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Das hat was – der Konzernriese BASF gibt die Sparte Gentechnik bei Pflanzen in Europa wegen fehlender Verbraucherakzeptanz auf.

Nach Auffassung der Verbraucherzentrale Bremen wird damit deutlich, dass Verbraucher selbst auf einen globalisierten Markt, der immer stärker von Großunternehmen dominiert wird, Einfluss nehmen können. In den vergangenen Jahren hatte es häufig Proteste wegen des Anbaus der gentechnisch veränderten BASF-Kartoffel „Amflora“ gegeben. Dabei sollte die Kartoffel nicht gegessen oder verfüttert werden, sondern vor allem Stärke für die Papierindustrie liefern.

Schon einmal musste ein Unternehmen aufgrund des Verbraucherwiderstandes gegen Gentechnologie kapitulieren. Vor einigen Jahren brachte Nestlé den Schokoriegel Butterfinger auf den Markt, der gentechnisch veränderten Mais enthielt. Er war praktisch unverkäuflich und verschwand erst einmal aus den Regalen der Supermärkte.

Seit 2004 ist die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Zutaten Pflicht. Soja-, Mais- oder Rapsöl von gentechnisch veränderten Pflanzen müssen entsprechend mit „gentechnisch verändert“ gekennzeichnet werden. Das gilt auch für alle anderen Produkte, die aus den Ursprungspflanzen hergestellt werden können, wie zum Beispiel Tofu und Milch aus Soja oder Stärke und Zuckerkulör aus Mais.

Allerdings gibt es zwei große Bereiche in der Lebensmittelproduktion, in denen der Einsatz von Gentechnologie ganz legal verschwiegen wird. In welchen Produkten gentechnisch veränderte Mikroorganismen, die beispielsweise bei der Herstellung von Vitaminen, Käse, Brot, Fruchtsäften oder verschiedenen Zusatzstoffen zum Einsatz kommen, erfahren Verbraucher nicht. Das gilt auch, wenn in der Tiermast gentechnisch verändertes Futter eingesetzt wird – in beiden Fällen ist keine Kennzeichnung erforderlich.

Bei der Herstellung und Weiterverarbeitung von Öko-Lebensmitteln wird konsequent auf Gentechnik verzichtet. Es gibt zwar auch bei konventionell erzeugten Lebensmitteln das Siegel ohne Gentechnik, allerdings dürfen hier in der Tiermast für einen jeweils genau bestimmten Zeitraum Futtermittel verfüttert werden, die sehr wohl gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten.

Die Verbraucherzentrale Bremen hat in einem asiatischen Laden in Bremen Produkte mit gentechnisch verändertem Mais, wie beispielsweise in Mais-Chips, und mit gentechnisch veränderten Sojabohnen, wie Sojasoße in Barbecuesoße, gefunden.

Im Internet lassen sich Süßwaren und andere Lebensmittel bestellen, die ebenfalls gentechnisch veränderte Zutaten enthalten, wie den Butterfinger mit gentechnisch verändertem Mais, der über diesen Weg hier doch wieder auftaucht. Andere Süßwaren, wie die Reese’s „Erdnussbuttertörtchen“ von der Firma Hershey’s enthalten gleich mehrere gentechnisch veränderte Zutaten, wie Zuckerrüben, Mais und/oder Sojabohnen. Auch bei Produkten aus dem Internet empfiehlt die Verbraucherzentrale, genau so kritisch hinzuschauen, wie im Supermarkt. Allerdings ist es fraglich, ob über das Internet verkaufte Produkte immer die Kennzeichnungsvorschriften für gentechnisch veränderte Lebensmittel einhalten.

Der Einsatz von Gentechnologie im Lebensmittelbereich ist nach Auffassung der Verbraucherzentrale Bremen zu Recht umstritten. Viele Risiken sind überhaupt noch nicht geklärt. Zudem – und das unterscheidet die Gentechnologie von vielen anderen Technologien – ist sie, wenn Pflanzen gentechnisch verändert werden, aus der Umwelt nicht mehr rückholbar. Während beispielsweise auch riskante Pflanzenschutzmittel irgendwann einmal abgebaut sind, können sich gentechnisch veränderte Pflanzen mit ihrem Erbgut immer weiter verbreiten. Laut Greenpeace zeigen Untersuchungen, dass beispielsweise Mais, der selber permanent ein Insektengift produziert, auch Schmetterlinge oder Bienen schädigt. In einer weiteren Studie zeigten Fütterungsversuche in Frankreich mit gentechnisch verändertem Mais, dass sich die Blutwerte von Ratten deutlich verändern. Die Wissenschaftler schließen deshalb auch Schäden für die menschliche Gesundheit nicht aus.

Quelle:VBZ Bremen

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