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M Objekt Real Estate Holding GmbH & Co. KG – das Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime

Tumisu (CC0), Pixabay
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Interviewer: Herr Rechtsanwalt Reime, vielen Dank, dass Sie für ein Gespräch zur Verfügung stehen. Die M Objekt Real Estate Holding GmbH & Co. KG hat angekündigt, ihre Anleihe nur teilweise zurückzuzahlen. Was bedeutet das für die Anleger?

Rechtsanwalt Reime: Danke für die Einladung. Diese Ankündigung ist in der Tat besorgniserregend für die Anleger. Es bedeutet, dass sie zunächst nur 40% ihres investierten Kapitals zurückerhalten werden. Die restlichen 60% sollen bis Januar 2025 zurückgezahlt werden, was ein erhebliches Risiko darstellt.

Interviewer: Welche Risiken sehen Sie konkret für die Anleger?

Rechtsanwalt Reime: Das Hauptrisiko besteht darin, dass die vollständige Rückzahlung unsicher ist. Die Immobilienbranche befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage, und es gibt keine Garantie, dass sich die Situation des Unternehmens in den nächsten Monaten verbessern wird. Es besteht die Gefahr eines Totalverlusts für die Anleger.

Interviewer: Was raten Sie den Anlegern in dieser Situation?

Rechtsanwalt Reime: Ich rate den Anlegern dringend, folgende Schritte zu unternehmen:

1. Dokumentieren Sie alle Kommunikationen mit dem Unternehmen sorgfältig.
2. Prüfen Sie die rechtlichen Möglichkeiten, einschließlich einer möglichen Klage wegen Vertragsverletzung.
3. Kontaktieren Sie andere Anleger, um sich zu organisieren und gemeinsam vorzugehen.
4. Lassen Sie sich von einem auf Anleiherecht spezialisierten Anwalt beraten.
5. Überprüfen Sie die Möglichkeit, die Anleihe am Sekundärmarkt zu verkaufen, auch wenn dies wahrscheinlich mit Verlusten verbunden sein wird.

Interviewer: Welche rechtlichen Konsequenzen könnte diese Teilrückzahlung für das Unternehmen haben?

Rechtsanwalt Reime: Das Unternehmen riskiert hier Klagen wegen Vertragsverletzung. Auch wenn sie angeben, dies mit dem Treuhänder vereinbart zu haben, bedeutet das nicht, dass die Anleger dem zustimmen müssen. Es könnte auch zu Untersuchungen seitens der Finanzaufsicht kommen, da eine solche Verzögerung der Rückzahlung ein ernsthaftes Problem darstellt.

Interviewer: Gibt es Ihrer Meinung nach Alternativen, die das Unternehmen hätte in Betracht ziehen können?

Rechtsanwalt Reime: Sicherlich. Das Unternehmen hätte transparenter kommunizieren und früher nach Lösungen suchen können. Möglichkeiten wären etwa die Suche nach neuen Investoren, der Verkauf von Vermögenswerten oder Verhandlungen über eine Umschuldung gewesen. Die jetzige Lösung erscheint eher wie ein Versuch, Zeit zu gewinnen, ohne eine klare Strategie zu präsentieren.

Interviewer: Abschließend, was ist Ihre Prognose für die Zukunft dieser Anleihe?

Rechtsanwalt Reime: Basierend auf den aktuellen Informationen bin ich leider pessimistisch. Die Marktbedingungen in der Immobilienbranche sind schwierig, und wenn das Unternehmen jetzt schon Probleme hat, die Rückzahlung zu leisten, sehe ich die Chancen für eine vollständige Rückzahlung bis Januar 2025 als gering an. Anleger sollten sich auf weitere Verzögerungen oder sogar auf einen teilweisen oder vollständigen Ausfall einstellen.

Interviewer: Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Herr Rechtsanwalt Reime.

Rechtsanwalt Reime: Gerne. Ich hoffe, dass diese Informationen den Anlegern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

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