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Lok Leipzig’s Chefetage eine Gurkentruppe

krzys16 (CC0), Pixabay
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In den verwinkelten Gassen der Leipziger Sportwelt brodelt es gewaltig, besonders rund um den traditionsreichen 1. FC Lok Leipzig. Die Kicker aus Probstheida, die im Juni 2023 noch den Sachsenpokal in die Höhe stemmten, haben seither eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt, die zuletzt in einer dramatischen Führungskrise gipfelte. Der ehemalige Steuermann des Clubs, Almedin Civa, wurde von seinen Pflichten als Sportdirektor und Trainer entbunden, nur Tage nachdem Präsident Torsten Kracht seinen Hut nehmen musste – ein wahrhaft shakespearesches Drama.

Die Führungskrise entfachte, als der langjährige Präsident Thomas Löwe, ein wahrer Anker der Ruhe und Besonnenheit, nach dem tragischen Verlust seiner Tochter seinen Rücktritt erklärte. Löwe, der stets im Hintergrund die Fäden zog und für eine einheitliche Linie im Club sorgte, hinterließ eine Lücke, die so schnell niemand zu füllen vermochte. Sein Nachfolger, Torsten Kracht, ein ehemaliger Profi mit Unternehmergeist, trat mit großen Ambitionen an, stieß aber mit seinem rauen Ton und einer etwas unkonventionellen Kommunikationsweise auf Widerstand.

Als die sportlichen Erfolge ausblieben und die Mannschaft ins Straucheln geriet, entbrannte eine hitzige Debatte um die Zukunft Civas und den Kurs des Vereins. Kracht hatte große Pläne, darunter die Einführung eines neuen Sportdirektors, doch finanzielle Engpässe und interne Querelen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Die Fronten verhärteten sich, und eine Gruppe von 21 Kritikern legte schriftlich ihre Bedenken gegen Krachts Führungsstil dar, was den Funken in ein öffentliches Feuer verwandelte.

Der neu formierte Aufsichtsrat, der wie ein Phönix aus der Asche stieg, bewies Handlungsfähigkeit und machte kurzen Prozess: Das alte Präsidium wurde abgesetzt, und ein neuer Vorstand sollte frischen Wind in die Segel des Clubs bringen. Doch trotz dieser mutigen Schritte steht der Verein vor einer unsicheren Zukunft. Die sportlichen Misserfolge lasten schwer auf den Schultern der Spieler, und mit Civas Abgang muss ein neuer sportlicher Leitstern gefunden werden.

Aber es gibt auch Lichtblicke: Der Verein ist schuldenfrei, und die Trainer Tomislav Piplica und Robin Hintz, die nun das Ruder übernehmen, brennen darauf, gegen Babelsberg zu punkten. Und obwohl die Querelen der letzten Woche tiefe Spuren hinterlassen haben, scheint die Mitgliederzahl des Clubs nicht zu leiden – im Gegenteil, sie steigt sogar.

In diesem Gewirr aus Hoffnungen, Träumen und Herausforderungen steht der 1. FC Lok Leipzig an einem Scheideweg. Die nächste Zeit wird zeigen, ob der Club seine innere Stärke finden und wieder zu alter Größe aufsteigen kann oder ob die Turbulenzen der letzten Monate tiefergehende Wunden hinterlassen haben. Eines ist sicher: In den Herzen der Fans und der Stadt Leipzig brennt das Feuer für den Verein weiter, leuchtend und unerschütterlich.

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