Der amerikanische Pharmakonzern Johnson & Johnson hat zur Lösung eines langjährigen Rechtsstreits, der sich um mutmaßliche Krebsrisiken seines Babypuders dreht, ein Vergleichsangebot von 6,5 Milliarden US-Dollar (etwa 6,1 Milliarden Euro) vorgelegt. Dieses Angebot wurde in Zusammenarbeit mit den Anwälten der Mehrheit der Kläger entwickelt, wie Erik Haas, der Vizepräsident für Rechtsangelegenheiten bei J&J, bekannt gab.
In den letzten Jahren wurden mehrere tausend Klagen gegen den Konzern eingereicht, bei denen es um angebliche Asbestspuren in dem Talkumpuder ging. Der aktuelle Vergleichsvorschlag beinhaltet eine dreimonatige Informationsphase für die Kläger, in der sie über das Angebot aufgeklärt werden. Eine Zustimmung von 75 Prozent der Kläger würde zur Annahme des Angebots führen.
Über einen Zeitraum von 25 Jahren sollen insgesamt etwa 6,475 Milliarden Dollar zur Beilegung von fast allen zivilrechtlichen Klagen ausgezahlt werden, die sich auf Eierstockkrebs beziehen. Johnson & Johnson bestreitet weiterhin, dass ihr Babypuder Asbest enthält, hat jedoch das Produkt vom Markt genommen. Eine 2020 veröffentlichte Studienauswertung mit Daten von 250.000 Frauen konnte keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Nutzung des Puders im Genitalbereich und einem erhöhten Risiko für Eierstockkrebs feststellen.
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