.134 T€ und Büroausstattung von 694 T€ angeschafft.
Die immateriellen Vermögenswerte sind um 57.130 T€ auf 57.633 T€ (31. Dezember 2018: 503 T€) angestiegen. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch die Kaufpreisallokation im Zuge des Erwerbs der Anteile an der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft SPSW Capital GmbH. Für Fondsmanagementverträge der Gesellschaft wurden immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 40.750 T€ aktiviert. Weiterhin ist in den Zugängen aus Erstkonsolidierung der Geschäfts- oder Firmenwert von 14.650 T€ enthalten. Darüber hinaus sind Zugänge zu den immateriellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit der erforderlichen Umstellung der IT-Umgebung auf eine moderne Infrastruktur enthalten. Im Berichtszeitraum wurden insbesondere die Entwicklung und der Aufbau der Digital Asset Plattform 4.0 sowie die neue Homepage aktiviert. Für noch nicht fertiggestellte Vermögenswerte sind geleistete Anzahlungen von 394 T€ aktiviert worden.
Auf der Aktivseite sind die Finanzanlagen von 6.700 T€ um 6.871 T€ auf 13.571 T€ gestiegen. Der Anstieg ist zum einen auf den Anstieg der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen von 1.594 T€ auf 6.584 T€ und zum anderen auf den Anstieg der finanziellen Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert von 5.086 T€ auf 6.987 T€ zurückzuführen.
Die zwei Säulen des neuen Geschäftsmodells LF-Linie und LF-System wurden im ersten Halbjahr 2019 implementiert. Zum Stichtag hält die Lloyd Fonds AG unter den finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Anteile an drei eigen aufgelegten Publikumsfonds. Es handelt sich dabei um die Aktienfonds Lloyd Fonds – European Hidden Champions, Lloyd Fonds – European Quality & Growth und Lloyd Fonds – Green Dividend World. Die Anteile von Lloyd Fonds an den genannten Fonds werden erfolgswirksam zum Fair Value bewertet und betragen zum Stichtag 4.335 T€. Das Angebot im LF-System umfasst ein digitales Angebot für den Vermögensaufbau und -optimierung. Es wurden Depots bei zwei Depotbanken aufgesetzt, in die die Lloyd Fonds AG eingezahlt hat, um künftig die Wirkungsweise des eigenentwickelten innovativen Algorithmus abzubilden. Die Depots werden erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Zum Stichtag weisen die Depots einen Marktwert in Höhe von 296 T€ aus.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften sind in Höhe von 2.356 T€ (Vj.: 5.086 T€) berücksichtigt.
Der Anstieg der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen ist im Wesentlichen auf die Akquisition von Anteilen an der Lange Assets & Consulting GmbH zurückzuführen. Die Gesellschaft wird ab dem 2. Dezember 2019 mit einem Wertansatz von 5.009 T€ als assoziiertes Unternehmen berücksichtigt, da trotz 90 %igen Anteilsbesitzes die Voraussetzungen einer Vollkonsolidierung aufgrund der gesellschaftsvertraglichen Regelungen derzeit nicht erfüllt werden. Hinzukommt das anteilige Ergebnis in Höhe von 260 T€, was zum 31. Dezember 2019 zu einem Wertansatz von 5.269 T€ führt.
Es wurden im Geschäftsjahr 2019 latente Steueransprüche für nicht genutzte steuerliche Verluste in Höhe von 4.975 T€ (Vj.: 419 T€) gebildet. Aufgrund der zugrunde liegende Konzernplanung mit einem Planungshorizont von vier Jahren werden zukünftige Konzerngewinne durch die Nutzung der Verlustvorträge steuerlich begünstigt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte auf der Aktivseite sind von 7.307 T€ auf 6.709 T€ gesunken.
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Stichtag von 5.246 T€ auf 4.080 T€ ist im Wesentlichen auf den Ausgleich einer Altforderung aus einem gerichtlichen Vergleich und die zum 31. Dezember 2018 bestandene Forderung für Makler-Fees aus dem Verkauf von je einer Hotelimmobilie in Hamburg und auf Sylt sowie einer Büroimmobilie in Eindhoven an institutionelle Investoren zurückzuführen. Diese wurde im Geschäftsjahr 2019 mit Übergang von Nutzen und Lasten beglichen.
Entgegengesetzt wirken sich die stichtagsbedingt höheren Forderungen im Zusammenhang mit Treuhanderlösen und der Anstieg der Forderungen aus Lieferung und Leistung aufgrund der Erstkonsolidierung der SPSW Capital GmbH aus.
Der Anstieg der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2019 von 1.324 T€ auf 1.840 T€ ist im Wesentlichen durch die Hinterlegung der Mietkautionen für die neuen Büroflächen in Frankfurt und Hamburg in Höhe von 275 T€ und durch den Anstieg der Forderungen aus Umsatzsteuer auf 547 T€ bedingt.
Die laufenden Ertragsteuererstattungsansprüche sind von 622 T€ auf 750 T€ gestiegen und die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen sind von 115 T€ auf 39 T€ gesunken.
Auf der Aktivseite haben sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um insgesamt 4.758 T€ auf 9.152 T€ reduziert. Für eine detaillierte Analyse der Entwicklung der liquiden Mittel wird auf die Erläuterungen zur Finanzlage verwiesen.
Auf der Passivseite ist das Eigenkapital von 20.786 T€ um 20.433 T€ auf 41.219 T€ zum Bilanzstichtag gestiegen.
Die Steigerung des Eigenkapitals resultiert insbesondere aus den Kapitalerhöhungen im Zusammenhang mit den Akquisitionen der SPSW Capital GmbH und der Lange Assets & Consulting GmbH.
Die Erhöhung des Gezeichneten Kapitals und der Kapitalrücklagen ist zum einen auf die Barkapitalerhöhung und Sachkapitalerhöhung im Rahmen der Akquisition der SPSW Capital GmbH zurückzuführen. Die Umsetzung der Barkapitalerhöhung durch Ausgabe von 1.500.000 nennwertloser auf den Inhaber lautender Stückaktien hat zum Bezugspreis von 5,36 € je Aktie stattgefunden. Die Sachkapitalerhöhung fand durch die Ausgabe der nennwertlosen auf den Inhaber lautenden Stückaktien von 1.500.000 an die Gesellschafter der SPSW Capital GmbH mit einem Bezugspreis von 6,00 € je Aktie als Teil der Gegenleistung für die Einbringung von 90 % der Anteile an der SPSW Capital GmbH in die Lloyd Fonds AG statt.
Zum anderen hat im Rahmen der Akquisition der Lange Assets & Consulting GmbH eine Kapitalerhöhung stattgefunden. Für den Erwerb des 90 %igen Anteils an der Gesellschaft wurden für einen Teil der Gegenleistung 193.608 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien zu einem Bezugspreis von 5,17 € je Aktie an die Gesellschafter der Lange Assets & Consulting GmbH ausgegeben.
Über die Kapitalerhöhungen hinaus ist die Eigenkapitalkomponente der begebenen Wandelschuldverschreibung in Höhe von 582 T€ und das Aktienoptionsprogramm von 72 T€ in der Kapitalrücklage enthalten. Ebenso sind die Minderheitenanteile konzernfremder Dritter am Eigenkapital der vollkonsolidierten SPSW Capital GmbH in Höhe von 3.074 T€ sowie das negative Jahresergebnis in Höhe von 93 T€ berücksichtigt.
Insbesondere aufgrund der Erhöhung der Bilanzsumme ist die Eigenkapitalquote von 70,5 % im Vorjahr auf 39,3 % im Berichtsjahr zurückgegangen.
Die Veränderung der passiven latenten Steuern von 793 T€ um 12.375 T€ auf 13.168 T€ ist im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung der SPSW Capital GmbH und der Aktivierung der erworbenen immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 40.750 T€ zurückzuführen. Hierfür wird eine latente Steuerverbindlichkeit von 12.959 T€ bilanziert.
Die Finanzschulden haben sich von 1.616 T€ um 13.178 T€ auf 14.794 T€ erhöht.
In den langfristigen Finanzschulden ist die Fremdkapitalkomponente der im Geschäftsjahr 2019 begebenen Wandelschuldverschreibung in Höhe von 5.542 T€ enthalten. Der Betrag an Transaktionskosten, der im Wertansatz als Abzug von der Fremdkapitalkomponente berücksichtigt wurde, beträgt 95 T€. Der zum Bilanzstichtag im Zusammenhang mit der Wandelschuldverschreibung entstandene und noch nicht ausgezahlte Verzinsungsanspruch ist ebenfalls in Höhe von 19 T€ unter den Finanzschulden ausgewiesen.
Weiterhin sind die Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 in Höhe von 9.233 T€ enthalten.
Am Vorjahresstichtag waren noch die Verbindlichkeiten aus der Finanzierung der übernommenen Beteiligungen der Zielfonds des „Premium Portfolio Austria“ in Höhe von 1.616 T€ enthalten. Im Geschäftsjahr wurde das Darlehen seitens der PPA Beteiligungsgesellschaft GmbH bei der RaiBa vorzeitig abgelöst. Es wurde ein Ertrag aus Darlehensverzicht in Höhe von 142 T€ realisiert.
Die übrigen Verbindlichkeiten sind um 29.348 T€ auf 35.657 T€ gestiegen. Es sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 4.146 T€ (Vj.: 2.090 T€), sonstige Verbindlichkeiten von 22.964 T€ (Vj.: 2.637 T€), sonstige Rückstellungen von 372 T€ (Vj.: 222 T€), Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen von 7.300 T€ (Vj.: 328 T€), anderen Kommanditisten zuzurechnender Nettovermögenswert von 488 T€ (Vj.: 804 T€) und laufende Ertragsteuerschulden von 387 T€ (Vj.: 228 T€) enthalten.
Der Anstieg der übrigen Verbindlichkeiten ist im Wesentlichen auf die abgezinste Verbindlichkeit aus den in den Jahren 2020 bis 2027 an externe Dritte fälligen Kaufpreistranchen für die Akquisition der SPSW Capital GmbH in Höhe von 17.196 T€ zurückzuführen. Darüber hinaus ist die abgezinste Kaufpreisverbindlichkeit für die Jahre 2020 bis 2026 im Zusammenhang mit der Akquisition der Lange Assets & Consulting GmbH in Höhe von 2.310 T€ enthalten. Der Umfang jeder Tranche hängt unter anderem von bestimmten Leistungskennzahlen ab. Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen betreffen im Wesentlichen die Verbindlichkeit aus zukünftig an den Vorstandsvorsitzenden zu zahlenden Kaufpreisraten für die Anteile an der SPSW Capital GmbH.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind insbesondere wegen der Neuausrichtung stichtagsbedingt aufgrund ausstehender Rechnungen um 2.056 T€ gestiegen. Ferner ist der den anderen Kommanditisten zuzurechnende Nettovermögenswert aufgrund geänderter Auszahlungsprognosen um 316 T€ gesunken.
3.3 Finanzlage
Das Finanzmanagement des Lloyd Fonds-Konzerns erfolgt über den Bereich Finanzen. Die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit und die Stärkung der Finanzkraft sind oberstes Ziel des Bereichs. Im Rahmen der Finanzaktivitäten sichert das Finanzmanagement die jederzeitige Liquidität des Konzerns, steuert die Risiken im Bereich der Finanzinstrumente und optimiert das konzernweite Cash-Management. Für diese Zwecke kommt eine rollierende Liquiditätsplanung mit einem Zeithorizont von bis zu einem Jahr zum Einsatz. Die mittelfristige Finanzplanung wird mithilfe eines integrierten Planungstools auf Basis der aktuellen Businessplanung für die folgenden vier Geschäftsjahre durchgeführt.
Die Finanzlage des Konzerns stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
in T€ | 2019 | 2018 |
Konzernjahresergebnis vor Ergebnis aus Beteiligungen, Zinsen und Steuern | -11.782 | -2.263 |
Zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen | 1.443 | 739 |
Veränderung des Working Capital | 4.476 | -603 |
Erhaltene Ausschüttungen und Dividenden | 7.425 | 722 |
Erhaltene sowie gezahlte Zinsen und Ertragsteuern | -142 | 161 |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 1.420 | -1.244 |
Cashflow aus Investitionstätigkeit | -56.200 | 2.834 |
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 46.655 | 2.237 |
Nettomittelzu-/-abfluss | -8.125 | 3.827 |
Zahlungsmittel am Beginn der Periode | 13.888 | 10.061 |
Veränderung des Konsolidierungskreises | 3.368 | – |
Zahlungsmittel am Ende der Periode | 9.131 | 13.888 |
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt im Geschäftsjahr 1.420 T€ (Vj.: -1.244 T€). Belastet wird dieser im Wesentlichen durch das negative Konzernjahresergebnis vor Ergebnis aus Beteiligungen, Zinsen und Steuern in Höhe von 11.782 T€. Positiv wirken sich auf den nach der indirekten Methode ermittelten Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zum einen der Anstieg des Working Capital in Höhe von 4.476 T€ aus. Ausschlaggebend für das gestiegene Working Capital sind insbesondere die stichtagsbedingten Änderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten.
Zum anderen haben die erhaltenen Ausschüttungen und Dividenden in Höhe von 7.425 T€ einen Cashflow erhöhenden Einfluss. Diese sind insbesondere auf die Beteiligungserträge aus Schlussauskehrungen von Immobilienfonds in Hamburg, auf Sylt, in Köln und in Eindhoven, deren Objekte mit Ausnahme der Immobilie in Köln bereits im Vorjahr veräußert wurden, zurückzuführen.
Weiterhin positiv wirken sich die zahlungsunwirksamen Erträge und Aufwendungen in Höhe von 1.443 T€ aus. In den zahlungsunwirksamen Erträgen und Aufwendungen sind insbesondere die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (1.258 T€) enthalten.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von -56.200 T€ ist insbesondere durch die Akquisition der SPSW Capital GmbH und der Lange Assets & Consulting GmbH geprägt. Es sind im Geschäftsjahr 2019 Investitionen für den Anteilserwerb der SPSW Capital GmbH in Höhe von 42.317 T€ sowie Investitionen in finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen in Höhe von 14.432 T€ angefallen. Weiterhin sind Auszahlungen für Zugänge zu den immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 2.053 T€ sowie für Sachanlagen in Höhe von 2.860 T€ getätigt worden.
Gegenläufig wirken sich im Wesentlichen die Einzahlungen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, in Höhe von 5.440 T€ aus. Die veräußerten finanziellen Vermögenswerte betreffen die Anteile der Lloyd Fonds AG an den im Jahr 2019 aufgesetzten Fonds und Wertpapierdepots.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 46.655 T€ ist insbesondere durch die drei Kapitalerhöhungen im Zusammenhang mit den Akquisitionen der SPSW Capital GmbH und Lange Assets & Consulting GmbH in Höhe von 18.040 T€ sowie den Kaufpreisverbindlichkeiten in Höhe von 25.627 T€ und der Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung in Höhe von 6.100 T€ geprägt. Insgesamt sind Transaktionskosten aus der Ausgabe der neuen Aktien und der Wandelschuldverschreibung in Höhe von 1.200 T€ angefallen. Weiterhin gegenläufig wirkt sich die vorzeitige Tilgung des Darlehens bei der Raiffeisenbank Niederösterreich-Wien AG (RaiBa) im Zusammenhang mit der Finanzierung der übernommenen Beteiligungen der Zielfonds des „Premium Portfolio Austria“ in Höhe von 1.474 T€ aus.
Somit ist der Bestand an freien Zahlungsmitteln im Berichtsjahr um 4.758 T€ von 13.910 T€ auf 9.152 T€ gesunken.
Hinsichtlich der wesentlichen Rückstellungen und der Eventualschulden des Konzerns verweisen wir auf den Risikobericht (Ziffer 5.63) sowie die zusätzlichen Angaben im Konzernanhang (Ziffer 6.9.2).
4 Mitarbeiter- und Vergütungsbericht
Mitarbeitern des Lloyd Fonds-Konzerns kommt ein sehr hoher Stellenwert zu. Die Loyalität und die positive Einstellung der Mitarbeiter sind wichtige Faktoren für den Geschäftserfolg und das Erreichen der strategischen Ziele des Unternehmens.
Ein Schwerpunkt des Personalbereichs lag im Jahr 2019 in der Gewinnung neuer Mitarbeiter für die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells. Dafür wurden in allen Unternehmensbereichen qualifizierte, kompetente und engagierte neue Mitarbeiter gewonnen. Am 31. Dezember 2019 waren im Lloyd Fonds-Konzern einschließlich der Mitarbeiter der SPSW Capital GmbH 68 Mitarbeiter (Vj.: 36) beschäftigt (Anzahl ohne Vorstand, Mitarbeiter in Mutterschutz oder Elternzeit, Auszubildende und Aushilfskräfte). Das Durchschnittsalter beträgt rund 41 Jahre. Rund 70 % der Mitarbeiter sind Männer, rund 30 % sind Frauen.
Veränderungen durch die Digitalisierung betreffen die Mitarbeiter in fast allen Aspekten ihres Arbeitslebens, von der Steuerung der Arbeitsprozesse, Kommunikation und Interaktion bis hin zum Erleben des Arbeitsumfelds. Ein weiterer Schwerpunkt des Personalbereichs lag daher in der Digitalisierung alltäglicher Betriebsvorgänge. Seit Juli 2019 arbeitet die Gesellschaft mit einer cloudbasierten Plattform für das Human Capital Management. Das System gewährleistet eine agile und zentralisierte Administration aller Daten und Prozesse in der Personalarbeit und ermöglicht so ein professionelles, automatisiertes und zeitgemäßes Personalmanagement.
Die Digitalisierung betrifft unmittelbar auch das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter, die an allen Standorten moderne und agile Arbeitsplätze vorfinden und mit zeitgemäßen Endgeräten, u. a. Apple-iPads ausgestattet werden.
Die Gewinnung neuer Mitarbeiter wird neben der fachlichen und persönlichen Entwicklung Arbeitsschwerpunkt des Personalbereichs auch im Jahr 2020 sein. Die Lloyd Fonds AG agiert in einem durch einen starken nationalen Wettbewerb geprägten Umfeld. Umso mehr ist das Unternehmen auf qualifizierte, kompetente und engagierte Mitarbeiter angewiesen. Der Lloyd Fonds-Konzern achtet daher insbesondere auf eine partnerschaftliche Beschäftigungspolitik, die die individuellen Interessen der Beschäftigten mit einbezieht. Dazu zählen neben einer attraktiven Vergütung u.a. flexible Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit mobil zu arbeiten. Ein Großteil der Mitarbeiter erhält darüber hinaus einen Zuschlag zum Essengeld über eine App-Lösung. Die Mitarbeiter des Lloyd Fonds-Konzerns werden mit fixen und variablen Gehaltsbestandteilen entlohnt. Die variablen Vergütungen orientieren sich dabei seit dem Jahr 2019 an individuell vereinbarten Zielen. Bestimmten Mitarbeitern des Lloyd Fonds-Konzerns wird zusätzlich die Teilnahme an einem Aktienoptionsprogramm ermöglicht.
Die Lloyd Fonds AG bietet ihren Beschäftigten zudem Möglichkeiten zur fachlichen und persönlichen Entwicklung. Hierzu gehören Weiterbildungsmaßnahmen für die jeweiligen Fachgebiete, Management- sowie IT-Seminare. Seit dem 1. September 2019 ermöglicht die Lloyd Fonds AG zudem zwei Mitarbeiterinnen ein praxisintegrierendes bzw. kooperatives duales Studium an der HSBA Hamburg School of Business Administration. Des Weiteren ermöglicht die Lloyd Fonds AG jungen und engagierten Menschen u. a. durch das Angebot von Praktika oder als Werkstudent den Einstieg in das Berufsleben.
Die Mitglieder des Vorstands erhalten neben fixen Gehaltsbestandteilen eine variable Vergütung, die auf der persönlichen Leistung des Vorstands und der Entwicklung der Lloyd Fonds AG basiert. Die variable Vergütung ist durch einen Mindest- und einen Maximalbetrag begrenzt. Zudem werden dem Vorstand die Teilnahme an einem Aktienoptionsprogramm, die Teilnahme an einem Phantom Stock Plan sowie ein Flag Ship Bonus, welcher sich nach der Höhe der von der Gesellschaft erzielten Performance-Fee richtet, gewährt.
5 Risikobericht
Die nachfolgende Darstellung des Risikoberichts berücksichtigt stichtagsbezogen auf den 31. Dezember 2019 die sich aus der Umsetzung der Neuausrichtung der Lloyd Fonds AG ergebenden Risiken.
5.1 Risikomanagementsystem
Die Lloyd Fonds AG verfügt über ein Risikomanagementsystem, um bereits frühzeitig Entwicklungen erkennen zu können, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Neben der Lloyd Fonds AG selbst sind alle wesentlichen Tochterunternehmen, bei denen durch ihre jeweilige Geschäftstätigkeit bedeutsame Risiken für den Konzern auftreten können, in das System einbezogen, mit Ausnahme der SPSW Capital GmbH, die erst ab dem Jahr 2020 vollständig integriert wird. Ziel ist es dabei, mithilfe softwaregestützter Systeme und transparenter Prozesse Risiken zeitnah zu identifizieren und einzuschätzen, um auf dieser Basis entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der Vorstand gibt im Rahmen einer Richtlinie für das Risikomanagement die Grundlage für die Risikosteuerung durch das zentrale Risikomanagement/den Risikoadministrator vor. Das Risikomanagement stellt sicher, dass die operativen Fachabteilungen initiativ und zeitnah Risiken identifizieren, diese sowohl quantitativ als auch qualitativ bewerten und geeignete Maßnahmen zur Risikovermeidung bzw. -kompensation entwickeln.
Anhand einer systematischen Risikoinventur werden die Risiken von den jeweiligen Verantwortlichen überarbeitet und erneut eingeschätzt. Zudem besteht eine interne Ad-hoc-Meldepflicht hinsichtlich neuer von den Verantwortlichen identifizierter Risiken. Jedes erfasste Risiko wird dazu einer Risikogruppe zugeordnet. Bei der Meldung und Neueinschätzung der Risiken müssen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit gemäß den Vorgaben der von der Gesellschaft erstellten Richtlinie angegeben werden. Sowohl die Bewertung als auch die Neueinschätzung der Risiken erfolgen halbjährlich sowie nach Bedarf.
Das Ergebnis der systematischen Risikoinventur wird dem Vorstand zeitnah durch eine Auswertung aller aktuellen Risiken in grafischer, tabellarischer und schriftlicher Form halbjährlich zur Verfügung gestellt und halbjährlich an den Aufsichtsratsvorsitzenden berichtet. Der Risikomanagementprozess ermöglicht somit einen strukturierten Überblick über die bestehende Risikosituation, die Verbesserung der Unternehmenssteuerung, Transparenz und Dokumentation der Risikobewältigung sowie die Steigerung des Risikobewusstseins und dient letztendlich als Basis für die Risikoberichterstattung an interne und externe Adressaten.
Vor dem Hintergrund, dass der Konzern per 31. Dezember 2019 über keine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft verfügt, kommen die Elemente Risikotragfähigkeitsberechnung, Stresstests und Liquiditätstransferpreismodell des Risikoberichtes in dem hier vorliegenden Risikobericht nicht zur Anwendung.
Die nachfolgende Bewertung der Risiken erfolgt in den Dimensionen Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe (Liquiditätswirkung). Dabei erfolgt die Bewertung der Dimensionen in jeweils vier Kategorien.
Eintrittswahrscheinlichkeit: | |
gering | + |
mittel | ++ |
hoch | +++ |
sehr hoch | ++++ |
Schadenshöhe (Liquiditätswirkung): | |
niedrig | – |
moderat | — |
wesentlich | — |
gravierend | —- |
Zu den Veränderungen gegenüber dem Zwischenbericht 2019 im Abschnitt 5.3 Operative und unternehmensstrategische Risiken wird auf die unten im betreffenden Abschnitt gemachten Ausführungen verwiesen.
Die IT-Risiken (Abschnitt 5.5) waren vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung jederzeit funktionsfähiger IT-Systeme für die Geschäftstätigkeit des Unternehmens höher zu bewerten.
Das Liquiditätsrisiko (Abschnitt 5.6, dort 5.6.1) war vor dem Hintergrund der im Vergleich zum Vorbericht niedrigeren Liquidität in Bezug auf die Eintrittswahrscheinlichkeit höher zu bewerten.
5.2 Umfeld- und Branchenrisiken
5.2.1 Marktrisiko
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | —- |
Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen des Konzerns in den drei Säulen LF-Linie, LF-System und LF-Vermögen ist in erheblichem Umfang von Faktoren abhängig, auf die die Lloyd Fonds AG keinen Einfluss hat. Wie stark die weltweite Verbreitung des Coronavirus Auswirkungen auf die globale Konjunktur haben wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Die zahlreichen Einschränkungen der Mobilität in vielen Ländern werden zu deutlichen Rückschlägen bei den Wirtschafts- und Unternehmensdaten führen.
Diese Entwicklung findet auch in den starken Kursverlusten an den Weltbörsen ihren Niederschlag. Gleichzeitig ist nach Überwindung des Virus eine kräftige Erholung der Wirtschaft zu erwarten, nicht zuletzt wegen Nachholeffekten. Der Lloyd Fonds-Konzern ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie die gesamte Finanzdienstleistungsbranche betroffen. Negative Auswirkungen auf die Performance des Kerngeschäftes können nicht ausgeschlossen werden und führen voraussichtlich zu Plananpassungen. Die Dauer und Intensität der Auswirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsicher und daher nicht abschließend quantifizierbar.
Darüber hinaus könnten in der Folge die von Lloyd Fonds angebotenen Produkte für Kunden in ihrer Attraktivität abnehmen und die Investitionsbereitschaft der Kunden könnte sinken. Die budgetierten Erlöse, insbesondere die geplanten Managementgebühren und Performance-Fees, könnten hierdurch signifikant hinter die Planungen zurückfallen.
Daneben managt das Unternehmen sachwertbasierte Kapitalanlagen für nationale und internationale Investoren und Privatanleger. Dabei wurden bislang Investments in den Bereichen Schifffahrt, Immobilien, Flugzeuge, Erneuerbare Energien, Private Equity und Britische Kapitallebensversicherungen getätigt. Dementsprechend ist die geschäftliche Entwicklung des Konzerns auch in erheblichem Maße von der Entwicklung der Assetmärkte abhängig. Negative Entwicklungen auf diesen Märkten können zur Verringerung der Einnahmen aus Bestandsinvestments führen und gleichfalls negative Auswirkungen auf die Ertragslage des Konzerns haben. Zur Kapitalmarktentwicklung verweisen wir auf Kapitel 2.1.
5.2.2 Wettbewerbsrisiko
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | — |
Lloyd Fonds ist mit Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie in neue Märkte eingetreten und neuen Wettbewerbssituationen ausgesetzt. Es besteht das Risiko, dass starker Wettbewerb vor allem auch durch sehr große Marktteilnehmer in diesen Märkten Lloyd Fonds den Eintritt und die Erlangung von Marktanteilen erschwert. Dies betrifft insbesondere die Säule LF System, da in diesem Markt derzeit viele Marktteilnehmer an digitalen Angeboten arbeiten. Die Vermögensverwaltungsbranche ist sehr wettbewerbsintensiv mit moderaten Eintrittsbarrieren. Zunehmender Wettbewerb kann ferner dazu führen, dass bereits erlangte Marktanteile wieder verloren gehen. Zudem können sich eine schlechte Performance oder das Versagen von Wettbewerbsprodukten negativ auf die von Lloyd Fonds angebotenen Produkte auswirken.
5.2.3 Reputationsverlust der Marke „Lloyd Fonds“
Eintrittswahrscheinlichkeit | + |
Schadenshöhe | — |
Der Erfolg des Unternehmens ist in erheblichem Umfang mit der Verwendung der Marke „Lloyd Fonds“ verknüpft. Interne sowie externe Ereignisse wie z. B. schwache Produktperformance der eigenen Produkte, Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften durch Mitarbeiter oder Organe, negative Veröffentlichungen in den digitalen Medien und den Print-Medien sowie Branchenskandale können zu einem fallenden Ansehen der Marke „Lloyd Fonds“ und damit zu einem Reputationsverlust führen, die bislang nicht geplante Aufwendungen in der Marktbearbeitung erforderlich machen könnten.
5.3 Operative und unternehmensstrategische Risiken
Infolge der erfolgreichen Übernahme von 90% der Anteile an der SPSW Capital GmbH und 90 % der Anteile an der Lange Assets & Consulting GmbH sind gegenüber dem Zwischenbericht 2019 die Risiken des Scheiterns dieser Übernahmen (ehemals Risiko 5.3.1 und Risiko 5.3.3) entfallen. Die Risiken 5.3.1 und nunmehr 5.3.2 wurden an die aktuelle Situation in Bezug auf die Beteiligungen angepasst.
Das Produktrisiko (5.3.3) wurde um die Aspekte Wertverlust bei Fonds und verwalteten Vermögensgegenständen, Wettbewerbsrisiken und Nichtvorhersehbarkeit der Höhe der Performancegebühren ergänzt.
Die Vertriebsrisiken (5.3.4) wurden um den Aspekt der Ausgestaltung des Haftungsdachs ergänzt.
Vor dem Hintergrund der Begebung eines Wertpapierprospekts war das Risiko 5.3.6 Prospekthaftungsrisiko und Risiken aus der Mithaftung bei Beratungsfehlern um eine entsprechende Passage zu ergänzen.
Das Risiko 5.3.9 Risiko im Zusammenhang mit den aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen und das Risiko von Gesetzesverstößen wird gegenüber dem Halbjahresbericht 2019 in Bezug auf die Schadenshöhe höher und in Bezug auf die Eintrittswahrscheinlichkeit niedriger bewertet.
5.3.1 Risiken aus der Säule LF-Linie
Eintrittswahrscheinlichkeit | + |
Schadenshöhe | — |
Die Lloyd Fonds AG hat Ende 2019 erfolgreich 90 % der Anteile an der SPSW Capital GmbH übernommen. Aus der erfolgreichen Übernahme ergeben sich auf Ebene der Lloyd Fonds AG die im Folgenden dargestellten wesentlichen Risiken.
Es besteht das Risiko, dass die Integration der SPSW Capital GmbH nicht oder nur unzureichend gelingt. Dies könnte die Umsetzung der geplanten Unternehmensstrategie und das vorgesehene Unternehmenswachstum hemmen.
Es besteht daneben das Risiko, dass Finanzmittel aus der SPSW Capital GmbH abfließen und damit dem Konzern nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die geplanten Wachstumsziele auf Ebene der SPSW Capital GmbH könnten nicht erreicht werden. In der Folge würde dies auf Konzernebene zu einer Verringerung der Umsatzerlöse führen. Das angestrebte Unternehmenswachstum könnte hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Die Lloyd Fonds AG hat sich im Rahmen des Einbringungsvertrags mit der SPSW Capital GmbH verpflichtet, einen Mindestkaufpreis zu zahlen. Es besteht das Risiko, dass der Unternehmenswert der SPSW Capital GmbH unter den im Einbringungsvertrag vereinbarten Mindestpreis sinkt. In diesem Fall würde Lloyd Fonds Aufwendungen tätigen, denen kein gleichwertiger Unternehmenswert gegenüberstehen würde.
5.3.2 Risiken aus der Säule LF-Vermögen
Eintrittswahrscheinlichkeit | + |
Schadenshöhe | — |
Die Lloyd Fonds AG hat im zweiten Halbjahr 2019 erfolgreich 90 % der Anteile an der Lange Assets & Consulting GmbH übernommen. Aus der erfolgreichen Übernahme ergeben sich auf Ebene der Lloyd Fonds AG die im Folgenden dargestellten wesentliche Risiken.
Es besteht das Risiko, dass die Integration der Lange Assets & Consulting GmbH nicht oder nur unzureichend gelingt. Dies könnte die Umsetzung der geplanten Unternehmensstrategie und das vorgesehene Unternehmenswachstum hemmen.
Es besteht daneben das Risiko, dass Finanzmittel aus der Lange Assets & Consulting GmbH abfließen und damit dem Konzern nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die geplanten Wachstumsziele auf Ebene der Lange Assets & Consulting GmbH könnten nicht erreicht werden. In der Folge würde dies auf Konzernebene zu einer Verringerung des Finanzergebnisses führen. Das angestrebte Unternehmenswachstum könnte hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Die Lloyd Fonds AG hat sich im Rahmen des Einbringungsvertrags mit der Lange Assets & Consulting GmbH verpflichtet, einen Mindestkaufpreis zu zahlen. Es besteht das Risiko, dass der Unternehmenswert der Lange Assets & Consulting GmbH unter den im Einbringungsvertrag vereinbarten Mindestpreis sinkt. In diesem Fall würde Lloyd Fonds Aufwendungen tätigen, denen kein gleichwertiger Unternehmenswert gegenüberstehen würde.
5.3.3 Produktrisiko
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | —- |
Der Erfolg der in den Säulen angebotenen Produkte am Markt ist wesentlich von den nachfolgenden Faktoren abhängig.
Die Wertentwicklung der von Lloyd Fonds angebotenen Fonds hängt im Wesentlichen von der Qualität des Fondsmanagements ab. Bei der Anlageentscheidung ziehen Anleger in der Regel unter anderem die Performance der einzelnen Fonds als ein Entscheidungskriterium heran. Eine gute Performance ist auch auf richtige Anlageentscheidungen des Fondsmanagements zurückzuführen. Es besteht das Risiko, dass das Fondsmanagement Investitionsentscheidungen trifft, die sich im Nachhinein als unrichtig erweisen und insoweit die erwartete Fondsperformance und damit der angestrebte Erfolg nicht erzielt wird.
Zudem besteht das Risiko, dass das Fondsmanagement im Rahmen der Anlageentscheidung bei der Auswertung von Research-Berichten, Statistiken, Ratings und anderen Marktinformationen zu Fehlinterpretationen hinsichtlich der darin enthaltenen Informationen kommt. Dies könnte sich ebenfalls negativ auf die Performance der gemanagten Fonds auswirken.
Eine negative Fondsperformance würde die Vertriebstätigkeit erheblich erschweren und die geplanten Vertriebsziele könnten in diesem Fall nicht oder nur eingeschränkt erreicht werden mit der Folge, dass die Ergebnisse aus den Säulen deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Die Entwicklung der Erträge der Lloyd Fonds AG hängt vom Wert der Fonds der Lloyd Fonds AG und der verwalteten Vermögensgegenstände ab. Wenn der Wert der Fonds sinken würde oder wenn keine oder nur geringe Wertsteigerungen der verwalteten Vermögensgegenstände erzielt werden könnten, würden die Jahresumsätze entsprechend sinken und sich dadurch negativ auf die Ertragslage des Unternehmens auswirken. Ferner hängt der Wert der Fonds von verschiedenen Faktoren ab, die außerhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen, einschließlich makroökonomischer Trends, die sich auf die globalen Märkte im Allgemeinen auswirken, dem Wert der verwalteten Vermögensgegenstände und dem Wert bestimmter Vermögenswerte der Fonds.
Die Lloyd Fonds AG steht in einem starken Wettbewerb und die Vermögensverwaltungsbranche ist sehr wettbewerbsintensiv mit moderaten Eintrittsbarrieren. Privatkunden haben zahlreiche Anlagemöglichkeiten, die mit zunehmender Verfügbarkeit von Online-Angeboten wachsen.
Der Ausfall oder die negative Performance von Produkten der Wettbewerber kann zu einem Vertrauensverlust der Kunden und damit auch zu einem Vertrauensverlust in die Vermögensverwaltungsprodukte führen.
Die Höhe der Performancegebühren ist schwer vorhersehbar und die Volatilität, insbesondere in Bezug auf Marktbedingungen, welche außerhalb der Kontrolle der Lloyd Fonds AG liegen, hat einen direkten Einfluss auf das operative Ergebnis des Unternehmens.
5.3.4 Vertriebsrisiken
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | — |
Der Vertriebserfolg wird wesentlich von den nachfolgend aufgeführten Faktoren beeinflusst.
Bei der Generierung der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen und damit bei der Aufrechterhaltung und dem Ausbau der verwalteten Vermögensgegenstände ist die Lloyd Fonds AG auf Vertriebspartner und Vertriebsplattformen Dritter angewiesen. Bei der Umsetzung der Strategie 2023, insbesondere im Zusammenhang mit der LF-Linie, ist das Unternehmen zudem auf die Fähigkeit angewiesen, neue Vertriebskanäle wie Sparkassen, Privatbanken, Versicherungen, Maklerpools, Vermögensverwalter und Family Offices zu erschließen. Es besteht das Risiko, dass die Erschließung neuer Vertriebskanäle hinter den Planungen zurückbleibt und sich damit die Umsetzung der Strategie 2023 verzögert.
Es besteht das Risiko, dass Vertriebspartner ausfallen, da negative Marktentwicklungen, zunehmende regulatorische Anforderungen bei Vertriebspartnern oder Störungen in der Servicequalität bei Lloyd Fonds dazu führen, dass Vertriebspartner ihre Tätigkeit vollständig einstellen oder die Zusammenarbeit mit Lloyd Fonds nicht aufnehmen oder fortsetzen. Die aktuelle Ausgestaltung des Haftungsdachs erlaubt für die Fonds der Lloyd Fonds AG keine Marktbearbeitung außerhalb Deutschlands und keine Durchführung von Marketingmaßnahmen, die sich direkt an Privatkunden richten. Es besteht das Risiko, Absatzpotenziale nicht erschließen zu können. Dies kann die Vertriebstätigkeit selbst und die geplanten Vertriebs- und Absatzziele erheblich beeinträchtigen.
Ferner besteht das Risiko, dass die gesetzlichen Anforderungen, insbesondere die regulatorischen Anforderungen, für die Vertriebstätigkeiten weiter ansteigen. Dies kann die Ausübung der Vertriebstätigkeiten beeinträchtigen oder unmöglich machen. Geplante Vertriebsziele wären in diesem Fall nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Zudem kann der Anstieg von gesetzlichen Anforderungen zu ungeplanten Aufwendungen, etwa für die Erlangung weiterer Genehmigungen oder Pflichtfortbildungen für Vertriebsmitarbeiter, führen.
Zunehmende gesetzliche Vorgaben hinsichtlich der Verwendung/ Verarbeitung persönlicher Daten können zur Folge haben, dass Datenbestände von Kunden nicht oder nur sehr eingeschränkt genutzt werden dürfen. Dies kann die Ansprache von bestehenden und neuen Kunden erschweren und zu einem Vertriebshindernis werden.
5.3.5 Einnahmeausfallrisiko bei Managementerträgen und weiteren Erträgen im Zusammenhang mit den Bestandsinvestments
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | —- |
Die Entwicklung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns hängt auch in maßgeblichem Umfang von der wirtschaftlichen Entwicklung der von der Lloyd Fonds AG gemanagten Bestandsfonds ab.
Schwächephasen auf den relevanten Assetmärkten, wie etwa den Schifffahrts- und Immobilienmärkten, können die wirtschaftliche Situation der vom Konzern emittierten und gemanagten Investments bis hin zur Insolvenz der Fonds beeinträchtigen.
Es besteht das Risiko, dass die Bestandsinvestments sich nicht wie geplant entwickeln, mit der Folge, dass die Einnahmen hieraus vollständig oder geringer ausfallen als im Budget angenommen. Darüber hinaus könnten sich geplante Beteiligungserträge sowie Erlöse aus Vermittlungsleistungen nicht oder nicht im vorgesehenen Umfang realisieren lassen, was ebenso eine Abweichung zum Budget bedeuten würde.
Die wesentlichen Faktoren auf Ebene der Fonds-KGs sind nachstehend beschrieben.
Der Ausfall von Vertragspartnern der Investments, wie Charterern, die aufgrund der schwachen Schifffahrtsmärkte ihrerseits in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, stellt einen wesentlichen Faktor dar.
Ferner wären aus der Insolvenz von Investments Einnahmeausfälle bei den Management- und Treuhandvergütungen die Folge. Es besteht das Risiko, dass die hierfür getroffenen Maßnahmen zur Risikovorsorge nicht ausreichen und budgetierte Einnahmen ganz oder teilweise entfallen. Signifikante bilanzielle Auswirkungen in Bezug auf die Beteiligungen des Konzerns sind hingegen im Wesentlichen nicht zu erwarten, da die Konzerngesellschaften mit geringen Quoten an den betreffenden Gesellschaften beteiligt ist. Sollte es jedoch zu einem kumulierten Eintritt der Einzelrisiken kommen, sind signifikante bilanzielle Auswirkungen nicht ausgeschlossen.
5.3.6 Prospekthaftungsrisiko und Risiken aus der Mithaftung bei Beratungsfehlern
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | — |
Zur Einwerbung von Eigenkapital in Form von Kommanditeinlagen hat die Lloyd Fonds AG Verkaufsprospekte erstellt, für die sie – im Falle des Schadens infolge unrichtiger oder unvollständiger Angaben – als Herausgeberin gegenüber den einzelnen Anlegern haftet. Die Verkaufsprospekte wurden gemäß den „Grundsätzen ordnungsmäßiger Beurteilung von Verkaufsprospekten über öffentlich angebotene Vermögensanlagen“ (IDW S4), einem Standard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., erstellt und entsprechend diesem Standard durch einen Wirtschaftsprüfer begutachtet (Prospektgutachten). Bei sämtlichen geprüften Prospekten hat der Wirtschaftsprüfer die Vollständigkeit, Richtigkeit und Klarheit der Prospektangaben einschließlich der Plausibilität der im Prospekt enthaltenen Werturteile, der Schlüssigkeit von Folgerungen sowie der Darstellung der mit der Kapitalanlage verbundenen Chancen und Risiken im Sinne des IDW S4 grundsätzlich bestätigt, jedoch in Einzelfällen Anmerkungen vorgenommen, die das Prüfungsergebnis nicht einschränken. Zusätzlich wurde für jede Kapitalanlage regelmäßig ein Steuergutachten im Hinblick auf die im Prospekt vorgenommenen steuerlichen Aussagen erstellt.
Bis zum 21. Juli 2013 mussten die Verkaufsprospekte zudem durch die BaFin gebilligt werden. Das Billigungsverfahren umfasste neben einer Vollständigkeitsprüfung auch die Prüfung des Inhalts auf Kohärenz und Verständlichkeit. Allerdings können auch eine Prospektbeurteilung durch einen Wirtschaftsprüfer und die weiteren Maßnahmen keine absolute Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Prospektangaben sowie für den Eintritt des wirtschaftlichen Erfolgs und der steuerlichen Auswirkungen der Kapitalanlage bieten.
Zum 31. Dezember 2019 sind insgesamt 241 (Vj.: 312) gerichtliche Verfahren, die ein Nominalkapital von rund 11,7 Mio. € (Vj.: rund 17,2 Mio. €) sowie rund 0,4 Mio. US-$ (Vj.: rund 0,4 Mio. US-$) betreffen, wegen behaupteter Schadenersatzansprüche aus Prospekthaftung rechtshängig, bei denen die Lloyd Fonds AG oder die Lloyd Treuhand GmbH Beklagte oder Streitverkündete sind. Per 31. Dezember 2019 kommen ferner 109 (Vj.: 218) gerichtliche Verfahren hinzu, in denen eine Bank der Lloyd Fonds AG den Streit verkündet hat. Diese betreffen Zeichnungen von insgesamt nominal rund 0,07 Mio. € (Vj.: rund 0,9 Mio. €) sowie nominal rund 3,8 Mio. US-$ (Vj.: rund 6,1 Mio. US-$).
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass aus den genannten oder zukünftig eingereichten Klagen erfolgreich Schadenersatzansprüche aus der Prospekthaftung wegen falscher oder unvollständiger Angaben gegen die Lloyd Fonds AG oder ihre Tochtergesellschaften geltend gemacht werden. Die Lloyd Fonds AG verfügt in diesen Fällen über entsprechende Versicherungen. Zum jetzigen Zeitpunkt hält die Lloyd Fonds AG es für insgesamt überwiegend wahrscheinlich, dass sie auch weiterhin mit ihren Argumenten vor Gericht durchdringen und sich erfolgreich gegen die Klagen verteidigen kann.
Die Lloyd Fonds AG hat im Jahr 2019 einen Wertpapierprospekt begeben. Es besteht das Risiko, dass im Fall von Fehlern in diesem Wertpapierprospekt die Lloyd Fonds AG aus Prospekthaftung in Anspruch genommen wird.
Soweit Dritte im Auftrag oder im Pflichtenkreis der Lloyd Fonds AG tätig werden, besteht das Risiko, dass die Lloyd Fonds AG für deren Handlungen verantwortlich gemacht wird. Externe Partner werden allerdings sorgfältig betreut, um haftungsrelevantes Handeln zu vermeiden und damit das Haftungspotenzial für die Lloyd Fonds AG zu reduzieren.
Die aktuelle Rechtsprechung zeigt jedoch weiterhin eine zunehmende Tendenz, Aufklärungs- und Beratungspflichten im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Kapitalanlageprodukten auszuweiten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Beratungsfehler von Externen (z. B. Vertriebspartnern), die beim Absatz von Kapitalanlageprodukten von der Lloyd Fonds AG eingeschaltet werden, in zunehmendem Maße in den Verantwortungsbereich des Produktanbieters fallen werden. Dies gilt insbesondere für die Haftung für Beratungsfehler eines Vertriebspartners.
5.3.7 Risiken im Zusammenhang mit den Aufgaben der Lloyd Treuhand GmbH
Eintrittswahrscheinlichkeit | + |
Schadenshöhe | – |
Die Lloyd Treuhand GmbH, eine Tochtergesellschaft der Lloyd Fonds AG, verwaltete Ende 2019 auf der Grundlage von Treuhand- und Verwaltungsverträgen, teilweise treuhänderisch, das Kapital von rund 49.700 Anlegern. Im Rahmen ihrer Verwaltungstätigkeit hat sie bisher sämtliche Rechte und Pflichten der Anleger aufgrund des Treuhandvertrags mit der größtmöglichen Sorgfalt wahrgenommen. Die Mitarbeiter, welche die Treuhandtätigkeiten ausüben, werden daher gezielt im Vorfeld ausgewählt. Zudem wird über Fortbildungen und regelmäßige Qualitätskontrollen eine bestmögliche Zuverlässigkeit erreicht.
Die Lloyd Treuhand GmbH ist teilweise bei Bestandsfonds als Treuhandkommanditistin für diverse Anleger im Handelsregister mit der jeweiligen Hafteinlage dieser Anleger (Treugeber) eingetragen. Es besteht das Risiko, dass die Lloyd Treuhand GmbH im Fall von Auszahlungen von nicht durch Gewinne gedeckten Liquiditätsüberschüssen gemäß §§ 171, 172 IV HGB haftet.
Vor dem Hintergrund, dass die Treuhand selbst wiederum gemäß Treuhandvertrag einen Regressanspruch gegen die jeweiligen Treugeber hat, wird ein ungedeckter möglicher Abfluss von Ressourcen bei der Lloyd Treuhand GmbH als relativ unwahrscheinlich eingeschätzt.
Für die Kommanditisten eines Fonds besteht im Fall der Insolvenz einer Fondsgesellschaft gegebenenfalls das Risiko einer Rückzahlungsverpflichtung für in der Vergangenheit vorgenommene Auszahlungen, die nicht durch Gewinne der Gesellschaft gedeckt sind. Soweit hier der Konzern als Treuhandgesellschaft fungiert, ist auch die Lloyd Fonds AG betroffen, da es zu beträchtlichen Liquiditätsabflüssen bei der Lloyd Treuhand GmbH kommen kann, sofern die Treuhand als Treuhandkommanditistin für die Anleger tätig ist. Die Erstattungsansprüche der Treuhandgesellschaft gegenüber den Anlegern müssten dann individuell durchgesetzt werden.
5.3.8 Rechtliche Risiken
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | — |
Bei im Ausland gefällten Urteilen kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Sachverhalt anders und ggf. nachteiliger beurteilt wird, als dies vor deutschen Gerichten der Fall wäre. Ein ausländisches Urteil entfaltet ggf. aber dennoch Bindungswirkung vor deutschen Gerichten mit der Folge, dass eine gerichtliche Entscheidung nicht mehr abänderbar ist.
Aus Fehlern bei Vertragsverhandlungen und im Falle von Vertragsverletzungen können sich Schadenersatzansprüche ergeben. Es bestehen Vertragsrisiken aus geschlossenen Verträgen, z. B. aus der Zusammenarbeit mit Banken, Vertriebspartnern, Beratern und anderen Geschäftspartnern. Vertragsverstöße können auch in der Nichteinhaltung vertraglicher Vorgaben oder der Missachtung von Form- und Fristvorschriften in Verträgen liegen. Vertragsverletzungen können die Geschäftstätigkeit des Unternehmens erheblich beeinträchtigen und eine finanzielle Verpflichtung der Lloyd Fonds AG auslösen.
5.3.9 Risiko im Zusammenhang mit den aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen und das Risiko von Gesetzesverstößen
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | — |
Die Lloyd Fonds AG unterliegt einer Vielzahl von Regulierungs- und Aufsichtsregimen, und die Einhaltung dieser Regeln und Vorschriften ist kostspielig, zeitaufwändig und komplex. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften kann zu Geldbußen und/oder einem vorübergehenden oder dauerhaften Verbot bestimmter Tätigkeiten führen. Insbesondere durch die Übernahme der Mehrheit an den regulierten Gesellschaften SPSW Capital GmbH und Lange Assets & Consulting GmbH unterliegt die Lloyd Fonds AG in verstärktem Maße den aufsichtsrechtlichen Vorgaben.
Aufgrund der Regelungstiefe und den permanenten Regelungserneuerungen/-ergänzungen besteht das Risiko, dass der Lloyd Fonds AG die aufsichtsrechtlichen Regelungen nicht ausreichend transparent genug sind. Hieraus können Verstöße gegen Vorschriften und Anordnungen der nationalen Aufsichtsbehörden resultieren, die eine Haftung der Lloyd Fonds AG nach sich ziehen können (z.B. in Form von Bußgeldern).
Im Fall von Verstößen sehen die gesetzlichen Regelungen teils erhebliche Sanktionen, z. B. in Form von drastischen Bußgeldern, vor. Auch jenseits der aufsichtsrechtlichen Vorgaben kann es zu Verstößen gegen gesetzliche Vorschriften (z. B. Geldwäschegesetz, Urheberrecht, Lizenzrecht, Datenschutzrecht) oder Verordnungen sowie zu Fehlern, fehlerhafter Auslegung (z. B. bei fiskalischen Bestimmungen oder in Bezug auf das KAGB) oder Fristversäumnissen kommen.
Aus aufsichtsrechtlichen Auflagen und Genehmigungserfordernissen kann sich zudem eine Erhöhung des Aufwands bei der Lloyd Fonds AG oder ihren Tochtergesellschaften ergeben.
Daneben besteht das Risiko, dass die als Haftungsdach fungierende Lange Assets & Consulting GmbH diese Funktion nicht mehr ausüben kann, z. B. wenn sie die aufsichtsrechtlichen Anforderungen nicht mehr im erforderlichen Maß erfüllt. Dies hätte zur Folge, dass bei den laufenden Fonds der LF-Linie ein neues Haftungsdach gefunden werden müsste und gegebenenfalls geplante Einnahmen hierdurch entfallen.
5.3.10 Steuerliche Risiken
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | — |
Es besteht das Risiko, dass Beurteilungs- oder Beratungsfehler oder Fristversäumnisse im steuerlichen Bereich auftreten. Dies kann dazu führen, dass steuerliche Folgen eintreten, die für die Lloyd Fonds AG nachteilig sind, oder es bei Fristversäumnissen zu Zwangsgeldern oder Verspätungszuschlägen durch die Finanzverwaltung kommt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Vertragsprüfungen in steuerlicher Hinsicht nicht oder nur unzureichend durchgeführt werden, was ebenfalls zu nachteiligen steuerlichen Folgen für die Lloyd Fonds AG führen kann.
Aufgrund der Vielzahl an Beteiligungen besteht das Risiko, dass es zu Veränderungen bei der steuerlichen Veranlagung, etwa aufgrund geänderter Sonderbetriebsergebnisse oder auch durch Betriebsprüfungen auf Ebene der Beteiligungsgesellschaften, kommt. Dies könnte dazu führen, dass die Lloyd Fonds AG Steuernachzahlungen leisten muss.
5.4 Organisations- und Personalmanagementrisiken
Eintrittswahrscheinlichkeit | +++ |
Schadenshöhe | — |
Der Erfolg des Unternehmens hängt in hohem Maße von den Fähigkeiten und dem Fachwissen der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder ab, die über langjährige Branchenerfahrung verfügen, die es ihnen ermöglicht, eine entscheidende Rolle beim Wachstum und bei der Weiterentwicklung des Geschäfts der Gesellschaft zu übernehmen. Sollten eines oder mehrere der Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder nicht mehr zur Verfügung stehen, könnte dies das Wachstum und die Weiterentwicklung des Unternehmens deutlich beeinträchtigen, Entsprechendes gilt für Geschäftsführungsmitglieder sowie qualifizierte Führungskräfte in Schlüsselpositionen. Für den wirtschaftlichen Erfolg der Lloyd Fonds AG ist es deshalb unerlässlich, dass qualifizierte Führungs- und Fachkräfte in ausreichender Zahl für die Lloyd Fonds AG tätig sind, um nachteilige Auswirkungen auf die Gesellschaften im Konzern und ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung auszuschließen. Eine überdurchschnittliche Fluktuation von Mitarbeitern, insbesondere von Führungs- und Fachkräften in Schlüsselpositionen, könnte dazu führen, dass Positionen nicht adäquat neu oder nur mit Verzögerung besetzt werden können und damit personelle Kapazitätsengpässe nach sich ziehen. Entsprechendes gilt für die Besetzung neu geschaffener Positionen. Aufgrund falscher Personalentscheidungen können Fehl- und /oder Unterbesetzungen entstehen. Dies könnte Verzögerungen bei der Aufgabenerledigung zur Folge haben und den Eintritt von Fehlentscheidungen oder Managementfehlern begünstigen.
5.5 IT-Risiken
Eintrittswahrscheinlichkeit | + |
Schadenshöhe | — |
Lloyd Fonds ist stark auf seine IT-Systeme angewiesen, einschließlich der Bereitstellung von Informationen für Kunden und Mitarbeiter und der Führung von Finanzunterlagen. Die ständige Verfügbarkeit von IT-Systemen ist daher für die Lloyd Fonds AG Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Abwicklung des Geschäfts. Auch steht das Unternehmen in der Pflicht, jederzeit die Sicherheit sensibler Daten, insbesondere von Kunden, zu gewährleisten. Zur Minimierung des Risikos von Systemausfällen hat die Lloyd Fonds AG zahlreiche Sicherungsmaßnahmen ergriffen. Dazu zählen die redundante Virtualisierung von Servern und moderne Back-up-Systeme inklusive externer Datensicherung sowie Notfallpläne für eine schnellstmögliche Wiederherstellung der Systeme. Zum Schutz von Daten und IT-Systemen werden unter anderem Firewall-Systeme, Virenschutz- und Verschlüsselungsprogramme sowie Zutritts- und Zugriffskontrollsysteme eingesetzt, die regelmäßig oder gegebenenfalls anlassbezogen aktualisiert werden.
5.6 Finanzwirtschaftliche Risiken
5.6.1 Liquiditätsrisiko
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | — |
Das Geschäftsumfeld, in dem der Konzern operiert, macht es notwendig, die Flexibilität in der Finanzierung beizubehalten, indem ausreichend Liquiditätsreserven vorgehalten werden. Ferner setzt die Umsetzung der Geschäftsziele die Aufbringung von Eigen- oder Fremdkapital voraus. Das maximale Risiko besteht in der Insolvenz aufgrund von Zahlungsunfähigkeit. Sofern es zur Verringerung der Liquiditätsdecke des Konzerns kommt und in der Folge ein entsprechender Finanzbedarf entsteht, besteht das Risiko, dass keine geeigneten Finanzierungspartner oder Eigenkapitalgeber gefunden werden können und der Liquiditätsbedarf des Konzerns nicht oder nur zu nachteiligen oder wirtschaftlich nicht vertretbaren Konditionen gedeckt werden kann. Darüber hinaus könnten sich die Finanzierungsaufwendungen durch einen Anstieg der Zinssätze erhöhen.
Für das kurzfristige Liquiditätsmanagement greift die Finanzabteilung auf eine rollierende Liquiditätsplanung zurück, die einen Planungshorizont von bis zu einem Jahr abbildet. Daneben kommt eine mittelfristige Finanzplanung für die jeweils folgenden vier Geschäftsjahre zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein integriertes Planungsmodell, das aus einer Plan-GuV und einer Plan-Bilanz besteht. Sowohl die kurzfristige Liquiditätsplanung als auch das mittelfristige Modell bauen auf der aktuellen Geschäftsplanung des Konzerns auf und sind miteinander abgestimmt.
Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns belaufen sich zum 31. Dezember 2019 auf insgesamt 49,7 Mio. € (Vj.: 7,5 Mio. €). Weitere Details, insbesondere hinsichtlich der Fälligkeitsstruktur, finden sich im Konzernanhang unter Ziffer 6.3.2.3.
Die Liquiditätslage des Konzerns wird als stabil eingeschätzt. Dennoch können etwaige nicht geplante liquiditätswirksame Ereignisse ein Risiko darstellen. Hierbei kann es sich grundsätzlich um den Ausfall geplanter Einnahmen oder zusätzliche nicht geplante Ausgaben handeln. Im Fall des kumulierten Eintritts mehrerer Ereignisse sind negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Konzerns zu erwarten.
5.6.2 Bewertungs- und Forderungsausfallrisiko
Eintrittswahrscheinlichkeit | +++ |
Schadenshöhe | — |
Die Bewertung von Beteiligungen des Konzerns ist wie in den Vorjahren aufgrund der Marktentwicklungen einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Dies betrifft neben den Anteilen, die die Lloyd Fonds AG an eigenen Fonds hält, auch die Beteiligungen des Konzerns an verbundenen und assoziierten Unternehmen primär aus dem Bestandsgeschäft. Diesem Risiko trägt die Lloyd Fonds AG durch eine fortlaufende Überprüfung der bestehenden Beteiligungsansätze und Forderungen im Zusammenspiel mit der Analyse von Finanzdaten der wesentlichen Beteiligungen Rechnung. Auf Basis der regelmäßig durchgeführten Wertminderungstests wurden bereits in den Vorjahren zum Teil umfangreiche Abwertungen von Beteiligungsansätzen bei einigen dieser Gesellschaften vorgenommen und damit grundsätzlich das Risiko für weitere Wertminderungen gesenkt. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Abwertungen der Beteiligungsansätze und Forderungen vorgenommen werden müssen. In Einzelfällen sind im Fall einer schwachen gesamtwirtschaftlichen Lage und weiterhin schwacher Schifffahrtsmärkte zusätzliche Wertberichtigungen nicht ausgeschlossen.
Das Kapitalmarktumfeld hat zudem erhebliche Auswirkungen bezüglich drohender Forderungsausfälle und damit auf die Risikoposition des Konzerns. Dem Risiko ist die Lloyd Fonds AG bereits in den Vorjahren durch die Vornahme umfangreicher Abwertungen begegnet. Auch im Berichtsjahr wurden Abwertungen im Forderungsbestand vorgenommen und damit die Werthaltigkeit der Forderungen angepasst. Jedoch wird dem Marktrisiko durch laufende Überprüfung der Werthaltigkeit von Forderungen mit einer kontinuierlichen und nachhaltigen Verbesserung des Debitorenmanagements Rechnung getragen. Ziel ist dabei die zeitnahe Realisierung von Zahlungseingängen und die damit verbundene Verminderung des Bestands an fälligen Forderungen.
Trotz der auch im Berichtsjahr durchgeführten Wertberichtigungen sind weitere Verluste und entsprechende Liquiditätsausfälle aus Forderungsausfällen nicht ausgeschlossen. Etwaige Forderungen der Lloyd Treuhand GmbH gegenüber den Treugebern aus Auszahlungen können hiervon betroffen sein. Diesem Risiko wurde durch die Schaffung und Umsetzung eines Maßnahmenplans begegnet, der verschiedene Vorgehensweisen, wie z. B. die Erreichung eines Vergleichs mit Gläubigern oder die Abtretung des Regressanspruchs der Treuhand an Gläubiger, vorsieht. Für weitere Analysen verweisen wir auf den Konzernanhang unter Ziffer 6.3.1.3
5.6.3 Risiken aus Eventualverbindlichkeiten
Eintrittswahrscheinlichkeit | + |
Schadenshöhe | — |
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Lloyd Fonds AG auch jenseits der auf die Treuhand entfallenden Risiken (siehe hierzu: Risiken im Zusammenhang mit den Aufgaben der Lloyd Treuhand GmbH, Ziffer 5.3.7) aus den bestehenden Eventualverbindlichkeiten in Anspruch genommen wird. Die zum 31. Dezember 2019 ausgewiesenen Eventualschulden des Lloyd Fonds-Konzerns belaufen sich auf insgesamt 34,6 Mio. € (Vj.: 24,8 Mio. €). Nach Abzug der Ausgleichsansprüche aus Gesamtschuldverhältnissen, die im Jahr 2019 31,3 Mio. € (Vj.: 21,5 Mio. €) betrugen, beträgt das Nettohaftungsvolumen 3,3 Mio. € (Vj.: 3,3 Mio. €). Bezüglich der Einzelheiten und der Zusammensetzung der Eventualschulden verweisen wir auf Ziffer 6.9.2 des Konzernanhangs.
5.6.4 Zinsänderungs- und Währungsrisiko
Eintrittswahrscheinlichkeit | ++ |
Schadenshöhe | — |
Unter dem Zinsänderungsrisiko versteht man das Risiko, dass der Zeitwert oder zukünftige Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen des Marktzinssatzes schwanken. Zudem ist denkbar, dass zukünftig Negativzinsen auf Guthaben bei Banken erhoben werden. Auswirkungen auf die Höhe der zukünftigen Zinserträge und -aufwendungen des Konzerns und Einfluss auf die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten können die Folge sein. Zum Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Zinsänderungsrisiken. Für weitere Details verweisen wir auf Ziffer 6.3.1.2 des Konzernanhangs. Auf Konzernebene bestehen derzeit Fremdwährungsrisiken in US-Dollar, die im Wesentlichen durch die Stichtagsbewertung der entsprechenden monetären Posten entstehen. Unter den monetären Posten werden Zahlungsmittel, Forderungen und Verbindlichkeiten zusammengefasst. Fremdwährungsrisiken wird bei Zahlungseingängen in Fremdwährung durch eine zeitnahe Konvertierung in Euro begegnet. Zum Abschlussstichtag bestehen daher keine signifikanten Bewertungsrisiken.
5.7 Gesamtaussage zur Risikosituation
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses sind keine existenzbedrohenden Einzelrisiken bekannt. Bei den identifizierten Risiken mit einer gravierenden Schadenshöhe besteht nach Einschätzung der Konzernleitung eine mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit. Allerdings könnte ein kumulierter Eintritt von Einzelrisiken den Fortbestand des Unternehmens gefährden.
Wie stark die weltweite Verbreitung des Coronavirus Auswirkungen auf die globale Konjunktur haben wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Die zahlreichen Einschränkungen der Mobilität in vielen Ländern werden zu deutlichen Rückschlägen bei den Wirtschafts- und Unternehmensdaten führen. Diese Entwicklung findet auch in den starken Kursverlusten an den Weltbörsen ihren Niederschlag. Gleichzeitig ist nach Überwindung des Virus eine kräftige Erholung der Wirtschaft zu erwarten, nicht zuletzt wegen Nachholeffekten. Der Lloyd Fonds-Konzern ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie die gesamte Finanzdienstleistungsbranche betroffen. Negative Auswirkungen auf die Performance des Kerngeschäftes können nicht ausgeschlossen werden und führen voraussichtlich zu Plananpassungen. Die Dauer und Intensität der Auswirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsicher und daher nicht abschließend quantifizierbar.
5.8 Wesentliche Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems
5.8.1 Elemente des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem des Lloyd Fonds-Konzerns umfasst sämtliche Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.
Im Zentrum des internen Kontrollsystems stehen das interne Steuerungssystem sowie das interne Überwachungssystem. Zuständig für die Steuerung des internen Kontrollsystems des Konzerns ist der zentrale Bereich Finanzen, dem Rechnungswesen, „IFRS“, Controlling und Steuern zugeordnet sind. Das interne Überwachungssystem umfasst sowohl prozessintegrierte als auch prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen. Als prozessintegrierte Maßnahmen kommen sowohl individuelle Kontrollen, wie beispielsweise das „Vier-Augen-Prinzip“, als auch IT-gestützte Kontrollen zum Einsatz. Zusätzlich werden durch spezifische Konzernfunktionen wie z. B. Konzern-Recht bzw. Finanzen prozessintegrierte Überwachungen sichergestellt. Des Weiteren bestehen prozessunabhängige Kontrollen, die im Wesentlichen durch den Aufsichtsrat und sonstige Prüfungsorgane wahrgenommen werden.
Das rechnungslegungsbezogene Risikomanagementsystem ist in das auf Seite 50 beschriebene Risikomanagementsystem des Lloyd Fonds-Konzerns integriert. Es ist auf die signifikanten Risiken des Unternehmens im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess, einschließlich der Erstellung des Konzernabschlusses und der externen Berichterstattung, ausgerichtet.
Kernelement ist dabei die Früherkennung, Steuerung und Überwachung von Risiken, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken können.
5.8.2 Aufbauorganisation
Der Lloyd Fonds-Konzern verfügt über einen zentralen Bereich Finanzen. Das Rechnungswesen sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Tochterunternehmen, mit Ausnahme der SPSW Capital GmbH, sowie die Erstellung der deutschen handelsrechtlichen Einzelabschlüsse wird dort abgebildet.
Konzernweite Richtlinien und Verfahrensanweisungen gewährleisten die Sicherstellung einer zeitnahen, vollständigen, richtigen und effizienten Erfassung der Geschäftsvorfälle. Dem zentralen Bereich Finanzen zugeordnet ist auch der Bereich „IFRS“. Hier werden die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften von den deutschen handelsrechtlichen bzw. lokalen ausländischen Vorschriften auf die Ansatz- und Bewertungsmethoden der International Financial Reporting Standards (IFRS) übergeleitet sowie die Konsolidierung der einzelnen Gesellschaften und die daraus folgende Aufstellung des Konzernabschlusses.
Die buchhalterische Erfassung der einzelnen Geschäftsvorfälle einschließlich erforderlicher IFRS-Anpassungen wird EDV-gestützt mithilfe der Finanzbuchhaltungssoftware FibuNet durchgeführt. Das Programm wird ferner für die Zusammenführung der Einzelgesellschaften zu einem Summenabschluss und die Erfassung der Konsolidierungsbuchungen eingesetzt. Wesentliche in FibuNet eingebundene Vorsysteme sind das Programm SFirm der Star Finanz-Software Entwicklung und Vertriebs GmbH sowie das Enterprise Resource Planning (ERP)-System DC-Fonds des Herstellers Devcon. DC-Fonds dient insbesondere der Organisation, Steuerung und Überwachung der Treuhandverwaltung der von der Lloyd Fonds AG initiierten Anlageprodukte. Neben diesen integrierten Systemen verfügt die Lloyd Fonds AG über ein IT-gestütztes Tool zur Bewertung von Schiffsbeteiligungen.
5.8.3 Ablauforganisation
Die Erstellung des Konzernabschlusses und die externe Berichterstattung erfolgen in Form eines strukturierten Prozesses auf Basis eines zwischen den einbezogenen internen Abteilungen sowie externen Partnern abgestimmten Zeitplans. Dabei werden auch Fristen für die Lieferung von abschlussrelevanten Informationen, die außerhalb des Rechnungswesens generiert werden, vereinbart. Beispiele hierfür sind Informationen aus dem Fondsmanagement für die Bewertung von Beteiligungen oder Abschlüsse von assoziierten Unternehmen für die Bilanzierung nach der Equity-Methode. Die Erhebung von abteilungs- und unternehmensfremden Daten erfolgt auf der Grundlage von zuvor festgelegten individuellen Anforderungsprofilen. Der Prozess beinhaltet auch eine Rücklaufkontrolle zur Sicherstellung des rechtzeitigen Eingangs vollständiger Informationen. Der Konsolidierungsprozess erfolgt in Form einer Gesamtkonsolidierung auf Ebene der Lloyd Fonds AG. Dementsprechend werden aktuell keine Teilkonzernabschlüsse erstellt.
Zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses beinhaltet der Erstellungsprozess eine Vielzahl von Kontrollen. Hierbei handelt es sich um präventive und nachgelagerte aufdeckende Kontrollen. In den Bereich der präventiven Kontrollen fallen insbesondere Genehmigungs- und Freigabeverfahren, beispielsweise im Rahmen der Eingangsrechnungserfassung und beim Zahlungsverkehr. Bestimmte Transaktionen, die sich wegen ihres Umfangs oder ihrer Komplexität auf den Konzernabschluss auswirken können, sind ebenfalls nach einem festgelegten Verfahren freizugeben. Zudem werden die zentralen Bereiche Finanzen und Recht direkt als interne Berater in die Gestaltung von bedeutenden Verträgen, beispielsweise im Rahmen des Abschlusses von Miet- oder Dienstleistungsverträgen, mit eingebunden. Infolgedessen erhält der Bereich Finanzen Informationen aus erster Hand, um die richtige bilanzielle Behandlung dieser Vorgänge sicherzustellen.
Die aufdeckenden Kontrollen finden in den verschiedenen Phasen des Abschlussprozesses statt. Hier kommt insbesondere das „Vier-Augen-Prinzip“ zum Tragen. Sämtliche Einzelabschlüsse werden von der Leitung des Bereichs Finanzen geprüft, bevor sie für die weitere Verarbeitung durch den Bereich „IFRS“ freigegeben werden. Im Rahmen der Überleitung der Abschlüsse auf die IFRS-Vorschriften und der Konsolidierung erfolgt darüber hinaus eine zusätzliche Plausibilisierung und Abstimmung der einzelnen Abschlüsse. Anfang 2020 soll mit der Einführung einer internen Revision für den Lloyd Fonds-Konzern begonnen werden. Deren Aufgabenbereich wird auch darin bestehen, die Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses z. B. durch nachgelagerte aufdeckende Kontrollen zu unterstützen.
6 Nachtragsbericht
Seit dem 1. Januar 2020 ist Achim Plate Vorstandsvorsitzender (CEO) der Lloyd Fonds AG. Die Bestellung hat eine Laufzeit von vier Jahren. Als CEO verantwortet Achim Plate maßgeblich die Strategie der Lloyd Fonds AG und die digitalen Assetlösungen im Geschäftsbereich LF-System. Zudem wird Herr Plate den Vertrieb in den drei Geschäftsfeldern der Lloyd Fonds AG integriert weiterentwickeln. Außerdem wird Herr Plate die geplante Stiftung aufbauen. Damit ergeben sich folgende weitere Zuständigkeiten für Klaus M. Pinter, CFO, und Michael Schmidt, CIO: Klaus M. Pinter verantwortet das Ressort Finanzen, Legal, die Assetbereiche Immobilien, Schifffahrt und Special Assets, das Treuhandgeschäft sowie die Konzernkommunikation. Michael Schmidt verantwortet den Geschäftsbereich Publikumsfonds (LF-Linie) sowie die Vermögensverwaltung (LF-Vermögen).
Der Aufsichtsrat der Lloyd Fonds AG besteht laut Satzung aus fünf Mitgliedern. Auf Antrag der Lloyd Fonds AG hat das zuständige Registergericht als Nachfolger von Herrn Plate und Herrn Soltau die Herren Jörg Ohlsen und Peter Zahn zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats, zunächst bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2020 bestellt. Der Aufsichtsrat wählte zudem Dr. Stefan Rindfleisch zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft sowie Oliver Heine zu dessen Stellvertreter für den Zeitraum bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2020 beschließt.
Die Lloyd Fonds AG und die Umweltstiftung WWF Deutschland haben eine strategische Partnerschaft abgeschlossen. Hauptziel der Partnerschaft ist es, Umwelt- und Ressourcenschutz mittels nachhaltiger Investments zu fördern. Die seit dem 1. Januar 2020 bestehende Partnerschaft ist langfristig angelegt und hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren.
Für die digitale Vermögensverwaltung im LF-System wurde 2019 die LAIC Vermögensverwaltung GmbH i. G. gegründet. Sie ist eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der LAIC Capital GmbH. Die BaFin erteilte der Gesellschaft u. a. unter der aufschiebenden Bedingung der ordnungsgemäßen Eintragung im Handelsregister am 16. März 2020 die Erlaubnis, gemäß § 32 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 KWG die Anlagevermittlung, Anlageberatung, Abschlussvermittlung und die Finanzportfolioverwaltung zu erbringen.
Bezüglich des Büroobjektes in Utrecht (Niederlande, Fonds Holland V) konnte die Fondsgeschäftsführung mit einem institutionellen Investor einen Kaufvertrag schließen. Der Übergang Nutzen/Lasten erfolgte Mitte März 2020.
Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen des Lloyd Fonds-Konzerns ist im erheblichen Umfang von Faktoren abhängig, auf die die Lloyd Fonds AG keinen Einfluss hat. Dies können z. B. aktuelle Entwicklungen wie der Coronavirus sein. Wie stark die weltweite Verbreitung des Coronavirus Auswirkungen auf die globale Konjunktur haben wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Die zahlreichen Einschränkungen der Mobilität in vielen Ländern werden zu deutlichen Rückschlägen bei den Wirtschafts- und Unternehmensdaten führen. Diese Entwicklung findet auch in den starken Kursverlusten an den Weltbörsen ihren Niederschlag. Gleichzeitig ist nach Überwindung des Virus eine kräftige Erholung der Wirtschaft zu erwarten, nicht zuletzt wegen Nachholeffekten. Der Lloyd Fonds-Konzern ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie die gesamte Finanzdienstleistungsbranche betroffen. Negative Auswirkungen auf die Performance des Kerngeschäftes können nicht ausgeschlossen werden und führen voraussichtlich zu Plananpassungen. Die Dauer und Intensität der Auswirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsicher und daher nicht abschließend quantifizierbar.
7 Prognosebericht
7.1 Gesamtwirtschaftliches und branchenbezogenes Umfeld
In den folgenden Prognosen sind Annahmen enthalten, deren Eintritt nicht sicher ist; diese basieren größtenteils auf dem Stand vor der Coronakrise. Sofern eine oder mehrere Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen wesentlich von den dargestellten Prognosen abweichen. Wie stark die weltweite Verbreitung des Coronavirus Auswirkungen auf die globale Konjunktur haben wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Die zahlreichen Einschränkungen der Mobilität in vielen Ländern werden zu deutlichen Rückschlägen bei den Wirtschafts- und Unternehmensdaten führen.
7.1.1 Entwicklung der Weltwirtschaft
Für das Jahr 2020 wird eine leichte Belebung der Weltwirtschaft erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll um 3,3 % wachsen. Im Handelskonflikt zwischen den USA und China soll es zunächst nicht zu einer weiteren Eskalation kommen. Im Euroraum soll sich die moderate wirtschaftliche Expansion fortsetzen. Die günstigen Finanzierungsbedingungen und die für den Euroraum insgesamt leicht expansiv ausgerichtete Finanzpolitik halten an.
Wie stark die weltweite Verbreitung des Coronavirus Auswirkungen auf die globale Konjunktur haben wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Die zahlreichen Einschränkungen der Mobilität in vielen Ländern werden zu deutlichen Rückschlägen bei den Wirtschafts- und Unternehmensdaten führen. Diese Entwicklung findet auch in den starken Kursverlusten an den Weltbörsen ihren Niederschlag. Gleichzeitig ist nach Überwindung des Virus eine kräftige Erholung der Wirtschaft zu erwarten, nicht zuletzt wegen Nachholeffekten.
7.1.2 Wirtschaftsentwicklung in Deutschland
Für das Jahr 2020 erwartet die Bundesregierung eine Zunahme des BIP von 1,1 %. Die konjunkturelle Dynamik soll dabei zum Jahresauftakt 2020 noch verhalten bleiben. Im weiteren Verlauf soll die Wirtschaft wieder leicht an Fahrt aufnehmen, wobei die Entwicklung der Wirtschaft zweigeteilt bleibt. Einer robusten Binnenwirtschaft, gestützt durch steigende Einkommen, steuerliche Entlastungen und dynamische Staatsausgaben, soll die konjunkturelle Schwäche der exportorientierten Industrie gegenüberstehen. Zu den Auswirkungen des Coronavirus siehe Ziffer 7.1.1.
7.1.3 Kapitalmarktentwicklung
Die Fondsbranche in Deutschland blickt aufgrund der haussierenden Börsen auf ein gutes Jahr 2019 zurück und schaut optimistisch in die Zukunft. Nach einer Umfrage des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. geht die Branche von unverändert niedrigen Zinsen aus. Dies soll die Nachfrage der Anleger nach Fondsprodukten weiter antrieben. Als Belastungsfaktoren für das Branchenwachstum befürchtet die Fondsbranche u. a. geopolitische Unsicherheiten, eine negative Entwicklung an den Börsen, die wachsende Regulierung sowie zunehmenden Margendruck. Sie plant dabei, in die Digitalisierung von Prozessen, insbesondere in der Fondsadministration, in die Modernisierung der EDV sowie in Cybersicherheit zu investieren. Zu den Auswirkungen des Coronavirus siehe Ziffer 7.1.1.
7.1.4 Marktentwicklung Immobilien
Der deutsche Immobilienmarkt erlebte angesichts des historisch niedrigen Zinsniveaus in den letzten Jahren eine Boomphase. Die Nachfrage nach Immobilien in Deutschland dürfte auch im Jahr 2020 hoch bleiben, da das Zinsniveau nach wie vor sehr niedrig sein soll. Deutschland sollte dabei aufgrund seiner föderalen Struktur und der wirtschaftlichen und politischen Stabilität eines der Hauptzielländer für Immobilieninvestoren bleiben. Zu den Auswirkungen des Coronavirus siehe Ziffer 7.1.1.
7.1.5 Marktentwicklung Schifffahrt
Die fundamentalen Voraussetzungen (Angebot/Nachfrage) sollen für die Containerschifffahrt günstig sein. Aufgrund der Treibstoffverteuerung infolge der neuen IMO-Regularien ist zu erwarten, dass die Linien- und Tramp-Reeder die Fahrtgeschwindigkeiten der Schiffe absenken, um ihre Margen zu steigern. Dies wiederum erhöht den allgemeinen Bedarf an Tonnage und sollte sich positiv in den Zeitcharterraten niederschlagen. Auch in der Tankschifffahrt gehen viele Marktteilnehmer für das Jahr 2020 von höheren Charterraten aus. Zudem könnte auch von den ab 2020 geltenden veränderten gesetzlichen Vorgaben zur Einhaltung von Schwefelobergrenzen vorübergehend ein positiver Effekt auf die Angebots-/ Nachfragerelation ausgehen. Zu den Auswirkungen des Coronavirus siehe Ziffer 7.1.1.
7.1.6 Marktentwicklung Weitere Assets: Flugzeuge, Private Equity, Britische Kapitallebensversicherungen
Der Coronavirus soll sich erheblich auf den Luftverkehr auswirken. Die International Air Transport Association (IATA) prognostiziert aktuell einen Rückgang der Umsätze im Passagierverkehr für das Jahr 2020 um 19 %.
Laut einer Umfrage von PwC unter Finanzinvestoren soll Deutschland, gefolgt von Schweden und Niederlande, im Jahr 2020 das attraktivste Land für Unternehmenskäufe und -verkäufe sein. Der EU-Austritt Großbritanniens macht das Land weniger attraktiv.
Ähnlich wie in der Private Equity-Branche haben die nicht zuletzt durch die Brexit-Entscheidung mit vielen Unsicherheitsfaktoren behafteten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie das anhaltende Niedrigzinsumfeld auch weiterhin großen Einfluss auf die Renditeerwartungen der britischen Versicherer.
Zu den Auswirkungen des Coronavirus siehe Ziffer 7.1.1.
7.2 Unternehmensentwicklung
Mit dem Abschluss der Strategie 2019+ positioniert sich die Lloyd Fonds AG mit der „Strategie 2023“ als integrierter Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital.
Die Erfüllung der Kundenbedürfnisse soll die Strategie bestimmen. Damit sollen sich die Anlagebedürfnisse sämtlicher Zielgruppen, vom Privatanleger bis hin zum institutionellen Investor, gezielt abbilden lassen. Transparentes aktives Asset Management, zukunftsweisende digitale Lösungen und individuelle und institutionelle Vermögensverwaltung sollen den Mehrwert für die Kunden bilden. Mit dieser an den Kundenbedürfnissen ausgerichteten Strategie will die Lloyd Fonds AG weiter primär organisch, aber auch anorganisch über weitere Akquisitionen, wachsen.
Ziel der „Strategie 2023“ ist es, die Lloyd Fonds AG mittelfristig als Qualitätsführer im Fonds- und Vermögensmanagement in Deutschland zu positionieren.
In der Säule „Fonds“ bietet die Lloyd Fonds AG eine klar strukturierte Palette von offenen Investmentfonds für ein breites Publikum an. Erfahrene Asset Manager mit nachweisbarem Track Record steuern diese aktiv mit klar definierten Anlagezielen und transparenten Rendite- und Risikoprofilen. Die Fondspalette soll weiter ausgebaut werden. Dabei soll das Thema „Nachhaltigkeit“ eine besondere Bedeutung haben. Die Publikumsfonds der Lloyd Fonds AG berücksichtigen bereits relevante und materielle Nachhaltigkeitsparameter in ihrem Investmentprozess und Erfüllen die Kriterien des UN Global Compact. Mit dem Lloyd Fonds – Green Dividend World wurde im Dezember 2019 zudem der erste Nachhaltigkeitsfonds, der die Partnerschaft mit dem WWF Deutschland umsetzt, aufgelegt. Der Aktienfonds zielt auf attraktive Dividenden und weltweite Renditechancen mit Unternehmen, die einen Beitrag zu den umweltbezogenen Sustainable Development Goals (SDGs) leisten. Zur umweltorientierten Begleitung dieses Fonds wurde im Januar 2020 eine strategische Partnerschaft mit dem WWF Deutschland geschlossen.
In der Säule „Vermögen“ bietet die Hamburger Vermögensverwaltung Lange Assets & Consulting GmbH eine Finanzportfolioverwaltung unter Nutzung der Marktkompetenz der Lloyd Fonds-Gruppe für Anlagen in Direktinvestments, Fonds und Immobilien an. Die Lloyd Fonds AG plant mittelfristig, ihre Kunden an jedem ihrer drei Standorte durch eine Vermögensverwaltung zu betreuen.
In der Säule „System“ wird Kunden über die Zweitmarke LAIC eine digitale Anlagelösung zum Vermögenserhalt sowie zur Vermögensmehrung zunächst in einem Individualdepot angeboten. Dafür wurde ein eigener, KI-gesteuerter Algorithmus entwickelt. Der LAIC-Advisor verfolgt einen ganzheitlichen, lösungsorientierten Investmentansatz. In Abgrenzung zum Wettbewerb fokussiert sich die digitale Vermögensverwaltung auf aktiv gemanagte Fonds zur Generierung von Alpha und mischt ETFs lediglich zur Kostenoptimierung bei. Aus einem Investmentuniversum von rund 10.000 aktiv gemanagten Publikumsfonds und etwa 400 ETFs trifft der LAIC-Advisor eine Vorauswahl unter Berücksichtigung definierter individueller Kriterien der Investoren. Der KI-gesteuerte Algorithmus strebt dabei eine maximale Gesamtrendite bei minimalem Risiko unter Berücksichtigung der gewählten Risikoklasse an. Dabei wird das individuelle Depot permanent optimiert.
Für das digitale Angebot wurde die LAIC Vermögensverwaltung GmbH gegründet. Die BaFin erteilte der Gesellschaft u. a. unter der aufschiebenden Bedingung der ordnungsgemäßen Eintragung im Handelsregister am 16. März 2020 die Erlaubnis, gemäß § 32 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 KWG die Anlagevermittlung, Anlageberatung, Abschlussvermittlung und die Finanzportfolioverwaltung zu erbringen.
Das Team von LAIC besteht aus langjährig erfahrenen Kapitalmarktexperten, hochspezialisierten Softwareentwicklern und quantitativen Analysten. Für das Jahr 2020 plant die Lloyd Fonds AG die Auflage weiterer Kundenlösungen in eigenen LAIC-Fonds-Strategien.
Technisch umgesetzt wird das gesamte Geschäftsmodell der Lloyd Fonds AG durch die eigene, cloudbasierte, hoch leistungsfähige digitale Infrastruktur, die Lloyd Fonds DAP 4.0. Die Plattform ist nach Ansicht des Vorstands ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil, denn sie bietet u. a. die Möglichkeit, Infrastrukturen individuell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten anzupassen und neue Software schneller einzuführen. Die Daten und Systeme sind u.a. Kern für die Steuerung des Algorithmus im digitalen Portfolio-Management. Sie unterstützen bei der Vorbereitung der Investmententscheidungen, indem Daten und Analysen automatisiert erstellt werden, die aktiv die Entscheidungsfindung beeinflussen. Zudem werden die Daten und Systeme für die Integration von Nachhaltigkeitsparametern genutzt.
Das Wachstum der AuM soll der wesentliche Treiber der zukünftigen Ergebnisse der Lloyd Fonds AG sein. Zudem liefert das Bestandsgeschäft im Bereich der geschlossenen Fonds planmäßig abschmelzende, aber noch immer kalkulierbare Erträge. Dies gibt der Lloyd Fonds AG die nötige Stabilität, um den strategischen Wandel weiterhin mit Nachdruck vorantreiben zu können. Das Unternehmen verfolgt ambitionierte Wachstumsziele, die sowohl durch weiteres organisches als auch anorganisches Wachstum erreicht werden sollen. Bis zum Jahr 2023 soll das AuM-Volumen auf über 7 Mrd. € steigen.
Das Konzernjahresergebnis 2020 wird maßgeblich von der weiteren Umsetzung der Positionierung im Rahmen der Strategie 2023 zum integrierten Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital beeinflusst. Dafür sind weitere Investitionen und Einmalaufwendungen erforderlich, die das Ergebnis entweder direkt oder über Abschreibungen beeinflussen. Auch im Geschäftsjahr 2020 wird voraussichtlich die Möglichkeit bestehen, im Rahmen einer mehrjährigen Planung, erneut aktive latente Steuern auf die Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen zu berücksichtigen. Der Lloyd Fonds-Konzern ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie die gesamte Finanzdienstleistungsbranche betroffen. Negative Auswirkungen auf die Performance des Kerngeschäftes können nicht ausgeschlossen werden und führen voraussichtlich zu Plananpassungen. Die Dauer und Intensität der Auswirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsicher und daher nicht abschließend quantifizierbar.
7.3 Chancen
7.3.1 Gesamtaussage
Die Lloyd Fonds AG positioniert sich mit der „Strategie 2023“ als integrierter Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital. Die Erfüllung der Kundenbedürfnisse soll die Strategie bestimmen. Damit lassen sich die Anlagebedürfnisse sämtlicher Zielgruppen, vom Privatanleger bis hin zum institutionellen Investor, gezielt abbilden. Transparentes aktives Asset Management, zukunftsweisende digitale Lösungen und individuelle und institutionelle Vermögensverwaltung sollen den Mehrwert für die Kunden bilden. Mit dieser an den Kundenbedürfnissen ausgerichteten Strategie will die Lloyd Fond AG weiter primär organisch, aber auch anorganisch über weitere Akquisitionen, wachsen.
Unter Nutzung und Ausbau ihrer Stärken und Kompetenzen ist die Lloyd Fonds AG bestrebt, dieses Chancenpotenzial bestmöglich auszuschöpfen. Wesentliche Chancen ergeben sich aus folgenden Entwicklungen:
7.3.2 Positionierung in wachsende Märkte
Durch das anhaltend niedrige Zinsniveau kann die Attraktivität von Investitionen in liquide, offene Publikumsfonds steigen. Besonders interessant ist dabei das verstärkte Aufkommen digitaler Angebote, welche eine noch höhere Wachstumsdynamik aufweisen. Der Asset Management-Markt sollte zusätzlich von der anhaltend hohen Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland profitieren. Es dürfte eine hohe Nachfrage von privaten, aber auch institutionellen Investoren nach qualitätsorientierten Anlageprodukten bestehen. Daher ist ein weiteres Wachstum in den kommenden Jahren zu erwarten. Die Lloyd Fonds AG erwartet demzufolge ein erhebliches Marktpotenzial für aktienbasierte Publikumsfonds, aber auch für innovative digitale Angebote im Vermögensmanagement.
7.3.3 Management mit Kapitalmarkterfahrung
Der Vorstand der Lloyd Fonds AG und das weitere Management verfügen über umfangreiche Erfahrung und Expertise am Kapitalmarkt und in der Vermögensverwaltung. Durch die Akquisition der Lange Assets & Consulting GmbH und der SPSW Capital GmbH bringen insbesondere deren Gesellschafter ihre langjährige Erfahrung und ihr Netzwerk zusätzlich in die Lloyd Fonds AG ein. Dies bietet die Chance, das bestehende Netzwerk weiter auszubauen und dadurch neue Zielgruppen zu erschließen.
7.3.4 Innovationskraft
Im LF-System bietet die Lloyd Fonds AG ein digitales Angebot für den Vermögensaufbau und -optimierung unter der Zweitmarke LAIC an. LAIC verfügt nach Überzeugung der Lloyd Fonds AG dabei über eine der derzeit im Markt innovativsten Anlagephilosophien mit einem konsequent quantitativen Ansatz. Im wachsenden Markt digitaler Asset Management-Lösungen bieten sich dadurch erhebliche Markteintritts- und Wachstumschancen.
7.3.5 DAP 4.0
Für alle Geschäftsfelder hat die Lloyd Fonds AG eine eigene, hoch leistungsfähige digitale Infrastruktur, die DAP 4.0, aufgebaut. Die Daten und Systeme sind Kern für die Steuerung des Algorithmus im digitalen Angebot. Zudem unterstützt sie u. a. die Arbeit der Fondsmanager bei den Publikumsfonds, indem Sie Daten und Analysen automatisiert erstellt und so aktiv zur Entscheidungsfindung beitragen. Die Cloud-Architektur der Plattform lässt zudem zu, dass das System im höchsten Maße mit den wachsenden Anforderungen skalierbar ist. Die Plattform erhöht die Agilität der Organisation der IT und bietet u. a. die Chance, Infrastrukturen individuell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten anzupassen und neue Software schneller einzuführen. Dies kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil in einem durch ein dynamisches Wettbewerbsumfeld gekennzeichneten Markt sein.
7.3.6 Transparenz
Transparenz ist ein wichtiges Kriterium bei einer Investitionsentscheidung sowohl für private als auch institutionelle Anleger. Die Lloyd Fonds AG will sich über ein transparentes aktives Asset Management im Wettbewerb differenzieren. Ziel ist es, alle Zielgruppen bestmöglich über die Produkte und deren Performance zu informieren. Dies bietet die Chance, Mehrwert für den Kunden zu generieren und schafft Vertrauen in die Marke. Als Unternehmen im Scale-Segment an der Frankfurter Wertpapierbörse erfüllt die Lloyd Fonds AG zudem die Transparenzerwartungen an einen Anbieter von Kapitalanlagen.
7.3.7 Aktive Marktkonsolidierung
Die Lloyd Fonds AG will sowohl organisch als auch anorganisch weiter wachsen. Als integrierter Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital bietet die Lloyd Fonds AG insbesondere Vermögensverwaltern ein umfassendes Leistungsangebot. Dadurch bietet sich die Chance, in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld schneller Marktanteile zu generieren und Kosten und Synergien zu optimieren.
8 Schlusserklärung
Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 Abs. 3 AktG.
„Die Gesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen, nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass diese Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.“
Hamburg, 23. März 2020
Lloyd Fonds AG
Der Vorstand
Achim Plate
Klaus M. Pinter
Michael Schmidt
Konzernabschluss
1 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019
in T€ | Ziffer | 2019 | 2018 |
Umsatzerlöse | 6.6.1 | 8.223 | 7.918 |
Materialaufwand | 6.6.2 | -426 | -523 |
Personalaufwand | 6.6.3 | -8.732 | -4.346 |
Abschreibungen und Wertminderungen | 6.6.4 | -1.258 | -112 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | 6.6.5 | -9.603 | -5.247 |
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen | 6.6.6 | 858 | 528 |
Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit | -10.938 | -1.782 | |
Finanzerträge | 6.6.7 | 7.179 | 1.101 |
Finanzaufwand | 6.6.7 | -1.315 | -305 |
Ergebnis vor Steuern | -5.074 | -986 | |
Ertragsteuern | 6.6.8 | 4.981 | -548 |
Konzernjahresergebnis | -93 | -1.534 | |
Ergebnis je Aktie für die Berichtsperiode (€ je Aktie) | |||
verwässert/unverwässert | 6.6.9 | -0,01 | -0,16 |
Die Erläuterungen auf den Seiten 71 bis 109 sind ein integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.
2 Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019
in T€ | Ziffer | 2019 | 2018 |
Konzernjahresergebnis | -93 | -1.534 | |
Sonstige, direkt im Eigenkapital erfasste Ergebnisbestandteile | |||
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 6.7.4 | – | – |
Latente Steuern darauf | 6.7.5 | – | – |
Sonstiges Ergebnis | – | – | |
Konzerngesamtergebnis | -93 | -1.534 |
Die Erläuterungen auf den Seiten 71 bis 109 sind ein integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.
3 Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2019
in T€ | Ziffer | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Vermögenswerte | |||
Langfristige Vermögenswerte | |||
Sachanlagen | 6.7.1 | 12.798 | 665 |
Immaterielle Vermögenswerte | 6.7.2 | 57.633 | 503 |
Finanzielle Vermögenswerte | – | 20 | |
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 6.7.3 | 6.584 | 1.594 |
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 6.7.4 | 1.686 | 1.898 |
Latente Steuererstattungsansprüche | 6.7.5 | 4.975 | 419 |
83.676 | 5.099 | ||
Kurzfristige Vermögenswerte | |||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 6.7.6 | 5.920 | 6.570 |
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen | 6.7.7 | 39 | 115 |
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 6.7.4 | 5.301 | 3.188 |
Laufende Ertragsteuererstattungsansprüche | 6.7.15 | 750 | 622 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6.7.8 | 9.152 | 13.910 |
21.162 | 24.405 | ||
Summe Vermögenswerte | 104.838 | 29.504 | |
Eigenkapital | |||
Gezeichnetes Kapital | 6.7.9.1 | 13.266 | 10.072 |
Kapitalrücklage | 6.7.9.2 | 17.154 | 2.896 |
Gewinnrücklagen | 6.7.9.3 | 7.725 | 7.818 |
Den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zustehendes Kapital und Rücklagen | 38.145 | 20.786 | |
Minderheitenanteile | 6.7.9.4 | 3.074 | – |
Summe Eigenkapital | 41.219 | 20.786 | |
Schulden | |||
Langfristige Schulden | |||
Anderen Kommanditisten zuzurechnender Nettovermögenswert | 6.7.10 | 488 | 804 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 6.7.11 | 15.892 | – |
Finanzschulden | 6.7.12 | 14.121 | – |
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 6.7.13 | 4.848 | – |
Sonstige Rückstellungen | 6.7.14 | 258 | 11 |
Latente Steuerverbindlichkeiten | 6.7.5 | 13.168 | 793 |
48.775 | 1.608 | ||
Kurzfristige Schulden | |||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 6.7.11 | 11.218 | 4.727 |
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 6.7.13 | 2.452 | 328 |
Finanzschulden | 6.7.12 | 673 | 1.616 |
Sonstige Rückstellungen | 6.7.14 | 114 | 211 |
Laufende Ertragsteuerschulden | 6.7.15 | 387 | 228 |
14.844 | 7.110 | ||
Summe Schulden | 63.619 | 8.718 | |
Summe Eigenkapital und Schulden | 104.838 | 29.504 |
Die Erläuterungen auf den Seiten 71 bis 109 sind ein integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.
4 Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019
in T€ | Ziffer | 2019 | 2018 |
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | |||
Konzernjahresergebnis vor Ergebnis aus Beteiligungen, Zinsen und Ertragsteuern | 6.8.1 | -11.782 | -2.263 |
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte | 6.6.4 | 1.258 | 112 |
Verluste aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten | 15 | – | |
Sonstige zahlungsunwirksame Geschäftsvorfälle | 6.8.2 | 170 | 927 |
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen | 829 | -2.196 | |
Veränderung der Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen | 77 | -29 | |
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten | 2.974 | 2.367 | |
Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 445 | -597 | |
Veränderung der sonstigen Rückstellungen | 151 | -148 | |
Erhaltene Zinsen | 453 | 34 | |
Gezahlte Zinsen | -553 | -38 | |
Erhaltene Dividenden und Ausschüttungen | 7.425 | 722 | |
Erhaltene Ertragsteuererstattungen | 1 | 283 | |
Gezahlte Ertragsteuern | -43 | -118 | |
Veränderung der nach IFRS 5 bilanzierten Vermögenswerte | – | -300 | |
Nettomittelzu-/-abfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 1.420 | -1.244 | |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | |||
Auszahlungen für Investitionen in: | |||
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 6.7.1-2 | -4.913 | -999 |
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | -14.432 | -398 | |
Anteilserwerb SPSW Capital GmbH | -42.317 | – | |
Einzahlungen aus Abgängen von: | |||
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 6.7.1-2 | 2 | 5 |
Finanziellen Vermögenswerten | 20 | – | |
Finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen | 5.440 | 26 | |
Ein/-Auszahlungen für nach IFRS 5 bilanziertes langfristiges Vermögen | – | 4.200 | |
Nettomittelab-/-zufluss aus der Investitionstätigkeit | -56.200 | 2.834 | |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | |||
Einzahlungen aus der Ausgabe neuer Aktien | 18.040 | 3.846 | |
Einzahlung aus der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung (EK-Anteil) | 582 | – | |
Einzahlung aus der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung (FK-Anteil) | 5.518 | – | |
Transaktionskosten aus der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung und neuer Aktien durch Bar- und Sachkapitalerhöhungen | -1.200 | -34 | |
Veränderung des anderen Kommanditisten zuzurechnenden Nettovermögenswertes | -385 | – | |
Kaufpreisverbindlichkeiten SPSW Capital GmbH und Lange Assets & Consulting GmbH | 25.627 | – | |
Tilgung von Finanzschulden | -1.527 | -1.575 | |
Nettomittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit | 46.655 | 2.237 | |
Nettoab-/-zunahme an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten | -8.125 | 3.827 | |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 1. Januar | 13.888 | 10.061 | |
Veränderung des Konsolidierungskreises | 3.368 | – | |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31. Dezember | 6.8.3 | 9.131 | 13.888 |
Die Erläuterungen auf den Seiten 71 bis 109 sind ein integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.
5 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019
in T€ | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Gewinnrücklagen | Minderheitenanteil | Summe Eigenkapital |
Stand 1. Januar 2018 | 9.157 | – | 9.352 | – | 18.509 |
Gesamtes im Konzerneigenkapital erfasstes Ergebnis | – | – | -1.534 | – | -1.534 |
Kapitalerhöhung | 915 | 2.896 | – | – | 3.811 |
Stand 31. Dezember 2018 | 10.072 | 2.896 | 7.818 | – | 20.786 |
Stand 1. Januar 2019 | 10.072 | 2.896 | 7.818 | – | 20.786 |
Gesamtes im Konzerneigenkapital erfasstes Ergebnis | – | – | -93 | – | -93 |
Aktienoptionsprogramm | – | 72 | – | – | 72 |
Wandelschuldverschreibung | – | 572 | – | – | 572 |
Erstkonsolidierung | – | – | – | 3.074 | 3.074 |
Kapitalerhöhung | 3.194 | 13.614 | – | – | 16.808 |
Stand 31. Dezember 2019 | 13.266 | 17.154 | 7.725 | 3.074 | 41.219 |
Die Erläuterungen auf den Seiten 71 bis 109 sind ein integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.
6 Konzernanhang
6.1 Allgemeine Informationen
Die Tätigkeit der Lloyd Fonds AG (im Folgenden auch „Muttergesellschaft“) und ihrer Tochterunternehmen (im Folgenden „Lloyd Fonds-Konzern“) umfasst die Entwicklung, die Initiierung und den Vertrieb von Kapitalanlagen für private und institutionelle Investoren über Vertriebspartner. Im Geschäftsjahr 2019 agiert die Lloyd Fonds AG als börsengelisteter, bankenunabhängiger Vermögensverwalter und aktiver Asset Manager. Das neue Geschäftsmodell stützt sich auf die drei Säulen LF-Linie, LF-System und LF-Vermögen. In der LF-Linie wird eine klar strukturierte Palette von offenen Investmentfonds für ein breites Publikum angeboten. Asset Manager steuern diese aktiv mit klar definierten Anlagezielen und transparenten Rendite- und Risikoprofilen. Im LF-System wird ein digitales Angebot für Vermögensaufbau und -optimierung angeboten. In der Säule LF-Vermögen wird vermögenden Kunden eine ganzheitliche Beratung in allen Finanzfragen angeboten.
Bei der Muttergesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts, gegründet und mit Sitz in Hamburg. Die Adresse der Gesellschaft lautet: Lloyd Fonds AG, An der Alster 42, 20099 Hamburg. Die Lloyd Fonds AG, geführt beim Amtsgericht Hamburg unter der Nummer HRB 75 492, ist seit März 2017 im Segment „Scale“ der Deutschen Börse in Frankfurt gelistet.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 23. März 2020 vom Vorstand der Lloyd Fonds AG zur Veröffentlichung genehmigt.
6.2 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewandten wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Folgenden dargestellt. Die Methoden wurden für alle dargestellten Berichtszeiträume stetig angewandt, sofern nichts anderes angegeben ist.
Die Darstellung des Konzernabschlusses erfolgt in Tausend Euro (T€), da hierdurch keine Informationsverluste entstehen. Es können sich Rundungsdifferenzen zwischen den einzelnen Abschlussbestandteilen ergeben. Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
6.2.1 Grundlagen der Abschlusserstellung
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019 wird freiwillig nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufgestellt. Der Konzernabschluss der Lloyd Fonds AG wurde in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, wie sie von der Europäischen Union (EU) bis zum 31. Dezember 2019 angenommen wurden.
Für die Aufstellung des Konzernabschlusses wurde von dem Grundsatz der Unternehmensfortführung ausgegangen.
6.2.1.1 Erstmalig angewendete neue Standards und Interpretationen
Neue Standards und Interpretationen, die im Geschäftsjahr 2019 erstmalig anzuwenden sind:
― |
IFRS 16 Leasingverhältnisse (erstmalig ab 1. Januar 2019) |
― |
Änderungen an IFRS 9: Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung (erstmalig ab 1. Januar 2019) |
― |
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung (erstmalig ab 1. Januar 2019) |
― |
Änderungen an IAS 19: Planänderungen, -kürzungen oder -abgeltungen (erstmalig ab 1. Januar 2019) |
― |
Änderungen im Rahmen des „Annual Improvement Project 2015-2017“ (erstmalig ab 1. Januar 2019) |
Mit der Erstanwendung des IFRS 16 zum 1. Januar 2019 erfasst die Lloyd Fonds AG unter Verwendung der Übergangsvorschriften des genannten Standards Leasingverhältnisse, die vorher unter IAS 17 bilanziert wurden. Es entfällt somit die bisherige Klassifizierung von Leasingverträgen in Operating- und Finance-Leasingverhältnisse. Stattdessen wird grundsätzlich für alle Leasingverhältnisse mit bilanzverlängernder Wirkung ein Nutzungsrecht am zugrunde liegenden Vermögenswert aktiviert und eine Leasingverbindlichkeit erfasst. Der IFRS 16 räumt jedoch jeweils ein Wahlrecht ein, für Leasingverträge mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten (kurzfristige Leasingverhältnisse) sowie für Leasingverträge über geringwertige Vermögenswerte auf eine Erfassung des Nutzungsrechts und der Leasingverbindlichkeit zu verzichten. Der Lloyd Fonds-Konzern wendet für den Übergang auf IFRS 16 die modifizierte retrospektive Methode an. Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2018 wurden nicht angepasst.
Die Leasingverbindlichkeit wird zum Zeitpunkt der Erstbewertung gemäß IFRS 16.27 anhand des Barwerts der zukünftigen Leasingzahlungen mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers zum 1. Januar 2019 diskontiert und unter den Finanzschulden angesetzt. Der gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz des Lloyd Fonds-Konzerns beträgt 4,79 %. Die Nutzungsrechte werden vereinfacht mit dem Betrag der jeweiligen Leasingverbindlichkeit, bereinigt um im Voraus geleistete oder abgegrenzte Leasingzahlungen, bilanziert. Die Leasingrate teilt sich in Tilgungs- und Finanzierungsaufwendungen auf. Die Finanzierungsaufwendungen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst und die Tilgungsaufwendungen reduzieren die Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird linear über die Leasinglaufzeit abgeschrieben.
In nachfolgender Darstellung ist eine Überleitung der zum 31. Dezember 2018 angegebenen Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen auf die zum 1. Januar 2019 bilanzierten Leasingverbindlichkeiten enthalten:
Zum 31. Dezember 2018 angegebene Verpflichtungen aus Operating Leasingverhältnissen | 8.953 |
abgezinst mit dem Grenzkapitalzinssatz des Leasingnehmers zum Erstanwendungszeitpunkt | 7.483 |
abzgl. Leasingverhältnisse, die nach dem 1. Januar 2019 beginnen | 4.772 |
abzgl. kurzfristige Leasingverhältnisse, die linear als Aufwand erfasst werden | 930 |
abzgl. geringwertiger Leasingverhältnisse, die linear als Aufwand erfasst werden | 6 |
abzgl. Verträge, die als Dienstleistungsverträge neu eingeschätzt wurden | 113 |
Am 1. Januar 2019 bilanzierte Leasingverbindlichkeiten | 1.662 |
hiervon sind: | |
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 169 |
Langfristige Leasingverbindlichkeiten | 1.493 |
Die bilanzierten Nutzungsrechte teilen sich auf nachfolgende Anlageklassen auf:
in T€ | 31.12.2019 | 1.1.2019 |
Grundstücke und Gebäude | 9.316 | 1.528 |
Kraftfahrzeuge | 107 | 76 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 13 | 17 |
Summe Nutzungsrechte | 9.436 | 1.621 |
Die Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden beziehen sich zum Stichtag auf fünf Mietobjekte. Die Laufzeit des Vertrags eines der Mietobjekte begann im März 2019 und eines anderen Mietobjekts im August 2019. Aus der Erstkonsolidierung der SPSW Capital GmbH, Hamburg (im Folgenden: SPSW), sind zum 31. Dezember 2019 Nutzungsrechte für Grundstücksrechte und Gebäude in Höhe von 317 T€ enthalten. Unter Kraftfahrzeuge sind Dienstfahrzeugleasingverträge zusammengefasst und die Betriebs- und Geschäftsausstattung bezieht sich auf Büroausstattung.
Durch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 wurden zum 1. Januar 2019 im Wesentlichen die nachfolgenden Positionen wie folgt beeinflusst:
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Aktivierung von Nutzungsrechten in Höhe von 1.621 T€ |
― |
Ansatz von Leasingverbindlichkeiten unter den kurzfristigen und langfristigen Finanzschulden von insgesamt 1.662 T€ |
Der Lloyd Fonds-Konzern hat bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 folgende Erleichterungen in Anspruch genommen:
― |
Die Anwendung eines einzigen Abzinsungssatzes auf ein Portfolio ähnlich ausgestalteter Leasingverträge |
― |
Verzicht auf die Bilanzierung des Nutzungsrechts und der Leasingverbindlichkeit von Leasingverträgen, die zum 1. Januar 2019 eine Restlaufzeit von weniger als zwölf Monaten aufweisen |
― |
Verzicht auf die Bilanzierung des Nutzungsrechts und der Leasingverbindlichkeit von geringwertigen Vermögenswerten |
― |
Zahlungen für Nicht-Leasingkomponenten werden für Kraftfahrzeugleasingverträge für die gesamte Anlagenklasse als Leasingzahlung mitberücksichtigt |
Zahlungen für kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse werden linear erfolgswirksam erfasst. Drei Immobilienleasingverträge beinhalten Verlängerungsoptionen, welche jedoch zum Stichtag bilanziell nicht berücksichtigt wurden. Es bestehen Optionen, die Verträge über 2022, 2024 und 2029 um jeweils fünf Jahre zu verlängern.
Weiterhin ist eine indexbasierte jährliche Mietanpassung zweier Immobilien abhängig von der prozentualen Entwicklung des Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts vereinbart. Diese bleibt beim erstmaligen Ansatz ebenfalls unberücksichtigt.
IFRIC 23 ergänzt die Regelungen des IAS 12 hinsichtlich der Berücksichtigung von Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung von Sachverhalten und Transaktionen sowohl im Hinblick auf tatsächliche als auch auf latente Steuern. Aus der erstmaligen Anwendung des IFRIC 23 werden sich keine wesentlichen Auswirkungen ergeben, da die bisherige Bilanzierungspraxis grundsätzlich den Regelungen des IFRIC 23 entspricht.
Aus der erstmaligen Anwendung der anderen oben beschriebenen Änderungen neben IFRS 16 haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern ergeben.
6.2.1.2 Ausblick auf zukünftige Standards
Im Folgenden wird auf wesentliche neue, ab dem 1. Januar 2020 oder später anzuwendende IFRS-Standards, Änderungen von bestehenden Standards sowie Interpretationen eingegangen. Eine frühere Anwendung ist jeweils empfohlen worden. Mangels erfolgter Annahme durch die EU-Kommission bis zum Bilanzstichtag ist eine vorzeitige Anwendung dieser neuen Regelungen im Lloyd Fonds-Konzern nicht erfolgt:
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IFRS 10/IAS 28 Konzernabschlüsse: Transaktionen mit assoziierten Unternehmen (noch offen) |
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IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten (noch offen) |
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Änderungen an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse: Definition eines Geschäftsbetriebs (erstmalig ab 1. Januar 2020) |
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Änderungen an IAS 1 und IAS 8: Definition von Wesentlichkeit (erstmalig ab 1. Januar 2020) |
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Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS (erstmalig ab 1. Januar 2020) |
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Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform der Referenzzinssätze (erstmalig ab 1. Januar 2020) |
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IFRS 17 Versicherungsverträge (erstmalig ab 1. Januar 2021) |
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Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- und langfristig (erstmalig ab 1. Januar 2022) |
Die möglichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden derzeit noch ermittelt.
6.2.2 Konsolidierung
6.2.2.1 Tochterunternehmen
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen der Konzern die Beherrschung über die Finanz- und Geschäftspolitik innehat; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50%. Seit Einführung des IFRS 10 „Consolidated Financial Statements“ sind zur Abgrenzung des Konsolidierungskreises neben der Entscheidungsmacht die variablen Rückflüsse entscheidend. Zudem muss die Möglichkeit bestehen, die variablen Rückflüsse über die vorliegende Entscheidungsmacht beeinflussen zu können.
Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Beherrschung auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Beherrschung endet.
Gesellschaften, an denen Lloyd Fonds zu mehr als 50 % beteiligt ist, werden nicht als Tochterunternehmen klassifiziert, wenn aufgrund spezifischer gesellschaftsvertraglicher Regelungen trotz der Stimmrechtsmehrheit keine Möglichkeit zur Bestimmung der Geschäfts- und Finanzpolitik durch den Konzern besteht. Das Kriterium der Beherrschung ist demnach nicht erfüllt, jedoch übt Lloyd Fonds einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaften aus, sodass sie als assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert werden. Des Weiteren werden 26 Tochterunternehmen (Vj.: 26), die in ihrer Gesamtheit für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind, nicht in den Konzernabschluss einbezogen.
Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt (Date of Exchange) zuzüglich der dem Erwerb direkt zurechenbaren Kosten. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der Minderheitenanteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Goodwill angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die bei der Bewertung der Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden in den Folgeperioden entsprechend der Entwicklung der Vermögenswerte und Schulden fortgeführt, abgeschrieben bzw. aufgelöst. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Zwischenergebniseliminierungen waren mangels relevanter Transaktionen innerhalb des Konzerns nicht erforderlich.
6.2.2.2 Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 werden neben der Muttergesellschaft die nachfolgenden 13 (Vj.: 17) Gesellschaften einbezogen.
Gesellschaft | Anteil Konzern | Kurzbeschreibung der Tätigkeit |
SPSW Capital GmbH, Hamburg | 90,0% | Anlageberatung, Anlage- und Abschlussvermittlung, Platzierungsgeschäft, Finanzportfolioverwaltung und Eigengeschäft nach § 1 Abs. 1a KWG; die Gesellschaft ist nicht befugt, sich bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen Eigentum oder Besitz an Geldern oder Wertpapieren von Kunden zu verschaffen, strategische und sonstige Beratung von Unternehmen sowie Übernahme der Geschäftsführungsfunktion anderer Gesellschaften |
LAIC Capital GmbH, Hamburg | 100,0% | Beteiligung an anderen Unternehmen sowie die Erbringung von Beratungs-, IT- und sonstigen nicht erlaubnispflichtigen Dienstleistungen im Rahmen der digitalen Vermögensverwaltung durch Dritte |
LAIC Intelligence GmbH, Hamburg | 100,0% | Bereitstellung, Betrieb, Wartung und Pflege, Lizensierung sowie Entwicklung von IT-und Softwareprodukten |
Lloyd Fonds Real Estate Management GmbH, Hamburg | 100,0% | Geschäftsführungsfunktion für initiierte Immobilienfonds; Vermittlung von Abschlüssen von Verträgen über Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte, gewerbliche Räume oder Wohnräume |
Lloyd Shipping GmbH, Hamburg | 100,0% | Projektentwicklung, Schiffsmaklerei und Betrieb von Seeschiffen |
Lloyd Fonds Consulting GmbH, Hamburg | 100,0% | Verwaltung eigenen Vermögens und die Finanz- und Wirtschaftsberatung, ausgenommen sind Tätigkeiten, für die eine KWG-Genehmigung erforderlich ist |
Lloyd Fonds Special Assets GmbH, Hamburg | 100,0% | Entwicklung, Konzeption und Management von Beteiligungsgesellschaften |
TradeOn GmbH, Hamburg | 100,0% | Bewertung, Erwerb, Halten, Verwaltung, Strukturierung und Veräußerung von Anteilen an geschlossenen Fonds in der Rechtsform der Kommanditgesellschaft; Vermittlung des Abschlusses von Verträgen über Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte, gewerbliche Räume oder Wohnräume |
Lloyd Treuhand GmbH, Hamburg | 100,0% | Treuhänderische Verwaltung von Beteiligungen, insbesondere Übernahme der Stellung des Treuhandkommanditisten in Beteiligungsgesellschaften |
PPA Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg | 100,0% | Erwerb, Halten, Verwalten und Veräußern von Kommanditbeteiligungen |
Lloyd Fonds Management GmbH, Hamburg | 100,0% | Der Gegenstand des Unternehmens ist die Unternehmensberatung, insbesondere Beratung bei der Entwicklung und Konzeption von Kapitalanlageprodukten. Ausgenommen sind erlaubnispflichtige Tätigkeiten jeder Art. |
Lloyd WohnWert Verwaltung GmbH, Hamburg | 100,0% | Geschäftsführung und persönlich haftende Gesellschafterin der ehemaligen Lloyd WohnWert GmbH & Co. KGaA |
2. Lloyd Fonds Shipping Beteiligung GmbH & Co. KG, Hamburg | 48,9% | Erwerb, Halten, Verwaltung und Verwertung von Beteiligungen an geschlossenen Schiffsfonds |
Die letztgenannte Gesellschaft wird entsprechend den Vorschriften des IFRS 10 aufgrund der Präsenzmehrheiten in den Gesellschafterversammlungen trotz einer Beteiligungsquote von unter 50 % vollkonsolidiert.
Mit der Lloyd Treuhand GmbH, Hamburg, der Lloyd Fonds Real Estate Management GmbH, Hamburg, sowie der Lloyd Shipping GmbH, Hamburg, bestehen Ergebnisabführungsverträge.
Die BaFin hat mit Schreiben vom 26. September 2019 der Übernahme von 90 % der Geschäftsanteile an der SPSW zugestimmt. Im Rahmen der Einbringung der SPSW in die Lloyd Fonds AG wurde das Inhaberkontrollverfahren seitens der BaFin erfolgreich abgeschlossen. Anschließend hat die Lloyd Fonds AG 90 % der Geschäftsanteile an der SPSW gegen Ausgabe neuer Aktien der Lloyd Fonds AG und Zahlung einer zusätzlichen Barkomponente sowie eines Gewinnausgleichs für das Jahr 2019 übernommen. Daneben werden beiderseitige Optionsrechte für die verbleibenden 10% der Geschäftsanteile eingeräumt, die frühestens nach vier Jahren ausgeübt werden können. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Inhaberkontrollverfahrens ist eine wesentliche Closing-Voraussetzung zur Einbringung der SPSW erfüllt. Mit der SPSW-Akquisition wird die strategische Neuausrichtung als börsengelisteter, bankenunabhängiger Vermögensverwalter und aktiver Asset Manager vorangetrieben.
Die Akquisition der SPSW erfolgte durch eine „gekreuzte Bar- und Sachkapitalerhöhung“ in gleicher Höhe. Durch die am 16. Dezember 2019 durchgeführte Barkapitalerhöhung in Höhe von 1.500.000 neuer Aktien wurde den Streubesitzaktionären die Möglichkeit gegeben, eine Verwässerung ihrer Beteiligungsquote an der Gesellschaft auszugleichen. Sie erfolgte auf Basis eines Wertpapierprospekts nach den Vorgaben der EU-Prospektverordnung 2017/1129 auf Grundlage der Quartalszahlen per 30. September 2019. Sämtliche Aktien wurden zu einem Ausgabekurs von 5,36 € je Aktie platziert. Der Bruttoemissionserlös betrug 8.040 T€. Die neuen Aktien sind seit dem 1. Januar 2019 voll dividendenberechtigt.
Die anschließende Sachkapitalerhöhung erfolgte ebenfalls im Dezember 2019 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre im Umfang von weiteren 1.500.000 neuen Aktien zu einem Ausgabebetrag von 6,00 € je Aktie. Einzig die Gesellschafter der SPSW waren zur Zeichnung der neuen Aktien zugelassen. Das Grundkapital der Lloyd Fonds AG wurde damit um weitere 1.500 T€ durch Ausgabe von 1.500.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 € je Stückaktie auf nunmehr insgesamt 13.266 T€ erhöht.
Somit ist der Erwerb der SPSW mit Datum vom 20. Dezember 2019 abgeschlossen und die Erstkonsolidierung erfolgte aus Wesentlichkeitsgründen zum 31. Dezember 2019. Die Vergleichbarkeit zum Vorjahr ist damit nur bedingt gegeben.
Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die SPSW Umsatzerlöse von 7.183 T€ und ein Jahresergebnis von 2.323 T€.
Der Kaufpreis der SPSW setzt sich aus den nachfolgenden Komponenten zusammen:
Kaufpreis SPSW
in T€ | 31.12.2019 |
Barvergütung | 10.000 |
Ausgegebene Stammaktien | 9.000 |
Bedingte Gegenleistung | 23.317 |
Summe Kaufpreis | 42.317 |
Die von der Lloyd Fonds AG übertragene Gegenleistung setzt sich zum Erwerbszeitpunkt aus Zahlungsmitteln in Höhe von 10.000 T€ und der Ausgabe von 1.500.000 nennwertlosen auf den Inhaber lautenden Stückaktien an die Gesellschafter der SPSW mit einem Bezugspreis von 6,00 € je Aktie zusammen. In den Jahren 2020 bis 2027 werden weitere Kaufpreistranchen fällig. Die Summe aller Kaufpreistranchen ist unter anderem von der Entwicklung der Assets under Management (AuM) und der Performance der SPSW-Fonds abhängig. Zum 31. Dezember 2019 wurden abgezinste Verbindlichkeiten für die zukünftig fälligen Kaufpreistranchen in Höhe von 23.317 T€ bilanziert.
Nachfolgend ist der Abfluss von Zahlungsmitteln zum Erwerb der SPSW ohne Berücksichtigung der erworbenen Zahlungsmittel enthalten:
Mittelabfluss Kaufpreiszahlung SPSW
in T€ | 31.12.2019 |
Barvergütung | 10.000 |
Abzüglich: Erworbene Salden | |
Zahlungmittel | -3.368 |
Nettoabfluss von Zahlungsmitteln | 6.632 |
Die aufgrund des Erwerbs der SPSW bilanzierten zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
in T€ | 31.12.2019 |
Vermögenswerte | |
Langfristige Vermögenswerte | |
Sachanlagen | 454 |
Immaterielle Vermögenswerte | 40.777 |
41.231 | |
Kurzfristige Vermögenswerte | |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 622 |
Laufende Ertragsteuererstattungsansprüche | 86 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 3.368 |
4.076 | |
Summe Vermögenswerte | 45.307 |
Schulden | |
Langfristige Schulden | |
Finanzschulden | 200 |
Latente Steuerverbindlichkeiten | 12.959 |
13.159 | |
Kurzfristige Schulden | |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 1.090 |
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 200 |
Finanzschulden | 117 |
1.407 | |
Summe Schulden | 14.566 |
Erworbenes identifiziertes Reinvermögen | 30.741 |
Abzüglich: Nicht beherrschende Anteile | 3.074 |
Zuzüglich: Geschäfts- oder Firmenwert | 14.650 |
Erworbenes Reinvermögen | 42.317 |
Der Geschäfts – oder Firmenwert ergibt sich aus erwarteten Synergien aus gemeinschaftlichen Tätigkeiten der SPSW und des Lloyd Fonds-Konzerns. Der Anteil nicht beherrschender Anteile an dem erworbenen Unternehmen ergibt sich in Höhe von 10 % am erworbenen identifizierten Reinvermögen.
Die mit der Akquisition der SPSW verbundenen Kosten in Höhe von 508 T€, die nicht direkt der Ausgabe von Aktien zuzuordnen sind, sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie in der Kapitalflussrechnung in den Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit enthalten.
Mit Datum vom 16. Juli 2019 wurde die LAIC Capital GmbH, Hamburg, gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an anderen Unternehmen sowie die Erbringung von Beratungs-, IT- und sonstigen nicht erlaubnispflichtigen Dienstleistungen im Rahmen der digitalen Vermögensverwaltung durch Dritte. Die Erstkonsolidierung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Lloyd Fonds-Konzern.
Die LAIC Intelligence GmbH, Hamburg, wurde im November 2019 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Bereitstellung, der Betrieb, die Wartung und Pflege, die Lizenzierung sowie die Entwicklung von IT- und Softwareprodukten. Die Erstkonsolidierung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Lloyd Fonds-Konzern.
Die beiden im Geschäftsjahr 2019 gegründeten Gesellschaften LAIC Capital GmbH, Hamburg, und LAIC Intelligence GmbH, Hamburg, sowie die sich in Gründung befindliche LAIC Vermögensverwaltung GmbH i. G., Hamburg, werden zukünftig einen Teilkonzern darstellen.
Mit Datum vom 26. August 2019 wurde der Antrag auf Zulassung als Wertpapierfirma für die LAIC Vermögensverwaltung GmbH i. G., Hamburg bei der BaFin eingereicht. Die BaFin erteilte der Gesellschaft u. a. unter der aufschiebenden Bedingung der ordnungsgemäßen Eintragung im Handelsregister am 16. März 2020 die Erlaubnis, gemäß § 32 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 KWG die Anlagevermittlung, Anlageberatung, Abschlussvermittlung und die Finanzportfolioverwaltung zu erbringen.
Mit Datum vom 15. August 2019 wurde die Verschmelzung der nachfolgenden Gesellschaften auf die Lloyd Fonds AG, Hamburg, zum Handelsregister angemeldet: Erste Lloyd Fonds Vermögensverwaltung GmbH, Zweite Lloyd Fonds Vermögensverwaltung GmbH, Lloyd Fonds Wohnungsbau GmbH, Lloyd Fonds Invest GmbH sowie Lloyd Fonds Solution GmbH, jeweils mit Sitz in Hamburg. Auf den Konzern ergeben sich hierdurch keine wesentlichen Auswirkungen.
Die Lloyd Fonds AG arbeitet als Grundlage des neuen Geschäftsmodells an der Umsetzung des Ziels, eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) zu gründen. Mit Datum vom 2. August 2019 wurde der Erlaubnisantrag für eine OGAW-Kapitalverwaltungsgesellschaft (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere) nach §§ 20 i. V. m. 21 Kapitalanlagegesetzbuch bei der BaFin eingereicht.
Der Abschlussstichtag des Lloyd Fonds-Konzerns stimmt mit dem Abschlussstichtag der Tochterunternehmen (31. Dezember) überein.
6.2.2.3 Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen sind diejenigen Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen Einfluss ausübt, über die er aber keine Kontrolle besitzt; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 % und 50 %. Die 61 (Vj.: 62) Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet den beim Erwerb entstandenen Goodwill (nach Berücksichtigung kumulierter Wertminderungen).
Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten von assoziierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbs an in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, der Anteil an Veränderungen der Rücklagen in den Konzernrücklagen. Die kumulierten Veränderungen nach Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Verlustanteil eines assoziierten Unternehmens dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive anderer ungesicherter Forderungen, entspricht bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das assoziierte Unternehmen Zahlungen geleistet.
Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und assoziierten Unternehmen werden, soweit diese vorliegen, entsprechend dem Anteil des Konzerns an dem assoziierten Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts hin.
Der Abschlussstichtag des Lloyd Fonds-Konzerns stimmt mit dem Abschlussstichtag der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen (31. Dezember) überein. Die Abschlüsse der Lloyd Fonds AG und der wesentlichen nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Sofern zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses noch keine finalen Abschlüsse der betroffenen Gesellschaften vorliegen, wird auf vorläufige Abschlüsse zurückgegriffen.
In Ausnahmefällen kann es auch aufgrund besonderer gesellschaftsvertraglicher Regelungen oder Geschäftsbeziehungen dazu kommen, dass der Lloyd Fonds-Konzern trotz einer Beteiligung von unter 20% einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Im Berichtsjahr wurden entsprechend zwei (Vj.: zwei) Gesellschaften, an denen der Konzern weniger als 20 % der Anteile hält, als assoziierte Unternehmen klassifiziert.
Bei insolventen Gesellschaften fällt zu dem Zeitpunkt der Übernahme der Geschäftstätigkeit durch den Insolvenzverwalter der maßgebliche Einfluss weg, sodass solche Gesellschaften nicht mehr als assoziierte Unternehmen zu werten sind. Hierzu zählen aus Konzernsicht aktuell 28 Gesellschaften.
Im November 2019 wurde die Integration der Lange Assets & Consulting GmbH, Hamburg, (im Folgenden: Lange) durch die Übernahme von 90% der Geschäftsanteile mit der Eintragung in das Handelsregister abgeschlossen. Daneben besteht ein Optionsrecht zugunsten der Lange die verbleibenden 10% ihrer Geschäftsanteile nach frühestens vier Jahren zu veräußern. Im September 2019 wurde das Inhaberkontrollverfahren seitens der BaFin erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Vollzug der Transaktion im November 2019 wurden alle Gesellschafter der Lange Aktionäre der Lloyd Fonds AG. Die Lange wird als assoziiertes Unternehmen im Konzernabschluss berücksichtigt, da trotz 90 %igen Anteilsbesitzes die Voraussetzungen einer Vollkonsolidierung aufgrund der gesellschaftsvertraglichen Regelungen derzeit nicht erfüllt werden.
Der Kaufpreis der Lange setzt sich aus den nachfolgenden Komponenten zusammen:
Kaufpreis Lange
in T€ | 31.12.2019 |
Barvergütung | 1.000 |
Ausgegebene Stammaktien | 1.000 |
Bedingte Gegenleistung | 2.310 |
Summe Kaufpreis | 4.310 |
Die von der Lloyd Fonds AG übertragene Gegenleistung setzt sich zum Erwerbszeitpunkt aus Zahlungsmitteln in Höhe von 1.000 T€ und der Ausgabe von 193.608 nennwertlosen auf den Inhaber lautenden Stückaktien aus dem genehmigten Kapital an die Gesellschafter der Lange mit einem Bezugspreis von 5,17 € je Aktie zusammen. In den Jahren 2020 bis 2026 werden weitere Kaufpreistranchen fällig. Die Summe aller Kaufpreistranchen ist unter anderem von der Entwicklung der AuM und der Performance der Lange-Fonds abhängig. Zum 31. Dezember 2019 wurden abgezinste Verbindlichkeiten für die zukünftig fälligen Kaufpreistranchen in Höhe von 2.310 T€ bilanziert. Der Beteiligungsansatz basiert auf einer vorläufigen Kaufpreisallokation, da die Bewertungen der erworbenen Vermögenswerte und der variablen Kaufpreisbestandteile noch nicht abgeschlossen sind. Für den Fall, dass die finale Kaufpreisallokation abweicht, wird eine Anpassung gemäß IFRS 3.45 erfolgen. Darüber hinaus wurden Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 699 T€ aktiviert.
6.2.3 Sachanlagen
Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Anschaffungskosten beinhalten die direkt dem Erwerb zurechenbaren Aufwendungen. Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens werden im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.
Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen konzerneinheitlich. Für Einbauten in gemieteten Büroräumen wird eine voraussichtliche Mietdauer von zehn Jahren zugrunde gelegt. Bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen betragen die Nutzungsdauern zwischen drei und 19 Jahren. Andernfalls werden die Vermögenswerte über den kürzeren der beiden Zeiträume, Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer, abgeschrieben. Nutzungsdauern und etwaige Restwerte werden jährlich auf ihre Angemessenheit hin überprüft.
Mit der Erstanwendung des IFRS 16 zum 1. Januar 2019 erfasst die Lloyd Fonds AG unter Verwendung der Übergangsvorschriften des genannten Standards Leasingverhältnisse, die vorher unter IAS 17 bilanziert wurden. Es entfällt somit die bisherige Klassifizierung von Leasingverträgen in Operating- und Finance-Leasingverhältnisse. Bezüglich der angewandten Bilanzierungsmethode zu IFRS 16 wird auf Ziffer 6.2.1.1 verwiesen.
6.2.4 Immaterielle Vermögenswerte
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt.
Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer liegen im Lloyd Fonds-Konzern nicht vor. Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert und ab dem Zeitpunkt der Nutzung linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer für Software beträgt drei bis fünf Jahre.
Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte beinhalten die Aufwendungen für die Entwicklung von Software und für die Homepage, die durch Verträge mit externen Dritten und intern angefallen sind. Die hierfür entstandenen Forschungsaufwendungen werden im Aufwand erfasst. Die Nutzungsdauer der Software und der Homepage beträgt drei bis fünf Jahre. Der Ausweis erfolgt unter den geleisteten Anzahlungen, wenn die Inbetriebnahme zum Bilanzstichtag noch nicht erfolgt ist.
6.2.5 Geschäfts- oder Firmenwert
Geschäfts- und Firmenwerte sind zu Anschaffungskosten abzüglich der Wertminderungen bewertet. Sie unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung und werden mindestens einmal jährlich auf Wertminderung überprüft.
6.2.6 Wertminderung nichtmonetärer Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben oder sich noch nicht in betriebsbereitem Zustand befinden, sowie Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sie werden jährlich auf Wertminderungsbedarf hin geprüft. Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert ggf. nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (Cash-Generating-Units).
6.2.7 Finanzielle Vermögenswerte
Die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten werden anhand des betriebenen Geschäftsmodells und der Struktur der Zahlungsströme bestimmt. Ein finanzieller Vermögenswert wird dabei beim erstmaligen Ansatz entweder als „Zu fortgeführten Anschaffungskosten“, als „Zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgsneutraler Erfassung der Wertänderungen im sonstigen Ergebnis“ oder als „Zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgswirksamer Erfassung der Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung“ klassifiziert.
„Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“ werden im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme ist. Die Zahlungsströme dieser Vermögenswerte betreffen ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag.
„Zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgswirksamer Erfassung der Wertänderungen“ in der Gewinn- und Verlustrechnung werden Schuldinstrumente bewertet, die kurzfristig zur Realisierung von Kursgewinnen gehalten werden oder deren Zahlungsströme nicht ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag betreffen.
Finanzielle Vermögenswerte, bei denen es sich um Schuldinstrumente handelt, werden „Zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgsneutraler Erfassung der Wertänderungen im sonstigen Ergebnis“ bewertet, wenn die Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme sowie zur Veräußerung gehalten werden und die Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen.
Finanzielle Vermögenswerte unterliegen Ausfallrisiken, welche durch die Bilanzierung einer Risikovorsorge oder bei bereits eingetretenen Verlusten durch Erfassung einer Wertminderung berücksichtigt werden. Dem Ausfallrisiko von Forderungen und Krediten des Segments Finanzdienstleistungen wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und portfoliobasierten Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Im Einzelnen wird für diese finanziellen Vermögenswerte nach konzerneinheitlichen Maßstäben eine Risikovorsorge in Höhe des erwarteten Ausfalls (expected-loss) gebildet. Aus dieser Risikovorsorge werden dann die tatsächlichen Einzelwertberichtigungen der eingetretenen Ausfälle erfasst. Ein potenzieller Wertberichtigungsbedarf wird nicht nur bei Vorliegen verschiedener Tatsachen wie Zahlungsverzug über einen bestimmten Zeitraum, drohende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung, Beantragung oder Eröffnung eines Insolvenzverfahrens oder Scheitern von Sanierungsmaßnahmen, sondern auch für nicht überfällige Forderungen angenommen.
Für die Ermittlung portfoliobasierter Wertberichtigungen werden nichtsignifikante Forderungen sowie signifikante Individualforderungen ohne Hinweise auf Wertminderungen anhand vergleichbarer Kreditrisikomerkmale zu homogenen Portfolios zusammengefasst und nach Risikoklassen aufgeteilt. Für die Ermittlung der Wertminderungshöhe werden durchschnittliche historische Ausfallwahrscheinlichkeiten in Verbindung mit zukunftsbezogenen Parametern des jeweiligen Portfolios herangezogen. Kreditausfallrisiken sind für sämtliche finanzielle Vermögenswerte zu betrachten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value (Fremdkapitalinstrumente) bewertet werden.
Der Ansatz der erwarteten Kreditverluste (expected credit losses) nutzt ein dreistufiges Vorgehen zur Ermittlung von Wertberichtigungen:
Stufe 1: erwartete Kreditverluste innerhalb der nächsten zwölf Monate ohne wesentlichen Anstieg des Kreditrisikos
Diese Stufe beinhaltet alle Verträge ohne wesentlichen Anstieg des Kreditrisikos seit der erstmaligen Erfassung und beinhaltet regelmäßig neue Verträge und solche, deren Zahlungen weniger als 31 Tage überfällig sind. Der Anteil an den erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit des Instruments, welcher auf einen Ausfall innerhalb der nächsten zwölf Monate zurückzuführen ist, wird erfasst.
Stufe 2: erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit – keine beeinträchtigte Bonität
Wenn ein finanzieller Vermögenswert nach seiner erstmaligen Erfassung eine signifikante Steigerung des Kreditrisikos erfahren hat, allerdings nicht in seiner Bonität beeinträchtigt ist, wird er der Stufe 2 zugeordnet. Als Wertberichtigung werden die erwarteten Kreditverluste erfasst, welche über mögliche Zahlungsausfälle über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts bemessen werden.
Stufe 3: erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit – bonitätsbeeinträchtigt
Wenn ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt oder ausgefallen ist, wird er der Stufe 3 zugeordnet. Als Wertberichtigung werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts erfasst. Objektive Hinweise darauf, dass ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist, umfassen eine Überfälligkeit ab 91 Tagen sowie weitere Informationen über wesentliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners. Die Festlegung, ob ein finanzieller Vermögenswert eine wesentliche Erhöhung des Kreditrisikos erfahren hat, basiert auf einer mindestens quartalsweise durchgeführten Einschätzung der Ausfallwahrscheinlichkeiten, welche sowohl externe Ratinginformationen als auch interne Informationen über die Kreditqualität des finanziellen Vermögenswerts berücksichtigen. Für Schuldinstrumente, die nicht Forderungen aus Finanzdienstleistungen sind, wird eine wesentliche Erhöhung des Kreditrisikos maßgeblich anhand von Überfälligkeitsinformationen festgestellt. Ein finanzieller Vermögenswert wird in Stufe 2 überführt, wenn das Kreditrisiko im Vergleich zu seinem Kreditrisiko zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist. Das Kreditrisiko wird auf Basis der Ausfallwahrscheinlichkeit eingeschätzt.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird der Ansatz angewandt, wonach für diese Forderungen bereits bei der erstmaligen Erfassung erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit erfasst werden. Der Lloyd Fonds-Konzern wendet die Stufenzuordnung für alle Finanzinstrumente, mit der Ausnahme von finanziellen Vermögenswerten mit niedrigem Kreditrisiko auf Schuldinstrumente, an. Dies gilt für an Börsen notierte und ein Investment-Grade-Rating besitzende finanzielle Vermögenswerte und ordnet diese stets der Stufe 1 zu. In Stufe 1 und 2 wird der Effektivzinsertrag auf Basis des Bruttobuchwerts ermittelt. Sobald ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist und der Stufe 3 zugeordnet wird, wird der Effektivzinsertrag auf Basis des Nettobuchwerts (Bruttobuchwert abzüglich Risikovorsorge) berechnet.
6.2.8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode sowie unter Abzug von Wertminderungen bewertet. Dabei wird die Effektivzinsmethode nur angewendet, falls die Forderung eine Fälligkeit von mehr als zwölf Monaten aufweist. Eine Wertminderung bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dann erfasst, wenn objektive Hinweise dafür vorliegen, dass die fälligen Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich sind. Als Indikatoren für eine mögliche Wertminderung kommen insbesondere Zahlungsverzögerungen und eine verschlechterte Bonität der Schuldner in Betracht. Die Höhe der Wertminderung bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert der Forderung und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows aus dieser Forderung, diskontiert mit dem Effektivzinssatz. Die Wertminderung wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiges betriebliches Ergebnis erfasst. Sofern eine Forderung uneinbringlich geworden ist, wird sie gegen das Wertminderungskonto für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. sonstige Forderungen ausgebucht. Nachträgliche Zahlungseingänge auf vormals ausgebuchte Beträge werden als sonstiger betrieblicher Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Bei der Ermittlung des künftig zu erwartenden Wertminderungsbedarfs im Zusammenhang mit IFRS 9 wird grundsätzlich auf historische Ausfallwahrscheinlichkeiten abgestellt, die um für das Kreditrisiko relevante Zukunftsparameter ergänzt werden. Die Wertminderungen tragen den künftig erwarteten Ausfallrisiken hinreichend Rechnung, konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderungen. Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen werden finanzielle Vermögenswerte anhand gleichartiger Ausfallrisikoeigenschaften gruppiert und gemeinsam auf Wertminderungen untersucht und wertberichtigt.
Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen wird angenommen, dass der Nominalbetrag abzüglich Wertberichtigungen dem beizulegenden Zeitwert entspricht.
6.2.9 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung werden Kontokorrentkredite mit den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten saldiert. Bankguthaben, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen, werden nicht in die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in der Kapitalflussrechnung einbezogen.
Da die liquiden Mittel ausschließlich bei Finanzinstituten mit hoher Bonität innerhalb Deutschlands gehalten werden und daher keinem wesentlichen Kreditrisiko unterliegen, werden diese im Rahmen des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9 der Stufe 1 zugeordnet.
6.2.10 Eigenkapital
Kosten, die direkt der Ausgabe von neuen Aktien oder Optionen zuzurechnen sind, werden im Eigenkapital netto nach Steuern als Abzug von den Emissionserlösen bilanziert. Steuern werden berücksichtigt, sofern sich diese voraussichtlich auswirken. Kosten, die sich auf die Ausgabe von neuen Aktien sowie die Börsennotierung von bereits ausgegebenen Aktien beziehen, werden auf die einzelnen Transaktionen aufgeteilt. Diejenigen Transaktionskosten, die sich auf die Börsennotierung von bereits ausgegebenen Aktien beziehen, werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
6.2.11 Verbindlichkeiten und Finanzschulden
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, und Finanzschulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten, angesetzt, der regelmäßig dem Wert der erhaltenen Gegenleistung entspricht. In den Folgeperioden werden die Verbindlichkeiten und Finanzschulden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet; jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Verbindlichkeiten und Finanzschulden zählen zu den kurzfristigen Schulden, soweit deren Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag liegt, ansonsten erfolgt ein Ausweis als langfristige Schulden.
Bei Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wird angenommen, dass der Nominalbetrag abzüglich Wertberichtigungen dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Der angegebene beizulegende Zeitwert langfristiger finanzieller Verbindlichkeiten wird durch die Abzinsung der zukünftigen vertraglich vereinbarten Zahlungsströme mit dem gegenwärtigen Marktzinssatz, der dem Konzern für vergleichbare Finanzinstrumente gewährt würde, ermittelt.
Der den anderen Kommanditisten zuzurechnende Nettovermögenswert beruht auf den gesellschaftsvertraglich festgelegten Kündigungsrechten der Gesellschafter des Fonds „Premium Portfolio Austria“. Diese Rechte können erstmals zum 31. Dezember 2025 ausgesprochen werden. Hierbei handelt es sich um ein Inhaberkündigungsrecht i. S. d. IAS 32.18 (b). Gemäß IAS 32.AG 29A kommen die Ausnahmeregelungen der Paragrafen 16AD des IAS 32 im Konzernabschluss nicht zum Tragen, sodass die Einlagen zwingend als Fremdkapital zu klassifizieren sind. Die Höhe des Abfindungsanspruchs richtet sich nach den Bestimmungen des jeweiligen Gesellschaftsvertrags bzw. nach dem Zeitwert des Nettovermögens. Die Bewertung des Postens erfolgte im Rahmen der Erstkonsolidierung zum beizulegenden Zeitwert (Barwert des Abfindungsanspruchs). In den Folgeperioden werden die hieraus resultierenden Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode fortgeschrieben und gegebenenfalls an geänderte Ausschüttungsprognosen angepasst.
6.2.12 Leistungen an Arbeitnehmer und Organmitglieder
6.2.12.1 Gewinnbeteiligung
Die sich nach bestimmten Berechnungsverfahren ergebenden Gewinnbeteiligungen des Vorstands, des Aufsichtsrats und bestimmter Arbeitnehmer werden als Aufwand erfasst und entweder als Eigenkapitalerhöhung im Eigenkapital bilanziert oder als Verbindlichkeit passiviert. Der Konzern passiviert eine Verbindlichkeit in den Fällen, in denen eine vertragliche Verpflichtung besteht oder sich aufgrund der Geschäftspraxis der Vergangenheit eine faktische Verpflichtung ergibt.
6.2.12.2 Aktienbasierte und performancebasierte Vergütung
Die Aktionäre der Lloyd Fonds AG haben zugestimmt, einen aktien- und performancebasierten Vergütungsplan mit drei Komponenten aufzulegen:
Aktienoptionsprogramm (AOP)
Ein Teil der Vergütung der Vorstände und weiterer ausgewählter Mitarbeiter der Lloyd Fonds AG besteht aus Aktienoptionen im Rahmen des AOP. Im Rahmen des AOP erhalten diese Mitarbeiter Optionen auf Aktien der Gesellschaft. Damit fällt der AOP in den Anwendungsbereich des IFRS 2. Die Aktienoptionen können mit Aktien beglichen werden. Hierzu hat die Hauptversammlung der Lloyd Fonds AG ein bedingtes Kapital genehmigt, das am 29. August 2018 in das Handelsregister eingetragen wurde (siehe auch bedingtes Kapital 2018 II Ziffer 6.7.9.1).
Der AOP ist gemäß IFRS 2.41 grundsätzlich als sog. equity-settled Plan zu klassifizieren und dementsprechend im Eigenkapital abzubilden. Die Lloyd Fonds AG hat die Möglichkeit, die Aktienoptionen in bar zu begleichen (share-based payments with cash alternatives). Es gibt jedoch keine Verpflichtung zur Barauszahlung und es gibt auch keine Erfahrungswerte aus der Vergangenheit zum Ausübungsverhalten oder andere Umstände, die zu einer Barauszahlung verpflichten würden. Vor diesem Hintergrund ist das AOP als equity-settled Plan zu klassifizieren, weshalb die Erfassung entsprechend im Eigenkapital erfolgt.
Bei equity-settled Plänen ist der Fair Value jeweils zum Gewährungszeitpunkt (Grant Date) zu bestimmen. Gewährungszeitpunkte des AOP im Berichtszeitraum sind aufgrund vertraglicher Regelungen der 1. Januar 2019, der 1. April 2019 sowie der 28. Juni 2019.
Die Berechtigten des AOP können die ihnen gewährten Aktienoptionen ausüben, sofern der Ablauf der Wartezeit von fünf Jahren, beginnend am Ausgabetag der Optionen, die Ausübung der Aktienoptionen während der Laufzeit von maximal acht Jahren (das heißt innerhalb von drei Jahren nach Ablauf der Wartezeit) außerhalb gewisser Sperrzeiten und der Eintritt zweier Erfolgsziele gegeben sind:
― |
Erfolgsziel 1 (sog. Market Condition): Verdopplung des Aktienkurses innerhalb von fünf bis acht Jahren (Zeitraum ab Ende der Wartezeit bis Ende der Laufzeit): Der volumengewichtete Durchschnittskurs der nennbetragslosen Inhaber-Stammaktien (Stückaktien) der Firma im elektronischen Xetra-Handel der Deutschen Börse AG in Frankfurt am Main oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem an den letzten 30 (dreißig) Börsenhandelstagen vor dem Tag der Ausübung der Bezugsrechte („Prüfzeitraum“) beträgt mindestens 200 % des Ausübungspreises. Relevant sind nur die Prüfzeiträume, welche am letzten Tag der Wartezeit oder später enden. |
― |
Erfolgsziel 2 (sog. Non-Market Condition): Verdreifachung des EBITDA 2016 bzw. 2017 bis zum Geschäftsjahr 2022 bzw. 2023: Das Ist-EBITDA auf Konzernebene ausweislich des auf den letzten Bilanzstichtag vor Ablauf der Wartezeit aufzustellenden Konzernabschlusses übersteigt das Ist-EBITDA ausweislich des auf den vorletzten vor Ablauf der Begebung der Bezugsrechte liegenden Bilanzstichtag aufzustellenden Konzernabschlusses um mindestens 200 %. |
Das AOP sieht ferner einen sogenannten Cap vor, welcher den erzielbaren Gewinn aus dem AOP auf das Achtfache des Ausübungspreises beschränkt.
Die Aktienoptionen für die Vorstände können nach einer Wartezeit von fünf Jahren ausgeübt werden, sofern die Vorstände am Ende der Wartezeit noch in einem aktiven Dienstverhältnis stehen. Einer der derzeitig anspruchsberechtigten Vorstandsverträge sieht eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2021 vor. Damit kann dieser Vorstand selbst bei vollständiger Erfüllung keine Ausübung der Optionen erreichen. Erst durch eine Wiederbestellung, die über das Ende der Wartezeit reicht, erhält er die Möglichkeit, die Optionen auszuüben. Im Berichtsjahr wurde Herr Michael Schmidt als weiteres Vorstandsmitglied bestellt. In diesem Zusammenhang wurden ihm ebenfalls Aktienoptionen mit einer Wartezeit von fünf Jahren gewährt. Auch dieser Vorstand kann erst durch eine Wiederbestellung, die über das Ende der Wartezeit reicht, seine Aktienoptionen ausüben. Zum 31. Dezember 2019 ist Herr Sturtzkopf aus dem Vorstand der Lloyd Fonds AG ausgeschieden. Zukünftig wird er Mitarbeiter der Lange sein.
Sofern die anspruchsberechtigten Vorstände durch Wiederbestellung und der ausgeschiedene Vorstand durch eine Verlängerung seines Arbeitsvertrags eine Zusage auf die Aktienoptionen erhalten, ist der AOP grundsätzlich als equity-settled Plan zu bilanzieren. Bei equity-settled Plänen wird per Aufwand an Eigenkapital gebucht (IFRS 2.10). Die Erfassung von Aufwand erfolgt dabei über den Zeitraum, über den das Unternehmen die Arbeitsleistung empfängt (vesting period). Die vesting period ist regelmäßig der Zeitraum zwischen der Gewährung der Zusage (Grant Date) und dem Zeitpunkt der Unverfallbarkeit der Ansprüche (IFRS 2.15). Mit der Wiederbestellung der anspruchsberechtigten Vorstände bzw. der Verlängerung des Arbeitsvertrags des ausgeschiedenen Vorstands liegt dann das Grant Date vor. Das Ende der Aufwandserfassung fällt auf das Ende der Wartezeit. Die Aufwendungen werden daher vom Zeitpunkt der Wiederbestellung oder Verlängerung bis zum Ende der Wartezeit linear verteilt erfasst.
Phantom Stock Plan (PSP)
Als weitere Vergütung erhalten die Vorstandsmitglieder der Lloyd Fonds AG im Rahmen des PSP in jedem Jahr der Vorstandstätigkeit, jeweils zum 1. Juli eines Jahres, eine Tranche an Phantom Stocks, die jeweils nach dem Ablauf von zwei Jahren zum Erhalt einer variablen Vergütung von der Gesellschaft berechtigen.
Da die Phantom Stocks in bar beglichen werden und es kein Wahlrecht zur Begleichung in Aktien gibt, wird der PSP als sog. cash-settled Plan klassifiziert (IFRS 2.30). Bei cash-settled Plänen wird aufwandswirksam eine Rückstellung gebildet. Im Unterschied zu equity-settled Plänen wird die zu bildende Rückstellung an jedem Bilanzstichtag aufwandswirksam an den aktuellen Fair Value angepasst, sodass im vorliegenden Fall der Fair Value der Phantom Stocks zum 31. Dezember 2019 für die bilanzielle Aufwandserfassung ermittelt wurde. Die Auszahlung des Phantom Stock Bonus ist an zwei Erfolgsziele geknüpft:
― |
Erfolgsziel 1 (sog. Market Condition): Erhöhung des Aktienkurses um 15 % innerhalb von zwei Jahren (bis zum 30. Juni des übernächsten Jahres): Eine Auszahlung erfolgt nur, wenn zum Stichtag ein bestimmtes Kursziel (das Erfolgsziel 1) eintritt. Das Erfolgsziel 1 gilt als eingetreten, wenn der maßgebliche Aktienkurs zum Stichtag mindestens 115% des Basiswerts beträgt. |
― |
Erfolgsziel 2 (sog. Non-Market Condition): Ist-EBITDA vor dem Stichtag entspricht oder ist größer als 90 % des jeweiligen Plan-EBITDA. Ferner setzt die Abrechnung des Phantom Stock Bonus voraus, dass das EBITDA der Gesellschaft in den zwei Quartalen vor dem jeweiligen Stichtag mindestens 90 % des EBITDA gemäß dem vom Aufsichtsrat genehmigten Business Plan entspricht. |
Auch der PSP sieht einen sogenannten Cap vor. Die Auszahlung einer Tranche aus dem PSP darf die jeweilige Bonuszahlung des Vorstandsmitglieds aus dem vorherigen Jahr nicht übersteigen. Die Vorstände verlieren sämtliche Ansprüche auf Auszahlung, wenn die Vorstandstätigkeit vor dem Ablauf der zweijährigen Laufzeit endet. Durch die Beendigung seiner Vorstandstätigkeit zum 31. Dezember 2019 hat Herr Sturtzkopf sämtliche Ansprüche aus dem PSP verloren. Im Berichtsjahr wurde Herr Schmidt zum neuen Vorstandsmitglied bestellt. Daraufhin hat dieser zum 1. Juli 2019 eine erste Tranche aus dem PSP gewährt bekommen.
Der Fair Value einer Aktienoption sowie eines Phantom Stocks wurde mittels einer Monte-Carlo-Simulation berechnet. In den nachfolgenden Tabellen sind die relevanten Bewertungsparameter sowie die ermittelten Fair Values zusammenfassend dargestellt.
Gewährungszeitpunkt | |||
in T€ | 1.1.2019 | 1.4.2019 | 28.6.2019 |
Aktienkurs zum Gewährungszeitpunkt (in €) | 4,63 | 5,36 | 5,25 |
Ausübungspreis (in €) | 5,00 | 5,23 | 5,22 |
Laufzeit (ab Bewertungsstichtag) | 8 Jahre | 8 Jahre | 8 Jahre |
Risikofreier Zins | 0% | 0% | 0% |
Dividendenrendite | 2% | 2% | 2% |
Volatilität der Aktie | 40% | 32,5% | 32,5% |
Volatilität des EBITDA | 50% | 50% | 50% |
Fair Value je Aktienoption (in €) | 1,31 | 1,24 | 1,20 |
Gewährungszeitpunkt | ||
in T€ | 1.7.2018 (Tranche 2018) | 1.7.2019 (Tranche 2019) |
Aktienkurs zum Gewährungszeitpunkt (in €) | 5,15 | 5,15 |
Basiswert (in €) | 4,07 | 5,32 |
Laufzeit (ab Bewertungsstichtag) | 0,5 Jahre | 1,5 Jahre |
Risikofreier Zins | 0% | 0% |
Dividendenrendite | 0% | 0% |
Volatilität der Aktie | 32,5% | 32,5% |
Volatilität des EBITDA | 50% | 50% |
Fair Value je Phantom Stock (in €) | 1,06 | 0,62 |
Flag Ship Bonus (FSB)
Ab dem Geschäftsjahr 2019 gibt es für die Vorstände des Weiteren einen FSB für je zwei Geschäftsjahre. Dieser wird sich an der Performance eines von der Lloyd Fonds AG gemanagten Fonds für je zwei Geschäftsjahre ableiten. Für das Geschäftsjahr 2019 findet der FSB allerdings noch keine Anwendung.
6.2.13 Steuern
Die laufenden Ertragsteuern werden basierend auf den nationalen Steuervorschriften berechnet. Darüber hinaus beinhalten die laufenden Steuern des Jahres auch Anpassungsbeträge für eventuell anfallende Steuerzahlungen bzw. -erstattungen für noch nicht veranlagte Jahre, woraus sich im Rahmen der Veranlagung noch Veränderungen ergeben können. Darüber hinaus bestehen gegenüber dem Finanzamt Forderungen aufgrund noch nicht erstatteter anrechenbarer Steuern sowie noch nicht geänderter Bescheide.
Latente Steuern werden zur Berücksichtigung zukünftiger steuerlicher Folgen von temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Bemessungsgrundlagen der Vermögenswerte und Schulden und deren Wertansätzen im IFRS-Abschluss gebildet (Verbindlichkeitsmethode). Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und -vorschriften bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird.
Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann.
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zukünftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verwendet werden können. Der Planungshorizont beträgt zum Bilanzstichtag vier Jahre. Die Veränderung des Planungshorizonts von vormals zwei Jahren auf nun vier Jahren ist bedingt durch die Neuausrichtung des Geschäftsmodells. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgt auf Grundlage der Einschätzung zum 31. Dezember 2019 ein Ansatz aktiver latenter Steuern in Höhe von 4.975 T€ (Vj.: 419 T€). Hinsichtlich der Risiken bezüglich der erwarteten Ergebnisse verweisen wir auf Abschnitt 5.
Aktive und passive latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden nur angesetzt, wenn der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen nicht vom Konzern gesteuert werden kann und die Umkehrung der temporären Differenz hinreichend gesichert erscheint.
Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steuerforderungen gegen die laufenden Steuerverbindlichkeiten aufzurechnen, und wenn die latenten Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen.
6.2.14 Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert, es wahrscheinlich ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu einer Vermögensbelastung führen wird, und die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden kann. Langfristige Rückstellungen werden zum Barwert der erwarteten Ausgaben bewertet, wobei ein Vorsteuerzinssatz verwendet wird, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts sowie die für die Verpflichtung spezifischen Risiken berücksichtigt. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst.
In den langfristigen Rückstellungen sind unter anderem die PSP der Vorstände enthalten. Es ist eine Rückstellung gebildet worden, welche an jedem Bilanzstichtag an den aktuellen Fair Value angepasst werden muss (siehe auch 6.2.12.2).
6.2.15 Ertragsrealisierung
Die Umsatzerlöse umfassen den erhaltenen beizulegenden Zeitwert für den Verkauf von Dienstleistungen ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Transaktionen. Erträge aus der Erbringung von Dienstleistungen jeglicher Art werden grundsätzlich nur dann realisiert, wenn die Leistung erbracht ist, der Vergütungsanspruch rechtlich entstanden ist, die Höhe der Erträge verlässlich geschätzt werden kann und eine hinreichende Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein wirtschaftlicher Nutzen dem Unternehmen zufließt. Darüber hinaus gelten folgende Grundsätze in Bezug auf die einzelnen Erlöse:
Lloyd Fonds erbringt Vermittlungs- und Strukturierungsleistungen, Beratungsleistungen sowie Finanzierungskonzepte im Rahmen von Projektierungen gegenüber den Fondsgesellschaften oder fremden Dritten. Grundsätzlich erfolgt die Ertragsrealisierung je nach Vertragsgestaltung entweder zum Zeitpunkt der Fertigstellung der jeweiligen Leistungserbringung oder ratierlich anteilig nach Fertigstellungsstand bzw. Teilleistung.
Neben den Geschäftsführertätigkeiten erbringt Lloyd Fonds auch Serviceleistungen für Managementunterstützung gegenüber Fondsgesellschaften. Diese Leistungen werden kontinuierlich über die Laufzeit ausgeführt. Dementsprechend erfolgt die Realisierung der Erlöse anteilig mit Zeitfortschritt.
Weiterhin erbringt Lloyd Fonds Leistungen im Rahmen des Treuhandgeschäfts, welche die Verwaltung der von ihr für Dritte gehaltenen bzw. nach Eintragung der Kommanditisten in das Handelsregister betreuten Kommanditbeteiligungen sowie die Vorbereitung, Einberufung und Durchführung von Gesellschafterversammlungen umfassen. Bei den laufenden Treuhandvergütungen der Folgejahre erfolgt die Erfassung an jedem Bilanzstichtag anteilig bezogen auf den jeweiligen Stand des verwalteten Kapitals.
Der IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ wurde erstmals zum 1. Januar 2018 angewendet. Gemäß IFRS 15 bemisst sich die Beurteilung der Umsatzerlöse bezüglich der Höhe sowie danach, ob es sich um einen zeitpunkt- oder eine zeitraumbezogene Erlösrealisierung handelt nach dem Fünf-Schritte-Modell:
― |
Schritt 1: Identifikation von Verträgen mit Kunden |
― |
Schritt 2: Identifikation separater Leistungsverpflichtungen |
― |
Schritt 3: Ermittlung des Transaktionspreises |
― |
Schritt 4: Allokation des Transaktionspreises |
― |
Schritt 5: Ertragsrealisierung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtung |
Wesentliche Erlöse aus Managementleistungen und Erlöse aus Treuhandtätigkeiten sind im Sinne des IFRS 15 zeitraumbezogene Leistungen. Die Leistungen waren auch nach IAS 18 als zeitraumbezogene Leistungen zu klassifizieren. Auch nach den Regelungen des IFRS 15 kam es zu keiner veränderten Erlösrealisierung. Dagegen handelt es sich bei den Erlösen aus Vermittlungs- und Strukturierungsleistungen im Wesentlichen um zeitpunktbezogene Leistungen. Im Zusammenhang mit den Anlageberatungsdienstleistungen hinsichtlich der im Geschäftsjahr 2019 aufgelegten Publikumsfonds wurden zwei Leistungsverpflichtungen identifiziert. Zum einen die Anlageberatung hinsichtlich des Kaufs und Verkaufs von Finanzinstrumenten für die Fonds und zum anderen die Vermarktung der Fonds. Die Vergütung für die Anlageberatung ist unterjährig in der Abrechnungsperiode mit Unsicherheit behaftet und der Umsatz aus dieser Leistungsverpflichtung kann erst mit der Abrechnung realisiert werden. Die Vergütung für die Vermarktungsleistung wird monatlich abgerechnet. Dementsprechend kann die Leistung monatlich als realisiert angesehen und monatsweise als Umsatz erfasst werden.
Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Dividendenerträge werden im Zeitpunkt erfasst, in dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht, welches dem Datum der Beschlussfassung entspricht.
6.2.16 Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale Währung und die Berichtswährung der Lloyd Fonds AG darstellt. Fremdwährungstransaktionen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital als qualifizierter Cashflow Hedge zu berücksichtigen.
Für die Geschäftsjahre 2019 und 2018 wurden folgende Umrechnungskurse verwendet:
Stichtagskurs | Durchschnittskurs | |||
in € | 2019 | 2018 | 2019 | 2018 |
US-Dollar (US-$) | 1,1234 | 1,1450 | 1,1195 | 1,1810 |
Britische Pfund | 0,8508 | 0,8945 | 0,8777 | 0,8847 |
6.3 Finanzrisikomanagement
6.3.1 Risiken aus Finanzinstrumenten
Der Konzern ist durch seine Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken aus Finanzinstrumenten ausgesetzt. Diese Risiken umfassen das Liquiditätsrisiko, das Marktrisiko sowie das Ausfallrisiko. Das Marktrisiko umfasst das Zinsrisiko, das Währungsrisiko und das Preisrisiko.
6.3.1.1 Liquiditätsrisiko
Die Steuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt durch den Bereich Finanzen auf Grundlage von Verfahren und Maßnahmen, die im Einklang mit der vom Vorstand beschlossenen Richtlinie zum Risikomanagement stehen. Das kurzfristige Liquiditätsmanagement wird mittels einer rollierenden Liquiditätsplanung vorgenommen, die einen Planungshorizont von bis zu einem Jahr abbildet. Darüber hinaus kommt eine mittelfristige Finanzplanung für die jeweils folgenden vier Geschäftsjahre zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein integriertes Planungsmodell, das aus einer Plan-Gewinn- und Verlustrechnung besteht. Sowohl die Kurz- als auch die Mittelfristplanung sind aus der Businessplanung des Konzerns abgeleitet und aufeinander abgestimmt.
6.3.1.2 Marktrisiko
Das Zinsänderungsrisiko, das Bestandteil des Marktrisikos ist, resultiert aus möglichen Schwankungen des Zeitwerts eines Finanzinstruments bzw. der hieraus erwarteten Zahlungsströme aufgrund von Änderungen des Marktzinssatzes. Diese Zinsschwankungen wirken sich zum einen auf die Höhe der zukünftigen Zinserträge und -aufwendungen des Konzerns aus. Zum anderen können sie den beizulegenden Zeitwert von Finanzinstrumenten beeinflussen.
Im Regelfall werden gewährte oder in Anspruch genommene Darlehen mit einem festen Zinssatz zu marktüblichen Konditionen verzinst. Die Folgebewertung erfolgt gemäß den Vorschriften des IFRS 9 nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten. Insofern sind keine wesentlichen Zeitwertanpassungen zu erwarten.
Fremdwährungsrisiken resultieren im aktuellen Konzernabschluss im Wesentlichen aus der Umrechnung von US-$-Beständen in Euro. Um die Bewertungseffekte zu minimieren, analysiert Lloyd Fonds regelmäßig die in Fremdwährung lautenden Vermögenswerte und Schulden des Konzerns und prognostiziert deren weitere Entwicklung. Im Vordergrund stehen dabei Risiken mit zahlungswirksamen Auswirkungen. Sofern sich aus der offenen Fremdwährungsexposition ein signifikantes Risiko für die Finanzlage des Konzerns ergeben sollte, werden entsprechende Sicherungsgeschäfte durchgeführt.
Verantwortlich für das Management der Zins- und Fremdwährungsrisiken ist der Bereich Finanzen in Abstimmung mit anderen Abteilungen des Konzerns. Wegen der möglichen negativen Entwicklung der Fremdwährungskurse werden aktuell nicht benötigte Fremdwährungsbestände zeitnah in Euro gewechselt.
Das Preisrisiko betrifft insbesondere die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. In diese Kategorie von Finanzinstrumenten fallen die Beteiligungen des Konzerns an eigenen Fonds. Dabei handelt es sich in der Regel um Anteile, die der Lloyd Fonds-Konzern als Gründungsgesellschafter an diesen Unternehmen hält.
Lloyd Fonds führt zu jedem Halbjahresstichtag eine Zeitwertbewertung der wesentlichen Beteiligungen durch. Verantwortlich hierfür ist das Fondsmanagement des Konzerns. Dabei findet eine enge Abstimmung mit dem Konzernrechnungswesen statt, um die korrekte bilanzielle Abbildung der Wertentwicklung sicherzustellen. Durch IFRS 9 erfolgen sämtliche Wertveränderungen an den beizulegenden Zeitwert im übrigen Finanzergebnis. Der Lloyd Fonds-Konzern ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie die gesamte Finanzdienstleistungsbranche betroffen. Negative Auswirkungen auf die Performance des Kerngeschäftes können nicht ausgeschlossen werden und führen voraussichtlich zu Plananpassungen. Die Dauer und Intensität der Auswirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsicher und daher nicht abschließend quantifizierbar.
6.3.1.3 Ausfallrisiko
Das Ausfallrisiko bezieht sich auf die drohende Uneinbringlichkeit bestehender Forderungen. Infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise kam es zu einem allgemeinen Anstieg dieses Risikos. Betroffen waren hiervon insbesondere Forderungen gegenüber Fonds, die in eine wirtschaftliche Schieflage geraten waren. Im Rahmen der Sanierung dieser Gesellschaften hat der Lloyd Fonds-Konzern Forderungen gestundet oder einen teilweisen Verzicht gegen Besserungsschein erklärt. Die hiermit verbundenen Ausfallrisiken werden durch entsprechende Einzelwertberichtigungen bilanziell berücksichtigt. Durch die somit erfolgte Einzelbetrachtung einer Forderung wird angenommen, dass der Nominalbetrag abzüglich der gebildeten Wertberichtigung dem beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 9 entspricht. Der IFRS 9 enthält Regelungen, wonach sich das Ausfallrisiko bedingt durch die Überfälligkeit von finanziellen Vermögenswerten erhöht. Dies ist aufgrund des Geschäfts der Lloyd Fonds AG zumeist nicht zutreffend. Es erfolgt weiterhin eine Einzelfallbetrachtung. Das maximale Ausfallrisiko beläuft sich auf 5.959 T€.
Neben der permanenten Überprüfung der Werthaltigkeit von Forderungen begegnet Lloyd Fonds dem Ausfallrisiko durch eine kontinuierliche und nachhaltige Verbesserung des Debitorenmanagements.
Dabei liegt der Fokus auf einer zeitnahen Realisierung von Zahlungseingängen und der damit verbundenen Verminderung des Bestands an fälligen Forderungen.
6.3.2 Angaben zu Finanzinstrumenten
Im Folgenden werden die Finanzinstrumente nach den Bewertungskategorien des IFRS 9 sowie den vom Lloyd Fonds-Konzern gewählten Klassen nach IFRS 7 dargestellt. Die restlichen Bilanzposten, die als Finanzinstrumente klassifiziert sind, unterliegen nicht den Bewertungskategorien des IFRS 9. Der Buchwert entspricht jeweils dem Zeitwert:
in T€ | Bewertungskategorie IFRS 9 31.12.2019 AC | Bewertungskategorie IFRS 9 31.12.2019 FVTPL | Buchwert gemäß IFRS 9 zum 31.12.2019 Gesamt |
Langfristige Vermögenswerte | |||
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | – | 1.686 | 1.686 |
– | 1.686 | 1.686 | |
Kurzfristige Vermögenswerte | |||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 5.920 | – | 5.920 |
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen | 39 | – | 39 |
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | – | 5.301 | 5.301 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 9.152 | – | 9.152 |
15.111 | 5.301 | 20.412 | |
Vermögenswerte | 15.111 | 6.987 | 22.098 |
Langfristige Schulden | |||
Anderen Kommanditisten zuzurechnender Nettovermögenswert | 488 | – | 488 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 65 | 15.827 | 15.892 |
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | – | 4.848 | 4.848 |
Finanzschulden | 14.121 | – | 14.121 |
14.674 | 20.675 | 35.349 | |
Kurzfristige Schulden | |||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 7.539 | 3.679 | 11.218 |
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 1.179 | 1.273 | 2.452 |
Finanzschulden | 673 | – | 673 |
9.391 | 4.952 | 14.343 | |
Schulden | 24.065 | 25.627 | 49.692 |
in T€ | Bewertungskategorie IFRS 9 31.12.2018 AC | Bewertungskategorie IFRS 9 31.12.2018 FVTPL | Buchwert gemäß IFRS 9 zum 31.12.2018 Gesamt |
Langfristige Vermögenswerte | |||
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | – | 1.898 | 1.898 |
– | 1.898 | 1.898 | |
Kurzfristige Vermögenswerte | |||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 6.570 | – | 6.570 |
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen | 115 | – | 115 |
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | – | 3.188 | 3.188 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 13.910 | – | 13.910 |
20.595 | 3.188 | 23.783 | |
Vermögenswerte | 20.595 | 5.086 | 25.681 |
Langfristige Schulden | |||
Anderen Kommanditisten zuzurechnender Nettovermögenswert | 804 | – | 804 |
804 | – | 804 | |
Kurzfristige Schulden | |||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 4.727 | – | 4.727 |
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 328 | – | 328 |
Finanzschulden | 1.616 | – | 1.616 |
6.671 | – | 6.671 | |
Schulden | 7.475 | – | 7.475 |
6.3.2.1 Zu Anschaffungskosten bewertete Forderungen
Der Bestand der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Forderungen (AC) des Konzerns ist um insgesamt 726 T€ von 6.685 T€ auf 5.959 T€ gesunken. Im Vorjahresvergleich stellt sich die Fälligkeitsstruktur wie folgt dar:
in T€ | 2019 | 2018 |
noch nicht fällig | 4.809 | 5.503 |
fällig seit 1-30 Tagen | 156 | – |
fällig seit 31-365 Tagen | 386 | 280 |
seit über einem Jahr fällig | 608 | 902 |
5.959 | 6.685 |
Zum 31. Dezember 2019 waren Forderungen, auf die anteilige oder komplette Wertberichtigungen gebildet wurden, in Höhe von nominal 7.059 T€ (Vj.: 10.107 T€) um insgesamt 6.374 T€ (Vj.: 9.783 T€) auf 685 T€ (Vj.: 324 T€) wertberichtigt. Hinsichtlich der zugrunde liegenden Schätzungen und Annahmen verweisen wir auf Ziffer 6.4.3.
6.3.2.2 Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte
Bei der Bewertung von Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert werden drei Hierarchiestufen unterschieden:
― |
Stufe 1: auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierte Preise (z. B. Aktienkurse). |
― |
Stufe 2: an einem Markt beobachtbare Inputfaktoren, die zwar keine notierten Preise der Stufe 1 darstellen, die sich jedoch entweder direkt (d. h. als Preis) oder indirekt (d. h. in der Ableitung von Preisen) beobachten lassen. |
― |
Stufe 3: nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierende Faktoren für die Bewertung. |
Wie im Vorjahr bestehen zum 31. Dezember 2019 die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente des Konzerns ausschließlich aus Beteiligungen. Diese gehören der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert an. Die Bestimmung der Zeitwerte dieser Beteiligungen erfolgt auf Basis der Discounted-Cashflow-Methode und wird dementsprechend der Stufe 3 zugeordnet. Die Zuordnung zu den einzelnen Hierarchiestufen wird regelmäßig überprüft und soweit nötig entsprechend angepasst. Zu den Details verweisen wir auf Ziffer 6.4.2.
6.3.2.3 Finanzielle Verbindlichkeiten
Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns belaufen sich zum 31. Dezember 2019 auf insgesamt 49.692 T€ (Vj.: 7.475 T€). Die Fälligkeitsstruktur der finanziellen Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
in T€ | 2019 | 2018 |
bis ein Jahr | 14.343 | 6.671 |
ein bis fünf Jahre | 27.308 | – |
über fünf Jahre | 8.041 | 804 |
49.692 | 7.475 |
Zu den Erläuterungen der wesentlichen Entwicklungen der finanziellen Verbindlichkeiten wird auf die Textziffern 6.7.10, 6.7.11, 6.7.12 und 6.7.13 verwiesen.
6.3.2.4 Wertminderungen
in T€ | 2019 | 2018 |
Bewertungskategorie AC | ||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | ||
Stand 1. Januar | 9.783 | 9.422 |
Anpassungen nach IFRS 9 zum 1. Januar | – | 45 |
Zuführungen | 145 | 2.371 |
Inanspruchnahmen | -3.315 | -335 |
Auflösungen | -239 | -1.720 |
Stand 31. Dezember | 6.374 | 9.783 |
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen | ||
Stand 1. Januar | – | 94 |
Inanspruchnahmen | – | -94 |
Stand 31. Dezember | – | – |
Wertminderungen am 31. Dezember | 6.374 | 9.783 |
6.3.2.5 Sonstige Angaben
Die Nettogewinne (bzw. -verluste) aus Finanzinstrumenten stellen sich wie folgt dar:
in T€ | 2019 | 2018 |
Klasse zu fortgeführten Anschaffungskosten | ||
Bewertungskategorie (AC) | ||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | -204 | -640 |
-204 | -640 | |
Bewertungskategorie finanzielle Verbindlichkeiten zum Restbuchwert | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 346 | 38 |
346 | 38 | |
Nettogewinne/-verluste aus Finanzinstrumenten | 142 | -602 |
Das Nettoergebnis der Klasse zu fortgeführten Anschaffungskosten beinhaltet unrealisierte Gewinne aus der Fremdwährungsumrechnung, Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten, die Zuführung und Auflösung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen, die weiteren Abwertungen gemäß IFRS 9 sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Forderungsausfällen. Durch Anwendung von IFRS 9 werden keine Finanzinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Das Zinsergebnis für die Klasse zu fortgeführten Anschaffungskosten gemäß IFRS 9 ist im Folgenden dargestellt:
in T€ | 2019 | 2018 |
Bewertungskategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | ||
Zinserträge aus Bankguthaben | – | 1 |
Zinserstattung Finanzamt | – | 29 |
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 3 | 152 |
3 | 182 | |
Bewertungskategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | ||
Zinsaufwendungen aus Finanzschulden | -33 | -68 |
Zinsaufwendungen gegenüber | ||
Kommanditisten | -69 | -209 |
Sonstige Zinsaufwendungen | -497 | -2 |
-599 | -279 | |
-596 | -97 |
6.3.3 Kapitalmanagement
Die Ziele des Lloyd Fonds-Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der nachhaltigen Aufrechterhaltung einer ausreichenden Eigenkapitalausstattung und der Erwirtschaftung einer angemessenen Rendite auf das eingesetzte Kapital. Dabei steht die Bonität des Konzerns an vorderster Stelle.
Der Konzern überwacht sein Kapital auf Basis der absoluten Höhe unter Berücksichtigung der Eigenkapitalquote. Die zukünftige Kapitalentwicklung und der mögliche Kapitalbedarf werden auf Basis eines integrierten Planungsmodells für die kommenden fünf Geschäftsjahre ermittelt.
Die Dividendenpolitik ist Teil der Steuerung der Kapitalstruktur der Lloyd Fonds AG. Aufgrund der Neuausrichtung und der damit im Zusammenhang stehenden geplanten Investitionen wurde für das Geschäftsjahr 2018 keine Dividende ausgeschüttet. Auch für das Geschäftsjahr 2019 wird wegen der Umsetzung der Neuausrichtung keine Dividende vorgeschlagen.
Mit Datum vom 3. Juni 2019 hat die Lloyd Fonds AG eine Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von 6.100 T€ unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre aus dem bedingten Kapital (2018) begeben. Zum zugrunde liegenden Bilanzstichtag wurden sämtliche Schuldverschreibungen gezeichnet. Die Schuldverschreibungen verbriefen neben dem Rückzahlungsanspruch einen Anspruch auf eine Verzinsung von 3,75 % p. a. sowie ein Recht auf Wandlung in Aktien der Lloyd Fonds AG zu einem aktuellen Wandlungspreis von 6,10 € je Aktie. Für die Emittenten bestehen zum aktuellen Zeitpunkt Wandlungsrechte auf insgesamt bis zu 1.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Die frühestmögliche Wandlung ist am 3. August 2020 möglich. Der Endfälligkeitstag ist der dritte Jahrestag nach dem Begebungstag.
Zum 31. Dezember 2019 beläuft sich das Eigenkapital des Lloyd Fonds-Konzerns auf 41.219 T€ nach 20.786 T€ zum Ende des Vorjahres. Die Eigenkapitalquote beträgt am Bilanzstichtag 39,3 % (31. Dezember 2018: 70,5 %). Zur Entwicklung des Eigenkapitals wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung und auf Textziffer 6.7.9 verwiesen.
6.4 Verwendung von Schätzungen und Annahmen und Änderungen von Schätzungen sowie Ermessensentscheidungen
Sämtliche Schätzungen und Annahmen werden fortlaufend neu beurteilt und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen wahrscheinlich erscheinen. Der Konzern trifft Einschätzungen und Annahmen, die die Zukunft betreffen. Die Beträge der hieraus abgeleiteten Schätzungen können naturgemäß von den späteren tatsächlichen Gegebenheiten abweichen. Die wesentlichen Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen könnten, werden nachstehend erörtert. Es ist möglich, dass von den getroffenen Annahmen innerhalb des nächsten Jahres abgewichen werden könnte, sodass eine wesentliche Anpassung der Buchwerte erforderlich ist.
6.4.1 Werthaltigkeit der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen
Lloyd Fonds hält insgesamt 61 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um Verwaltungsgesellschaften von Fonds sowie um Projektgesellschaften. Verwaltungsgesellschaften erhalten fixierte jährliche Vergütungen von den Fonds.
Die Lange wird ab dem 2. Dezember 2019 mit einem Wertansatz von 5.009 T€ als assoziiertes Unternehmen berücksichtigt, hinzukommt das anteilige Ergebnis in Höhe von 260 T€ was zum 31. Dezember 2019 zu einem Wertansatz von 5.269 T€ führt (siehe Ziffer 6.2.2.3).
Im Berichtsjahr ergibt sich bei den nach der Equity-Methode zu erfassenden anteiligen Ergebnisse der Gesellschaften unter Berücksichtigung der Ausschüttungen eine ertragswirksame Anpassung um 407 T€ (Vj.: 23 T€). Zum Stichtag betragen die Beteiligungsbuchwerte dieser Gesellschaften insgesamt 6.584 T€ (Vj.: 1.594 T€).
6.4.2 Bewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Aufgrund der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise sind in den Vorjahren bereits einzelne Fonds in eine finanzielle Schieflage geraten; in Einzelfällen gab es Insolvenzen. Risiken haben sich im Bereich der Schiffsbeteiligungen beispielsweise durch auslaufende Charterverträge ergeben, wenn eine Anschlusscharter ausstand oder nur zu Konditionen vereinbart werden konnte, die deutlich unter den Werten liegen, die erforderlich sind, um operativ ausgeglichene Ergebnisse zu erzielen sowie den Kapitaldienst zu bedienen. Im Rahmen des Risikomanagementsystems überprüft Lloyd Fonds laufend die finanzielle Situation sämtlicher Beteiligungen, um gegebenenfalls rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Zwar wirken sich Verluste in den Fondsgesellschaften nicht unmittelbar auf das Konzernergebnis der Lloyd Fonds AG aus, jedoch können sich hieraus Anzeichen für mögliche Wertminderungen der Forderungen und Beteiligungsansätze ergeben. Der beizulegende Zeitwert der Beteiligungen wird dabei gemäß den Regelungen des IFRS 9 in der Regel auf Basis der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Zum Stichtag betragen die Beteiligungsbuchwerte dieser Gesellschaften insgesamt 2.356 T€ (Vj.: 5.086 T€).
Der Zeitwertbewertung der Schiffsbeteiligungen des Konzerns liegen prognostizierte Charterraten und Stahlpreise zugrunde, die von Clarkson Research zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus basiert die Bewertung im Wesentlichen auf den folgenden Parametern:
― |
Planungshorizont: 25 Jahre ab Infahrtsetzung |
― |
Plan-Wechselkurs: 1,20 US-$/€ |
― |
Kapitalisierungszinssatz: 7,0% |
― |
Steigerungsfaktor Schiffsbetriebskosten: 3 % p. a. |
― |
Steigerungsfaktor Verwaltungskosten: 2% p.a. |
Die Zeitwertbewertung wird, insbesondere im Bereich Immobilien- und Flugzeugbeteiligungen sowie Zweitmarkt-Lebensversicherungen, auf Basis der Ausschüttungsprognosen des Fondsmanagements der Beteiligungen durchgeführt (siehe Ziffer 6.2.7). Zur Diskontierung der Zahlungsströme werden die internen Renditen des jeweiligen Fonds herangezogen. Nach IFRS 9 werden sämtliche Wertveränderungen im übrigen Finanzergebnis ausgewiesen.
Bei veränderten Kapitalisierungszinssätzen (8%) würde sich ein negatives Finanzergebnis von 34 T€ ergeben, was zu einem niedrigeren Ansatz der Beteiligungen in Höhe von 34 T€ führen würde. Analog würde sich bei einem unterstellten Wechselkurs von 1,25 US-$/€ eine negative Veränderung um 31 T€ ergeben.
Gegenläufig würden sich bei einem Kapitalisierungszinssatz von 6 % ein positives Finanzergebnis und somit ein höherer Wertansatz der Beteiligungen von 38 T€ ergeben. Analog würde sich bei einem unterstellten Wechselkurs von 1,15 US-$/€ eine positive Veränderung um 34 T€ ergeben.
6.4.3 Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Vermögenswerten
Die Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen basiert auf einer Analyse der individuellen Ausfallrisiken von offenen Posten. Ein Großteil der Forderungen des Konzerns besteht gegen Fondsgesellschaften und resultiert aus den Dienstleistungen, die der Konzern erbringt. Hierzu zählen insbesondere die Vermittlungs- und Strukturierungsleistungen, das Fondsmanagement und die Treuhandtätigkeit. Ausfallrisiken ergeben sich insbesondere, wenn die Ertragslage der Fonds sich nicht plangemäß entwickelt. Hiervon sind im Berichtsjahr weiterhin insbesondere Schiffsfonds betroffen (siehe Ziffer 6.4.2). In der Folge hat Lloyd Fonds weitere Einzelwertberichtigungen gebildet. Insgesamt belief sich der Aufwand für Wertminderungen und Abschreibungen auf Forderungen im Geschäftsjahr 2019 auf 660 T€ (Vj.: 2.371 T€). Die Forderungen werden grundsätzlich individuell betrachtet und es werden einzelfallbezogen Wertberichtigungen vorgenommen. Ferner wird durch das Wertminderungsmodell gemäß IFRS 9 eine weitere Abwertung vorgenommen (siehe hierzu auch Ziffer 6.2.7). Zum Stichtag betrifft der Buchwert dieser Forderungen 5.959 T€ (Vj.: 6.685 T€).
6.4.4 Bewertung der Risiken aus drohenden Rechtsstreitigkeiten
Soweit Dritte im Auftrag oder im Pflichtenkreis der Lloyd Fonds AG tätig werden, besteht das Risiko, dass die Lloyd Fonds AG für deren Handlungen verantwortlich gemacht wird. Externe Partner werden allerdings sorgfältig betreut, um haftungsrelevantes Handeln zu vermeiden und damit das Haftungspotenzial für die Lloyd Fonds AG zu reduzieren.
Zum 31. Dezember 2019 sind insgesamt 241 (Vj.: 312) gerichtliche Verfahren, die ein Nominalkapital von 11.701 T€ (Vj.: 17.171 T€) sowie 360 TUS-$ (Vj.: 400 TUS-$) betreffen, wegen behaupteter Schadenersatzansprüche aus Prospekthaftung rechtshängig, bei denen die Lloyd Fonds AG oder die Lloyd Treuhand GmbH Beklagte oder Streitverkündete sind. Die Lloyd Fonds AG oder die Lloyd Treuhand GmbH haben von den zwischen 2013 und Ende 2019 insgesamt durchgeführten und bis zum Bilanzstichtag beendeten 270 (Vj.: 195) gerichtlichen Verfahren, in denen sie Beklagte oder Streitverkündete waren, 198 (Vj.: 153) gewonnen. In 49 Verfahren wurden Vergleiche geschlossen, die vollumfänglich von der Versicherung übernommen wurden (Vj.: 29). Seit 2013 waren lediglich drei Fonds (12 Verfahren) von stattgebenden Urteilen gegen die Lloyd Fonds AG bzw. die Lloyd Treuhand GmbH betroffen. Davon unterstellten die stattgebenden Urteile bezüglich eines Fonds einen Prospektfehler. Die weiteren Urteile betrafen weitere zwei Fonds. Es wurde in diesen Fällen kein Prospektfehler, sondern eine Falschberatung angenommen, die der Lloyd Fonds AG bzw. der Lloyd Treuhand GmbH über § 278 BGB zugerechnet wurde. Die Versicherung hat in allen Fällen die entstandenen Kosten übernommen. In Bezug auf alle stattgebenden Urteile waren insgesamt 0 T€ (Vj.: 30 T€) Selbstbehalt von der Lloyd Fonds AG bzw. der Lloyd Treuhand GmbH zu zahlen, jeweils 10 T€ pro Fonds. Ein weiteres stattgebendes Urteil erging gegen eine Bank, in einem Verfahren, in dem die Lloyd Fonds AG lediglich als Streithelferin beteiligt war.
Darüber hinaus sind per 31. Dezember 2019 weitere 109 (Vj.: 218) gerichtliche Verfahren rechtshängig, in denen eine Bank der Lloyd Fonds AG den Streit verkündet hat. Diese betreffen Zeichnungen von insgesamt nominal 65 T€ (Vj.: 905 T€) sowie nominal 3.765 TUS-$ (Vj.: 6.055 TUS-$). Diese Verfahren werden vorrangig durch Vergleich zwischen der klagenden Partei und der Bank beendet (Lloyd Fonds AG ist lediglich Streithelferin der Bank). Etwaige Urteile gegen die streitverkündende Bank betreffen ausschließlich eine unterstellte Falschberatung durch die Bank.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass aus den genannten oder zukünftig eingereichten Klagen erfolgreich Schadenersatzansprüche aus der Prospekthaftung wegen falscher oder unvollständiger Angaben gegen die Lloyd Fonds AG oder ihre Tochtergesellschaft geltend gemacht werden. Die Lloyd Fonds AG verfügt in diesen Fällen über entsprechende Versicherungen und trägt lediglich einen geringen Selbstbehalt. Zum jetzigen Zeitpunkt hält die Lloyd Fonds AG es für insgesamt überwiegend wahrscheinlich, dass sie auch weiterhin mit ihren Argumenten vor Gericht durchdringen und sich erfolgreich gegen die Klagen verteidigen kann.
6.4.5 Schätzungen in Bezug auf steuerliche Risiken
Wesentliche steuerliche Risiken bestehen nicht.
6.5 Segmentberichterstattung
6.5.1 Geschäftssegmente
Zum 31. Dezember 2019 wird die Segmentberichterstattung auf Grundlage des IFRS 8 „Geschäftssegmente“ erstellt. Der Standard folgt dem sogenannten „Management Approach“, d. h., die Definition und Darstellung der berichtspflichtigen Segmente bestimmt sich nach dem internen Berichtswesen des Unternehmens. Hauptentscheidungsträger im Sinne des IFRS 8 ist der Vorstand der Lloyd Fonds AG. Als relevante ergebnisbezogene Steuerungsgröße wird neben dem EBT auch das Ergebnis nach Steuern verwendet.
Aus dem internen Berichtswesen des Lloyd Fonds-Konzerns lassen sich die folgenden berichtspflichtigen Segmente ableiten:
Immobilien
― |
Ankauf und Verkauf von Assets für Dritte aus dem Bereich Immobilien |
― |
Strukturierung von Anlageprodukten |
― |
Finanzierung der Assets durch Fremd- und Eigenkapital |
― |
Assetmanagement und hiermit zusammenhängende sonstige Dienstleistungen |
― |
Übernahme von Geschäftsführungen in Beteiligungsgesellschaften |
― |
Überwachung und Steuerung der wesentlichen Beteiligungen des Immobiliensegments für den Lloyd Fonds-Konzern |
― |
Fondsverwaltung und Information der Investoren |
― |
Organisation und Durchführung von Gesellschafterversammlungen |
Schifffahrt
― |
Ankauf und Verkauf von Assets aus den Bereichen Schifffahrt und Zweitmarktschiffsfonds |
― |
Erstellung von Fortführungskonzepten sowie die Übernahme des Poolmanagements |
― |
Übrige Tätigkeiten analog zum Segment „Immobilien“ |
Weitere Assets
― |
Ankauf und Verkauf von Assets aus den Bereichen weitere Assets (z. B. Flugzeuge, Private Equity, Britische Kapitallebensversicherungen) |
― |
Übrige Tätigkeiten analog zum Segment „Immobilien“ |
Im Bereich „Alle allgemeinen sonstigen Aufwendungen“ sind im Wesentlichen die Personalaufwendungen für Verwaltungs- und Stabsstellen wie Rechnungswesen, Rechtsabteilung, Kommunikation (IR/PR) und Vorstand sowie allgemeine sonstige betriebliche Aufwendungen wie Miet-, Büro- und EDV-Aufwendungen enthalten. Sämtliche Aufwendungen und Erträge aus der Verwaltungstätigkeit der Treuhandarbeit sind, soweit möglich, direkt den einzelnen Segmenten zugeordnet worden. Die Aufwendungen, die nicht direkt zuzuordnen sind, werden prozentual auf die drei Segmente Immobilien, Schifffahrt und Weitere Assets verteilt. Weiterhin wurden die Kosten des Vertriebs auf die Segmente Immobilien und Schifffahrt in gleicher Höhe verteilt.
Die Segmentergebnisse stellen sich wie folgt dar:
2019 in T€ |
Immobilien | Schifffahrt | Weitere Assets | Alle allgemeinen sonstigen Aufwendungen | Summe |
Umsatzerlöse mit externen Kunden | 3.343 | 3.024 | 1.856 | – | 8.223 |
Sonstige betriebliche Erträge | 393 | 199 | 467 | 537 | 1.596 |
Materialaufwand | – | -426 | – | – | -426 |
Personalaufwand | -1.488 | -518 | -283 | -6.443 | -8.732 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -1.393 | -1.520 | -920 | -7.366 | -11.199 |
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen | -20 | 200 | 678 | – | 858 |
Abschreibungen | -9 | -45 | -15 | -1.189 | -1.258 |
EBIT | 826 | 914 | 1.783 | -14.461 | -10.938 |
Finanzergebnis | 5.250 | – | -23 | 637 | 5.864 |
EBT | 6.076 | 914 | 1.760 | -13.824 | -5.074 |
Steuern | 411 | – | -38 | 4.608 | 4.981 |
Ergebnis nach Steuern | 6.487 | 914 | 1.722 | -9.216 | -93 |
2018 in T€ |
Immobilien | Schifffahrt | Weitere Assets | Alle allgemeinen sonstigen Aufwendungen | Summe |
Umsatzerlöse mit externen Kunden | 2.989 | 3.540 | 1.389 | – | 7.918 |
Sonstige betriebliche Erträge | 415 | 2.082 | 39 | 532 | 3.068 |
Materialaufwand | -17 | -484 | -22 | – | -523 |
Personalaufwand | -1.024 | -762 | -86 | -2.474 | -4.346 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -990 | -1.434 | -336 | -5.555 | -8.315 |
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen | 3 | 210 | 315 | – | 528 |
Abschreibungen und Wertminderungen | -4 | -2 | -1 | -105 | -112 |
EBIT | 1.372 | 3.150 | 1.298 | -7.602 | -1.782 |
Finanzergebnis | 1.090 | -398 | -48 | 152 | 796 |
EBT | 2.462 | 2.752 | 1.250 | -7.450 | -986 |
Steuern | – | -137 | – | -411 | -548 |
Ergebnis nach Steuern | 2.462 | 2.615 | 1.250 | -7.861 | -1.534 |
Eine Darstellung der Vermögenswerte und Schulden je Segment ist im internen Berichtswesen von Lloyd Fonds nicht vorgesehen, da diese Kennzahlen aus Sicht des Vorstands für die Steuerung des Konzerns nicht relevant sind. Somit entfällt eine entsprechende Berichterstattung.
Intrasegmentäre Umsatzerlöse waren wie im Vorjahr nicht zu verzeichnen. Aufwendungen und Erträge im sonstigen betrieblichen Ergebnis, die aus Transaktionen zwischen den einzelnen Segmenten resultieren, wurden – falls erforderlich – eliminiert. Dabei handelt es sich ausschließlich um zu Einstandskosten getätigte Weiterbelastungen.
Aufgrund der internen Berichtsstruktur wird das Finanzergebnis in der Segmentberichterstattung saldiert ausgewiesen.
6.5.2 Überleitungsrechnung
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Segmentinformationen entsprechen denjenigen, die für Zwecke des Lloyd Fonds-Konzernabschlusses angewendet werden. Aus diesem Grund stimmen sowohl die Umsatzerlöse als auch die Gewinne und Verluste nach Steuern der berichtspflichtigen Segmente, einschließlich des Bereichs „Alle allgemeinen sonstigen Aufwendungen“, mit den Konzernumsätzen bzw. dem Konzernergebnis nach Steuern überein.
6.5.3 Angaben auf Unternehmensebene
6.5.3.1 Informationen über Produkte und Dienstleistungen
Hinsichtlich der Aufgliederung der Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen verweisen wir auf die Ziffer 6.6.1.
6.5.3.2 Informationen über geografische Gebiete
Die Umsätze des Geschäftsjahres 2019 in Höhe von 8.223 T€ (Vj.: 7.918 T€) wurden wie im Vorjahr komplett in Deutschland erzielt.
Die Summe der langfristigen Vermögenswerte des Lloyd Fonds-Konzerns, ohne Finanzinstrumente und aktive latente Steuern, beläuft sich in Deutschland auf 76.598 T€ (Vj.: 2.372 T€). Im Ausland hält Lloyd Fonds langfristige Vermögenswerte mit einem Buchwert von insgesamt 417 T€ (Vj.: 410 T€).
6.6 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
6.6.1 Umsatzerlöse
Zusammensetzung:
in T€ | 2019 | 2018 |
Erlöse aus Fonds- und Assetmanagement | 5.070 | 5.565 |
Erlöse aus Vermittlungs- und Strukturierungsleistungen | 3.137 | 2.220 |
Sonstige Umsatzerlöse | 16 | 133 |
Umsatzerlöse | 8.223 | 7.918 |
Die Erlöse aus dem Fonds- und Assetmanagement sind bedingt durch den Verkauf von Assets sowie auslaufender Verträge um 495 T€ rückläufig. Die hierin enthaltenen Erlöse aus der Verwaltung der Treuhandverträge sind von 4.268 T€ um 380 T€ auf 3.888 T€ gesunken. Die ebenfalls enthaltenen Erlöse aus Managementleistungen sind im Geschäftsjahr von 1.297 T€ um 115 T€ auf 1.182 T€ ebenfalls gesunken.
Die Vermittlungs- und Strukturierungsleistungen sind um 917 T€ gestiegen. Dies resultiert überwiegend aus Vermittlungsvergütungen aus den Verkäufen von vier Immobilien in Köln, einer Hotelimmobilie in Hamburg, einer Hotelimmobilie auf Sylt sowie einer Büroimmobilie in Eindhoven an institutionelle Investoren.
Die sonstigen Umsatzerlöse resultieren aus zusätzlichen Managementdienstleistungen in Höhe von 16 T€ (Vj.: 42 T€). Im Vorjahr waren dort Mieterlöse in Höhe von 91 T€ enthalten.
6.6.2 Materialaufwand
Zusammensetzung:
in T€ | 2019 | 2018 |
Aufwendungen für bezogene Leistungen | 402 | 451 |
Provisionen | 12 | 38 |
Sonstige Materialaufwendungen | 12 | 34 |
Materialaufwand | 426 | 523 |
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Materialaufwand um 97 T€ auf 426 T€ gesunken. In den Aufwendungen für bezogene Leistungen sind insbesondere erhaltene Managementleistungen enthalten. Die sonstigen Materialaufwendungen sind im Wesentlichen externe Aufwendungen im Zusammenhang mit den sonstigen Umsatzerlösen.
6.6.3 Personalaufwand
Zusammensetzung:
in T€ | 2019 | 2018 |
Gehälter | 7.999 | 3.960 |
Soziale Abgaben | 646 | 371 |
Aktienoptionsprgramm | 84 | 11 |
Aufwendungen für Altersversorgung | 3 | 4 |
Personalaufwand | 8.732 | 4.346 |
Der Personalaufwand des Geschäftsjahres 2019 beläuft sich auf 8.732 T€, nach 4.346 T€ im Vorjahr. Der Anstieg der laufenden Gehälter ist im Wesentlichen auf die gestiegenen durchschnittliche Mitarbeiterzahl um 68,8% von 32 im Vorjahr auf 54 im Geschäftsjahr zurückzuführen. Durch die Vollkonsolidierung der SPSW erhöht sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl zum 31. Dezember 2029 auf 61. Die Boni sind im Wesentlichen aufgrund neuer Vorstands- und Mitarbeiterverträge auf 2.037 T€ (Vj.: 753 T€) gestiegen.
Ferner ist im Geschäftsjahr für das Aktienoptionsprogramm (AOP) der Mitarbeiter und für die Phantom Stock Pläne (PSP) der Vorstände ein Aufwand in Höhe von 84 T€ (Vj.: 11 T€) angefallen.
Die Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung sowie die Beiträge zur Direktversicherung sind gemäß IAS 19.38 als beitragsorientierte Versorgungspläne zu klassifizieren. Im Berichtsjahr belaufen sich diese Aufwendungen auf 329 T€ (Vj.: 185 T€).
6.6.4 Abschreibungen
Zusammensetzung:
in T€ | Ziffer | 2019 | 2018 |
Abschreibungen auf | |||
Sachanlagen | 6.7.1 | 909 | 100 |
immaterielle Vermögenswerte | 6.7.2 | 349 | 12 |
Abschreibungen | 1.258 | 112 |
In der Berichtsperiode sind die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen zum einen aufgrund von Zugängen zu den Sachanlagen von 100 T€ um 809 T€ auf 909 T€ gestiegen. Zum anderen sind unter den Abschreibungen auf Sachanlagen erstmalig die Abschreibungen der Nutzungsrechte aus der Erstanwendung des IFRS 16 in Höhe von 626 T€ ausgewiesen (siehe Ziffer 6.2.1.1).
Der Anstieg der Abschreibungen der immateriellen Vermögenswerte ist auf die Zugänge im Berichtszeitraum zurückzuführen. Zur Entwicklung der Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswerte wird auf die Ziffern 6.7.1 und 6.7.2 verwiesen.
6.6.5 Sonstiges betriebliches Ergebnis
Zusammensetzung:
in T€ | 2019 | 2018 |
Sonstige betriebliche Erträge | ||
Erträge aus der Auflösung von Wertminderungen auf Forderungen | 441 | 1.720 |
Mieten | 360 | 459 |
Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten | 346 | 38 |
Sachbezüge | 55 | 56 |
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | – | 5 |
Übrige Erlöse | 394 | 790 |
1.596 | 3.068 | |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
Abschluss-, Rechts- und Beratungsaufwendungen | -4.088 | -2.486 |
Bürobedarf, EDV-Aufwendungen und Kommunikation | -2.219 | -442 |
Mieten, Mietnebenkosten, Raumkosten und Instandhaltung | -1.347 | -1.226 |
Vertriebsunterstützung und Anlegerbetreuung | -1.248 | -731 |
Wertminderungen auf Forderungen und Forderungsausfälle | -660 | -2.371 |
Kfz- und Reiseaufwendungen | -351 | -190 |
Sonstige Personalaufwendungen | -331 | -214 |
Versicherungen und Beiträge | -140 | -127 |
Übrige Aufwendungen | -815 | -528 |
-11.199 | -8.315 | |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | -9.603 | -5.247 |
Das sonstige betriebliche Ergebnis hat sich von -5.247 T€ im Jahr 2018 auf -9.603 T€ im Geschäftsjahr verändert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Erträge aus der Auflösung von Wertminderungen auf Forderungen um 1.279 T€ auf 441 T€ gesunken. Von diesen Erträgen sind 227 T€ (Vj.: 1.413 T€) zahlungsunwirksam. Die Erträge aus der Auflösung von Wertminderungen sind im Vorjahr im Wesentlichen durch angepasste Quoten aus Insolvenzverfahren (1.435 T€) begründet.
Die Mieten sind aufgrund der Kündigung eines Büroraummietvertrags in Hamburg mit Wirkung zum vierten Quartal des Berichtszeitraums und der damit endenden Untermietverhältnisse rückläufig.
Die Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten setzen sich im Wesentlichen aus einem Ertrag aus dem anteiligen Darlehensverzicht der Raiffeisenbank Niederösterreich-Wien AG (RaiBa) in Höhe von 142 T€ (siehe Textziffer 6.7.12) und einem Ertrag aus einem Vergleich bezüglich einer Vermittlungsprovision in Höhe von 124 T€ zusammen.
Aufgrund der Neuausrichtung des Lloyd Fonds-Konzerns sind die Rechts- und Beratungsaufwendungen sowie die Aufwendungen für Bürobedarf, EDV und Kommunikation angestiegen. Der Anstieg der Aufwendungen für Vertriebsunterstützung und Anlegerbetreuung ist ebenfalls auf die Neuausrichtung zurückzuführen.
Die Wertminderungen auf Forderungen und Forderungsausfälle sind im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Insolvenzverfahren im Vorjahr um 1.711 T€ auf 660 T€ gesunken.
6.6.6 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Zusammensetzung:
in T€ | 2019 | 2018 |
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen | 858 | 528 |
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen | 858 | 528 |
Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen besteht im Wesentlichen aus vereinnahmten Beteiligungserträgen sowie aus der vorgenommenen At-Equity-Bewertung der GmbH-Anteile. Der Erwerb der Lange hat im Geschäftsjahr 2019 zu einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 260 T€ geführt.
6.6.7 Finanzergebnis
Zusammensetzung:
in T€ | 2019 | 2018 |
Finanzerträge | ||
Beteiligungserträge | 6.950 | 218 |
Gewinne aus Fremdwährungsumrechnung | 45 | 73 |
Zinserträge aus Bankguthaben | – | 1 |
Zinserstattung Finanzamt | – | 29 |
Übriges Finanzergebnis | 184 | 152 |
Übriges Finanzergebnis (IFRS 9) | – | 628 |
7.179 | 1.101 | |
Finanzaufwand | ||
Übriges Finanzergebnis (IFRS 9) | -677 | – |
Verluste aus Fremdwährungsumrechnung | -31 | -26 |
Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | -33 | -68 |
Zinsaufwendungen gegenüber Kommanditisten | -69 | -209 |
Sonstige Zinsaufwendungen | -505 | -2 |
-1.315 | -305 | |
Finanzergebnis | 5.864 | 796 |
Das Beteiligungsergebnis setzt sich im Wesentlichen aus Schlussauskehrungen von Immobilienfonds in Hamburg, auf Sylt, in Köln und in Eindhoven, deren Objekte mit Ausnahme der Immobilie in Köln bereits im Vorjahr veräußert wurden, zusammen. Der Übergang von Nutzen und Lasten erfolgte in 2019.
Aufgrund der Anwendung des IFRS 9 ab dem 1. Januar 2018 sind erfolgswirksam sowohl die Veränderungen der zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte als auch die Veränderung der fortgeführten Anschaffungskosten der nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen unter dem übrigen Finanzergebnis ausgewiesen. Das übrige Finanzergebnis setzt sich im Wesentlichen aus der Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerten zusammen. Dies ist durch eine Werterhöhung von Beteiligungen, hier insbesondere durch den im Geschäftsjahr 2019 geschlossenen Verkauf des Immobilienfonds „Immobilienportfolio Köln“, aber auch durch Anpassungen der Bewertung aufgrund der besseren Marktlage weiterer Immobilienfonds geprägt. Hingegen sind für die Bereiche Schiffe und weitere Assets weitere Minderungen der Beteiligungen vorgenommen worden. Weiterhin sind Erträge aus nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen in Höhe von 113 T€ (Vj.: 108 T€) und Erträge aus der Bewertung der Anteile an den selbst aufgesetzten Publikumsfonds von 240 T€ enthalten (siehe Textziffer 6.7.4).
Das übrige Finanzergebnis betrifft im Wesentlichen Erträge im Zusammenhang mit Veräußerungen von Anteilen der Lloyd Fonds AG an den im Jahr 2019 aufgesetzten Fonds und den Wertpapierdepots (siehe Textziffer 6.7.4).
Der Fremdwährungsgewinn ist im Vergleich zum Vorjahr von 47 T€ auf 14 T€ gesunken. Das Fremdwährungsergebnis beinhaltet im Geschäftsjahr insbesondere Kursgewinne aus der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Bewertung der Fremdwährungskonten. Die Reduzierung der Fremdwährungseffekte ist im Wesentlichen durch die jetzt geringeren US-$-Bestände und die zeitnahen Konvertierungen in Euro begründet.
In den sonstigen Zinsaufwendungen sind im Wesentlichen Zinsaufwendungen für die Wandelschuldverschreibung von 253 T€ enthalten. Diese entfallen für den Zinsanspruch der Anleihegläubiger in Höhe von 134 T€ und für die Aufzinsung an den Erfüllungsbetrag in Höhe von 119 T€. Vom Zinsanspruch sind 114 T€ im Geschäftsjahr zahlungswirksam an die Anleihegläubiger ausgezahlt worden. Zum anderen sind Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Leasingbilanzierung nach IFRS 16 in Höhe von 196 T€ enthalten. Hier wird auf die Textziffer 6.2.1.1 verwiesen.
Bei den Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 33 T€ (Vj.: 68 T€) sind im Wesentlichen laufende Zinsen aus der Finanzierung der übernommenen Beteiligungen der Zielfonds des „Premium Portfolio Austria“ bei der RaiBa enthalten. Im Geschäftsjahr wurde das Darlehen vom Lloyd Fonds-Konzern vorzeitig abgelöst. Für weitere Erläuterungen zur Entwicklung des Finanzergebnisses verweisen wir auf die Analyse der Ertragslage im Konzernlagebericht.
6.6.8 Ertragsteuern
Unter den Ertragsteuern sind die gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuern erfasst. Die laufenden Steuern setzen sich dabei aus Körperschaftsteuer nebst Solidaritätszuschlag sowie Gewerbesteuer zusammen.
Zusammensetzung:
in T€ | Ziffer | 2019 | 2018 |
Laufende Steuern | 6.7.15 | -158 | -256 |
Latente Steuern | 6.7.5 | 5.139 | -292 |
Ertragsteuern | 4.981 | -548 |
Es wurden im Geschäftsjahr 2019 latente Steueransprüche für den Vortrag noch nicht genutzter steuerlicher Verluste in Höhe von 4.975 T€ aktiviert. Aufgrund der zugrunde liegenden Konzernplanung mit einem Planungshorizont von vier Jahren werden zu künftige Konzerngewinne durch die Nutzung der Verlustvorträge steuerlich begünstigt.
Der laufende Steueraufwand des Berichtszeitraums resultiert im Wesentlichen aus den Betriebsprüfungen bei der Lloyd Fonds Real Estate Management GmbH und der Lloyd Fonds Special Assets GmbH.
Weitere Steueraufwendungen sind aufgrund der ertragsteuerlichen Organschaften zwischen der Lloyd Fonds AG (Organträger) und der Lloyd Treuhand GmbH, der Lloyd Fonds Real Estate Management GmbH sowie der Lloyd Shipping GmbH (Organgesellschaften) nicht angefallen.
Die Ertragsteuern lassen sich auf den erwarteten Steueraufwand bzw. -ertrag, der sich bei Anwendung des relevanten Steuersatzes der Konzernobergesellschaft (Lloyd Fonds AG) in Höhe von 31,8 % (Vj.: 32,275 %) auf das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern ergeben hätte, wie folgt überleiten:
in T€ | 2019 | 2018 |
Konzernergebnis vor Steuern | -5.074 | -986 |
Steuersatz (Lloyd Fonds AG) in % | 31,800% | 32,275% |
Fiktiver Steuerertrag/-aufwand | 1.614 | 318 |
Nicht abziehbare Betriebsausgaben/ Bilanzkorrekturen | 570 | 75 |
Nicht aktivierte latente Steuern auf Verlustvorträge | – | -760 |
Nicht steuerbare Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen | -259 | -170 |
Steuernachzahlungen/-erstattungen für Vorjahre | -158 | -125 |
Gewerbesteuerliche Kürzungen | 12 | 451 |
Sonstiges | -1.937 | -45 |
Ertragsteuern | -158 | -256 |
Tatsächliche Steuerquote | 3,11% | 25,96 % |
Die Konzernobergesellschaft unterliegt als Kapitalgesellschaft der Körperschaftsteuer von 15% zuzüglich des Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5% der geschuldeten Körperschaftsteuer sowie einer Gewerbesteuer von 16,45 % bei einem Hebesatz von 470 % des Hauptstandortes Hamburg. Leichte Abweichungen des Hebesatzes der beiden neuen Standorte München und Frankfurt führen insgesamt zu einer Steuerquote von 31,8 %.
Die Steuerquote resultiert aus Betriebsprüfungen sowie aus Steuern für Vorjahre. Eine direkte Ableitung der Ertragsteuern vom Konzernergebnis vor Steuern ist aufgrund des negativen Ergebnisses nicht möglich. Ferner führen die Ergebnisabführungsverträge einiger Tochtergesellschaften an die Lloyd Fonds AG dazu, dass keine laufenden Steuern der Tochtergesellschaften aus Konzernsicht anfallen. Das negative Ergebnis der Lloyd Fonds AG führt zum weiteren Anstieg der Verlustvorträge für die Folgejahre.
In den latenten Steuern wirkt sich im Wesentlichen ein latenter Steueranspruch auf Verlustvorträge in Höhe von 4.975 T€ aus. Weiterhin wurden passive latente Steuern auf Wertansätze für finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert, aber auch für unterschiedliche Wertansätze aufgrund von abweichenden Aktivierungen nach IFRS im Vergleich zur Steuerbilanz ergebniswirksam berücksichtigt (siehe Textziffer 6.7.5).
6.6.9 Ergebnis je Aktie
Durch die Kapitalerhöhung gegen Sach- und Bareinlagen unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals und der Verwendung der Erhöhung des Grundkapitals erhöht sich das Grundkapital der Lloyd Fonds AG im Geschäftsjahr 2019 von 10.072.306,00 € auf 13.265.914,00 €.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird berechnet, indem der Quotient aus dem Gewinn, der den Eigenkapitalgebern zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien während des Geschäftsjahres gebildet wird. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie weist bezogen auf die im Berichtszeitraum durchschnittlich ausgegebene Anzahl von Aktien (10.170.698; Vj.: 9.625.763) einen Verlust von 0,01 € je Aktie aus.
2019 | 2018 | |
Gesellschaftern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis (in T€) | -93 | -1.534 |
Durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien (in 1.000) | 10.171 | 9.626 |
Ergebnis je Aktie (€ je Aktie) | -0,01 | -0,16 |
6.6.10 Dividende je Aktie
Die ausschüttungsfähigen Beträge beziehen sich auf das Jahresergebnis der Lloyd Fonds AG, das gemäß deutschem Handelsrecht ermittelt wird.
Aufgrund der Neuausrichtung wurde für das Geschäftsjahr 2018 keine Dividende gezahlt. Der Vorstand der Lloyd Fonds AG schlägt der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2019 wegen der in der Umsetzung befindlichen Neuausrichtung vor, ebenfalls auf eine Dividendenzahlung zu verzichten.
6.7 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz
6.7.1 Sachanlagen
Entwicklung der Buchwerte:
in T€ | Ziffer | Bauten auf fremden Grundstücken | Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung | Geleistete Anzahlungen | Nutzungsrechte | Gesamt |
Zum 1. Januar 2018 | ||||||
Anschaffungskosten | 528 | 1.822 | – | – | 2.350 | |
Kumulierte Abschreibungen | -517 | -1.562 | – | – | -2.079 | |
Buchwert netto | 11 | 260 | – | – | 271 | |
Geschäftsjahr 2018 | ||||||
Eröffnungsbuchwert netto | 11 | 260 | – | – | 271 | |
Zugänge | – | 498 | – | – | 498 | |
Abgänge | -142 | -857 | – | – | -999 | |
Abschreibungen | 6.6.4 | -8 | -92 | – | – | -100 |
Kumulierte Abschreibungen zu den Abgängen | 142 | 853 | – | – | 995 | |
Endbuchwert netto | 3 | 662 | – | – | 665 | |
Zum 1. Januar 2019 | ||||||
Anschaffungskosten | 386 | 1.463 | – | – | 1.849 | |
Kumulierte Abschreibungen | -383 | -801 | – | – | -1.184 | |
Buchwert netto | 3 | 662 | – | – | 665 | |
Geschäftsjahr 2019 | ||||||
Eröffnungsbuchwert netto | 3 | 662 | – | – | 665 | |
Zugänge | 2.134 | 694 | 32 | 9.745 | 12.605 | |
Konsolidierung | 143 | 241 | – | 317 | 701 | |
Abgänge | -351 | -853 | – | – | -1.204 | |
Abschreibungen | 6.6.4 | -60 | -223 | – | -626 | -909 |
Veränderung Konsolidierungskreis | -97 | -149 | – | – | -246 | |
Kumulierte Abschreibungen zu den Abgängen | 348 | 838 | – | – | 1.186 | |
Endbuchwert netto | 2.120 | 1.210 | 32 | 9.436 | 12.798 | |
Zum 31. Dezember 2019 | ||||||
Anschaffungskosten | 2.312 | 1.545 | 32 | 10.062 | 13.951 | |
Kumulierte Abschreibungen | -192 | -335 | – | -626 | -1.153 | |
Buchwert netto | 2.120 | 1.210 | 32 | 9.436 | 12.798 |
In den Sachanlagen wirken sich neben den Anlagenzugängen des Berichtszeitraums insbesondere die Ersterfassung der Nutzungsrechte an Vermögensgegenständen durch die Erstanwendung des IFRS 16 aus. Die Nutzungsrechte belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 9.436 T€ (detaillierte Informationen zur Erstanwendung von IFRS 16 siehe Ziffer 6.2.1.1). Die über die Nutzungsrechte hinausgehenden Anlagenzugänge im Berichtsjahr von 2.860 T€ sind im Wesentlichen auf den Umzug des Hauptstandorts in Hamburg zurückzuführen. Im Zusammenhang mit der Ausstattung der neuen Büroräume wurden unter anderem Mietereinbauten in Höhe von 2.134 T€ und Büroausstattung von 694 T€ angeschafft. Weiterhin wurde im Zuge der Erstkonsolidierung der SPSW Sachanlagevermögen übernommen.
6.7.2 Immaterielle Vermögenswerte
Entwicklung der Buchwerte:
in T€ | Ziffer | Immaterielle Vermögenswerte | Geschäfts- oder Firmenwert | geleistete Anzahlungen | Gesamt |
Zum 1. Januar 2018 | |||||
Anschaffungskosten | 7.806 | – | – | 7.806 | |
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen | -7.792 | – | – | -7.792 | |
Buchwert netto | 14 | – | – | 14 | |
Geschäftsjahr 2018 | |||||
Eröffnungsbuchwert netto | 14 | – | – | 14 | |
Zugänge | 28 | – | 473 | 501 | |
Abgänge | -52 | – | – | -52 | |
Abschreibungen | 6.6.4 | -12 | – | – | -12 |
Kumulierte Abschreibungen zu den Abgängen | 52 | – | – | 52 | |
Endbuchwert netto | 30 | – | 473 | 503 | |
Zum 1. Januar 2019 | |||||
Anschaffungskosten | 7.782 | – | 473 | 8.255 | |
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen | -7.752 | – | – | -7.752 | |
Buchwert netto | 30 | – | 473 | 503 | |
Geschäftsjahr 2019 | |||||
Eröffnungsbuchwert netto | 30 | – | 473 | 503 | |
Zugänge | 443 | – | 1.610 | 2.053 | |
Konsolidierung | 40.800 | 14.650 | – | 55.450 | |
Abgänge | -381 | – | – | -381 | |
Umbuchungen | 1.689 | – | -1.689 | – | |
Abschreibungen | 6.6.4 | -349 | – | – | -349 |
Veränderung Konsolidierungskreis | -24 | – | – | -24 | |
Kumulierte Abschreibungen zu den Abgängen | 381 | – | – | 381 | |
Endbuchwert netto | 42.589 | 14.650 | 394 | 57.633 | |
Zum 31. Dezemer 2019 | |||||
Anschaffungskosten | 50.333 | 14.650 | 394 | 65.377 | |
Kumulierte Abschreibungen | -7.744 | – | – | -7.744 | |
Buchwert netto | 42.589 | 14.650 | 394 | 57.633 |
Die immateriellen Vermögenswerte sind um 57.130 T€ auf 57.633 T€ (31. Dezember 2018: 503 T€) angestiegen. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch die Kaufpreisallokation im Zuge des Erwerbs der Anteile an der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft SPSW. Für Fondsmanagementverträge der SPSW wurden immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 40.750 T€ aktiviert. Weiterhin ist in den Zugängen aus Erstkonsolidierung der Geschäfts- oder Firmenwert von 14.650 T€ enthalten. Darüber hinaus sind Zugänge zu den immateriellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit der erforderlichen Umstellung der IT-Umgebung auf eine moderne Infrastruktur enthalten. Im Berichtszeitraum wurden insbesondere die Entwicklung und der Aufbau der Digital Asset Plattform 4.0 sowie die neue Homepage aktiviert. Für noch nicht fertiggestellte Vermögenswerte sind geleistete Anzahlungen von 394 T€ aktiviert worden.
6.7.3 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
Entwicklung der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen:
in T€ | 2019 | 2018 |
Beginn des Jahres | 1.594 | 1.194 |
Zugänge | 4.611 | – |
Geleistete Anzahlungen | – | 398 |
Abgänge | -28 | -21 |
Anteilig zugewiesene Ergebnisse | 883 | 528 |
Ausschüttungen | -476 | -505 |
Ende des Jahres | 6.584 | 1.594 |
Die anteilig zugewiesenen Ergebnisse betreffen laufende Ergebnisse der Komplementär-GmbHs, die zum Teil auf vorläufigen Jahresabschlüssen basieren. Die Ausschüttungen der Komplementär-GmbHs betragen im laufenden Geschäftsjahr 476 T€ (Vj.: 505 T€).
Die Lange wird ab dem 2. Dezember 2019 mit einem Wertansatz von 5.009 T€ als assoziiertes Unternehmen berücksichtigt, da trotz 90 %igen Anteilsbesitzes die Voraussetzungen einer Vollkonsolidierung aufgrund der gesellschaftsvertraglichen Regelungen derzeit nicht erfüllt werden. Der Wertansatz ergibt sich zum einen aus den im Vorjahr abgebildeten geleisteten Anzahlungen von 398 T€ und zum anderen aus den Zugängen zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen im Geschäftsjahr von 4.611 T€ (siehe Ziffer 6.2.2.3). Der Erwerb der Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2019 zu einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 260 T€ geführt.
Für weitere Informationen zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen verweisen wir auf die Erläuterungen in Ziffer 6.4.1 sowie 6.6.6.
6.7.4 Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Zusammensetzung:
in T€ | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Anteile Fonds LF-Linie und LF-System | 4.631 | – |
Verbundene Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften | 2.356 | 5.086 |
6.987 | 5.086 |
Die zwei Säulen des neuen Geschäftsmodells LF-Linie wurden im Laufe des Berichtsjahres aufgebaut. Dazu gehörte auch die Anlage von Liquidität der Gesellschaft in die neuen Fonds- und Depotkonzepte, um deren Vermarktbarkeit zu unterstützen. Zum Stichtag hält die Lloyd Fonds AG Anteile an drei von ihr initiierten und beratenen Publikumsfonds. Es handelt sich dabei um die Aktienfonds Lloyd Fonds – European Hidden Champions, Lloyd Fonds – European Quality & Growth und Lloyd Fonds – Green Dividend World. Die Anteile der Lloyd Fonds AG an den genannten Fonds belaufen sich zum Stichtag auf einen Wert von 4.335 T€.
Im der Säule LF-System wurden Depots bei zwei Depotbanken aufgesetzt, in die die Lloyd Fonds AG eingezahlt hat, um künftig die Wirkungsweise des eigenentwickelten innovativen Algorithmus abzubilden. Die Depots werden erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Zum Stichtag weisen die Depots einen Marktwert in Höhe von 296 T€ aus.
Die Anteile an den Fonds und Depots sind als kurzfristig klassifiziert. Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften sind in Höhe von 670 T€ kurzfristige und in Höhe von 1.686 T€ langfristige Vermögenswerte.
31.12.2019 | 31.12.2018 | |||
Anzahl | T€ | Anzahl | T€ | |
Verbundene Unternehmen | 26 | 949 | 26 | 839 |
Beteiligungsgesellschaften | 136 | 1.407 | 144 | 4.247 |
162 | 2.356 | 170 | 5.086 |
Die Anzahl der zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte beläuft sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt 162 Beteiligungen. Bei den nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen handelt es sich um Vorratsgesellschaften und Komplementär-GmbHs für Fonds. Die Beteiligungen umfassen 108 Anteile, die der Lloyd Fonds-Konzern als Gründungsgesellschafter an bereits initiierten Fonds hält, 28 Anteile an insolventen, zuvor als assoziierte Unternehmen ausgewiesene Beteiligungen sowie eine Beteiligung an Zweitmarktfonds mit kurzfristiger Halteabsicht.
Entwicklung der finanziellen Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert:
Anteile an verbundenen Unternehmen
in T€ | 2019 | 2018 |
Beginn des Jahres | 839 | 731 |
FVTPL | 110 | 108 |
Wertminderungen | – | – |
Ende des Jahres | 949 | 839 |
Beteiligungsunternehmen
in T€ | 2019 | 2018 |
Beginn des Jahres | 4.247 | 3.776 |
Zugänge | 69 | – |
Abgänge | -41 | -5 |
Veränderung von Verbindlichkeiten aus Liquiditätsausschüttungen | -1.810 | -43 |
FVTPL | -1.058 | 519 |
Ende des Jahres | 1.407 | 4.247 |
Die Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte erfolgt gemäß IFRS 9 erfolgswirksam.
6.7.5 Latente Steuern
Die aktiven und passiven latenten Steuern ergeben sich aus temporären Differenzen wie folgt:
31.12.2019 | 31.12.2018 | |||
in T€ | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern |
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | – | 107 | – | 699 |
Immaterielle Vermögenswerte | – | 13.020 | – | – |
Geleistete Anzahlungen für immaterielle Vermögenswerte | – | – | – | 53 |
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | – | 41 | – | – |
Geleistete Anzahlungen nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | – | – | – | 41 |
Verlustvorträge | 4.975 | – | 419 | – |
Gesamt | 4.975 | 13.168 | 419 | 793 |
Es wurden im Geschäftsjahr 2019 latente Steueransprüche für den Vortrag noch nicht genutzter steuerlicher Verluste in Höhe von 4.975 T€ aktiviert.
Die latenten Steuerverbindlichkeiten für finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert ergeben sich durch die Bewertung nach IFRS 9. Die weiteren latenten Steuerverbindlichkeiten beziehen sich auf unterschiedliche Wertansätze von Bilanzposten.
Die temporären Differenzen werden sich nach aktuellem Kenntnisstand wie folgt umkehren:
in T€ | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Latente Steuerforderungen, | ||
die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden | – | -223 |
die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden | -4.975 | -196 |
-4.975 | -419 | |
Latente Steuerverbindlichkeiten, | ||
die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden | 809 | 308 |
die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden | 12.359 | 485 |
13.168 | 793 | |
8.193 | 374 |
Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge werden nach mehr als 12 Monaten realisiert. Bei den latenten Steuerverbindlichkeiten, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden, handelt es sich um latente Steuerverbindlichkeiten auf die im Rahmen der Akquisition der SPSW erworbenen immateriellen Vermögenswerten von 780 T€ sowie auf die Aktivierung eines immateriellen Vermögensgegenstandes in Höhe von 29 T€. In den nach mehr als 12 Monaten realisierten latenten Steuerverbindlichkeiten sind im Wesentlichen die erworbenen immateriellen Vermögenswerte von 12.179 T€ enthalten.
Die Veränderung der latenten Steuerverbindlichkeiten im laufenden Jahr unter Berücksichtigung einer möglichen Saldierung von offenen Posten bei derselben Steuerbehörde ermittelt sich wie folgt:
Latente Steuerverbindlichkeiten
in T€ | Am 1. Januar | Erfolgswirksam erfasst | Erwerb Tochterunternehmen | Realisierung | Umgliederung | Am 31. Dezember |
2018 | ||||||
Geleistete Anzahlungen für immaterielle Vermögenswerte | – | -53 | – | – | – | -53 |
Geleistete Anzahlungen nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | – | -41 | – | – | – | -41 |
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | -406 | -293 | – | – | – | -699 |
-406 | -387 | – | – | – | -793 | |
2019 | ||||||
Immaterielle Vermögenswerte | – | -8 | -12.959 | – | -53 | -13.020 |
Geleistete Anzahlungen für immaterielle Vermögenswerte | -53 | – | – | – | 53 | – |
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | – | – | – | – | -41 | -41 |
Geleistete Anzahlungen nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | -41 | – | – | – | 41 | – |
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | -699 | – | – | 592 | – | -107 |
-793 | -8 | -12.959 | 592 | – | -13.168 |
Die latenten Steuerverbindlichkeiten für finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert ergeben sich durch die Bewertung nach IFRS 9. Die weiteren latenten Steuerverbindlichkeiten ergeben sich aus unterschiedlichen Wertansätzen von Bilanzposten.
Es bestehen nach vorläufigen Berechnungen körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von rund 34,5 Mio. € als auch gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von rund 47,2 Mio. €, für die teilweise aktive latente Steuern angesetzt wurden.
6.7.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Zusammensetzung:
in T€ | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Kurzfristige Forderungen | ||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.080 | 5.246 |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 1.840 | 1.324 |
Forderungen | 5.920 | 6.570 |
Zum aktuellen Stichtag bestehen keine langfristigen Forderungen.
Der Anstieg der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2019 ist im Wesentlichen durch die Hinterlegung der Mietkautionen für die neuen Büroflächen in Frankfurt und Hamburg in Höhe von 275 T€ und durch den Anstieg der Forderungen aus Umsatzsteuer auf 547 T€ bedingt.
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Stichtag ist auf den Ausgleich einer Altforderung aus einem gerichtlichen Vergleich und die zum 31. Dezember 2018 bestandene Forderung für Makler-Fees aus dem Verkauf von je einer Hotelimmobilie in Hamburg und auf Sylt sowie einer Büroimmobilie in Eindhoven an institutionelle Investoren zurückzuführen. Diese wurde im Geschäftsjahr 2019 mit Übergang von Nutzen und Lasten beglichen.
Entgegengesetzt wirken sich die stichtagsbedingt höheren Forderungen im Zusammenhang mit Treuhanderlösen und der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der Erstkonsolidierung von SPSW aus.
6.7.7 Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen
Die kurzfristigen Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen in Höhe von 39 T€ (Vj.: 115 T€) betreffen noch nicht gezahlte Managementleistungen für das jeweilige laufende Geschäftsjahr.
6.7.8 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Bezüglich der Zusammensetzung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente über 9.152 T€ (Vj.: 13.910 T€) wird auf Ziffer 6.8.3 verwiesen.
6.7.9 Eigenkapital
Die Veränderung des Eigenkapitals des Lloyd Fonds-Konzerns ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
6.7.9.1 Gezeichnetes Kapital
Das voll eingezahlte Grundkapital zum 31. Dezember 2019 beinhaltet mit Eintragung im Handelsregister am 20. Dezember 2019 13.265.914 (Vj.: 10.072.306) auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem Nominalwert von jeweils 1,00 €. Es gilt die Satzung in der Fassung vom 16. Dezember 2019.
Seit dem 22. September 2014 werden die Aktien an der Börse unter der Wertpapier-Kennnummer A12UP2 gehandelt. Im März 2017 ist das Unternehmen in das neu geschaffene Segment „Scale“ der Deutschen Börse gewechselt, das den bisherigen Entry Standard abgelöst hat.
Genehmigtes Kapital
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 15. August 2023 um insgesamt bis zu 5.036.153,00 € durch ein- oder mehrmalige Ausgabe nennwertloser auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen.
Durch den Erwerb der Lange verringert sich das genehmigte Kapital um 193.608,00 € auf 4.842.545,00 €.
Bedingtes Kapital 2018 I
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 15. August 2023 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtbetrag von bis zu 6.500.000 € mit oder ohne Laufzeitbeschränkung auszugeben. Hierfür kann ein anteiliger Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 1.000.000 €, eingeteilt in bis zu 1.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien, gewährt werden.
Bedingtes Kapital 2018 II
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats an Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter bis zum 11. Juni 2024 einmalig oder mehrmals Optionsrechte zum Bezug von insgesamt bis zu 1.007.000 (Erhöhung des Altbetrags um 107.000) zum auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) der Gesellschaft auszugeben. Hierfür ist das Grundkapital in entsprechender Höhe bedingt erhöht.
Bedingtes Kapital 2019
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 11. Juni 2024 um insgesamt bis zu 1.000.000 Stückaktien einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen zu erhöhen.
Erhöhung des Grundkapitals
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlagen und entsprechende Änderung der Satzung der Gesellschaft bis zum 15 Juni 2020 um insgesamt bis zu 1.500.000 € durch ein- oder mehrmalige Ausgabe nennwertloser auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen. Der Bezugspreis beträgt höchstens 6,00 € je Aktie.
Ferner ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft gegen Sacheinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre und entsprechende Änderung der Satzung der Gesellschaft bis zum 15. Juni 2020 um insgesamt bis zu 1.500.000 € durch ein- oder mehrmalige Ausgabe nennwertloser auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen. Der Bezugspreis beträgt höchstens 6,00 € je Aktie.
Die Erhöhung des Grundkapitals hat im Rahmen der Akquisition von SPSW und Lange im Geschäftsjahr 2019 stattgefunden. Der Vorstand hat die Barkapitalerhöhung durch Ausgabe von 1.500.000 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien zum Bezugspreis von 5,36 € je Aktie umgesetzt.
Die Sachkapitalerhöhung fand durch die Ausgabe der nennwertlosen auf den Inhaber lautenden Stückaktien von 1.500.000 an die Gesellschafter der SPSW mit einem Bezugspreis von 6,00 € je Aktie als Teil der Gegenleistung für die Einbringung von 90 % der Anteile an der SPSW in den Lloyd Fonds-Konzern statt.
6.7.9.2 Kapitalrücklagen
Die Kapitalrücklage zum Bilanzstichtag beträgt 17.154 T€ (Vj.: 2.896 T€). Der Anstieg ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt und ergibt sich aus drei Kapitalerhöhungen, der im Geschäftsjahr 2019 begebenen Wandelschuldverschreibung sowie dem Aktienoptionsprogramm.
Im Zusammenhang mit der Bar- und Sachkapitalerhöhung werden in der Kapitalrücklage die Residualgrößen zum einen zum Bezugspreis von 6,00 € je Aktie für die Sachkapitalerhöhung und zum anderen zum Bezugspreis von 5,36 € je Aktie für die Barkapitalerhöhung gezeigt. In Abzug werden die Transaktionskosten in Höhe von 1.190 T€ gebracht, welche im Wesentlichen für die Erstellung des Wertpapierprospekts entstanden sind.
Für den Erwerb des 90 %igen Anteils an der Lange wurden für einen Teil der Gegenleistung 193.608 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien zu einem Bezugspreis von 5,17 € je Aktie ausgegeben. Der Residualwert abzüglich der Transaktionskosten von 43 T€ wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.
Die Eigenkapitalkomponente der im Geschäftsjahr 2019 begebenen Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von 6.100 T€ beläuft sich auf 572 T€ und wird ebenfalls in der Kapitalrücklage gezeigt. Darin enthalten sind 10 T€ Transaktionskosten, die als Abzug von der Eigenkapitalkomponente berücksichtigt wurden. Ferner ist das Aktienoptionsprogramm für ausgewählte Mitarbeiter als sogennanter equity-settled Plan zu klassifizieren und bewirkt ebenfalls einen Anstieg der Kapitalrücklage in Höhe von 72 T€ (31. Dezember 2018: 0 T€).
Im Berichtsjahr erfolgte eine Ausweisanpassung des Aktienoptionsprogramms, da der Sachverhalt im Vorjahr anstatt in der Kapitalrücklage in den langfristigen Rückstellungen ausgewiesen wurde.
6.7.9.3 Gewinnrücklagen
Das Konzernjahresergebnis in Höhe von -93 T€ (Vj.: -1.534 T€) wird in der Gewinnrücklage erfasst.
6.7.9.4 Minderheiten
Die Anteile konzernfremder Dritter am Eigenkapital der konsolidierten SPSW betragen zum Bilanzstichtag 3.074 T€.
6.7.10 Anderen Kommanditisten zuzurechnender Nettovermögenswert
Der Posten resultiert aus der Einbeziehung des „Premium Portfolio Austria“ in den Lloyd Fonds-Konzernabschluss. Er beinhaltet die Anteile derjenigen Kommanditisten, die nicht zum Lloyd Fonds-Konzern gehören. Da es sich hierbei um kündbare Finanzinstrumente handelt, werden sie im langfristigen Fremdkapital ausgewiesen.
Die Ermittlung des Nettovermögenswerts erfolgt auf Basis eines einmal festgelegten Effektivzinssatzes. Dieser ergibt sich als interner Zinsfuß der ursprünglich prospektierten Auszahlungen der jeweiligen Fondsgesellschaften und beträgt je nach Fonds zwischen 5,9 % und 6,1 % p. a. Anschließend wurden die Barwerte der Zahlungen an die Kommanditisten mit dem Effektivzinssatz diskontiert. Die Fortschreibung der Nettovermögenswerte nach der Effektivzinsmethode sowie Anpassungen in den Auszahlungsprognosen führten im Jahr 2019 zu Zinsaufwendungen in Höhe von 69 T€ (Vj.: 209 T€) und somit zu einem Bilanzausweis von 488 T€ (Vj.: 804 T€).
6.7.11 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Zusammensetzung:
in T€ | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Langfristige Verbindlichkeiten | ||
Übrige Verbindlichkeiten | 15.892 | – |
15.892 | – | |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.146 | 2.090 |
Verbindlichkeiten aus Betriebsteuern und Abgaben | 90 | 124 |
Übrige Verbindlichkeiten | 6.982 | 2.513 |
11.218 | 4.727 | |
Verbindlichkeiten | 27.110 | 4.727 |
Die Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ergibt sich stichtagsbedingt und ist weiterhin insbesondere geprägt durch die höheren allgemeinen Aufwendungen für die strategische Neuausrichtung und die Umstellung der IT-Infrastruktur.
Der Anstieg der übrigen Verbindlichkeiten ist im Wesentlichen auf die abgezinste Verbindlichkeit aus den in den Jahren 2020 bis 2027 an externe Dritte fälligen Kaufpreistranchen für die Akquisition der SPSW zurückzuführen. Diese ist in Höhe von 3.576 T€ als kurzfristig und in Höhe von 13.620 T€ als langfristig ausgewiesen. Darüber hinaus ist die abgezinste Kaufpreisverbindlichkeit für die Jahre 2020 bis 2026 im Zusammenhang mit der Akquisition von Lange in Höhe von 2.207 T€ unter den langfristigen und in Höhe von 103 T€ in den kurzfristigen übrigen Verbindlichkeiten enthalten.
Ferner sind hier Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern in Höhe von 2.361 T€ (Vj.: 519 T€), wie Urlaubsansprüche und Abfindungen sowie ausstehende Bonuszahlungen, enthalten.
6.7.12 Finanzschulden
Zusammensetzung:
in T€ | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Langfristige Finanzschulden | ||
Leasingverbindlichkeit IFRS 16 | 8.579 | – |
Wandelschuldverschreibung | 5.542 | – |
14.121 | – | |
Kurzfristige Finanzschulden | ||
Leasingverbindlichkeit IFRS 16 | 654 | – |
Wandelschuldverschreibung | 19 | – |
Kurzfristige Darlehen | – | 1.616 |
673 | 1.616 | |
Finanzschulden | 14.794 | 1.616 |
In den langfristigen Finanzschulden ist die Fremdkapitalkomponente der im Geschäftsjahr 2019 begebenen Wandelschuldverschreibung in Höhe von 5.542 T€ enthalten. Der Betrag an Transaktionskosten, der im Wertansatz als Abzug von der Fremdkapitalkomponente berücksichtigt wurde, beträgt 95 T€. Der zum Bilanzstichtag im Zusammenhang mit der Wandelschuldverschreibung entstandene und noch nicht ausgezahlte Verzinsungsanspruch ist unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen.
Weiterhin sind die Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 entsprechend in den langfristigen und den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen.
Die kurzfristigen Finanzschulden haben am Vorjahresstichtag Verbindlichkeiten aus der Finanzierung der übernommenen Beteiligungen der Zielfonds des „Premium Portfolio Austria“ in Höhe von 1.616 T€ enthalten. Im Geschäftsjahr wurde das Darlehen vom Lloyd Fonds-Konzern bei der RaiBa vorzeitig abgelöst. Es wurde ein Ertrag aus Darlehensverzicht in Höhe von 142 T€ realisiert (siehe Textziffer 6.6.5).
6.7.13 Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen
Zusammensetzung:
in T€ | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Langfristige Verbindlichkeiten | ||
Verbindlichkeiten gegenüber Aktionären, Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern | 4.848 | – |
4.848 | – | |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | ||
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen | 62 | 62 |
Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen | 2 | 3 |
Verbindlichkeiten gegenüber Aktionären, Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern | 2.388 | 263 |
2.452 | 328 | |
Verbindlichkeiten | 7.300 | 328 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen betragen zum Bilanzstichtag 62 T€ (Vj.: 62 T€) und betreffen in voller Höhe noch ausstehende Kommanditeinlagen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Aktionären, Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern sind mit 2.388 T€ deutlich über dem Vorjahresniveau und entfallen mehrheitlich auf den designierten Vorstandsvorsitzenden, im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Akquisition der SPSW sowie zusätzlich zu 705 T€ auf den Vorstand und mit 210 T€ auf die ausstehenden Aufsichtsratsvergütungen.
6.7.14 Sonstige Rückstellungen
Entwicklung der sonstigen Rückstellungen:
in T€ | 1.1.2019 | Verbrauch | Zuführung | Auflösung | 31.12.2019 |
langfristige Rückstellungen | |||||
Rückstellungen aktienbasierte Vergütung | 11 | – | 12 | -4 | 19 |
Rückstellung für Rückbauverpflichtungen | – | – | 239 | – | 239 |
11 | – | 251 | -4 | 258 | |
kurzfristige Rückstellungen | |||||
Sonstige Rückstellungen | 211 | -119 | 22 | – | 114 |
211 | -119 | 22 | – | 114 | |
222 | -119 | 273 | -4 | 372 |
In den langfristigen Rückstellungen sind die Rückbauverpflichtungen für die angemieteten Büroräume in Frankfurt und Hamburg (239 T€) und der PSP der Vorstände (19 T€) enthalten. Die gebildete Rückstellung für den PSP ist an jedem Bilanzstichtag an den aktuellen Fair Value anzupassen (siehe auch 6.2.12.2).
Die kurzfristigen sonstigen Rückstellungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 97 T€ auf 114 T€ (Vj.: 211 T€) reduziert. In den Zuführungen zu den kurzfristigen Rückstellungen sind Rückbauverpflichtungen für die ehemaligen Büroräume in Hamburg enthalten.
Weiterhin betreffen die sonstigen Rückstellungen zum Bilanzstichtag Rückstellungen für drohende Rückzahlungen von Ausschüttungen aus Schiffsbeteiligungen in Höhe von 88 T€ (Vj.: 91 T€) und eine Rückstellung für das Prozesskostenrisiko für Auskunftsklagen in der Treuhand in Höhe von 4 T€ (Vj.: 5 T€). Die kurzfristigen Drohverlustrückstellungen für die Untervermietung von Büroflächen wurden im Geschäftsjahr 2019 vollständig in Höhe von 116 T€ in Anspruch genommen.
6.7.15 Ertragsteuern
Die laufenden Ertragsteueransprüche betreffen im Wesentlichen vom Finanzamt noch zu erstattende Kapitalertragsteueransprüche. Die laufenden Ertragsteuerschulden stellen Steuerverbindlichkeiten von im Konzern befindlichen Tochterunternehmen und der Lloyd Fonds AG dar.
6.8 Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
6.8.1 Überleitung des Konzernperiodenergebnisses
Für Zwecke der Kapitalflussrechnung ermittelt sich das Konzernperiodenergebnis vor Ergebnis aus Beteiligungen, Zinsen und Ertragsteuern wie folgt:
in T€ | Ziffer | 2019 | 2018 |
Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit | -10.938 | -1.782 | |
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen | 6.6.6 | -858 | -528 |
Gewinne aus Fremdwährungsumrechnung | 6.6.7 | 45 | 73 |
Verluste aus Fremdwährungsumrechnung | 6.6.7 | -31 | -26 |
-11.782 | -2.263 |
6.8.2 Sonstige zahlungsunwirksame Geschäftsvorfälle
Zusammensetzung:
in T€ | Ziffer | 2019 | 2018 |
Unrealisierte Fremdwährungsgewinne/-verluste | 11 | -11 | |
Wertminderungen auf Forderungen und Forderungsausfälle | 6.6.5 | 660 | 2.371 |
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 6.6.5 | – | -5 |
Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten | 6.6.5 | -346 | -38 |
Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen | 6.6.5 | -227 | -1.413 |
Übrige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge | 72 | 23 | |
170 | 927 |
6.8.3 Zusammensetzung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zusammensetzung für Zwecke der Kapitalflussrechnung:
in T€ | Ziffer 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Bankguthaben | 9.152 | 13.907 |
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung | -21 | -21 |
Kassenbestände | – | 2 |
9.131 | 13.888 |
Die Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung betreffen hinterlegte Mietkautionen.
6.9 Sonstige Angaben
6.9.1 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Als nahestehende Unternehmen und Personen gelten für den Lloyd Fonds-Konzern die Unternehmen und Personen, die den Lloyd Fonds-Konzern beherrschen bzw. einen maßgeblichen Einfluss auf diesen ausüben oder durch den Lloyd Fonds-Konzern beherrscht bzw. maßgeblich beeinflusst werden. Dabei sind die Verhältnisse am jeweiligen Bilanzstichtag maßgeblich.
6.9.1.1 Assoziierte Unternehmen
Die Umsatzerlöse in Höhe von 93 T€ (Vj.: 99 T€) mit assoziierten Unternehmen betreffen Managementvergütungen für das laufende Geschäftsjahr. Zu den offenen Forderungen aus den oben angegebenen Managementleistungen zum Bilanzstichtag wird auf Ziffer 6.7.7 verwiesen. Die in Ziffer 6.7.13 aufgeführten offenen Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen betreffen noch ausstehende Kommanditeinlagen.
In den dargestellten Perioden sind keine zu eliminierenden Zwischenergebnisse aus Transaktionen mit assoziierten Unternehmen angefallen.
6.9.1.2 Verbundene Unternehmen
Offene Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen nicht.
6.9.1.3 Nahestehende Personen
Der Vorstand setzt sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt zusammen:
― |
Klaus M. Pinter, Vorstand, verantwortlich für das Ressort Finanzen, die Assetbereiche Schifffahrt und Weitere Assets, das Treuhandgeschäft sowie die Kommunikation des Konzerns. |
― |
Jochen Sturtzkopf, bis 31. Dezember 2019, verantwortlich für den Vertrieb sowie den Immobilienbereich des Konzerns. |
― |
Michael Schmidt, seit dem 1. April 2019 verantwortlich für den Investmentbereich sowie die neuen Geschäftssäulen LF-Linie, LF-System und LF-Vermögen des Konzerns. |
Der Aufsichtsrat bestellte am 16. Dezember 2019 Achim Plate mit Wirkung ab dem 1. Januar 2020 zum Vorstandsvorsitzenden.
Die kurzfristig fälligen Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:
2019 in T€ |
Fix | Variabel | Nebenleistungen | Gesamt |
Klaus M. Pinter | 300 | 178 | 26 | 504 |
Jochen Sturtzkopf | 455 | 153 | 15 | 623 |
Michael Schmidt | 256 | 337 | – | 593 |
1.011 | 668 | 41 | 1.720 |
2018 in T€ |
Fix | Variabel | Nebenleistungen | Gesamt |
Klaus M. Pinter | 300 | 187 | 32 | 519 |
Jochen Sturtzkopf | 125 | 77 | – | 202 |
425 | 264 | 32 | 721 |
In den variablen Vergütungen an die Vorstände sind insgesamt 19 T€ für den PSP enthalten (siehe auch Ziffer 6.2.12.2).
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands betragen für das Geschäftsjahr 2019 1.720 T€ (Vj.: 721 T€).
Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammengesetzt:
― |
Achim Plate, geschäftsführender Gesellschafter der SPSW Capital GmbH (Vorsitzender, bis 20. Dezember 2019) |
― |
Dr. Stefan Rindfleisch, Rechtsanwalt (stellvertretender Vorsitzender, bis 20. Dezember 2019 – Vorsitzender, ab 20. Dezember 2019) |
― |
Henning Soltau, geschäftsführender Gesellschafter der SPSW Capital GmbH (bis 20. Dezember 2019) |
― |
Prof. Wolfgang Henseler, Creative Managing Director bei Sensory-Minds |
― |
Oliver Heine, Gesellschafter der Lange Assets & Consulting GmbH (seit 12. Juni 2019, stellvertretender Vorsitzender, ab 20. Dezember 2019) |
Auf Antrag der Lloyd Fonds AG hat das zuständige Registergericht im Januar 2020 als Nachfolger von Herrn Plate und Herrn Soltau die Herren Jörg Ohlsen und Peter Zahn zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats zunächst bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2020 bestellt. Der Aufsichtsrat wählte zudem Dr. Stefan Rindfleisch zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herrn Oliver Heine zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats für den Zeitraum bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2019 beschließt.
Durch die Änderung der Satzung am 16. August 2018 hat jedes Aufsichtsratsmitglied ab diesem Datum neben dem Ersatz seiner nachgewiesenen und angemessenen Auslagen einen Anspruch einer jährlichen Festvergütung von 35 T€ pro Geschäftsjahr; für den Vorsitzenden beträgt die Vergütung das Doppelte des vorgenannten Betrags, für den Stellvertreter beträgt diese das Eineinhalbfache des vorgenannten Betrags. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht während eines vollen Geschäftsjahres angehört haben, erhalten die Vergütung entsprechend der Dauer ihrer Aufsichtsratszugehörigkeit zeitanteilig.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben der Festvergütung gemäß § 14 Abs. 1 der Satzung ferner zusammen als variable Gesamtvergütung (Jahrestantieme) einen Anteil am Jahresgewinn der Gesellschaft in Höhe von 1 % des gemäß § 113 Abs. 3 AktG verminderten Jahresüberschusses der Gesellschaft (Tantiemepflichtiger Gewinn). Der Tantiemepflichtige Gewinn wird dabei gleichmäßig auf alle Mitglieder des Aufsichtsrats nach Köpfen verteilt und ist je Aufsichtsratsmitglied nach oben begrenzt auf 35 T€.
Die Vergütungen der Geschäftsjahre 2019 und 2018 stellen sich wie folgt dar:
2019 in T€ |
Fix | Gesamt |
Achim Plate | 68 | 68 |
Dr. Stefan Rindfleisch | 53 | 53 |
Henning Soltau | 34 | 34 |
Prof. Wolfgang Henseler | 35 | 35 |
Oliver Heine | 20 | 20 |
210 | 210 |
2018 in T€ |
Fix | Gesamt |
Achim Plate | 28 | 28 |
Dr. Stefan Rindfleisch | 31 | 31 |
Henning Soltau | 16 | 16 |
Prof. Wolfgang Henseler | 12 | 12 |
Jens Birkmann | 3 | 3 |
Paul M. Leand Jr. | 2 | 2 |
Stephen Seymour | 2 | 2 |
Bote de Vries | 2 | 2 |
96 | 96 |
Die Vergütungen an die Aufsichtsratsmitglieder sind wie im Vorjahr als Verbindlichkeiten gegenüber Aktionären, Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern passiviert.
Die folgenden wesentlichen Geschäftsvorfälle wurden mit Aufsichtsratsmitgliedern, ihnen nahestehenden Personen oder mit von ihnen beherrschten bzw. beeinflussten Unternehmen getätigt:
― |
Die Lloyd Fonds AG hat die Firma Sensory-Minds GmbH im November 2018 mit der Erstellung eines Feinkonzepts der Homepage beauftragt. Bis zum Bilanzstichtag wurden 326 T€ abgerechnet. Geschäftsführer der Sensory-Minds GmbH ist neben anderen Personen u. a. Prof. Wolfgang Henseler, der gleichzeitig Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG ist. |
― |
Am 25. April 2019 beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat der Lloyd Fonds AG den mehrheitlichen Erwerb des Hamburger Vermögensverwalters SPSW. Die Akquisition wurde im Dezember 2019 final abgeschlossen und abgewickelt. Die SPSW wird mit Datum vom 31. Dezember 2019 als vollkonsolidierte Gesellschaft mit in den Konzernabschluss des Lloyd Fonds-Konzerns einbezogen. An der SPSW sind u. a. die Kaufleute Achim Plate und Henning Soltau, die gleichzeitig Mitglieder des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG waren, als geschäftsführende Gesellschafter beteiligt. Es bestehen im Berichtszeitraum keine Geschäftsbeziehungen mit der SPSW. |
― |
Im zweiten Quartal 2019 wurde eine Vereinbarung mit der Kanzlei EHLERMANN RINDFLEISCH GADOW Rechtsanwälte Partnerschaft mbB über die Reorganisation der Fondsbeteiligungen der Lloyd Fonds AG in Höhe von maximal 55 T€ geschlossen. Im Geschäftsjahr 2019 wurden insgesamt 11 T€ abgerechnet. Das Aufsichtsratsmitglied Dr. Stefan Rindfleisch ist Partner dieser Kanzlei. |
― |
Die Lloyd Fonds hat einen Dienstleistungsvertrag mit Datum vom 13. August 2018 für die Beratung und die Erstellung eines Konzepts zur Digitalisierung der Gesellschaft mit der mVISE AG abgeschlossen. Die Umsetzung des Projektes durch mVISE erfolgte im ersten Halbjahr 2019. Des Weiteren hat die Lloyd Fonds AG mit Wirkung zum 21. September 2018 mit der mVISE AG einen Rahmenvertrag zur Erbringung von IT-Dienstleistungen abgeschlossen. Auf Grundlage dieses Rahmenvertrags hat die Gesellschaft mit der mVISE AG zwei Projekteinzelverträge geschlossen; einen Einzelprojektvertrag vom 5. Dezember 2018 für den Aufbau eines Datenhaushaltes (DWH System) für das zukünftige Reporting und die Beraterunterstützung der mVISE AG sowie einen weiteren Einzelprojektvertrag zwischen der Gesellschaft und der mVISE AG vom 19. Dezember 2018 für die Unterstützung und Programmierleistungen des Projekts „Algo“. Aufgrund der vorstehend genannten Verträge hat die Gesellschaft im Berichtszeitraum einen Betrag in Höhe von insgesamt 1.347 T€ an die mVISE AG geleistet. |
6.9.2 Eventualschulden
Die ausgewiesenen Eventualschulden betreffen erhöhte Hafteinlagen sowie potenzielle Rückzahlungsverpflichtungen von Auszahlungen. Unter Berücksichtigung der Ausgleichsansprüche aus Gesamtschuldverhältnissen gegenüber Dritten beläuft sich das Nettohaftungsvolumen zum 31. Dezember 2019 auf insgesamt 3.298 T€ (Vj.: 3.298 T€).
Im Rahmen des Treuhandgeschäfts werden im eigenen Namen und für Rechnung der Anleger Beteiligungen in Höhe von 1.526.387 T€ (Vj.: 1.686.244 T€) verwaltet.
Die Lloyd Treuhand GmbH ist teilweise bei Bestandsfonds als Treuhandkommanditistin für Anleger im Handelsregister mit der jeweiligen Hafteinlage dieser Anleger eingetragen (Treugeber). Das in diesem Zusammenhang verwaltete Treuhandvermögen beläuft sich auf 786.232 T€ (Vj.: 836.947 T€). Erhaltene Auszahlungen im Rahmen dieser Treuhandverhältnisse wurden entsprechend an die Treugeber weitergeleitet. Für diese Auszahlungen besteht für die Lloyd Treuhand GmbH grundsätzlich die Haftung nach §§ 171, 172 IV HGB, sofern die Auszahlungen nicht durch Gewinne gedeckt sind. Der die Hafteinlage durch Auszahlungen unterschreitende Betrag ist seitens der Lloyd Treuhand GmbH ggf. zurückzuzahlen. Das Gesamtvolumen dieser Auszahlungen beträgt zum aktuellen Stichtag 31.335 T€ (Vj.: 21.459 T€). Die Lloyd Treuhand GmbH kann gemäß den Treuhandverträgen bei einer möglichen Inanspruchnahme den gleichen Betrag gegen die jeweiligen Treugeber geltend machen. Hierbei handelt es sich um darlehensweise geleistete Auszahlungen der Beteiligungsgesellschaften, die über die Lloyd Treuhand GmbH an die Treugeber weitergeleitet und anschließend durch die Beteiligungsgesellschaften gekündigt und zurückgefordert wurden. Die Lloyd Treuhand GmbH hat ihre Regressforderungen gegenüber den Treugebern an die Beteiligungsgesellschaften teilweise abgetreten. Von der maximalen Rückzahlungsverpflichtung von 31.335 T€ (Vj.: 21.459 T€) betreffen, entsprechend der risikoäquivalenten Gewichtung, Auszahlungen in Höhe von 540 T€ (Vj.: 696 T€) Auszahlungen von Beteiligungsgesellschaften, die sich derzeit in Insolvenz oder schwieriger wirtschaftlicher Lage befinden, und solche, bei denen Fremdverbindlichkeiten, überwiegend gegenüber Banken, bestehen. Aufgrund der Regressansprüche gegenüber den Treugebern wird ein möglicher ergebniswirksamer Liquiditätsabfluss als unwahrscheinlich angesehen.
6.9.3 Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Zusammensetzung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen:
in T€ | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Büroräume | – | 8.728 |
Kraftfahrzeuge | – | 82 |
Sonstiges | 117 | 143 |
117 | 8.953 |
Laufzeiten der zukünftigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen:
in T€ | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Restlaufzeit bis zu 1 Jahr | 38 | 1.860 |
Restlaufzeit von mehr als 1 bis zu 5 Jahren | 79 | 3.522 |
Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren | – | 3.571 |
117 | 8.953 |
Die Veränderung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Büroräumen und Kraftfahrzeugen ist im Wesentlichen auf die Erstanwendung des IFRS 16 zurückzuführen. Ab dem 1. Januar 2019 werden grundsätzlich für alle Leasingverhältnisse ein Nutzungsrecht am zugrunde liegenden Vermögenswert aktiviert und eine Leasingverbindlichkeit erfasst (detaillierte Informationen zur Erstanwendung von IFRS 16 siehe Ziffer 6.2.1.1).
6.9.4 Anwendung der Befreiungsvorschrift gemäß § 264 Abs. 3 HGB
Die Lloyd Treuhand GmbH, Hamburg, die Lloyd Fonds Real Estate Management GmbH, Hamburg, sowie die Lloyd Shipping GmbH, Hamburg, machen von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.
6.9.5 Angaben nach § 315e HGB
6.9.5.1 Honorar des Konzernabschlussprüfers
Honorar des Konzernabschlussprüfers, Baker Tilly GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB:
in T€ | 2019 | 2018 |
Abschlussprüfungen | 178 | 175 |
Sonstige Bestätigungsleistungen | 180 | 18 |
Steuerberatungsleistungen | 11 | 1 |
Sonstige Leistungen | 2 | 15 |
371 | 209 |
In den Aufwendungen für das Geschäftsjahr 2019 sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 20 T€ (Vj.: 36 T€) enthalten.
6.9.5.2 Konsolidierungskreis und Konzernanteilsbesitz (§ 313 Abs. 2 HGB)
Die Angaben zu den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind in Ziffer 6.2.2.2 dargestellt.
Verbundene Unternehmen, die wegen Unwesentlichkeit nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (§ 313 Abs. 2 Nr. 1 HGB):
Gesellschaft | Anteil Konzern |
Erste Lloyd Portfolio Verwaltung GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Erste Lloyd Fonds TradeOn Portfolio Verwaltung GmbH, Hamburg | 100,0 % |
2. Lloyd Fonds Portfolio Verwaltung GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Zweite Lloyd Fonds TradeOn Portfolio Verwaltung GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Dritte Lloyd Fonds TradeOn Portfolio Verwaltung GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung LF Immobiliengesellschaft mbH i. L., Hamburg | 100,0 % |
Lloyd Fonds Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH i. L., Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung LloFo Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung LF-Flottenfonds GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung Lloyd Fonds Hotel Fleesensee GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Zweite Verwaltung Lloyd Fonds Hotelportfolio GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung Lloyd Fonds Hotel Leipzig Nikolaikirche GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung der Lloyd Fonds Gesellschaft für Immobilienbeteiligungen mbH i. L., Hamburg | 100,0 % |
Erste Verwaltung Lloyd Fonds Holland GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Zweite Verwaltung Lloyd Fonds Holland GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Fünfte Verwaltung Lloyd Fonds Holland GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung Lloyd Fonds Immobilienportfolio Hamburg/Sylt GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung Lloyd Fonds Immobilienportfolio Köln GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung „Air Fuhlsbüttel/Air Finkenwerder“ Flugzeugfonds GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung Lloyd Fonds Air Portfolio 3 GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung Lloyd Fonds Britische Kapital Leben VIII GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung MS „CCNI ARAUCO“ Schiffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 51,0% |
Verwaltung Lloyd Fonds A380 Flugzeugfonds GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung Lloyd Fonds Bremen Domshof GmbH, Hamburg | 100,0 % |
Verwaltung MT „NEW YORK STAR“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 100,0 % |
Lloyd Fonds UK VIII Limited, Malvern/England | 100,0 % |
Assoziierte Unternehmen (§ 313 Abs. 2 Nr. 2 HGB):
Gesellschaft | Anteil Konzern |
Lange Assets & Consulting GmbH, Hamburg | 90% |
Fünfte LF Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg | 45,2% |
Air Management GmbH, Offenbach am Main | 50,0 % |
Beteiligung MS „ANTONIA SCHULTE“ Shipping GmbH, Nordenham | 50,0 % |
Beteiligung MS „HELENA SCHULTE“ Shipping GmbH i. L., Hamburg | 50,0 % |
Lloyd Fonds Britische Kapital Leben GmbH, Kufstein/ Österreich | 50,0 % |
Lloyd Fonds Britische Kapital Leben II. GmbH, Kufstein/ Österreich | 50,0 % |
Lloyd Fonds Britische Kapital Leben III. GmbH, Kufstein/ Österreich | 50,0 % |
Lloyd Fonds Britische Kapital Leben IV. GmbH, Kufstein/ Österreich | 50,0 % |
Lloyd Fonds Britische Kapital Leben V. GmbH, Kufstein/ Österreich | 50,0 % |
Lloyd Fonds Britische Kapital Leben VI. GmbH, Kufstein/ Österreich | 50,0 % |
Lloyd Fonds Britische Kapital Leben VII. GmbH, Kufstein/ Österreich | 50,0 % |
Verwaltung MS „BAHAMAS“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „CHICAGO“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „LAS VEGAS“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „MEMPHIS“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „MIAMI“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung „BAVARIAN SUN“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung „COLONIAN SUN“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung Global Partnership I GmbH, Aschheim | 50,0 % |
Verwaltung MS „ALMATHEA“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „BERMUDA“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „BONAIRE“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „CHRISTIANE SCHULTE“ GmbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „COMMANDER“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „DELOS“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „LLOYD DON GIOVANNI“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „LLOYD DON CARLOS“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „LLOYD DON PASCUALE“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „LLOYD PARSIFAL“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „METHAN“ Schiffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „NATAL“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „NELSON“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „NEWARK“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „NORO“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „Saxonia“ Schiffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „Scotia“ Schiffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung „MS Sophie“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „THIRA SEA“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „VEGA FYNEN“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „Wehr Elbe“ Schiffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „Wehr Schulau“ Schiffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MS „Wehr Weser“ Schiffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „AMERICAN SUN“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „ATHENS STAR“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „CANADIAN SUN“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „CARIBBEAN SUN“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „Green Point“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „HAMBURG STAR“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „LONDON STAR“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „MEXICAN SUN“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „ST. JACOBI“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „TAPATIO“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „TEAM JUPITER“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Verwaltung MT „TEAM NEPTUN“ Schifffahrtsgesellschaft mbH, Hamburg | 50,0 % |
Zweite Beteiligung MS „SOFIA SCHULTE“ Shipping GmbH, Hamburg | 50,0 % |
Vierte Verwaltung Lloyd Fonds Holland GmbH, Hamburg | 49,0 % |
Verwaltung SUBIC/SAPIAN GmbH, Hamburg | 50,0 % |
Dritte Verwaltung Lloyd Fonds Holland GmbH, Hamburg | 49,0 % |
MS „BAHIA“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg | 0,4 % |
MS „BENITO“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg | 0,4 % |
Für weitere Angaben zu den assoziierten Unternehmen wird auf Ziffer 6.2.2.3 und 6.9.1.1 verwiesen.
6.9.5.3 Sonstige Angaben
In Bezug auf die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer verweisen wir auf Ziffer 6.6.3. Die Angaben zu aktiven und ehemaligen Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats können Ziffer 6.9.1.3 entnommen werden.
6.9.6 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Seit dem 1. Januar 2020 ist Achim Plate Vorstandsvorsitzender (CEO) der Lloyd Fonds AG. Die Bestellung hat eine Laufzeit von vier Jahren. Als CEO verantwortet Achim Plate maßgeblich die Strategie der Lloyd Fonds AG und die digitalen Assetlösungen im Geschäftsbereich LF-System. Zudem wird Herr Plate den Vertrieb in den drei Geschäftsfeldern der Lloyd Fonds AG integriert weiterentwickeln. Außerdem wird Herr Plate die geplante Stiftung aufbauen. Damit ergeben sich folgende weitere Zuständigkeiten für Klaus M. Pinter, CFO, und Michael Schmidt, CIO: Klaus M. Pinter verantwortet das Ressort Finanzen, Legal, die Assetbereiche Immobilien, Schifffahrt und Special Assets, das Treuhandgeschäft sowie die Konzernkommunikation. Michael Schmidt verantwortet den Geschäftsbereich Publikumsfonds (LF-Linie) sowie die Vermögensverwaltung (LF-Vermögen).
Der Aufsichtsrat der Lloyd Fonds AG besteht laut Satzung aus fünf Mitgliedern. Auf Antrag der Lloyd Fonds AG hat das zuständige Registergericht als Nachfolger von Herrn Plate und Herrn Soltau die Herren Jörg Ohlsen und Peter Zahn zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats, zunächst bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2020 bestellt. Der Aufsichtsrat wählte zudem Dr. Stefan Rindfleisch zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft sowie Oliver Heine zu dessen Stellvertreter für den Zeitraum bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2020 beschließt.
Die Lloyd Fonds AG und die Umweltstiftung WWF Deutschland haben eine strategische Partnerschaft abgeschlossen. Hauptziel der Partnerschaft ist es, Umwelt- und Ressourcenschutz mittels nachhaltiger Investments zu fördern. Die seit dem 1. Januar 2020 bestehende Partnerschaft ist langfristig angelegt und hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren.
Für die digitale Vermögensverwaltung im LF-System wurde 2019 die LAIC Vermögensverwaltung GmbH i. G. gegründet. Sie ist eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der LAIC Capital GmbH. Die BaFin erteilte der Gesellschaft u. a. unter der aufschiebenden Bedingung der ordnungsgemäßen Eintragung im Handelsregister am 16. März 2020 die Erlaubnis, gemäß § 32 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 KWG die Anlagevermittlung, Anlageberatung, Abschlussvermittlung und die Finanzportfolioverwaltung zu erbringen.
Bezüglich des Büroobjektes in Utrecht (Niederlande, Fonds Holland V) konnte die Fondsgeschäftsführung mit einem institutionellen Investor einen Kaufvertrag schließen. Der Übergang Nutzen/Lasten erfolgte Mitte März 2020.
Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen des Lloyd Fonds-Konzerns ist im erheblichen Umfang von Faktoren abhängig, auf die die Lloyd Fonds AG keinen Einfluss hat. Dies können z. B. aktuelle Entwicklungen wie der Coronavirus sein. Wie stark die weltweite Verbreitung des Coronavirus Auswirkungen auf die globale Konjunktur haben wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Die zahlreichen Einschränkungen der Mobilität in vielen Ländern werden zu deutlichen Rückschlägen bei den Wirtschafts- und Unternehmensdaten führen. Diese Entwicklung findet auch in den starken Kursverlusten an den Weltbörsen ihren Niederschlag. Gleichzeitig ist nach Überwindung des Virus eine kräftige Erholung der Wirtschaft zu erwarten, nicht zuletzt wegen Nachholeffekten. Der Lloyd Fonds-Konzern ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie die gesamte Finanzdienstleistungsbranche betroffen. Negative Auswirkungen auf die Performance des Kerngeschäftes können nicht ausgeschlossen werden und führen voraussichtlich zu Plananpassungen. Die Dauer und Intensität der Auswirkungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsicher und daher nicht abschließend quantifizierbar.
Weitere Ereignisse mit einer wesentlichen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.
Hamburg, 23. März 2020
Lloyd Fonds AG
Der Vorstand
Achim Plate
Klaus M. Pinter
Michael Schmidt
7 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Hamburg, 23. März 2020
Lloyd Fonds AG
Der Vorstand
Achim Plate
Klaus M. Pinter
Michael Schmidt
8 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
An die Lloyd Fonds AG, Hamburg
Prüfungsurteile
Wir haben den Konzernabschluss der Lloyd Fonds AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Lloyd Fonds AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
― |
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und |
― |
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die übrigen Teile des „Geschäftsberichts 2019“ aber nicht den geprüften Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
― |
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
― |
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung des Konzerns zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus: •
― |
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
― |
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Muttergesellschaft abzugeben. |
― |
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
― |
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
― |
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. |
― |
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. |
― |
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. |
― |
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Hamburg, den 24. März 2020
Baker Tilly GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Oliver Pegelow, Wirtschaftsprüfer
Stefanie Hartmann, Wirtschaftsprüferin
Finanzkalender
2020 | |
Geschäftsbericht 2019 | 26. März |
Ordentliche Hauptversammlung | 31. August |
Halbjahresbericht 2020 | 26. August |
Alle Termine sind vorläufige Angaben.
Änderungen vorbehalten.
BILDRECHTE:
Titelseite: Jochen Stüber Fotografie – istockphoto.com – yotily/Shutterstock.com – elxeneize/Shutterstock.com – Pixabay (Kein Bildnachweis nötig, freie kommerzielle Nutzung, siehe Website)
S. 3: LF-Montage /Pixabay (Kein Bildnachweis nötig, freie kommerzielle Nutzung, siehe Website)
S. 4, 18, 30: Pentagram
S. 6/7, 14: Jochen Stüber Fotografie
S. 8, 10, 12, 19, 31, 32/33, 64,/65, 66: LF-Fotos intern entstanden (D. Z.),
S. 8, 9: Portraits: Gregor Schläger
S. 20, 24, : Pixabay (Kein Bildnachweis nötig, freie kommerzielle Nutzung, siehe Website)
S. 22: hxdbzxy/Shutterstock.com
S. 26, 28, 29: istockphoto.com
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Hinweise | Druck |
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit werden Personengruppen i.d. R. in einer neutralen Form (Aktionäre, Mitarbeiter) bezeichnet, wobei immer sowohl weibliche als auch männliche Personen gemeint sind. | Zertani Die Druck GmbH, Bremen |
Der Geschäftsbericht 2019 der Lloyd Fonds AG ist im Internet unter www.lloydfonds.de als PDF-Datei abrufbar. | Design: Pentagram |
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