Natürlich melden sich jede Woche Anleger bei uns, die über Partizipationsscheine in das Unternehmen MABEWO AG investiert haben – und ja, ganz klar: Viele wussten nicht, dass man für den Vertrieb solcher Partizipationsscheine in Deutschland ein Wertpapierinformationsblatt (WIB) benötigt. Genau dieses gab es aber nicht.
Dabei hatten wir das Unternehmen, insbesondere Herrn Josten und Herrn Trübl, frühzeitig darauf hingewiesen, sich um ein solches WIB bei der BaFin zu bemühen.
Was wir über Jahre hinweg vom Unternehmen erwartet hatten, war Transparenz gegenüber den Anlegern – insbesondere in Form der Veröffentlichung aktueller Bilanzen. Dass diese Bilanzen vorliegen, wissen wir aus erster Hand von Herrn Josten und Herrn Trübl. Doch veröffentlicht wurden sie nicht.
Für uns wirkt die MABEWO AG wie eine Blackbox. Ob das Unternehmen bereits Gewinne erzielt oder bislang nur Verluste generiert hat – wir wissen es nicht. Und ganz ehrlich: Was konkret mit über 40 Millionen Euro Anlegergeldern passiert ist, lässt sich ebenso wenig nachvollziehen.
Was wir hingegen sicher wissen: Das Unternehmen versucht weiterhin unermüdlich, neues Kapital von Investoren einzuwerben. Doch liebe Investoren – stellen Sie sich doch dieselben Fragen, die wir uns immer wieder stellen:
Wie viel realen Umsatz hat MABEWO in fünf Jahren mit 40 Millionen Euro tatsächlich erzielt?
Wo lassen sich umgesetzte Projekte besichtigen?
Treffen Sie Ihre Entscheidung erst, nachdem Sie diese Fragen für sich beantwortet haben – nicht vorher.
Momentan hören wir erneut von offenen Lohnzahlungen sowie unbezahlten Rechnungen gegenüber Dienstleistern – in teils beachtlicher Höhe. Ein Blick ins Beitreibungsregister bestätigt diesen Eindruck. Als wir das gesehen haben, waren wir ehrlich gesagt schockiert.
Was uns aber noch mehr Sorgen bereitet: Nach fast einem Jahr ist die Aktie der MABEWO Holding SE an der Börse Düsseldorf immer noch ausgesetzt – ein Unding. Wenn es Herrn Trübl in all der Zeit nicht gelungen ist, den Handel wieder aufnehmen zu lassen, stellt sich zwangsläufig die Frage nach den mutmaßlich doch vielleicht schwerwiegenderen Gründen für die Suspendierung. Und dass er nun angeblich die Börse in Düsseldorf ganz verlassen will, um woanders einen „Neustart“ zu wagen – mit Verlaub, das sollen andere verstehen. Wir nicht.
Mehrfach hatte Herr Trübl uns gegenüber betont, gegenüber Anlegern künftig mehr Transparenz zeigen zu wollen – nicht nur dann, wenn neues Kapital gebraucht wird. Doch davon ist wenig zu spüren.
Nun haben wir gerüchteweise erfahren, dass das Unternehmen über einen Anwalt – mutmaßlich die Kanzlei Brost Classen – versucht haben soll, einen kritischen Artikel bei anwalt.de entfernen zu lassen. Begründung: Man habe dem Unternehmen keine Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben.
Mit Verlaub, Herr Dr. Lucas Brost – dass Sie kreativ in der Begründung sind, ist bekannt. Aber auch, dass Ihre Argumente nicht immer standhalten. Ein Anwalt ist nicht verpflichtet, vor Veröffentlichung eine Stellungnahme einzuholen. Wir haben gehört, dass in diesem Fall bereits eine negative Feststellungsklage vorbereitet wird. Wir werden berichten.
Eines jedoch wäre klar: Über ein Ermittlungsverfahren zu berichten, ohne konkrete Nachweise – das gehört sich nicht.
Und dennoch: Man fragt sich, welche Mandanten Sie inzwischen vertreten, Herr Dr. Brost. Kopfschütteln bleibt da manchmal nicht aus – mal heftig, mal weniger.
Vielleicht klären Sie doch bitte einmal mit Ihrem Mandanten MABEWO,
– was dort unter Transparenz verstanden wird,
– was nachweislich mit den Anlegergeldern passiert ist
– und warum im Dezember 2021 ein Beschluss gefasst wurde, der es dem Unternehmen ermöglicht, mit dem Geld im Zweifel zu tun, was es will – ohne jegliche Gewinnverpflichtung.
Erklären Sie das doch bitte auch für unsere Leser nachvollziehbar.
Dafür besten Dank.
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