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Lombardium wird zu einem Hamburger Justizskandal – wen will der Staatsanwalt schützen?

qimono (CC0), Pixabay
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Zur Erinnerung:

Das Lombardium Hamburg war ein Pfandhaus, das von 2004 bis 2014 in Hamburg betrieben wurde. Es war eines von mehreren Unternehmen, das im Bereich des Pfandkreditwesens tätig war und sich auf die Beleihung von Gold, Schmuck und anderen Wertgegenständen spezialisiert hatten.

Das Lombardium Hamburg geriet jedoch in den Jahren 2013 und 2014 in die Schlagzeilen, als Vorwürfe der Insolvenzverschleppung und Betrugs aufkamen. Es wurde behauptet, dass das Unternehmen seinen Kunden überhöhte Kredite angeboten habe und dass es nicht in der Lage sei, seine Schulden zu begleichen.

Im Zuge dessen wurde das Unternehmen im April 2014 von der Finanzaufsichtsbehörde BaFin geschlossen. Die Kunden des Lombardium Hamburg erhielten jedoch nur einen Bruchteil ihres Geldes zurück, da das Unternehmen Insolvenz anmelden musste und die meisten Wertgegenstände, die als Sicherheiten hinterlegt waren, nicht ausreichend waren, um die Forderungen der Kunden zu decken.

Die Vorfälle um das Lombardium Hamburg hatten zu einer verstärkten Regulierung des Pfandkreditwesens und zu einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Risiken von solchen Unternehmen geführt.

Natürlich benötigen Ermittlungen dann auch ihre Zeit, aber mittlerweile sind 8 Jahre ins Land gegangen und noch bemerkenswerter ist, dass bereits im Jahre 2020 Anklage erhoben wurde. Bis heute gibt es jedoch keinen Prozess gegen die verantwortlichen Personen. Eine Situation, worüber jeder der Geschädigten derzeit nur noch den Kopf schütteln. Funktioniert in Hamburg unser Rechtsstaat noch? Eine Frage, die uns ein betroffener geschädigter Anleger gestern am Telefon gestellt hat. Eine Antwort gibt die Hamburger Justiz darauf im Moment selber.

Natürlich wird derzeit viel spekuliert, warum das Verfahren Lombardium zu einem solchen „Kaugummiverfahren“ geworden ist. Ist das sogar eine politische Entscheidung, weil nahezu alle Hamburger Parteien möglicherweise in diesen Skandal verwickelt sind? Durchaus möglich, denn das Pfandhaus Lombardium war Hauptsponsor des Lombardium Tenniscups.

Ein Vorzeige-Tennisturnier auf dem sich auch Hamburger Politiker gerne gezeigt haben. Es fällt schwer zu glauben, dass diese Politiker dann ihre Eintrittskarten alle bezahlt haben könnten. Auch wir hatten alle Parteien der Hamburger Bürgerschaft angemailt und um Auskunft darüber gebeten, ob Mitglieder der Partei dort auf Einladung von Lombardium zu Gast waren. Nicht von einer Partei haben wir dazu eine Antwort bekommen. Ein Hamburger Journalisten-Insider berichtete uns dann, „da würden viele Politiker ein Problem bekommen, wenn die verantwortlichen Personen da vor Gericht Stellung beziehen würden, deshalb will man das Verfahren so lange wie möglich verzögern“.

Bisher scheint das gut zu gelingen.

 

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